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Lehrveranstaltungen

 

Kirche

Dozent/in:
Simon Kerwagen
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Do, 14:00 - 16:00, OK8/02.04
Voraussetzungen / Organisatorisches:
FlexNow-Anmeldung nur über "Prüfungen"

Modulzuordnung:
  • Aufbaumodul Systematische Theologie (dogmatisches Seminar)
  • MA Öffentliche Theologie
Inhalt:
Im Apostolikum bekennen Christen sonntäglich ihren Glauben an den „den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Als Lehre von der Kirche etablierte sich in der Dogmatik der Terminus „Ekklesiologie“ in Bezug auf den griechisch-neutestamentlichen Begriff ekklesia, der sowohl einzelne Gemeinden als auch die Gesamtheit der christlichen Gemeinden bezeichnete. Klassische ekklesiologische Topoi sind neben den bereits im Credo benannten Attributen der Heiligkeit und Katholizität der Kirche das Verhältnis von verborgener und sichtbarer Kirche, von Kirche und Staat, die Ämter der Kirche und, in protestantischer Tradition, das Priestertum aller Gläubigen. Neben der Erarbeitung ekklesiologischer Grundbegriffe sollen im Seminar auch religionsoziologische und kirchentheoretische Perspektiven Berücksichtigung finden. Dabei wird es nicht nur darum gehen, die Troeltsche Differenzierung von Kirche, Sekte und Mystik sowie jüngere religionssoziologische Untersuchungen zu diskutieren, sondern auch die Frage nach zukünftigen Organisationsformen und Reformen der durch demographischen Wandel und Austritte schrumpfenden Volkskirchen zu erörtern. Lässt sich angesichts dessen überhaupt noch die Rede von „Volkskirche“ aufrechterhalten und wenn ja, worin könnte deren Sinngehalt liegen? Handelt es sich bei den staatskirchenrechtlichen Privilegen der deutschen Volkskirchen um überkommene und zu überwindende Relikte aus der frühen Neuzeit oder gibt es bis heute, auch im Hinblick auf den Islam, gute gesellschaftliche und staatliche Gründe für eine Konfessionalisierung religiöser Gemeinschaften? Welche grundsätzlich unterschiedlichen ekklesiologischen Selbstverständnisse kommen darin zum Ausdruck, dass der leitende Geistliche in deutschen Landeskirchen entweder als Bischof, Landessuperintendent oder Präses bezeichnet wird? Diesen und vielen weiteren Fragen soll im Seminar nachgegangen werden.
Empfohlene Literatur:
Literatur in Auswahl:

Christian Albrecht (Hg.): Kirche, Tübingen 2011.

Ernst Troeltsch: Die Soziallehren der christlichen Kirchen und Gruppen, Tübingen 1912.

 

Theologische Ethik oder ethische Theologie? Helmut Thielicke und Trutz Rendtorff im Vergleich

Dozent/in:
Simon Kerwagen
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Do, 18:00 - 20:00, LU19/00.08
Voraussetzungen / Organisatorisches:
FlexNow-Anmeldung nur über "Prüfungen"

Modulzuordnung:
  • Grundmodul Ethik
  • MA Öffentliche Theologie
Inhalt:
Helmut Thielickes umfangreiche, vierbändige „Theologische Ethik“ erschien 1952 zum ersten Mal und erfuhr bis 1981 fünf Auflagen. Dabei entfaltet Thielicke den Kompromiss als ethische und anthropologische Grundbestimmung des Weltverhältnisses und zeichnet ihn in eine geschichtstheologische Deutung der Neuzeit ein, nicht zuletzt, um den von ihm diagnostizierten Säkularismus zugunsten einer christlich-biblischen Geschichtsinterpretation zu überwinden. Eine andere Geschichtsinterpretation legt Trutz Rendtorff seiner 1980 erstmals erschienen „Ethik“ zu Grunde: Rendtorff geht davon aus, dass das Christentum aus dem dogmatischen Zeitalter in das ethische Zeitalter überzutreten habe und plädiert daher konsequent für eine Transformation der „theologischen Ethik“ in eine „ethische Theologie“. Im Seminar wird es einerseits darum gehen, durch intensive Lektüre ausgewählter Textpassagen die konzeptionellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden grundlegenden Ethikentwürfe des 20. Jahrhunderts herauszuarbeiten. Dabei wird sich zeigen, dass es erstaunliche Nähen gibt, nicht nur in der Abgrenzung gegenüber zeitgenössischen christologischen Ethikkonzeptionen, sondern auch in der Beschreibung der Konflikthaftigkeit und Widersprüchlichkeit des Lebens sowie der anthropologischen Fundamentierung. Andererseits zielt das Seminar darauf ab, grundlegende Begriffe und Konzepte protestantischer Ethik kennenzulernen. Am Ende des Semesters soll der Blick auf gegenwärtige Konzeptionen protestantischer Ethik erfolgen und nach der Wirkung Thielickes und Rendtorffs gefragt werden.
Empfohlene Literatur:
Literatur in Auswahl:

Trutz Rendtorff: Ethik. Grundelemente. Methodologie und Konkretionen einer ethischen Theologie. Herausgegeben von Reiner Anselm und Stephan Schleissing, Tübingen 3. durchgesehen Aufl. 2011.

Helmut Thielicke: Theologische Ethik. Erster Band, Tübingen 5. Aufl. 1981.

Helmut Thielicke: Theologische Ethik. Zweiter Band. Erster Teil, Tübingen 5. Aufl. 1986.

Helmut Thielicke: Theologische Ethik. Zweiter Band. Zweiter Teil, Tübingen 4. Aufl. 1987.

Michael Roth/Marcus Held (Hg.): Was ist theologische Ethik? Grundbestimmungen und Grundvorstellungen, Berlin/Boston 2018.



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