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Lehrveranstaltungen
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Kirchenkritik im Mittelalter (Church Criticism in the Middle Ages) -
- Dozent/in:
- Klaus van Eickels
- Angaben:
- Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modul: Aufbaumodul
- Termine:
- Mo, 16:15 - 17:45, H/016
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- Voraussetzung für die Teilnahme ist (a) für Studierende in den Studiengängen Magister, Diplom oder Lehramt mit Geschichte als vertieft studiertem Fach die Zwischenprüfung bzw. das Vordiplom (b) für Studierende in anderen Studiengängen (z.B. B.A., Lehramt nicht vertieft) der erfolgreiche Besuch eines Proseminars Mittelalterliche Geschichte (oder äquivalente Kenntnisse) sowie Lateinkenntnisse, die einen eigenständigen Umgang mit Quellentexten erlauben. Der Erwerb eines Hauptseminarscheins (7 ECTS-Punkte) setzt sich aus drei Teilleistungen zusammen: (a) Eine Eingangsklausur über die angegebene Pflichtlektüre geht mit 2 ECTS-Punkten in die Gesamtwertung ein. (b) Gleichfalls 2 ECTS-Punkte entfallen auf die regelmäßige Mitarbeit im Seminar. Die über den Virtuellen Campus bereitgestellten Texte sind, sofern keine anderen Arbeitsaufträge erteilt werden, durch schriftliche Zusammenfassungen, die eine kritische Auseinandersetzung ermöglichen, vorzubereiten. (c) Auf die Hausarbeit und ihre Vorstellung im Seminar entfallen 3 ECTS-Punkte. Das Merkblatt zur Anfertigung von Hausarbeiten in der mittelalterlichen Geschichte ist zu beachten. Zusätzlich ist eine Übersicht über die für das Seminar aufgewendete Arbeitszeit einzureichen. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend den Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Hauptseminarscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Studierende, die in einem Studiengang studieren, der eine höhere Zahl von ECTS-Punkte für diese Lehrveranstaltung vorschreibt, können auf Rücksprache mit dem Dozenten und bei entsprechender zusätzlicher Arbeitsleistung einen Schein mit der geforderten ECTS-Punktzahl erwerben.
Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab über den Virtuellen Campus und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich außerdem in FlexNow zur Prüfung anmelden. Da diese Anmeldung erst während des Semesters erfolgen kann, werden die Anmeldefristen hierfür gesondert bekannt gegeben.
- Inhalt:
- Kritik an der Kirche war im Mittelalter keineswegs verboten. Die Kirche begriff sich als ecclesia semper reformanda, als ein Gegenentwurf zur weltlichen Ordnung, dessen Verwirklichung immer wieder an den eigenen aus der Spätantike tradierten und im Laufe des Mittelalters theologisch weiter ausgebauten Normen zu messen war. Neben der Vorstellung, die Kirche müsse den Gläubigen durch Prachtentfaltung beeindrucken, um so die Herrlichkeit Gottes auf Erden zu repräsentieren, stand immer auch das Ideal einer demütigen Kirche, die dem Ideal der freiwilligen Armut als Weg zu Gott verpflichtet war. Daß der Einzelne auf sehr unterschiedlichen Wegen zu Gott gelangen konnte, war anerkannt. Grundsatzkritik an der römischen Kirche war allerdings gefährlich, da die Übereinstimmung mit der Lehre der römischen Kirche seit dem 11. Jahrhundert als Maßstab der Rechtgläubigkeit galt. Auch Satire und Parodie waren daher beliebte Wege, um auf Mißstände hinzuweisen. Im Seminar soll die ganze Bandbreite der eine Reform der Kirche fordernden und Mißstände anprangernden Schriften behandelt und eingeordnet werden.
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Lesen und Schreiben im Mittelalter (Reading and Writing in the Middle Ages) -
- Dozent/in:
- Klaus van Eickels
- Angaben:
- Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 3, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modul: Basismodul; Aufbaumodul; Intensivierungsmodul
- Termine:
- Mo, 12:15 - 13:45, U7/105
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- Der Erwerb eines benoteten Scheins im Sinne der BA- und MA-Prüfungsordnungen setzt die regelmäßige Teilnahme (1 ECTS), Vor- und Nachbereitung der Vorlesung (1 ECTS) und das Bestehen einer mündlichen Prüfung (1 ECTS) voraus. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend der Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Scheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Studierende, die keinen Schein erwerben wollen, müssen keine Prüfung ablegen und unterliegen keiner Anwesenheitspflicht.
Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab über den Virtuellen Campus und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich außerdem in FlexNow zur Prüfung anmelden. Da diese Anmeldung erst während des Semesters erfolgen kann, werden die Anmeldefristen hierfür gesondert bekannt gegeben.
Die mündliche Prüfung am Ende der Vorlesungszeit erstreckt sich über den gesamten Stoff der Vorlesung. Es ist jedoch ein Schwerpunkt zu wählen, der im Prüfungsgespräch vertieft behandelt ist. Neben der Vorlesung ist verpflichtende Lektüre für alle Teilnehmer, die einen Leistungsnachweis über 3 ECTS-Punkte erwerben wollen: Michael T.Clanchy, From Memory to Written Record. England 1066, Oxford ²1993.
- Inhalt:
- Lesen und Schreiben gelten seit dem 19. Jahrhundert als elementare Kulturtechniken, ohne die gesellschaftliche und politische Teilhabe nicht vorstellbar ist. Im Mittelalter (insbesondere im Früh- und Hochmittelalter) hingegen war selbst in den Oberschichten die Fähigkeit zu lesen keine Selbstverständlichkeit . Mehr noch galt die Fähigkeit zu schreiben als technische Fertigkeit für Spezialisten. In der Vorlesung wird im Überblick aufgezeigt, wie und in welchen Bereichen sich Schriftlichkeit im Mittelalter verbreitete, in welchen Bereichen Schriftlichkeit an das Latein als Verständigungssprache gebunden blieb und wie sich die rasche Ausbreitung der Schriftlichkeit in allen Lebensbereichen seit dem 13. Jahrhundert auf die Organisation von Wissen und Erinnerung auswirkte.
- Empfohlene Literatur:
- Michael T. Clanchy, From Memory to Written Record. England 1066, Oxford ²1993; Herbert Grundmann, Litteratus - illiteratus. Der Wandel einer Bildungsnorm vom Altertum zum Mittelalter, in: Archiv für Kulturgeschichte 40, 1958, S. 1-65; Hanna Vollrath, Das Mittelalter in der Typik oraler Gesellschaften, in: Historische Zeitschrift 233 (1981), S. ; Rechtsverständnis und Konfliktbewältigung. Gerichtliche und außergerichtliche Strategien im Mittelalter, hrsg. v. Stefan Esders, Köln / Weimar / Wien 2007; Franz H. Bäuml, Consequences of Medieval Literacy and Illiteracy, in: Speculum 237-265; Brian V. Street, Literacy in Theory and Practice, Cambridge 1984; Bredehoft, Thomas A., Literacy without Letters: Pilgrim Badges and Late Medieval Literate Ideology, in: Viator Bd. 37 (2006), S. 433-446. Hagland, Jan Ragnar, Runic writing and Latin literacy at the end of the Middle Ages: a case study, in: Runes and their secrets. Studies in Runology S. 141-157. Robert Black, Literacy in Florence, 1427. Black, Robert. Peterson, David S. [Hrsg.]. (2008) - In: Florence and beyond. Culture, society and politics in Renaissance Italy S. 195-210
Literacy and the 'great divide' in the Islamic world, 1300-1800
Hanna, Nelly. (2007) - In: Journal of Global History Bd. 2 (2007) S. 175-193. Language, literacy and cultural development in early medieval England and Ireland. Moisl, Hermann. (2006) - In: Language of religion - language of the people. Medieval Judaism, Christianity and Islam S. 219-232. Orality and literacy in the middle ages: Essays in a conjunction and its consequences in honour of D. H. Green
Chinca, Mark • Young, Christopher J. [Hrsg.]. - Turnhout (2005)
The social consequences of literacy in medieval Scandinavia
Nedkvitne, Arnved [Hrsg.]. - Turnhout (2004).
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