UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 

  Max Horkheimer/Theodor W. Adorno: "Dialektik der Aufklärung" (Dialektik der Aufklärung)

Dozent/in
apl. Prof. Dr. PhD.h.c. Erwin Schadel, Akad. Direktor

Angaben
Seminar
2 SWS, Schein
Zeit und Ort: Di 12:00 - 14:00, U2/230

Inhalt
Die Ratlosigkeit, wie der weltweit agierende Terrorismus effektiv eingedämmt werden könne, hat dazu geführt, dass anlässlich der Erinnerung an Adornos 100. Geburtstag (11. Sept. 2003!) der Sozialphilosophie der Frankfurter Schule unerwartete Aktualität zuerkannt wurde. Lapidare Äußerungen wie: "Die Welt ist ein System des Grauens", "Aufklärung schlägt um in Mythos", "Was an der Zeit wäre, hat keine Zeit" scheinen sich hinsichtlich einer Welt, zu bewahrheiten, welche 1989 (im Scheitern der sozialistischen Planwirtschaft) und im Herbst 2008 (im Crash des kapitalistischen Finanzmarktes) aus den Fugen geraten zu sein scheint. Die D.d.A., mit der sich das Seminar vornehmlich befassen wird, gehört unzweifelhaft zu den bedeutendsten zeitkritischen Diagnosen des 20. Jhdts.; sie wurde 1944 im amerikanischen Exil, angesichts der "Schrecken in faschistisch rationalisierter Gestalt" abgefasst. In Aphorismen und hochsensiblen Einzelanalysen wird dargestellt, wie und warum sich das Denken "die letzte Arglosigkeit gegenüber den Gewohnheiten des Zeitgeistes" verbieten muss, um in einer Überwindung des "Jargons der Eigentlichkeit" (der sich vor allem in positivistischer Phänomenologie ausbreitete) zum Eigentlichen zu kommen: zur Vorbereitung einer positiv konzipierten Lebenswelt, in welcher es möglich wird, menschliches Selbst- und Weltverständnis aus seiner "Verstrickung in blinder Herrschaft" herauszulösen. Angestrengt wird dabei eine Aufklärung rationalistisch verengter Aufklärung. An Kant, Marquis de Sade und Nietzsche (den "unerbittlichen" Vollstreckern euopäischer "Aufklärung") wird exemplifiziert, "wie die Unterwerfung alles Natürlichen unter das selbstherrliche Subjekt zuletzt gerade in der Herrschaft des blind Objektiven, Natürlichen gipfelt". Derartige Antinomien erläutert Adorno, mit besonderer Eindringlichkeit und musikologischen Spezialkenntnisse in seiner "Philosophie der neuen Musik", welche er selbst als einen "ausgearbeiteten Exkurs zur 'Dialektik der Aufklärung'" bezeichnet. Auf diese Schrift wird im Seminar ebenso eingegangen werden wie (auszugsweise) auf Adornos "Ästhetische Theorie", seine "Negative Dialektik", seine "Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben". Die hierbei gemachten Denkerfahrungen können u.a. verdeutlichen: Es hilft nicht weiter, wenn Adorno Hegels Diktum "Das Wahre ist das Ganze" mit einem "Das Ganze ist das Unwahre" kontert. Aufzusuchen ist vielmehr eine binnendifferenzierte Ganzheitlichkeit, welche - unter Wahrung spezifischer Eigentümlichkeiten - stets auch den Seins- und Sinnzusammenhang zu garantieren vermag.
Textgrundlage: M. Horkheimer / Th. W. Adorno: Dialektik der Aufklärung (Fischer TB 50127), Frankf./M. 1998 u.ö. (9,90 Euro, bitte anschaffen!). Weiteres zu Semesterbeginn.

Zusätzliche Informationen
Schlagwörter: Philosophie; Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.; Dialektik; Aufklärung
www: http://www.uni-bamberg.de/philosophie

Institution: Lehrstuhl für Philosophie I

Hinweis für Web-Redakteure:
Wenn Sie auf Ihren Webseiten einen Link zu dieser Lehrveranstaltung setzen möchten, verwenden Sie bitte einen der folgenden Links:

Link zur eigenständigen Verwendung

Link zur Verwendung in Typo3

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof