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Lehrstuhl für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt für Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen
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Die Theologie Martin Luthers: Einführung -
- Dozent/in:
- Eva Harasta
- Angaben:
- [s], Grundmodul Dogmatik, Aufbaumodul Syst. Theologie (dogmatisches Seminar)
- Termine:
- Di, 10:00 - 12:00, M12A/00/012
- Inhalt:
- Wie wichtig Martin Luthers Theologie für die evangelische Tradition ist, liegt auf der Hand – und damit ist auch offensichtlich, dass zu einem Studium der evangelischen Religionslehre früher oder später eine Begegnung mit Luthers Denken dazugehört. Aber Luthers Theologie ist kein trockener Lehrbuchinhalt! Luthers Klarheit, seine Ungeduld, seine Sensibilität, sein Humor und sein Mut überraschen immer wieder von neuem; seine Entschiedenheit und Sturheit können aus der Ruhe bringen. Bis heute provoziert und inspiriert sein Denken, etwa seine Überzeugungen von der Freiheit der Christenmenschen und vom allgemeinen Priestertum, sowie sein Betonen der unwiderstehlichen Gnade Gottes (um drei Beispiele zu nennen). Das Seminar führt zunächst in Luthers Biographie und geschichtlichen Kontext ein. Dann werden wir uns – im Hauptteil des Seminars – mit zentralen Themen der Theologie Luthers auseinandersetzen. Dabei geht es einerseits darum, die Grundanliegen Luthers zu verstehen, andererseits aber auch um die Frage, wie seine Gedanken heute „übersetzt“ werden können, bzw. wo Luthers Positionen aus heutiger Sicht zu kritisieren sind. Der dritte Teil des Seminars wirft dann einen kurzen Blick auf die Wirkung Luthers. Luthers Denken ist wie ein eigener, weiter Kontinent voller Leben und Bewegung. Ein Semester ist für die Entdeckung dieses Kontinents eine kurze Zeit. Deswegen steht oben im Titel „Einführung“: Die Dozentin möchte Ihnen Wegweiser und Landkarten anbieten, damit der Kontinent „Luther“ für Sie zugänglicher wird und damit Sie Ihre eigenen Wege auf diesem weiten Land einschlagen.
Erwartet wird die regelmäßige Lektüre der Seminartexte; die Texte werden im Virtuellen Campus bereitgestellt. Einen benoteten Schein erreicht man – je nach Modul – entweder durch eine mündliche Prüfung („EWS-Module“) oder durch eine Seminararbeit (Aufbaumodul Systematische Theologie: dogmatisches Seminar; im Grundmodul Dogmatik, wenn es in der Form mit 7 ECTS-Punkten abgelegt werden muss). Die Anmeldung erfolgt über FlexNow; auch noch in der Vorlesungszeit ist eine Anmeldung möglich.
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Eschatologie: Was dürfen wir (letztlich) hoffen? [ESC] -
- Dozent/in:
- Florian Höhne
- Angaben:
- [s], 2 SWS, Grundmodul Dogmatik, (Aufbaumodul Syst. Theologie (dogmatisches Seminar)); Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Studierende der ersten Semester.
- Termine:
- Mo, 10:00 - 12:00, M12A/00/012
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- Interesse am Thema
- Inhalt:
- Was kommt nach dem Tode? Werden wir uns wiedersehen? Gibt es noch Hoffnung für diese Welt? Kommen Gänse in den Himmel? Gibt es eine Hölle? Und - wenn ja - wer ist dort? Wie sieht es im Paradies aus? Ist die christliche Hoffnung ein Opium, das uns Ungerechtigkeit und Unterdrückung ertragen lässt? Oder ist Sie der "Stachel im Fleisch" der Gegenwart, der antreibt zur Besserung der Verhältnisse?
Diese Fragen sind heute insofern für TheologInnen hoch relevant, als es immer noch Fragen sind, die viele - ob selbst religiös oder nicht - an Christen stellen. Wie können ReligionslehrerInnen, TheologInnen und Christen auf diese Fragen reagieren? Darum soll es in dem Seminar "Eschatologie" gehen.
Eschatologie heißt wörtlich übersetzt eigentlich: Lehre von den letzten Dingen. Ich verstehe diesen dogmatische Thema mit dem Theologen Jürgen Moltmann als Lehre von der christlichen Hoffnung - Lehre von dem, was wir hoffen, und dem, was dieses Hoffen in uns bewegt. Zu vielen konkreten Fragen der Eschatologie - wie etwa den bereits genannten - werden wir im Seminar in gegenwärtiger Erfahrung, in gegenwärtigen Hoffnungsvision, in biblischen Texten und in klassischen Texten der Theologie nach Antworten suchen.
