Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Verortung von Journalisten im sozialen Raum der Gesellschaft der Bundesrepublik. Sie knüpft damit an Fragestellungen der 70er und 80er Jahre an, in denen nach der Sozialität journalistischer Akteure auch jenseits redaktionsorganisatorischer Zusammenhänge geforscht wurde, weil deren "Weltsichten" sozialisationsbedingt auch in die berufliche Tätigkeit einfließen können. Während damals jedoch lediglich der Beruf des Vaters als Indikator für die soziale Herkunft ermittelt wurde, werden in diesem Projekt die Positionen im sozialen Raum über die Zugehörigkeit zu den verschiedenen sozialen Milieus der Gesellschaft rekonstruiert, weil diese nicht nur Auskunft geben über die soziale Lage, sondern auch über die kulturellen Grund- und Wertorientierungen der Akteure. Im Rahmen einer Repräsentativ-Befragung von über 1.000 Journalisten aus Redaktionen bayerischer Medienunternehmen wurde die Milieuzugehörigkeit der Journalisten ermittelt, wobei sich die Befunde sowohl im Vergleich zur übrigen Bevölkerung als auch hinsichtlich vorfindbarer Unterschiede bei den journalistischen Akteuren verschiedener Medien, Ressorts, Redaktionspositionen etc. analysieren lassen. Die Relevanz der Befunde zur Sozialität der journalistischen Akteure ergibt sich dabei aus einem theoretischen Zugang, der es erlaubt, das Zusammenspiel von System und Akteur zum Gegenstand theoretischer Beschreibungen wie empirischer Analysen zu machen. Das Promotionsprojekt wird voraussichtlich im Herbst 2001 abgeschlossen.