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  V "Mord und andere Kleinigkeiten". Verbrechen und Strafe im langen 19. Jahrhundert in Europa

Dozent/in
Prof. Dr. Sabine Freitag

Angaben
Vorlesung
2 SWS, benoteter Schein
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Basismodul Neueste Geschichte; Aufbaumodul Neueste Geschichte; Vertiefungsmodul Neueste Geschichte; gültig im Rahmen der Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte
Zeit und Ort: Mo 16:00 - 18:00, U2/00.25

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung zur Lehrveranstaltung nötig! Beginn der Anmeldefrist: 12.10.2017, 20.00 Uhr. Weitere Informationen unter https://www.uni-bamberg.de/hist-nng/news/artikel/anmeldung-zu-lehrveranstaltungen-am-lehrstuhl-freitag-ws-201718/

Inhalt
Die Vorlesung ist als vergleichende Sozial– und Kulturgeschichte des europäischen 19. Jahrhunderts angelegt und geht der Frage nach, auf welche Weise die großen politischen und sozioökonomischen Veränderungen auch im gesellschaftlichen Umgang mit Kriminalität und in der Wahl bestimmter Sanktionspraktiken zum Tragen kamen. Am angelsächsischen Konzept einer „history from below“ (Eric Hobsbawn, Christopher Hill, E.P. Thompson) orientiert konzentriert sich die Vorlesung auf den englischen, französischen und deutschen Umgang mit Phänomenen wie Armut und Verarmung, Slumbildung, Verwahrlosung, Sittenverfall und abweichendes Verhalten. Sie stellt Orte der Sozialdisziplinierung und Sanktionspraxis vor (Arbeitshäuser, Gefängnisse, Korrekturanstalten für Kinder und Jugendliche), verfolgt den Aufbau moderner Polizeiapparate (u.a. Metropolitan Police in London, Gendarmerie in Frankreich, Kriminalpolizei in Berlin), fragt nach der jeweiligen gesellschaftlichen Relevanz von Zuschreibungen geschlechtsspezifischer Delikte (z.B. Kindsmord, Abtreibung oder Prostitution), beschreibt die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um die Deutungshoheit sozialer Entwicklungen und ihrer Ursachen (z.B. Kirche versus aufkommende Natur- und Sozialwissenschaften) und zeigt die zunehmende „Entlastung“ karitativer und philanthropischer Arbeit am Ende des 19. Jahrhunderts durch einen sich langsam abzeichnenden Interventions- und Wohlfahrtsstaat. Literaturhinweise zu den einzelnen Schwerpunkten werden in der Vorlesung gegeben.

Empfohlene Literatur
Sylvia Kesper-Biermann, Aushandlung und Herrschaft, Rechtsräume und Öffentlichkeit. Neue Forschungen zu Kriminalität, Recht und (Straf-)Justiz, 18.-20. Jahrhundert, in: Archiv für Sozialgeschichte 56 (2016), S. 487-510 (darin auch bibliographische Angaben zur jüngeren Forschungsliteratur); Désirée Schauz/Sabine Freitag (Hg.), Verbrecher im Visier der Experten, Kriminalpolitik zwischen Wissenschaft und Praxis im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Stuttgart 2007; Michel Foucault, Überwachen und Strafen: die Geburt des Gefängnisses, 11. Nachdruck der 1. Aufl. Frankfurt am Main 2008; Clive Emsley, Crime, Police and Penal Policy: European Experiences, 1750-1940, Oxford 2007; Francis M.L. Thompson (ed.), The Cambridge Social History of Britain 1750-1950, Cambridge 1990 (Band 1, 3, 4); Helmut Zehr, Crime and the Development of Modern Society: Patterns of Criminality in Nineteenth-Century Germany and France, London 1976; Margaret L. Arnot/Cornelie Usborne (Hg.), Gender and Crime in Modern Europe, London 1999; Norval Morris/David J. Rothman (eds.), The Oxford History of the Prison. The Practice of Punishment in Western Society, New York/Oxford 1998; Peter Becker/Richard F. Wetzell (Hg.), Criminals and their Scientists. The History of Criminology in International Perspective, Cambridge/Washington D.C. 2006.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 100

Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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