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NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Deutschland. (Memorials for Victims of National Socialism and Places of Remembrance in Germany)
- Dozent/in
- Dr. Eckart Dietzfelbinger
- Angaben
- Übung
2 SWS, Aufbaumodul
Zeit und Ort: Do 18:15 - 19:45, H/005
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an Prof. Dr. Andreas Dornheim (andreas.dornheim@uni-bamberg.de).
Hinweis 1:
Die Übung kann sinnvollerweise mit der Vorlesung über "Gedenkstättendidaktik in Bayern" von Prof. Dr. Bert Freyberger (Dienstag 8.30-10.00) kombiniert werden.
Hinweis 2:
Es ist geplant, im Rahmen der Lehrverstaltungen eine Tagesexkursion zur Gedenkstätte Buchenwald durchzuführen, wahrscheinlich an einem Freitag. Die genauen Modalitäten entnehmen Sie bitte den Ankündigungen und Aushängen, die Anfang Oktober erfolgen.
- Inhalt
- Erinnern an die nationalsozialistische Herrschaft und den von ihr begangenen Völkermord ist in Deutschland längst zu einer eigenen Geschichte und damit verbundenen Zeugnissen in Form von NS-Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Mahnmalen geworden. Derzeit gibt es mehr als 60 ganzjährig geöffnete Einrichtungen, die sich mit der Zeit von 1933 - 1945 auseinandersetzen – und damit eine eigene NS-Informationslandschaft mit dezentraler Struktur. Sie ist Ausdruck für eine ausgeprägte Erinnerungskultur, die sich auf vier verschiedenen geschichtspolitischen Feldern entwickelt und ausgebildet hat: im politisch-rechtlichen Rahmen (gesellschaftliche und staatliche Ordnung), der öffentlichen Erinnerung (Gedenkstätten, Mahnmale, Gedenktage), der um wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn bemühten Zeitgeschichtsforschung und der ästhetischen Kultur (Literatur, Film, Kunst, Theater).
Von 1949 - 1989 wurden die darüber geführten Debatten und Auseinandersetzungen in den zwei deutschen Staaten, der alten Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ausgetragen. Die aufgrund der verschiedenen politischen Ordnungen entstandene und bis heute spürbare mentale Teilung manifestierte sich nicht zuletzt in zwei Geschichtsbildern mit eigener Interpretationshoheit des Nationalsozialismus, und damit auch in den NS-Gedenkstätten der ehemaligen beiden Staaten.
Die Veranstaltung zeichnet Entstehung und Aufbau der Informations- und Gedenklandschaft zur Geschichte des Nationalsozialismus in der BRD und DDR und ihre Erweiterung seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 nach. Sie vermittelt Gedächtnistheorie und thematisiert die verschiedenen Phasen der Erinnerung seit 1945 sowie Aneignung und Umgang schwieriger NS-Erbschaften, z.B. das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Diskutiert wird das heutige Verständnis von Gedenkstättenarbeit sowie Perspektiven im Zeichen des Verschwindens der Erfahrungs-/Erlebnisgeneration dieser Zeit.
- Empfohlene Literatur
- Literaturangaben
Aleida Assmann, Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. München 2006
Aleida Assmann, Ute Frevert, Geschichtsvergessenheit Geschichtsversessenheit. Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten nach 1945. Stuttgart 1999
Wolfgang Benz, Geschichte des Dritten Reiches. München 2000
W. Benz, Hermann, Graml, Hermann, Weiß (Hg.), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, akt. u. erw. Auflage, München 2007
Volker Dahm, Albert A. Feiber, Hartmut Mehringer, Horst Möller (Hg.), Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, Dokumente, Daten zum Dritten Reich. Neuausgabe München 2008
Norbert Frei, 1945 und wir. Das Dritte Reich im Bewusstsein der Deutschen. München 2005
Volkhard Knigge, Abschied von der Erinnerung – Zum notwendigen Wandel der Arbeit der Gedenkstätten in Deutschland. In: Topographie des Terrors (Hg.), Gedenkstätten-Rundbrief 4/2001, S. 136-143
Jörg Skribeleit, Neue Unübersichtlichkeit? Gedenkstätten und historische Orte im aktuellen erinnerungspolitischen Diskurs. In: Topographie des Terrors (Hg.), Gedenkstätten-Rundbrief 10/2001, S. 3-10
Peter Reichel, Politik mit der Erinnerung. Gedächtnisorte im Streit um die Nationalsozialistische Vergangenheit. München 1995
Peter Reichel, Der Nationalsozialismus. Die zweite Geschichte. Überwindung - Deutung - Erinnerung. München 2009
- Englischsprachige Informationen:
- Credits: 4
- Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte
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