Sicher werden wir keine letzt-(!)gültige Antwort auf die Frage finden, was nach dem Tod kommt und wie das Paradies aussieht. Aber wir werden hoffentlich herausfinden, zu welchen Hoffnungen wir christlich einen Grund haben - und zu welchen nicht.
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Grunddaten des christlichen Glaubens anhand des Kirchenjahres -
- Dozent/in:
- Nicole Hermannsdörfer
- Angaben:
- [s], 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Grundmodul Dogmatik, EWS, nach Absprache auch Kirchengeschichte; Anmeldung erforderlich, siehe Organistatorisches
- Termine:
- Einzeltermin am 15.6.2012, 14:00 - 18:00, MG2/01/03
Einzeltermin am 16.6.2012, 9:00 - 18:00, MG2/01/03
Einzeltermin am 22.6.2012, 14:00 - 18:00, MG2/01/03
Einzeltermin am 23.6.2012, 9:00 - 18:00, MG2/01/03
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- Melden Sie sich daher bitte bis 30.04.2012 unter Angabe von Name, Studiengang, Semesterzahl und gewünschter Scheinart unter folgender Mailadresse an: n.hermannsdoerfer@t-online.de
- Inhalt:
- Das Kirchenjahr verbindet die Grunddaten des christlichen Glaubens mit dem Ablauf des Jahres. So ist z.B. das Weihnachtsfest mit der Frage nach der Menschwerdung Jesu Christi verbunden. Das Seminar fragt nach der Entwicklungsgeschichte der einzelnen Feste, nach kirchlichen Bräuchen sowie nach dem mit dem jeweiligen Fest verbundenen theologischen Inhalten.
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Grüne Politik, grüne Philosophie, grüne Theologie -
- Dozentinnen/Dozenten:
- Christian Illies, Tobias Reitmeier, Reinhard Zintl, Florian Höhne
- Angaben:
- [k], 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Sozialethisches Kolloquium
- Termine:
- Di, 14:00 - 16:00, U2/133
- Voraussetzungen / Organisatorisches:
- MA-Ethik im Öffentl. Raum: Vertiefungsmodul 1-3; Interdisziplinäres Modul I+II;
MA-Öffentl. Theologie: Sozial-ethisches Kolloquium;
- Inhalt:
- Alles ist heute grün angehaucht und der Umweltschutz ein allgemein anerkanntes moralisches und auch politisches Gebot. Deswegen trennen wir schon morgens unseren Müll, schalten abends den Standby-Modus des Fernsehers aus und in kurzer Zeit das letzte Atomkraftwerk. Und wenn es nur nicht so viele Chinesen gäbe, die jetzt auch ein Auto wollen, würden wir so bestimmt die Welt retten. Alle Fragen scheinen gelöst, es bleiben nur praktische Umsetzungsprobleme.
Aber ist es wirklich so einfach? Der theoretische Paradigmenwechsel innerhalb der verschiedenen Wissenschaften ist kaum zu unterschätzen, wenn der Natur nunmehr ein eigener Wert und eine eigene Schutzwürdigkeit zukommen soll. Was das für die beteiligten Disziplinen bedeutet, wie sie sich dadurch neu ( grün ) begründen, und welche Einstellungsänderungen dies verlangt, sind Themen des Seminars.
Im Zentrum werden zwei englischsprachige Neuerscheinungen stehen, die aus dem Bereich politischer Theorie (Melissa Lane, Princeton) bzw. Philosophie (Roger Scruton, Oxford) in sehr unterschiedlicher Weise die Aufgaben und Konturen grünen Denkens ausloten (beide Bücher werden in Auswahl gelesen) Ergänzend lesen wir einige Arbeiten aus der deutschsprachigen Theologie der jüngeren Zeit.
- Empfohlene Literatur:
- Melissa Lane, Eco-Republic: What the Ancients Can Teach Us about Ethics, Virtue, and Sustainable Living, Princeton University Press 2011
Roger Scruton, Green Philosophy, How to Think Seriously About the Planet, Atlantis 2011.
Umkehr zum Leben. Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels, Denkschrift des Rates der EKD, 2009.
Im Rahmen des Seminars wird auch Prof . Lane am 22. Mai Gast des Seminars sein.
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Ingolf U. Dalferth: Das Böse -
- Dozent/in:
- Eva Harasta
- Angaben:
- [s/os], 1 SWS, Die Veranstaltung richtet sich an fortgeschrittene Studierende der evangelischen Theologie/Religionslehre. Teilnahme nur nach Anmeldung bis 16. April per Email an ev-syst@uni-bamberg.de
- Termine:
- Einzeltermin am 10.5.2012, 10:00 - 12:00, 14:00 - 16:00, FL2/ZIS
Einzeltermin am 30.5.2012, 16:00 - 18:00, FL2/ZIS
Einzeltermin am 31.5.2012, 10:00 - 12:00, 14:00 - 18:00, FL2/ZIS
Vorbesprechung: Mittwoch, 18.4.2012, 12:00 - 14:00 Uhr, M3/01/13
- Inhalt:
- Das Böse ist keine Erklärungskategorie, sondern eine Kategorie der Lebensorientierung, die zur Denkfigur verdichtete Klage über den Einbruch von Unbegreiflichem in ein Leben, durch das dieses sinnlos geschädigt oder zerstört wird. (aus dem Vorwort zu Dalferths Buch Das Böse ). Wovon spricht man, wenn man vom Bösen spricht? Kann man das Böse überhaupt sinnvoll denken? Ingolf Ulrich Dalferth (Professor für Systematische Theologie, Symbolik und Religionsphilosophie an der Universität Zürich) hat sich in den letzten Jahren in mehreren Publikationen mit der theologischen Rede vom Bösen beschäftigt. Eine erklärte und durchaus provozierende Absicht Dalferths ist es dabei, das theologische Nachdenken über das Böse aus der Engführung der Theodizeefragestellung (ebd.) hinauszuführen. Denn die Wirklichkeit des Bösen, so Dalferth, betrifft nicht nur die Infragestellung der Güte und Allmacht Gottes.
- Empfohlene Literatur:
- Im Oberseminar werden wir den Großteil des folgenden Buchs lesen und diskutieren: Ingolf U. Dalferth, Das Böse. Essay über die Denkform des Unbegreiflichen, Tübingen 2.A. 2010 (1.A. 2006). Das Zitat, das hier am Anfang steht, zeigt in etwa den Schwierigkeitsgrad des Textes.
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Religion und Religionskritik -
- Dozent/in:
- Eva Harasta
- Angaben:
- [s], 2 SWS, Modul Religionswissenschaft, EWS-Module
- Termine:
- Di, 16:00 - 18:00, M12A/00/012
- Inhalt:
- Die Religion hat viele Namen, wie sie viele Gestalten hat: „Opium des Volkes“ (Karl Marx), „Sinn und Geschmack fürs Unendliche“ (Friedrich Schleiermacher), „die Tiefe des menschlichen Geistes“ (Paul Tillich), „ein Zwiespalt des Menschen mit seinem eigenen Wesen“ (Ludwig Feuerbach). Es ist schwierig, den Begriff „Religion“ näher zu definieren, und doch wird der Religion (bzw. den Religionen) für das gesellschaftliche Zusammenleben eine hohe Bedeutung zugesprochen: Religiöse Überzeugungen gestalten das individuelle und das soziale Leben vieler Menschen. Diese hohe Bedeutung der Religion (bzw. der Religionen) wird dabei aber sehr unterschiedlich beurteilt. Vom Gewaltpotential „der Religion“ ist ebenso die Rede wie vom Friedenspotential „der Religion“. Und die Theologie schließlich hat es selbst auch schwer mit dem Religionsbegriff: Denn der Begriff „Religion“ kann eine Außenperspektive auf das Phänomen des Glaubens und des Gottesdienstes meinen. So wurde „Religion“ teils sogar als das gerade Gegenteil von Offenbarung verstanden, als ein Begriff, den die Theologie nicht verwenden sollte (Karl Barth). Im Seminar werden wir uns einerseits mit zentralen und besonders wirksamen Theorien auseinandersetzen, die der Religion (oder „den Religionen“) eine konstruktive Rolle zuschreiben – und andererseits werden wir zentrale religionskritische Positionen behandeln. Die Sitzungen wechseln ab zwischen „positiven“ Religionstheorien und religionskritischen Positionen. (Klar ist natürlich, dass jede Kritik auch ein eigenes Verständnis von Religion voraussetzt und dass jede konstruktive Theorie auch die Ambivalenzen von Religion im Blick behalten muss). Wir gehen dabei chronologisch vor, sodass am Ende ein Überblick über die Geschichte des Religionsbegriffs und der Religionskritik im 19. und 20. Jahrhundert entsteht.
