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Lehrstuhl für Philosophie II
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Absolute Wahrheit. Philosophie als transzendentale Geltungsreflexion -
- Dozent/in:
- Michael Gerten
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Interreligiöse Studien, Frühstudium
- Termine:
- Di, 16:00 - 18:00, U5/01.18
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA-Philosophie: Basismodul 3, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2
MA-Philosophie: Kernmodul 2, Freie Spezialisierung I+II
LA-Gym: Basismodul 3, Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodul 3
EWS-Modul 1+2
Exportmodule
- Inhalt:
- Philosophie ist ein System von Erkenntnissen. Alle Erkenntnisse, philosophische, wissenschaftliche, alltägliche, stehen in der grundsätzlichen Spannung von wahr und falsch: Erkenntnisse sind wahre, gültige Erkenntnisse, falsche, ungültige ‚Erkenntnisse‘ sind keine Erkenntnisse, sondern Irrtümer. Was aber ist das ‚Wahre‘ an Erkenntnissen? Was macht sie geltend/gültig? Die sogenannte ‚Pilatusfrage‘: „Was ist Wahrheit?“, oder abgewandelt: „Was ist Geltung?“, rückt damit selbst ins Zentrum des philosophischen Interesses. Jede Antwort darauf beansprucht aber ihrerseits schon wieder Wahrheit, Geltung. Kann man der Wahrheit entkommen? Ist Geltung zirkulär? Kann man Wahrheit definieren? Ist Wahrheit absolut, oder doch nur relativ? Kann man Wahrheit überhaupt, gar absolute Wahrheit erkennen? Oder sind der Skeptizismus und der Relativismus die letzte Antwort auf die Wahrheitsfrage?
Eine gängige Meinung ist: Wahrheit existiert; skeptisch gewendet: Wahrheit existiert nicht. Das Seminar wird beide Meinungen als unsinnig erweisen: Weder ist es wahr oder falsch, dass Wahrheit existiert, noch ist es wahr oder falsch, dass Wahrheit nicht existiert. Wahrheit gilt. Aber nicht nur Wahrheit (als Maß theoretischer Erkenntnisse), sondern auch Moral, Recht, Kunst, Religion, Mythen beanspruchen, je auf ihre Art, Geltung.
Wahrheit und Geltung scheinen so über alle anderen Begriffe, Urteile, Schlüsse, hinauszureichen: sie sind transzendental. Die Reflexion darauf ist Philosophie. Philosophie wird so zur transzendentalen Geltungsreflexion, die Lehrveranstaltung wiederum erhält den Charakter einer Einleitung in die Philosophie als transzendentaler Geltungsreflexion.
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt. Es setzt keine spezifischen philosophischen Vorkenntnisse, wohl aber Mut und Fähigkeit zum anstrengenden Selbstdenken voraus.
Literatur wird im Verlaufe des Semesters bekanntgegeben. Wer sich vorbereiten will: Reinhard Lauth: Begriff, Begründung und Rechtfertigung der Philosophie, München 1967.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.
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Aristoteles: Politik -
- Dozent/in:
- Ines Sarah Potzernheim
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 3 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
- Termine:
- Einzeltermin am 20.5.2016, 12:00 - 18:00, U2/01.30
Einzeltermin am 21.5.2016, 10:00 - 18:00, U2/01.30
Einzeltermin am 27.5.2016, 12:00 - 18:00, U2/01.30
Einzeltermin am 28.5.2016, 10:00 - 18:00, U2/01.30
Vorbesprechung: Freitag, 6.5.2016, 16:00 - 18:00 Uhr, U2/00.26
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA-Philosophie: Basismodul 2; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodul 1
MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule Praktische Philosophie I+II, Freie Spezialisierung I+II
MA Ethik im öffentlichen Raum: Kernmodul 3
MA Öffentliche Theologie: Kernmodul 3
LA-Gym: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2
EWS-Module 1+2
BA Mittelalterstudien: MedS BA II-3.1, 3.2a+b und 3.3
MA Mittelalterstudien: MedS MA II-3.1.1 und 3.1.2
Exportmodule
- Inhalt:
- Der Mensch ist nach aristotelischer Bestimmung ein politisches Wesen und daher ist das beste Leben für die Menschen eines, welches in politischer Gemeinschaft verbracht wird. Doch da es viele Formen der Vergemeinschaftung gibt, muss der Frage nachgegangen werden, ob eine Verfassung als die beste herausgehoben werden kann. Aristoteles widmet sich dieser Angelegenheit in seiner Politik , indem er sich aus der Betrachtung bestehender Verfassungen heraus auf die Suche nach der besten Staatsverfassung (die griechische polis) macht. Im Laufe dessen werden verschiedenste Themen abgehandelt: Herrschafts- und Gemeinschaftsformen, Ökonomik, Verfassungslehre, politische Tugenden, Gerechtigkeit im Staat, Aufbau und Verfall verschiedener Staatsformen, der Entwurf des besten Staates und Erziehung.
