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  Italien und die russische Kunst und Kultur vom Mittelalter bis heute

Dozent/in
Prof. Dr. Ada Raev

Angaben
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung

Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Zeit und Ort: Do 10:15 - 11:45, U2/01.36; Bemerkung zu Zeit und Ort: Das Seminar beginnt am 23. Oktober!

Inhalt
Die russische Kultur hat ihre Besonderheiten durch mannigfaltige Kontakte sowohl mit vielen Ländern Westeuropas als auch mit östlichen Großreichen entwickelt. Das HS widmet sich den unterschiedlichen Etappen und Ebenen, auf denen Italien in künstlerischer Hinsicht für Russland von Bedeutung gewesen ist. Nach möglichen Einflüssen der lombardischen Romanik auf die Architektur von Vladimir-Suzdal‘ im 12. Jahrhundert waren italienische Architekten an der Wende des 15./16. Jahrhunderts unter Ivan III. maßgeblich am Ausbau des Moskauer Kremls beteiligt. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert wirkten im Zuge der Aufklärung seit Peter I. zahlreiche Bildhauer, Architekten und Maler vor allem in St. Petersburg. Antonio Rinaldi, Giacomo Quarenghi und Carlo Rossi z.B. trugen wesentlich zur Etablierung einer neuzeitlichen, auf dem Erbe der Antike basierenden Kunst im Geist des Barocks und des Klassizismus in Russland bei. Im 19. Jahrhundert waren Italien und insbesondere die „ewige Stadt“ Rom ein Anziehungspunkt für zahlreiche russische Adelige und Kulturschaffende. Während die Maler Silvestr Ščedrin, Karl Brjullov und Aleksandr Ivanov als Pensionäre der St. Petersburger Akademie der Künste wichtige Werke der russischen Romantik schufen, entwickelten Vertreter und Vertreterinnen der russischen Moderne, darunter Michail Vrubel‘ und Anna Ostroumova-Lebedeva, einen melancholischen Blick auf das südliche Land. In den 1910er Jahren wurde der italienische Futurismus seitens der russischen Avantgarde so intensiv wie polemisch rezipiert; 1917 gastierten die Ballets Russes in Rom. Auch in der Sowjetunion blieb Italien ein Bezugspunkt – die Radierungen Piranesis inspirierten nach der Oktoberrevolution zu romantischen Architekturphantasien; die Architektur der Hochrenaissance war eine wichtige Referenzgröße für die stalinistische Architektur. Bis heute nutzt Russland die Biennale von Venedig zur Selbstdarstellung.

Empfohlene Literatur
Ausst.-Kat. Da Giotto a Malevič. La reciproca meraviglia. Roma, Scuderie al Quirinale. Roma 2004; Dmitrieva, Marina: Italien in Sarmatien. Studien zum Kulturtransfer im östlichen Europa in der Zeit der Renaissance. Stuttgart 2008; Ingold, Felix Ph.: Die Faszination des Fremden. Eine andere Kulturgeschichte Russlands. München 2009; Комолова, Нелли П.: Италия в русской культуре Серебряного века. Времена и судьбы. Москва 2005; Shvidkowsky, Dmitry: Russian Architecture and the West. New Haven, London 2007; Ressel, G. (Hrsg.), Deutschland, Italien und die slavische Kultur der Jahrhundertwende. Phänomene europäischer Identität und Alterität [Trierer Abhandlungen zur Slavistik. Hrsg. Von G. Ressel, Bd. 6], Frankfurt am Main u.a. 2005, S. 133-148.

Institution: Professur für Slavische Kunst- und Kulturgeschichte

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