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  Ratlos vor dem Bösen? - bes. zu Ludwig Feuerbach: "Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme" (Ursprung des Bösen)

Dozent/in
apl. Prof. Dr. PhD.h.c. Erwin Schadel, Akad. Direktor

Angaben
Seminar
2 SWS, Schein
Zeit und Ort: Do 16:00 - 18:00, M6/002

Inhalt
Nachdem Kant 1791 die kleine Schrift Über das Misslingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee veröffentlicht hatte, kam es in der neuzeitlichen Philosophie zu einer erstaunlichen Positivierung des Bösen. Das Böse hat nun, um mit Odo Marquard zu reden, gewissermaßen "Karriere" gemacht. Feuerbachs Abhandlung über den Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme (von 1832) lässt sich als ein Dokument verstehen, in welchem jene "Karriere" maßgeblich vorbereitet wurde: Das Böse wird hier als 'absolut Notwendiges' gekennzeichnet, als 'ewiges Moment im göttlichen Leben', als (in 'Selbstentzweiung' sich bekundendes) 'Prinzip alles Geistes und Lebens' usw. In einem ideengeschichtlichen Rückblick geht es zunächst darum, die von Feuerbach formulierte Auffassung im einzelnen zu illustieren: u.a. am metaphysischen Dualismus von Licht und Finsternis bei den Manichäern (mit welchen sich Augustinus auseinandersetzte), an Schellings Schrift Über das Wesen des menschlichen Freiheit, in welcher Jakob Böhmes 'Ungrund' als 'Indifferenz' erläutert wird, und vor allem an Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, in welcher sich Heraklits These zu bestätigen scheint, dass der Krieg der "Vater aller Dinge" sei. Im Anschluss an diese Konkretisierungen wird unter systematischem Aspekt der Versuch unternommen, die Hypostasierung des Bösen gegenüber dem Guten - welche, insbesondere im Deutschen Idealismus, in einer Relativierung von Sein und Nichts bzw. Wahrheit und Lüge bedingt ist - einer ontologischen Kritik zu unterziehen. An zentralen Passagen aus Leibniz' Theodizee wird aufgewiesen, dass Gut und Böse nicht einen konträr-inklusiven, sondern einen privativ-exklusiven Gegensatz darstellen. Damit aber kann die These formuliert werden, dass der (eingangs erwähnte) Kant, der das Misslingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee behauptet, sowohl in historischer Perspektive wie auch im systematischen Denkansatz zu kurz gegriffen hat. Textgrundlage: Der Feuerbach-Text wird zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung gestellt Weiterführende Literatur, u.a.: F. Billicsich: Das Problem des Bösen in der Philosophie des Abendlandes. Bde. 1-3, Wien 1952-59 Fr. Hermanni / P. Koslowski (Hrsgg.), Die Wirklichkeit des Bösen. Systematisch-theologische und philosophische Annäherungen, München 1998.

Zusätzliche Informationen
Schlagwörter: Philosophie; Böse; Feuerbach, Ludwig; Jakob Böhme
www: http://www.uni-bamberg.de/philosophie

Institution: Lehrstuhl für Philosophie I

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