Im Seminar nähern wir uns der aristotelischen Vorstellung der optimalen Staatsverfassung entsprechend in thematischen Abschnitten. Hierbei werden wir auch die Anbindung an die ethische Konzeption des Aristoteles prüfen.
Voraussetzung zur Teilnahme ist daher die Bereitschaft einen Text-/Themenabschnitt vorzustellen. Die Themen werden in der Vorbesprechung am 27.4. verteilt. Empfehlenswert sind weiterhin Grundkenntnisse der Nikomachischen Ethik.
- Empfohlene Literatur:
- Textgrundlage des Seminars ist die Ausgabe des Reclam Verlags.
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Ästhetische Erziehung oder Weltstaat? Menschenrechte im Zeitalter der ökologischen Krise nachhaltig schützen. -
- Dozent/in:
- Manuel Gebhardt
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Frühstudium
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- Geeignet für Studienanfänger.
Die prinzipielle Bereitschaft zur Übernahme eines Impulsreferats oder eines Sitzungsprotokolls wird für die Teilnahme vorausgesetzt.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodule „Praktische Philosophie2 I+II, Freie Spezialisierung I+II
MA Ethik im öffentlichen Raum: Vertiefungsmodul 1-3
MA Öffentliche Theologie: Vertiefungsmodul 2+3
LA-Gym: Basismodul 2, Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2
EWS-Modul 1+2
Exportmodule
- Inhalt:
- Die ökologische Krise des 21. Jahrhunderts ist eine der zentralen Herausforderungen für die Weltpolitik.
Der Klimawandel trifft auf eine immer weiter wachsende Weltbevölkerung. Armut, Hunger sowie daraus resultierende Kriege um immer knapper werdende Ressourcen wie Nahrung und Trinkwasser sind die Folgen.
Wer in den betroffenen Regionen lebt, dem bleibt oft nur die Flucht, um etwa das eigene Menschenrecht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person zu schützen. Jenen, die in den weniger betroffenen Regionen leben, bleibt die Aufnahme und Integration (oder die Abwehr) der Flüchtenden stets vor dem Hintergrund einer endlichen eigenen Ressourcenausstattung.
Wie kann die Politik mit diesen Symptomen der Krise umgehen? Sollte sie bereit sein, die Menschenrechte nicht nur zu erklären, sondern deren Durchsetzung auch allen Menschen zu garantieren nicht nur den eigenen Staatsbürgern?
Wenn ja, (wie) lässt sich das begründen?
Und vor allem: (wie) kann das gelingen?
Wie zielführend und wünschenswert sind Aufklärungskampagnen und politische Bildung durch ästhetische Erziehung , d.h. gezielte Manipulation mit dem Ziel eines global-gesellschaftlichen Wertewandels, um das Verhalten individueller wie institutioneller Akteure nachhaltig zu verändern?
Oder lassen sich effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der ökologischen Krise und zu einer weltweiten Garantie der Menschenrechte nur durch die Stärkung des Einflusses supra-nationaler Institutionen durchsetzen?
Ist es vielleicht sogar sinnvoll, angesichts der globalen Dimensionen der Krise, die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen eines Weltstaats zu stellen? Der zwar bestimmten konsensuellen Prinzipien gerecht, aber auch mit Zwangsbefugnissen ausgestattet werden müsste?
Wenn jedoch bereits für den freiheitlichen, säkularen Nationalstaat gilt, dass er von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann: gilt das nicht umso mehr für einen global gedachten?
Können wir uns einen breiten Konsens im öffentlichen Diskurs um ein akzeptables Maß an Verboten und Zwangsmaßnahmen zur Durchsetzung global gerechter gesellschaftlicher Strukturen ohne entsprechende Wertebildung überhaupt vorstellen?
Im Verlauf des Seminars beschäftigen wir uns mit folgenden Leitfragen, die in Verbindung mit den diskutierten Texten Grundlage für eine Essay-These sein können:
Wie lassen sich Menschenrechte global nicht nur denken und philosophisch begründen, sondern auch durchsetzen?
Wo liegen dabei die die Grenzen der Wünschbarkeit supranationaler Zwangsinstanzen?
Wo die Grenzen der Wirksamkeit (ästhetischer Werte-)bildung?
Will die Philosophie praktisch sein, muss sie einerseits jene Ideen, die es umzusetzen gilt, argumentativ rechtfertigen können.
Diese Ideen müssen jedoch in einem kritischen Blick auf die konkrete Lebenswirklichkeit fundiert sein, wenn sie nicht nur im sprichwörtlichen Elfenbeinturm entwickelt, sondern auch tatsächlich praktisch wirksam werden sollen.
Daher wird unser erster Schritt ein eben solcher Blick in die empirischen Wirklichkeit der ökologischen Krise sein, indem wir uns mit Texten von Harald Welzer ( Klimakriege ) und Vittorio Hösle beschäftigen.
Dann werden wir untersuchen, wie Immanuel Kant das Menschenrecht begründet und hinterfragen, ob und wie diese abendländische Begründungsstrategie vernünftig global gedacht werden kann.
Doch selbst wenn diese Begründung gelingt: wie lassen sich Menschenrechte effektiv durchsetzen?
Eben durch einen Weltstaat?
Ausgehend von Kant stehen verschiedene Versionen des Weltstaats in Utopie und Dystopie, wie sie in Philosophie und Literatur entwickelt wurden (Vorschläge der TeilnehmerInnen werden gerne in den Seminarplan aufgenommen!), auf dem kritischen Prüfstand:
What a brave new world...": Was wenn, Zweifel bleiben - und Zweifel bleiben in einer diskursiven Seminaratmosphäre hoffentlich immer! - ob wir einen Weltstaat, etwa ob seines totalitären Potentials, wirklich wollen können? Welche effektiven und nachhaltigen Alternativen lassen sich denken?
Kann ästhetische Erziehung hier eine Rolle spielen? Wenn ja, in welcher Form?
Oder anders gefragt: Können Narrative, die wir als (global vernetzte) Gesellschaft über Kunstwerke (Bildende Kunst, Literatur, Film, u.a.) vermitteln, zu einer nachhaltigen Ver-Wirklichung moralischer Werte beitragen? Die wir uns nicht nur irgendwie wünschen (meist in der stillen Hoffnung, dass sich "die anderen" daran halten mögen); sondern für die wir konsequenterweise auch tatsächlich bereit sind einige unserer Neigungen zurückzustellen? Können solche Narrative bestimmte zwangsverordnete Verbote einsehbar oder durch die Vermittlung ethisch-moralischer Standards an individuelle Akteure gar überflüssig machen? Kann vielleicht, wie schon Friedrich Schiller (mit Verve!) postulierte, die Stehende Schaubühne (im 21. Jahrhunderts z.B. das Film-Theater) mehr Wirkung zeitigen als moralisierende, philosophische Abhandlungen?
Damit wir uns dabei nicht zu sehr in theoretischer Spekulation verlieren, wird uns Joshua Oppenheimers mehrfach ausgezeichneter Dokumentarfilm The Act of Killing über einen (vor dem Erscheinen des Films weitgehend tabuisierten) Genozid in Indonesien, dem mehr als eine Million Menschen zum Opfer fielen, als diskursiver Aufhänger dienen.
- Schlagwörter:
- Menschenrechte, Menschenrecht, Weltstaat, Nachhaltigkeit, Ökologie, Utopie, Dystopie
| | | Do | 12:00 - 14:00 | U2/00.26 |
Gebhardt, M. |
ACHTUNG: Neue Angaben zu Zeit und Raum (auf Do, 12 - 14 Uhr, U2/00.26)
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Charles S. Peirce: Theorie(n) über die Wahrnehmung -
- Dozent/in:
- Anne Christine Dymek
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
- Termine:
- Di, 12:00 - 14:00, U2/00.26
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA-Philosophie: Basismodul 3, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2
MA-Philosophie: Kernmodul 2, Freie Spezialisierung I+II
LA-Gym: Basismodul 3, Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodul 3
EWS-Module 1+2
Exportmodule
- Inhalt:
- In der Rezeption divergieren die Auslegungen der Peirceschen Gedanken zur Wahrnehmung bisweilen entscheidend. Mit Hinblick auf eine Auswahl dieser Interpretationen (z.B. von Joseph Ransdell, Lucia Santaella Braga and Susan Haack) diskutieren wir die Rollen der Ikonizität, Indexikalität und Symbolizität in der Peirceschen Wahrnehmungstheorie. Dabei geht es vor allem um den Zusammenhang zwischen Peirce’s „Phaneronoskopie“ und seiner Semiotik. Welche bewusstseinstheoretischen Erkenntnisse bringen uns die Peirceschen Gedanken über Wahrnehmung? Inwiefern lässt sich aus ihnen auch Peirce’s parti pris bezüglich realistischer, idealistischer, nominalistischer Positionen ableiten?
Haupt-Textgrundlage sind die Collected Papers von Charles Peirce.
- Empfohlene Literatur:
- Bibliographie:
HAACK, S. (1994) “How the Critical Common-Sensist Sees Things”. In Histoire Épis- témologie Langage (16) 1 : 9-34.
PEIRCE, C. S. (1931-1958) Collected Papers of Charles Sanders Peirce. Volumes 1–6. C. Hartshorne and P. Weiss (Eds.), Cambridge, MA. : Harvard University Press,1931-35; Volumes 7–8. A. Burks (Ed.), Cambridge, MA. : Harvard University Press, 1958.
RANSDELL, J. (2005) “The Epistemic Function of Iconicity in Perception”, Version 2.0(12-24-2005), http://www.iupui.edu/~arisbe/menu/library/aboutcsp/ransdell/EPISTEMIC.htm (accessed July 1st 2015).
SANTAELLA-BRAGA, L. (1995) “From Pure Icon to Metaphor : Six Degrees of Iconicity”. In Peirce’s Doctrine of Signs : Theory, Applications, and Connections. V. M. Colapietro, and T. M. Olshewsky (Eds.), Berlin, New York : Mouton de Gruyter : 205-213.
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Das Böse in der Philosophie und Kunst -
- Dozentinnen/Dozenten:
- Christian Illies, Friedhelm Marx
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
- Termine:
- Do, 10:00 - 12:00, MG1/02.06
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA-Philosophie: Basismodule 2+4, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1+3
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodule „Praktische Philosophie“ I+II, „Philosophische Anthropologie“ I+II, Freie Spezialisierung I+II
MA Ethik im öffentlichen Raum: Vertiefungsmodul 1+2
MA Öffentliche Theologie: Vertiefungsmodul 3
LA-Gym: Basismodule 2+4, Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodule 2+4
EWS-Module 1+2
Exportmodule
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Didaktik des Ethikunterrichts Einführung in den Ethikunterricht in der Grundschule, in der Mittel- /Realschule (Sekundarstufe I) mit Übungen zur Anwendung -
- Dozent/in:
- Wolf Eike Gellinek
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS
- Termine:
- Mo, 14:00 - 16:00, MG2/01.03
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- LA-Gym: Basismodul LA 3
LA-GS/HS/RS: Basismodul LA 3
EWS-Module 1+2
- Inhalt:
- Das Studium des Faches "Ethik" bereitet auf die Lehrtätigkeit im Schulfach Ethik an den Grund-, Mittel-, Real- und beruflichen Schulen, das Studium des Faches "Philosophie/Ethik" auf eine Lehrtätigkeit in den beiden Schulfächern Philosophie und Ethik an Gymnasien vor. Ein Bestandteil der Ersten Staatsprüfung in beiden Fächern ist die Fachdidaktik. Entsprechend den in der Prüfungsordnung genannten Kenntnissen und den Schwerpunkten einer praktischen Einführung umfasst das Seminar u.a. folgende Themen:
1. Grundlagen: Ein neuer Ansatz der Philosophie- und Ethikdidaktik seit etwa 1978; Ethik / Philosophie in der Grundschule und Sekundarstufe I (Mittel- und Realschule); Philosophieren mit Kindern und das Konzept Theologisieren mit Kindern - ein Vergleich; Regeln , Normen , Vorschriften , Moral : Wo setzt der ethische Orientierungsbedarf an? Möglichkeiten und Notwendigkeit ethischer Begründungen.
2. Schwerpunktthema Philosophie und Religion: Die religionskundlichen Themen im Ethikunterricht; Der Standpunkt der Religionswissenschaft zu den Themen des Ethikunterrichts; Aspekte des werteerziehenden Unterrichts; Visualisierung als didaktisches Prinzip; Rolle des Medieneinsatzes bei religionskundlichen Themen; Folgen des Würdebegriffes für die Ethikdidaktik; Werte-Pluralismus und Toleranz.
3. Die Problemhorizonte der Altersstufen: die günstigen Rahmenbedingungen für den Ethik- / Philosophieunterricht - Emotionen und Ethik: Ungerechtigkeit, Missachtung und Zorn als Ausgangspunkt ethischer Positionen - Das Verständnis und die Bedeutung von Vergeben / Verzeihen für die jeweiligen Altersstufen - Ethik der Hilfsbereitschaft - Lebenskunst und Ethik.
4. Durchsicht ausgewählter Bereiche angewandter Ethik auf ihre Eignung für den Ethikunterricht: Tierethik - Umweltethik - Medizinethik - Medienethik - Familienethik - Zukunftsethik. Kleine Projekte zur Untersuchung des tatsächlichen Verhaltens von Menschen und dessen Motivation und Begründung (deskriptive Ethik).
5. Zur Unterrichtspraxis: Übungen; Einteilung von Unterrichtsphasen; Medieneinsatz; textfreie Unterrichtsphasen; die Didaktikthemen in den staatlichen Prüfungen: Beispiele und Bearbeitungsmöglichkeiten; Übersicht über Lehrpläne der verschiedenen Schulformen bzw. Lehrämter; die in Bayern zugelassenen Lehrmittel / Lehrbücher; aktuelle Literatur zur Ethik- / Philosophiedidaktik
Studierenden des Lehramtes "Ethik" bzw. "Philosophie/Ethik" wird der Besuch des Seminars besonders empfohlen.
