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Seminar: Wer sind »wir«? Israels Ringen um Identität in nachexilischer Zeit (Bieberstein) (Seminar AT (Bieberstein))
- Dozent/in
- Prof. Dr. Klaus Bieberstein
- Angaben
- [s]
benoteter Schein
Zentrum für Interreligiöse Studien
Zeit und Ort: Mi 8:00 - 10:00, U2/230; Mi, Raum n.V.
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Das Seminar setzt solide Grundkenntnisse der Literaturgeschichte des Alten Testaments voraus, wie sie in der Vorlesung "AT I: Geschichte Israels und seiner Literatur" vermittelt werden.
MODULZUORDNUNG
noch nicht modularisierte Studiengänge
- Lehramtsstudiengänge UF GS; UF HS; RS; BS; GY; Magisterstudiengänge
modularisierte Studiengänge
- Lehramt UF GS, UF HS: Bibelwissenschaften Aufbaumodul A
- Lehramt UF RS: Bibelwissenschaften Aufbaumodul B
- Lehramt GY: Bibelwissenschaften Vertiefungsmodul III (sofern Studienbeginn vor Herbst 2010)
- Lehramt GY: Bibelwissenschaften Vertiefungsmodul I (sofern Studienbeginn ab Herbst 2010)
- BA Theologische Studien ENF: Bibelwissenschaften Spezialisierungsmodule I und III
- BA Theologische Studien HF: Aufbaumodul
- BA Berufliche Bildung, Fachrichtung Sozialpädagogik: Bibelwissenschaften Aufbaumodul B
- MA Religion und Bildung: Bibelwissenschaften Vertiefungsmodul I
- MA Theologische Studien: Bibelwissenschaften Vertiefungsmodul I
- MA BWL Wirtschaftspädagogik II: Aufbaumodul Bibelwissenschaften WiPäd
- MA BWL Wirtschaftspädagogik II: Wahlpflichtmodul Katholische Theologie WiPäd
ZEIT UND ORT
Das Seminar ist für Mittwoch, 8 10 Uhr, ausgeschrieben, kann auf Wunsch von Studierenden (von mir aus sehr gerne!) aber auch als Blockseminar durchgeführt werden. Mögliche Termine können in der ersten Sitzung festgelegt werden.
ANMELDUNG
Solange in FlexNow noch keine Anmeldungen möglich sind, bitte ich Sie, sich bis zum 30.03.2012 per Email bei mir anzumelden: klaus.bieberstein(at)uni-bamberg.de.
- Inhalt
- Gemeinschaften geben sich Selbstbilder, die infrage gestellt werden und nachjustiert werden müssen, wenn sie durch Migration ihre Umwelt wechseln. So erweist sich gerade der Wechsel der Umwelt in der Ausbildung kollektiver religiöser Identitäten als produktiv.
Als König Nebukadnezzar II. von Babylon im Jahre 587 die Stadt Jerusalem zerstörte und seine Oberschicht nach Babylonien ins Exil verschleppen ließ, entstanden zwei Gemeinden: die in Juda verbliebene Unterschicht und die nach Babylonien verschleppte Oberschicht. Beide bildeten in Juda und in Babylonien unterschiedliche Verständnisse dessen aus, was es heißen müsse, in multikulturellen Kontexten den einen Gott zu verehren und Gottes Volk zu sein unterschiedliche Selbstverständnisse, die unvermeidlich zu Konflikten führten, als ein Teil der Nachkommen der zwangsdeportierten Oberschicht ein Jahrhundert später nach Jerusalem zurückkam und die Nachkommen der »Zuhausegebliebenen« nicht mehr als Jüdinnen und Juden wiedererkennen konnten.
So stießen in nachexilischer Zeit in Juda konkurrierende Konzeptionen kollektiver Identität aufeinander, die in mehreren biblischen Schriften jener Zeit ihren Niederschlag fanden Konzeptionen, die auch in Deutschland heute wiederkehren: Während die einen Zugehörigkeit über Abstammung von gemeinsamen Ahnen definieren: »Deutsch ist, wer deutsche Eltern hat«, definieren andere Zugehörigkeit über gemeinsame Ideale: »Zu uns soll gehören, wer unsere Optionen teilt«, und so erweisen sich innerbiblische Diskussionen als erstaunlich aktuell.
Das Seminar verbindet darum drei Ziele:
- ein vertiefte Einführung in die Geschichte Israels/Judas in nachexilischer Zeit, die in der Vorlesung AT I leider etwas zu kurz kommt; damit ist gerade diese Zeit besonders interessant im Blick auf die Fertigstellung der (hebräischen) Bibel;
- eine systematische Reflektion der Frage, wie sich ein Volk definiert und andere (Ausländer) ausgrenzt; dazu greifen wir soziologische Studien auf und erproben sie insbesondere am Buch Ruth;
- während in den Vorlesungen eher fertige Interpretationen vorgelegt werden, soll das Seminar dazu dienen, in einer Werkstatt eigenes Arbeiten an Texten zu üben.
- Empfohlene Literatur
- [wird im Seminar bekanntgegeben]
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 20
- Institution: Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften
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