Erwartet wird die regelmäßige Lektüre der Seminartexte; die Texte werden im Virtuellen Campus bereitgestellt. Einen benoteten Schein erreicht man durch eine mündliche Prüfung („EWS-Module“, Modul Religionswissenschaft). Im Lehramt Berufliche Schulen und Realschulen nach Rücksprache mit Seminararbeit, falls die Seminararbeit im religionswissenschaftlichen Modul und in diesem Seminar (und nicht im Kirchengeschichtsmodul) gewählt wird. Die Anmeldung erfolgt über FlexNow; auch noch in der Vorlesungszeit ist eine Anmeldung möglich.
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Um des lieben Friedens willen Politische Kompromisse aus der Sicht philosophischer und theologischer Ethik - Sozialethisches Kolloquium -
- Dozentinnen/Dozenten:
- Eva Harasta, Christian Illies, Reinhard Zintl, Heinrich Bedford-Strohm
- Angaben:
- [k], 2 SWS, Anmeldungen bitte per E-mail an Lehrstuhlvertreterin Prof. Dr. Eva Harasta. Module: MA Öffentliche Theologie/Public Theology, MA Ethik im öffentlichen Raum/Public Ethics
- Termine:
- Einzeltermin am 27.4.2012, Einzeltermin am 28.4.2012, Einzeltermin am 28.4.2012
in München. Lehrende: Prof. Dr. Bedford-Strohm. Prof. Dr. Illies, Prof. Dr. Zintl
vom 21.7.2012 bis zum 22.7.2012
Vorbesprechung: Dienstag, 17.4.2012, 18:00 - 19:30 Uhr, M3N/01/26
- Inhalt:
- Um des lieben Friedens willen
Politische Kompromisse aus der Sicht philosophischer und theologischer Ethik
SS 2012, Blockseminar am 27./28. 4. (Bamberg) und 21./22.7. (München)
Heinrich Bedford-Strohm, Eva Harasta, Christian Illies, Reinhard Zintl
Das Seminar findet in zwei Blöcken statt.
Seminarteil Bamberg:
Freitag 27. April, 14-18 Uhr + Samstag 28. April, 9-13 und 14-16
Seminarteil München:
Samstag, 21. Juli, 14-18 Uhr + Sonntag, 22. Juli, 9-13 und 14-16
Where there is strict justice there is no peace,
and where there is peace there is no strict justice
Avishai Margalit, On Compromise (zitiert aus dem Talmud)
Ethisch fundamentale Werte und die ihnen zugehörigen Prinzipien können so aufeinander krachen, dass man sich oft entscheiden muss, ob man an seinen Grundsätzen festhält oder um des lieben Friedens willen diese aufgibt. Entweder Michael Kohlhaas sein, und alles für die Gerechtigkeit opfern ( fiat iustitia, pereat mundus , was Luther mit Es geschieht, was recht ist, und solt die welt drob vergehen. übersetzt), oder wie beim Münchner Abkommen 1938 die Gerechtigkeit dem Frieden unterordnen ( es gibt nichts Wichtigeres als den Frieden ).
Beide Positionen kann man vertreten vielleicht aber besser noch eine dritte, das zwischen ihnen liegt: den Kompromiss? Ist das eine ethische Lösung? Kompromisse können schließlich faul sein. Aber sind Kompromisse als solche notwendigerweise faul? Und ist der theologische Gedanke einer Versöhnung weitergehend oder eine Alternative zu Kompromissen?
Im Seminar soll es um solche Fragen gehen: Welches sind die ethischen Kriterien, die wir an das Handeln in nicht-eindeutigen Entscheidungssituationen anlegen können? In Situationen, in denen jeweils nicht nur ein einziges ethisches Prinzip auf den Entscheidungsgegenstand anwendbar ist und die anwendbaren Prinzipien je für sich zu unterschiedlichen Handlungsanweisungen führen. Es geht um Situationen, wo wir nicht einfach das Richtige herausfinden können und es dann mit gutem Gewissen tun, sondern in vertretbarer Weise abwägen müssen, um dann mit Skrupeln das zu tun, was man ehesten rechtfertigen kann. Kann es hier eine Ethik akzeptabler Rechtfertigungen geben?
Details werden bei der Vorbesprechung mitgeteilt.
- Empfohlene Literatur:
- Für das Seminar wird ein elektronischer Reader zur Verfügung gestellt.
Ausgewählte Aufsätze aus:
- J. Roland Pennock und John W. Chapman (Hrsg.) Compromise in ethics, law, and politics, New York University Press 1979.
- A. Gutmann und D. Thompson (Hrsg.) Democracy and disagreement, Harvard University Press, 1996.
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Was heißt "Die Wahrheit sagen?" -
- Dozent/in:
- Eva Harasta
- Angaben:
- [s], 2 SWS, Grundmodul Ethik, Aufbaumodul Syst. Theologie (ethisches Seminar)
- Termine:
- Mi, 10:00 - 12:00, MG2/01/04
- Inhalt:
- „Du sollst nicht lügen.“ – das achte Gebot des Dekalogs ist klar und deutlich. Die Lüge und der Betrug schaden dem guten Zusammenleben, sie untergraben das Vertrauen und sind daher ethisch zu verurteilen. Bei näherem Hinsehen freilich wird das klare Verbot der Lüge immer komplizierter. Kann man genau dadurch, dass man die Wahrheit sagt, lügen? Gibt es Situationen, in denen das Aussprechen der Wahrheit dem Zusammenleben schadet? Bedeutet das Bewahren eines Geheimnisses schon eine Lüge, wenn mich jemand darauf anspricht? Immanuel Kant, ein klarer Verfechter der Wahrheitspflicht, provoziert mit seinem bekannten Beispiel geradezu zum Widerspruch: Kant meint, selbst einem Mörder, der an die Tür klopft und nach dem versteckten Freund fragt, muss man wahrheitsgemäß Auskunft geben, wo der Verfolgte sich versteckt. Auch wenn die Lüge das Leben des Freundes retten würde, darf man sich nicht auf sie einlassen, so Kant. Kann man aber diese strenge Auffassung vermeiden, ohne dem Betrug und der Täuschung Tür und Tor zu öffnen? In der theologischen Tradition finden sich durchaus unterschiedliche Deutungen des Lügeverbots. Die Bandbreite reicht von Augustin im 4. Jahrhundert, der die Lüge ganz und gar verurteilt, bis zu Dietrich Bonhoeffer in der Mitte des 20. Jahrhunderts, der nach einem flexibleren, situationssensiblen Wahrheitsverständnis fragt. Im Seminar wird es darum gehen, wie man aus theologisch-ethischer Sicht das Lügen und das „Wahrheit Sagen“ näher bestimmen und verstehen kann. Dafür werden biblisch-theologische Deutungen von Wahrheit und Lüge und zentrale theologische Positionen behandelt.
Erwartet wird die regelmäßige Lektüre der Seminartexte; die Texte werden im Virtuellen Campus bereitgestellt. Einen benoteten Schein erreicht man - je nach Modul - entweder durch eine mündliche Prüfung („EWS-Module“) oder durch eine Seminararbeit (Aufbaumodul Systematische Theologie: ethisches Seminar; im Grundmodul Ethik, wenn es in der Form mit 7 ECTS-Punkten abgelegt werden muss). Die Anmeldung erfolgt über FlexNow; auch noch in der Vorlesungszeit ist eine Anmeldung möglich.
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Weltreligionen im Dialog. Herausforderung und Beitrag zur pluralistischen Gesellschaft -
- Dozent/in:
- Daniel Munteanu
- Angaben:
- [s], 2 SWS, Religionswissenschaften, Pflichtveranstaltung
- Termine:
- Mo, 12:00 - 14:00, U2/204
- Inhalt:
- „Diese eine Welt braucht ein Ethos; diese eine Weltgesellschaft braucht keine Einheitsreligion und Einheitsideologie, wohl aber einige verbindende und verbindliche Normen, Werte, Ideale und Ziele.“
(Hans Küng, Das Projekt Weltethos)
Die Bedeutung des interreligiösen Dialogs tritt heutzutage immer stärker ins Bewusstsein der Weltöffentichkeit. Die Religionen können und sollen einen Beitrag für den Frieden in der Gesellschaft leisten.
Das Ziel dieses multimedialen und nach neuster Lernmethodik konzipierten Seminars liegt in der Vermittlung von Grundwissen im Hinblick auf die Geschichte und die Theologie der Weltreligionen. Mit Hilfe von Videos, Audio-Dateien und mit ausgewähltem Textmaterial soll das Wissen über Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Islam und Christentum in einer spannenden Weise dargestellt werden.
In der Mitte des Seminars stehen einige tutoriell betreute Online-Module über die Geschichte und die Theologie der Ostkirchen zur Verfügung (u.a. Christenverfolgung, Dialog Christentum-Islam im byzantinischen Reich, Kreuzzüge, Liturgie, Spiritualität, Kunst usw.), die sich als faszinierende Entdeckungsreise in die Geschichte des Christentums beschreiben lassen.
Am Ende des Seminars widmen wir uns der Gemeinsamkeiten und der Unterschiede der Weltreligionen sowie der gesellschaftlichen Relevanz des interreligiösen Dialogs.
Eine Kostprobe ist im VC (Gäste-Button) unter dem Passwort: Weltreligionen abrufbar.
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