UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 

  Warschau: Paris des Nordens in Literatur und Kunst aus vier Jahrhunderten (mit Exkursion vom 23.07. bis 30.07. 2012)

Dozent/in
Lidia Głuchowska

Angaben
[s/hs]
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Blockseminar!
Zeit und Ort: Einzeltermin am 27.4.2012, Einzeltermin am 1.6.2012 10:00 - 16:00, U2/136; Einzeltermin am 27.4.2012, Raum n.V.; Einzeltermin am 2.6.2012 10:00 - 14:00, MG1/02/05; Einzeltermin am 13.7.2012 10:00 - 16:00, U2/136; Einzeltermin am 14.7.2012 10:00 - 14:00, MG1/02/05; Bemerkung zu Zeit und Ort: Vorbesprechung 27.04.12, Blocktermine: 1./2.6. und 13./14.7.12

Voraussetzungen / Organisatorisches
Blockveranstaltung an drei Terminen: am 27.04. 10.15-16.15 Uhr, am 01.06. 10.15-16.15 Uhr, am 02.06. 10.15-13.45 Uhr, am 13.07. 10.15-16.15 Uhr, am 14.07. 10.15-13.45 Uhr

Inhalt
Warschau galt vor dem Zweiten Weltkrieg als Paris des Nordens. Die städtebauliche Anlage und der Reichtum an Parks, die Besucher aus Ost und West begeisterten, entstanden relativ spät. Erst seit dem 17. Jahrhundert etablierte sich Warschau als neue Hauptstadt Polens (nach Posen und Krakau), wurde jedoch bereits in kurzer Zeit zu einem blühenden kulturellen und politischen Zentrum des Sarmatismus und der Aufklärung. Ihre barocken und klassizistischen Kirchen, Paläste und Parks sowie die Raumplanungen aus der Zeit des Triumphators in der Schlacht gegen die Osmanen vor Wien, Jan III. Sobieski, sowie seiner Nachfolger, August II. und August III. aus dem Haus der Wettiner, zeichneten sich durch Vielfalt und Großzügigkeit aus. Die Residenz Sobieskis in der Umgebung von Warschau, Wilanów, lehnte sich an das Muster von Versailles an. Das Warschauer Königsschloß im altem Stadtkern wurde unter dem Einfluß des letzten polnischen Königs, Stanis aw August Poniatowski, der Hofmalern, Literaten und Philosophen wöchentlich im Rahmen von Donnerstagsabendessen ein Forum zur Diskussionen bot, zum Zentrum des kulturellen Austausches. Nach den Teilungen Polens, Ende des 18. Jahrhunderts, geriet Warschau unter russische Verwaltung, so dass die national geprägte polnische Kultur der Romantik eher im Exil blühte. Eine herausragende Literatur und Kunst entstand in Warschau wieder zu Zeiten des Realismus und Naturalismus. Als Polen 1918 seine nationale Unabhängigkeit wiedererlangte, wurde Warschau zu seiner Visitenkarte und Ort der Entwicklung eines nationalen Stils im Geist von Art Déco. Doch auch in der Geschichte der Avantgarde spielte Warschau eine wichtige Rolle dank der Aktionen der hiesigen Futuristen und der Besuche von Kasimir Malewitsch und El Lissitzky, die das lokale Künstlermilieu inspirierten, sowie durch die hier entstandene Künstlergruppe Blok . Die Kriegsschäden waren in Warschau besonders groß, so dass die Stadt nach 1945 zu einem einzigartigen Beispiel des Wiederaufbaus, zugleich aber auch der Neugestaltung des Stadtbildes unter der Prämisse des monumentalen Sozrealismus wurde. Im Mittelpunkt des Seminars steht nicht nur die Analyse des wechselnden Stadtbildes von Warschau, sondern auch das Echo dieser Entwicklung im Werk der hiesigen KünstlerInnen und SchrifstelleInnen aus vier Jahrhunderten. Berücksichtigt wird dabei nicht nur die polnischsprachige Literatur, sondern auch das multikulturelle Erbe der Vorkriegsgeschichte, u.a. das Schaffen der hier besonders aktiven Avantgarde Jiddish oder des litauischen Malers Konstantin Ciurlionis. Gleichzeitig dient das Seminar der Vorbereitung der Studienreise nach Warschau und Kazimierz Dolny, dem Ort einer einstigen berühmten Künstlerkolonie, die für die Zeit vom 23.-30.07. 2012 geplant ist.

Empfohlene Literatur
Wojciech Bilski, Warszawa, Warszawa 2007. Ella Chmielewska, Signs of Place: a Close Reading of the Iconosphere Warsaws, in: Arnold Bartetzky, Marina Dmitrieva (Hg. ), Neue Staaten neue Bilder? Visuelle Kultur im Dienst staatlicher Selbstdarstellung in Zentral- und Osteuropa seit 1918, Köln/Weimar/Wien, Böhlau, 2005, S. 243-256. Dorota Folga-Januszewska, Warsaw, in: Timothy O. Benson (ed.), Central European Avant-Gardes: Exchange and Transformation, 1910 1930, Cambridge, Mass./London, The MIT Press, 2002, 333-387. Dorota Folga-Januszewska, Avantgarde und Traditionalismus in der polnischen Kunst der Zwischenkriegszeit, in: Romana Schuler/Goszka Gawlik (eds), Der neue Staat. Zwischen Experiment und Repräsentation. Polnische Kunst 1918-1939; Ostfildern, Hatje Cantz, 2003, 208 214. Lidia G uchowska, The New world of the avant-garde and the new states in Central Europe and Peripheries. Perspectives of a postnational and postcolonial new art history, in: Lidia G uchowska, Hubert van den Berg (Hg.), Internationalism and Internationality in the European Avant-Garde 1890-1930. Leuven/ Paris/ Dudley: Peeters 2012 (forthcoming) Aleksandra Górska, Monika Karolczuk-Kedzierska, Roman Marcinek, Poland Complete Guide, Kraków 2008, Verlag Kluszczy ski, S. 309/329. Ma gorzata Omilanowska, Tomasz Torbus, Tür an Tür. Polen Deutschland. 100 Jahre Kunst ud Geschichte, Berlin 2011, S. 362-432. Bogdan Suchodolski, Geschichte der polnischen Kultur, Warschau, Interpress, 1896. Ewa Toniak, Olbrzymki: kobiety i socrealizm, Kraków, Korporacja Ha!art, 2008. Wojciech, W odarczyk Kunst in Polen in den Jahren 1918-2000, Warschau 2000.

Institution: Professur für Slavische Kunst- und Kulturgeschichte

Hinweis für Web-Redakteure:
Wenn Sie auf Ihren Webseiten einen Link zu dieser Lehrveranstaltung setzen möchten, verwenden Sie bitte einen der folgenden Links:

Link zur eigenständigen Verwendung

Link zur Verwendung in Typo3

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof