Föllinger: Die Bewertung fremder Kulturen in der klassischen griechischen Literatur Wendepunkt der griechischen Erfahrung mit dem ‚Fremden‘ ist das Erlebnis der Perserkriege, das augenscheinlich zu einer besonderen Beschäftigung mit dem Eigenen und dem Fremden herausgefordert hat, nicht nur in Bezug auf das Perserreich, sondern auch auf andere Kulturen wie die ägyptische, die die Griechen seit jeher faszinierte. Die Erfahrung mit dem ‚Fremden‘ wird in den verschiedenen literarischen Genera unterschiedlich verarbeitet.
Ziel dieses Projektes ist es, die literarische Umsetzung der Erfahrung mit dem Fremden in der Literatur des 5. Jhdts.und 4. Jhdts. v. Chr. zu analysieren. Das Projekt untersucht - nach literarischen Genera differenziert -, ob und welche Veränderungen sich vom Beginn des 5. Jhdts. bis zur Alexanderzeit in der literarischen Darstellung feststellen lassen. Damit verbunden ist die Frage nach einer Bewertung des als fremd Empfundenen und die Untersuchung, welcher Umgang mit dem Fremden als erstrebenswert angesehen wird, womit also die Thematik von Gastfreundschaft, Asyl, möglicher Integration oder Abgrenzung eine Rolle spielen.Indem eine solche Untersuchung erhellen kann, durch welche Kontakte es zum Wissen über fremde Kulturen kam und wie dieses Wissen in der Kommunikation zwischen Autor und Rezipient angeeignet und zur Abgrenzung von Fremdem und Eigenem angewandt wurde, ist sie als ein Beitrag zur Akkulturationsforschung aus literaturhistorischer Perspektive anzusehen.
| Beginn: 1.1.2000
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