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  Zu Theorie und Praxis atempädagogischer Ansätze im Musikunterricht (thupr)

Dozent/in
Dr. Simone Waigel

Angaben
Seminar/Übung
1 SWS
Zeit und Ort: Fr 16:00 - 17:00, F507

Voraussetzungen / Organisatorisches
Zielgruppe: Studierende aller musikpädagogischen Fachrichtungen
Scheinerwerb: Möglichkeit zum Erwerb eines Teilnahmenachweises bei regelmäßigem Besuch der Lehrveranstaltung.

Inhalt
Sah man im Altertum den Atem noch als einen Träger der Lebenskraft, über welchen eine Verbindung zum Göttlichen gegeben war (siehe z. B. Schöpfungsgeschichte im Alten Testament), so schwand diese Betrachtungsweise im Laufe der Jahrhunderte immer mehr. Mit der Vernachlässigung des Atems verbunden war auch eine Instrumentalisierung des Körpers, des Leibes, welcher als „Gegenstand“ betrachtet zum Vehikel generierte, das unter leistungsbetonten Ideologien zum Erreichen geistiger oder seelischer Zustände missbraucht wurde. Die Ganzheitlichkeit des Atemthemas wiederentdeckend wirkten 1928 erstmalig Clara Schlaffhorst und Hedwig Andersen, welche den Anstoß gaben zur Entwicklung der Atempädagogik als einer eigenen Disziplin, die unter anderen die Atemschulen von Margot Scheufele-Osenberg oder Ilse Middendorf hervorgebracht und geprägt hat. So betont etwa Ilse Middendorf 1995 in ihrem Erfahrbaren Atem: “Atem ist ein energetischer Kern, dessen Einfluß in alle Gebiete des menschlichen Lebens hineinreicht: in die Bewegung, in die Kunst, die Medizin, die Psychologie, die Philosophie und in die Religion. (…). Atem ist eine verbindende Kraft. Sie schafft im Leiblichen Ausgleich und Gleichgewicht und hilft uns, die Eindrücke von innen und außen wandelbar zu machen. Sie verbindet den Menschen mit der Außenwelt und das Außen mit seiner Innenwelt.“ (Middendorf 1995, 12) Trotz dieser allumfassenden Bedeutung des Atems spielt die Atemarbeit vor allem in der instrumentalpädagogischen Praxis heutzutage neben Fragen der Spieltechnik und der Interpretation eine eher untergeordnete Rolle. Der Körper als leibhafte Basis und primäres Instrument rückt meist erst dann ins Blickfeld, wenn Probleme auftauchen. Nach anderen Gesichtspunkten beurteilt dagegen Wolfgang Rüdiger in seinem Musikalischen Atem die Funktion des Atems beim gesunden Musiker „als Teilaspekt des musikalischen Körpers“, indem er „von der Einheit von Körper, Klang und künstlerischem Ausdruck beim Instrumentalspiel und Gesang“ ausgeht. (Rüdiger 1999, 7). Die Atemschulung rückt somit als Grundlage einer verbesserten Ausdrucksgestaltung in der musikalischen Praxis und im Musikunterricht wieder verstärkt in den Vordergrund. Neben einer kurzen Abhandlung der Geschichte der Atempädagogik erfolgen in dem Seminar die theoretische und praktische Einführung in die gängigsten Atemlehren sowie ihrer musikalischen Anwendungsmöglichkeiten in Übungen mit und ohne Instrument. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Kurses werden darum gebeten, neben bequemer Kleidung, einer Gymnastikmatte bzw. -unterlage auch ihr jeweiliges Instrument sowie gegebenenfalls Notenmaterial mitzubringen

Institution: Lehrstuhl für Musikpädagogik und Musikdidaktik

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