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Einführung in Theorien und Methodik der Fachdidaktik Philosophie/Ethik -
- Dozent/in:
- Sandra Frey
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 4 SWS, Blockseminar
- Termine:
- Einzeltermin am 3.6.2016, 12:00 - 18:00, U2/01.30
Einzeltermin am 4.6.2016, 9:00 - 18:00, U2/01.30
Einzeltermin am 5.6.2016, 9:00 - 13:00, U2/01.30
Blockveranstaltung 25.7.2016-28.7.2016 Mo-Do, 9:00 - 18:00, U2/01.36
Vorbesprechung: Freitag, 29.4.2016, 12:00 - 16:00 Uhr, U2/01.36
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- LA-Gym: Basismodul LA 3
LA-GS/HS/RS: Basismodul LA 3
EWS-Module 1+2
BA-Philosophie: Studium Generale
Lehrerweiterbildung
- Inhalt:
- In diesem Seminar werden die theoretischen und methodischen Grundlagen der Philosophie- und Ethikdidaktik vermittelt, die Voraussetzung für die praktischen Übungen zur Unterrichtsplanung im nächsten Semester sind. Wir werden uns mit folgenden allgemeinen Fragen beschäftigen: Wozu eigentlich Philosophie- und Ethikunterricht? Was ist, kann und sollte Inhalt des Philosophie-/Ethikunterrichtes sein? Welche grundlegenden didaktischen Ansätze gibt es? Wie plant man eine Unterrichtsstunde/eine Unterrichtssequenz? Welche Metamethoden sind für den Philosophie-/Ethikunterricht zentral? Welche Prüfungsformen und Bewertungsmaßstäbe sind wann sinnvoll?
- Empfohlene Literatur:
- Handbuch Philosophie und Ethik, hrsg. v. Julian Nida-Rümelin, Irina Spiegel und Markus Tiedemann, Bd. 1: Didaktik und Methodik, Paderborn 2015.
Texte zur Didaktik der Philosophie, hrsg. v. Kirsten Meyer, Reclam: Stuttgart 2010.
Jonas Pfister: Fachdidaktik Philosophie, UTB: Bern 2014.
Weitere Literatur wird über den VC zur Verfügung gestellt!
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Freud und die Psychoanalyse -
- Dozent/in:
- Alexander Fischer
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Frühstudium
- Termine:
- Fr, 12:00 - 14:00, U5/01.18
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA-Philosophie: Basismodul 3+4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2+3
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodule „Philosophische Anthropologie“ I+II, Freie Spezialisierung I+II
LA-Gym: Basismodule 3+4, Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodule 3+4
EWS-Module 1+2
Exportmodule
- Inhalt:
- Wohl jeder kennt das Klischee mit der Couch, auf der man dem Psychologen sein Seeleninnerstes ausschüttet. Die Ur-Couch dieses Klischees stand in Sigmund Freuds Praxis im Wien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Nicht nur ist Freud heute eine popkulturelle Referenz, nach wie vor gilt er auch noch als einer der prägendsten wissenschaftlichen Revolutionäre der jüngeren Vergangenheit. Für die Fachpsychologie spielt er so gut wie keine Rolle, doch seine Lehre ist alles andere als tot. Freud wird als Entdecker des Unbewussten, als Erfinder des Ödipuskomplexes, als Diagnostiker des kulturellen Unbehagens, als virtuoser Traumdeuter und Begründer der Psychoanalyse gesehen. Seine psychoanalytische Theorie gestaltete er im Sinne einer umfassenden Theorie: strukturell (Was sind die prinzipiellen Komponenten unseres Geistes und unserer Persönlichkeit?), genetisch (Wie entstehen unser Geist und unsere Persönlichkeit?) und dynamisch (Wie funktioniert unser Geist/unsere Persönlichkeit?) – dabei sind die Folgen für unser Leben und unsere Kultur natürlich nicht zu vergessen. Um alle diese Themen nun wird seit jeher heftig gestritten: Als wissenschaftlich nicht verifizierbar wurde und wird die Psychoanalyse verschrien, gar wird Freud vorgeworfen alles frei erfunden zu haben und doch gibt es eine Renaissance der Psychoanalyse, die Fachpsychologen nur kopfschüttelnd und staunend zurück lässt. Vor diesem schillernden Hintergrund möchte das Seminar einen Blick auf Freuds Psychoanalyse, ihr Erklärungspotential, das Philosophische und die Plausibilität werfen. Dafür werden wir Texte aus verschiedenen Phasen von Freuds Schaffen heranziehen, seine Thesen sorgfältig rekonstruieren und kritisch betrachten und diskutieren – bis der Mann mit weißem Bart womöglich selbst in unseren Träumen auftaucht. Aber dann wissen Sie vielleicht wenigstens, wie das zu deuten ist.
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Ganz viele: Klassiker der Psychologie und Philosophie der Masse -
- Dozentinnen/Dozenten:
- Christian Illies, Dietrich Dörner
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
- Termine:
- Di, 10:00 - 12:00, U2/01.36
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA-Philosophie: Basismodule 2+4, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1+3
MA-Philosophie: Schwerpunktmodule „Philosophische Anthropologie“ I+II, „Praktische Philosophie“ I+II, Freie Spezialisierung I+II
MA Ethik im öffentlichen Raum: Vertiefungsmodul 1+2
MA Öffentliche Theologie: Vertiefungsmodul 3
LA-Gym: Basismodule 2+4
LA-GS/HS/RS: Basismodule 2+4
EWS-Module: 1+2
Exportmodule
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Grenzgänge in der Philosophie: Dargestelltes Denken -
- Dozent/in:
- Alexander Fischer
- Angaben:
- Blockseminar, Das Seminar findet auf dem Buchnerhof in Südtirol statt!
- Termine:
- Einzeltermin am 25.7.2016, 16:00 - 20:00, Raum n.V.
Einzeltermin am 26.7.2016, Einzeltermin am 27.7.2016, Einzeltermin am 28.7.2016, 10:00 - 18:00, Raum n.V.
Einzeltermin am 29.7.2016, 10:00 - 16:00, Raum n.V.
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA-Philosophie: Basismodul 3+4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2+3
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodule „Philosophische Anthropologie“ I+II, Freie Spezialisierung I+II
LA-Gym: Basismodule 3+4, Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodule 3+4
- Inhalt:
- Im Rahmen des Blockseminars werden wir verschiedene Konzepte von Darstellungen des Denkens kennenlernen und besprechen. Hierbei geht es von bildlichen Darstellungen philosophischen Denkens, über Lecture-Performances und Denkdarstellungen mittels Film bis hin zu skulptorischer Philosophie. Ziel ist es, das Verhältnis von Inhalt und Form, sowie die Leistungsfähigkeit alternativer Darstellungsformen innerhalb der Philosophie zu erforschen und kritisch zu bewerten.
Der Buchnerhof ist eine Begenungsstätte in den Hügeln Südtirols, festes Schuhwerk ist notwendig. Zu lesende Texte, Fragen bzgl. Anreise/Abreise etc. werden im Rahmen einer kurzen Vorbesprechung bekanntgegeben.
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Heraklit und Parmenides: Ursprünge der Philosophie -
- Dozent/in:
- Gerhard Stamer
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Blockseminar! Termine werden noch bekannt gegeben!
- Termine:
- Blockveranstaltung 11.6.2016-12.6.2016 Sa, So, Blockveranstaltung 25.6.2016-26.6.2016 Sa, So, 9:00 - 18:00, U2/02.04
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA-Philosophie: Basismodul 3+4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2+3
MA-Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodule „Antike Philosophie“ I+II, Schwerpunktmodule „Philosophische Anthropologie“ I+II, Freie Spezialisierung I+II
LA-Gym: Basismodule 3+4, Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodule 3+4
EWS-Module 1+2
BA-Mittelalterstudien: MedS BA II-3.1, 3.2a+b und 3.3
MA-Mittelalterstudien: MedS MA II-3.1.1 und 3.1.2
Exportmodule
- Inhalt:
- Heraklit und Parmenides (beide um 500 v.Chr.) stellen Ursprünge der Philosophie dar. Heraklit lebte in Ephesus, der heutigen Türkei, d.h. im Osten des griechischen Imperiums, Parmenides in Elea in Süditalien, d.h. im Westen der griechischen Ausbreitung über das Mittelmeer. Es ist nicht sicher, ob sie voneinander Kenntnis besaßen oder sogar in ihren Gedanken auf die Philosophie des andern reagierten. Jedenfalls sind sie Zeitgenossen in der Magna Graecia.
Herausragende Bedeutung für die gesamte Philosophiegeschichte hat Heraklit mit dem Begriff des Logos, Parmenides mit dem des einen Seins. Wir werden die Motive der Welterschließung, die in diesen Begriffen zum Ausdruck kommt, ergründen. Wir werden danach fragen, wie weit die Begriffe konträr und wie weit sie kompatibel sind. Schließlich sollen auch die philosophischen Traditionslinien verfolgt werden, die aus diesen Ursprüngen hervorgegangen sind, bzw. sich auf sie beziehen.
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Interdisziplinäres Seminar "Was ist Gerechtigkeit?" (zugleich sozial-ethisches Kolloqium) -
- Dozentinnen/Dozenten:
- Christian Illies, Thomas Wabel, Reinhard Zintl
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Anmeldung bitte bis zum 13.4. per mail an ev-syst(at)uni-bamberg.de
- Termine:
- Einzeltermin am 29.6.2016, 14:00 - 16:00, U2/01.33
Blockseminar am 10.-12.5.16 an der Politischen Akademie in Tutzing,
Vorbesprechung: Mittwoch, 13.4.2016, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/02.04
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA Philosophie: Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1
MA Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodule Praktische Philosophie I und II, Freie Spezialisierung I und II (Hauptseminar)
MA Ethik im öffentlichen Raum: Interdisziplinäres Modul I und II (Kolloquium)
MA Öffentliche Theologie: Interdisziplinäres Modul (Kolloquium)
- Inhalt:
- Nach welchen Kriterien sollen knappe Organe verteilt werden? Wer soll dauerhaft in Deutschland leben dürfen? Sind politische Programme gerecht, die Spitzenverdiener steuerlich entlasten wollen?
Eine Diskussion um diese und andere Fragen lässt sehr schnell unterschiedliche Vorstellungen davon zu Tage treten, was als "gerecht" angesehen wird. Eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Grundgüter an alle Mitglieder der Gesellschaft? Die bevorzugte Berücksichtigung der Schwächsten aus Gründen der fairness? Die Bereitstellung von Möglichkeiten gesellschaftlicher Beteiligung, um Ausgrenzung zu vermeiden? Oder die Befähigung von Menschen dazu, die sich ihnen bietenden Chancen bestmöglich zu nutzen?
Das Seminar dient dazu, anhand konkreter Sachfragen einen exemplarischen Überblick über diese wichtigsten Gerechtigkeitskonzeptionen in Politikwissenschaft, Philosophie und Theologie zu erarbeiten.
Texte werde in der ersten Sitzung mitgeteilt. Von jedem Teilnehmer wird die Präsentation eines Textes erwartet.
Anmeldung bitte bis zum 13.4. per mail an ev-syst(at)uni-bamberg.de
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Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten -
- Dozent/in:
- Ines Sarah Potzernheim
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, ACHTUNG!! BEGINN 09.05.2016!!
- Termine:
- jede 2. Woche Mo, 14:00 - 18:00, U2/01.36
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- BA-Philosophie: Basismodule 2; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1
MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule „Praktische Philosophie“ I+II, Freie Spezialisierung I+II
MA Ethik im öffentlichen Raum: Kernmodul 3
MA Öffentliche Theologie: Kernmodul 3
LA-Gym: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2
EWS-Module 1+2
Exportmodule
- Inhalt:
- Die „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ gehört zu den bedeutsamsten Texten der praktischen Philosophie und weist Kants Überlegungen zur Moralphilosophie in komprimierter Form auf. Kant entwickelt hier auf der Suche nach einer rein rationalen Begründung von Moral („a priori“) den kategorischen Imperativ als „oberstes Prinzip der Moralität“: „Handle so, dass die Maxime deiner Handlung ein allgemeines Gesetz werden kann." Die Grundlage des moralischen Gesetzes findet sich in der Autonomie von Vernunftwesen und deren Fähigkeit zur Selbstgesetzgebung.
Im Seminar werden wir das Werk in systematischer Lektüre und intensiver Diskussion beleuchten und versuchen die Argumentation textnah nachzuvollziehen, um den Grundgedanken der praktischen Philosophie Kants auf die Spur zu kommen. Hierbei werden wir u.a. das kantische Konzept des guten Willens, den Begriff der Freiheit, Achtung und Pflicht, den kategorischen Imperativ und seine verschiedenen Formeln behandeln.
Für die 1. Sitzung am 11.04. ist die „Vorrede“ der GMS vorzubereiten.
- Empfohlene Literatur:
- Textgrundlage des Seminars ist die Ausgabe des Felix Meiner Verlags.
