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  Was ist Aufklärung?

Dozent/in
Dr. Sandra Frey, M.A.

Angaben
Proseminar/Hauptseminar
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Zeit und Ort: Mo 18:00 - 20:00, U2/00.26; Einzeltermin am 9.2.2016 10:00 - 18:00, U2/00.26

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA-Philosophie: Basismodule 2-4; Aufbaumodul 1+2; Vertiefungsmodule 1-3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2; Schwerpunktmodule Philosophische Anthropologie sowie Praktische Philosophie I+II, Freie Spezialisierung I+II
MA-Ethik im öffentlichen Raum: Vertiefungsmodul 3
LA-Gym: Basismodule 2-4; Vertiefungsmodul LA 4
LA-GS/HS/RS: Basismodule 2-4
EWS-Module 1+2

Inhalt
Die Frage Was ist Aufklärung? , die der Pfarrer Johann Friedrich Zöllner am Rande in einer Fußnote zu seinem Artikel über die Zivilehe in der Dezember-Nummer der Berlinischen Monatszeitschrift 1783 stellt, löst eine der folgenreichsten und interessantesten Debatten unter Befürwortern und Kritikern der Aufklärung der damaligen Zeit aus. Dabei geht es eigentlich um nichts weniger als den Versuch, das Denken der Zeit auf einen Begriff zu bringen, wobei schnell klar wird, dass sich neben den der Aufklärung noch weitere Schlagworte gesellen Freiheit, Subjekt, Vernunft, Humanismus, um nur einige wenige zu nennen , die seit Beginn der Renaissance, der Beginn der Neuzeit verschieden entwickelt und diskutiert werden und in der Aufklärung lediglich einen Höhepunkt erreicht. Letztlich handelt es sich also um den Versuch der Epochenbestimmung, der zutiefst verwoben ist mit dem Selbstverständnis der Philosophie, womit man zugleich über die Epoche der Aufklärung auch wieder hinaus verwiesen ist und dies in beide Richtungen der Geschichte: Es verweist zurück in die Antike und voraus ins 20./21. Jahrhundert.
Der Wahlspruch Sapere aude , dessen sich Kant bedient, den er auslegt als Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen , kann als Aufruf zur Welt- und Selbsterkenntnis gelesen werden, was seit der Antike Programm der Philosophie ist. So ist auch teils die Rede von einer 2. Aufklärung in Bezug auf die Zeit, in der diese Debatte ausgefochten wird, während die griechische Antike als 1. Aufklärung verhandelt und insbesondere Platon als erster Aufklärer gefeiert wird. Auf diesem Programm beziehen sich (positiv wie negativ) auch die Philosophen des 20./21. Jahrhunderts. Habermas beispielsweise spricht in Bezug auf die Aufklärung von einem unvollendeten Projekt der Moderne . Horkheimer und Adorno kritisieren ihre Einseitigkeit, das Übersehen ihrer Dialektik, was letztlich dazu führen soll die Aufklärung über sich selbst aufzuklären und sie damit über sich selbst hinauszutreiben, ohne deren Kerngedanken aufzugeben. Und auch die Vertreter der Postmoderne, allen voran Lyotard und Foucault sind nicht einfach nur Gegner der Moderne und Aufklärung, sondern verfolgen das Projekt der Moderne unter anderen Vorzeichen denen, die die Aufklärung übersehen oder einseitig ausgeblendet hat. Mit anderen Worten: Jeder Versuch, der Bestimmung unserer Epoche, unsere Zeit auf den Begriff zu bringen, muss sich mit der Vergangenheit auseinander setzen. Das Seminar wird einen Einblick ins die Debattenlandschaft während der Aufklärung und des 20. Jahrhunderts geben, indem wir Texte und Textausschnitte von Kant, Mendelssohn, Herder, Wieland, Schiller, Hegel, Nietzsche, Arendt, Adorno/Horkheimer, Habermas und Foucault gemeinsam studieren werden.

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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