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  Texte zum Nihilismus (Fr. Nietzsche - J.P. Sartre - E.M. Cioran) (Nihilismus)

Dozent/in
apl. Prof. Dr. PhD.h.c. Erwin Schadel, Akad. Direktor

Angaben
Vorlesung und Übung
2 SWS, Schein
Zeit und Ort: Di 16:00 - 18:00, U2/026

Inhalt
Für das 20. Jahrhundert hat Nietzsche den Nihilismus als den "unheimlichsten aller Gäste" angekündigt. Wie Sartres und insbes. auch Ciorans Schriften zu entnehmen ist, hat jener "Gast" das vergangene Jahrhundert im reichlichen Maße heimgesucht und hier das "durchbohrende Gefühl des 'Nichts'" - das Empfinden des "Alles hat keinen Sinn" - hervorgerufen. Es kam einerseits zu einer 'Vernichtung' des 'Wesens' und andererseits zu einer 'Verwesentlichung' des 'Nichts'. Menschliches Dasein wird als "nutzlose Leidenschaft" aufgefasst. Der Mensch sieht sich 'zur Freiheit' und deswegen 'zum Scheitern' "verurteilt". Der Nihilismus stellt, anders gesagt, die philosophische Strömung dar, in welcher das Autonomie-Experiment, das im neuzeitlichen Denken mit emanzipatorischem Pathos initiiert wurde, in krisenhafte Selbst-Auflösung hineingerät. Der Mensch sieht sich nun "eingebettet" in die Ambivalenz einer ungeheueren Welt-Dialektik. Vor dieser ist sein Dasein ebenso gleichgültig wie sein Nicht-Dasein, sein Erkennen ebenso illusionär wie seine Täuschung, sein Glücksgefühl ebenso belanglos wie seine Verzweiflung. Es ist überall nichts, so scheint es, was ihm Halt, Klarheit und Erfüllung gewähren könnte. Was ihm einzig noch bleibt, so scheint es, ist der "Rausch der Ausweglosigkeit" Im o.g. Veranstaltung geht es zunächst darum, die Vergeblichkeits-Protokolle prominenter Existenzphilosophen "ungefiltert" kennenzulernen, um sie dann geistes- und ideengeschichtlich einordnen und im onto-anthropologischen Aspekt beurteilen zu können. Dabei wird deutlich werden, daß der "naturwüchsige" Wider-Spruch gegen die nihilistischen Analysen, so lange eine "nutzlose Leidenschaft" sein muß, als das Wirklichkeits-Kriterium für die Erwiderung fehlt: - die Seinsbasis vernünftiger Freiheit, welche als solche den Horizont für post-nihilistische Erneuerung des menschlichen Selbstvergewisserungsaktes darzubieten vermag. Literaturhinweise: Fr. Nietzsche: Werke I-V. Hrsg. v. K. Schlechta (Ullstein TB 2907-11) [oder andere Ausgaben]; J.-P. Sartre: Das Sein und das Nichts, Hbg 1985 [u.ö.]; E. M. Cioran: Auf den Gipfeln der Verzweiflung, Ffm 41997; Gedankendämmerung, ebd. 1993; Das Buch der Täuschungen, ebd. 1990; Lehre vom Zerfall, Stgt 1979; Syllogismen der Bitterkeit (st 607), Ffm 1980; Die verfehlte Schöpfung (st 550), ebd. 1979; Vom Nachteil geboren zu sein (st 549), ebd. 1979; Der zersplitterte Fluch, ebd. 1987 u.a.

Zusätzliche Informationen
Schlagwörter: Philosophie; Nihilismus; Nietzsche; Sartre; Chioran
www: http://www.uni-bamberg.de/philosophie

Institution: Lehrstuhl für Philosophie I

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