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  Südtirol - Erkundung einer europäischen Region (Südtirol - Reconnaissance of an European Region)

Dozent/in
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Angaben
Vorlesung
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Benoteter Schein nur nach Prüfung; Modul: Basismodul I & II, Aufbaumodul II, Vertiefungsmodul I, Wahlpflichtmodul EWS-Bereich – Variante II (gemäß § 32 LPO I), Exportmodul I
Zeit und Ort: Di 14:15 - 15:45, H/201
vom 27.10.2009 bis zum 9.2.2010

Voraussetzungen / Organisatorisches
Der Erwerb eines qualifizierten Scheins (3 ECTS) setzt die erfolgreiche Teilnahme an einer Klausur am Ende des Semesters voraus. Studierende, deren Studien- und Prüfungsordnungen mehr oder weniger als 3 ECTS-Punkte fordern, müssen mit dem Dozenten / der Dozentin in der ersten Sitzung der Lehrveranstaltung weitere Leistungen in angemessenem Umfang vereinbaren.

Inhalt
Im Vorgriff auf die für das Sommersemester 2010 geplante Exkursion nach Südtirol beschäftigt sich die Vorlesung mit Geschichte und Gegenwart dieser „europäischen Modellregion“ (Hans Heiss). Sie ist Teil des historischen Tirols, das im 17. Jahrhundert zunächst den Anschluss an die gesamteuropäischen Entwicklungen verlor. In ihrer wechselvollen Geschichte erlebten die Südtiroler die Macht der katholischen Kirche, sie gehörten zu Österreich, zum Königreich Bayern, und nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie systematisch „italienisiert“. Die Eingliederung in einen fremden Staat, unter eine faschistische Herrschaft hatte deutliche Auswirkungen auf die Identität der BewohnerInnen und auf die Alltagskultur des Landes. Schließlich ersannen Hitler und Mussolini ein groteskes Umsiedlungsprojekt, die sog. "Option": Die deutschsprachige Bevölkerung Südtirols musste sich entscheiden, ob sie italienisch werden oder in das Deutsche Reich auswandern wollte. 86 % der Südtiroler stimmten für das Verlassen der Heimat. Daraufhin begann eine dem SS-Ahnenerbe unterstellte Sonderkommission unter Leitung des Volkskundlers Richard Wolfram 1940/41 mit der Erfassung und Sicherstellung des „Kulturguts“ der betroffenen Menschen. Der Krieg vereitelte jedoch die Durchführung dieses Vorhabens. Nach 1945 erhielt die deutschsprachige Bevölkerung Minderheitenschutz. Die Autonomiebefugnisse verschafften den Südtirolern die Möglichkeit, sich auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet zu entfalten. Heute ist Südtirol eine der reichsten Wirtschaftsregionen Italiens und ein beliebtes Reiseziel. Wohlstand und Lebensqualität haben zu einer Entspannung der Konflikte zwischen den Sprachgruppen beigetragen. Die friedliche Koexistenz verschiedener Kulturen macht Südtirol zu einer europäischen Vorzeige-Region.
Ziel der Vorlesung ist es, Südtirol aus ethnologischer Sicht kennenzulernen. Dabei stehen das welsche Hausierergewerbe, Hausindustrie, Andreas-Hofer-Folklorismus, Italienismus, Autonomiebestrebungen, Kleidungsverhalten, Frömmigkeitsgeschichte, Alpenentdeckung und moderner Tourismus im Mittelpunkt. Zweitens wird angestrebt, die Besonderheiten ausgewählter Schauplätze, Ereignisorte und Forschungsterrains zu vermitteln, die wir im kommenden Sommer besuchen wollen.
Der Besuch der Vorlesung ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Exkursion im SS 2010. Sie kann aber auch unabhängig von der Exkursion besucht werden. Der Leistungsnachweis erfolgt durch eine Klausur am Semesterende.

Empfohlene Literatur
Streifeneder, Thomas: Südtirol, eine europäische Region. Braunschweig 2009.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 3

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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