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Philosophie der Möglichkeit -
- Dozentinnen/Dozenten:
- Marko Fuchs, Anne Christine Dymek, Sebastian Krebs
- Angaben:
- Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Studium Generale, Blockseminar vom 17.-18. Juni 2016
- Termine:
- Vorbesprechung: Freitag, 20.5.2016, 10:00 - 12:00 Uhr, U2/01.36
- Inhalt:
- Die Kategorie der Möglichkeit ist seit jeher ein zentraler Begriff der Philosophie. Dabei spielen so schwierige Fragen eine Rolle wie die, welchen metaphysischen, ontologischen oder kosmologischen Status der Möglichkeit zukommt, ob sie also überhaupt ‚etwas ist‘ und wenn ja, in welchem Sinne, wie sich Möglichkeit oder ‚Vermögen‘ zur Wirklichkeit sowie zur Notwendigkeit verhält, ob es sich bei der Möglichkeit um eine bloß geistige Entität handelt, ein, wie die Scholastiker sagten, bloßes ‚Gedankending‘ (ens rationis), das nur in unserem Denken Realität hat, dem aber in der wirklichen Welt kein Sein zukommt. Vor diesem Hintergrund werden der Möglichkeit in den verschiedenen Entwürfen der Philosophiegeschichte jeweils ganz unterschiedliche Stellenwerte zugemessen. Bei Aristoteles und Thomas von Aquin etwa fungiert Möglichkeit als seinskonstitutives Prinzip. Duns Scotus dagegen fasst die Möglichkeit als Unendlichkeit alles Erschaffbaren auf, aus dem Gott dann eine Welt aussucht, die er wirklich erschafft – solange sie nichts Selbstwidersprüchliches beinhalt. Für Spinoza bedeutet Möglichkeit die mangelnde Erkenntnis der realen Notwendigkeit aller natürlichen Abläufe. Hegel bestimmt Möglichkeit als in sich reflektierte Wirklichkeit. Peirce versteht Möglichkeit als logisches Konzept, das bestimmte Definitionen von „Kontinuum“ und „Qualität“ voraussetzt und in der Lage ist, Kosmologie und Ikonizität sinnvoll miteinander zu verbinden. Die Debatte im Rahmen der analytischen Philosophie schließlich nutzt das formal-logische Konzept der „möglichen Welten“ als Erkärungsansatz für Möglichkeit und Notwendigkeit, was ebenfalls zur Frage der metaphysischen Interpretation dieser „Welten“ führt, wobei insbesondere David Lewis mit seinem modalen Realismus davon ausgeht, dass diese in Form von Paralleluniversen tatsächlich existieren.
Das Seminar besteht aus vier jeweils vierstündigen Blöcken, in denen chronologisch einige der genannten einschlägigen Positionen zur Philosophie der Möglichkeit durch kritische Textlektüren erschlossen werden sollen. Die Vorbesprechung findet am 20.05.16 von 10:00-12:00 im Raum U2/01.36 statt. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft der Übernahme einer Textvorbereitung und -vorstellung innerhalb der Blockveranstaltung.
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PS: Kants Politische Philosophie -
- Dozent/in:
- Michael Gerten
- Angaben:
- Proseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Interreligiöse Studien, Modulstudium, Frühstudium
- Termine:
- Di, 12:00 - 14:00, F21/03.50
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- Hausarbeit nach dem Seminar;
6 ECTS-Punkte;
auch als Übung möglich (wenn diese Veranstaltungsform von der Prüfungsordnung bzw. dem Modulhandbuch gefordert ist)
Beginn der Anmeldung in FlexNow (unter Prüfungen): 01.04.2016, 10:00 Uhr
Späteste An-/Abmeldung: 24.04.2016, 23:59 Uhr
- Inhalt:
- Im Mittelpunkt des Diskussionsseminars steht die praktische Philosophie Immanuel Kants mit dem Schwerpunkt auf der Politischen Philosophie (d.h. seiner Rechts- und Staatsphilosophie). Kant gilt als einer der Höhepunkte der neuzeitlichen Bemühungen um eine philosophische Grundlegung von Gemeinschaft, Staat, Politik bis hin zur Forderung einer internationalen, globalen Friedensordnung. Er ist ein herausragender Klassiker nicht nur der Philosophie überhaupt, sondern eben auch der Politischen Theorie. Sein Begriff der Würde des Menschen war maßgeblich für unser Grundgesetz, seine Gedanken zur internationalen Ordnung wirkten sich in den Gründungsideen von Völkerbund und UNO aus.
Die Lehrveranstaltung beginnt zunächst mit einer textnahen Rekonstruktion der einschlägigen Lehrstücke Kants und ihrer Einbettung in den historischen Zusammenhang. Das weit wichtigere Ziel jedoch ist die kritische Diskussion und Prüfung der systematischen Ergebnisse und der Aktualität von Kants politischer Philosophie. Als deren Kernstück wird sich ein umfassender Freiheitsbegriff auf einem erstaunlich hohen Niveau des politisch-philosophischen Bewusstseins erweisen. Es wird schließlich auch mit Blick auf die nachkantische Politische Philosophie bis zur unmittelbaren Gegenwart zu prüfen sein, ob und wie weit die von Kant gelegte Messlatte philosophischer Reflexion der Grundprinzipien von Recht, Staat und Politik erreicht oder übertroffen worden ist. Dabei ist auch das Verhältnis der Politik zu anderen Bereichen sozialer Ordnung, wie etwa Moral, Religion und Wirtschaft, einer genaueren Betrachtung zu unterziehen.
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt, setzt keine spezifischen philosophischen Vorkenntnisse voraus und eignet sich daher auch als Einstieg in die theoretischen und praktischen Grundprobleme der Politischen Theorie.
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