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  HS-Außerschulisches Lernen im Sachunterricht

Dozent/in
PD Dr. Gerhard Handschuh

Angaben
Hauptseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Blockveranstaltung 7.10.2013 9:00 - 8.10.2013 18:00, M3/00.16; Einzeltermin am 11.10.2013 9:00 - 18:00, M3/00.16
Vorbesprechung: 8.7.2013, 18:00 - 20:00 Uhr, Raum MG2/02.04

Voraussetzungen / Organisatorisches
Gültig für folgende Module:
Hauptseminar "Weiterführende Fragestellungen im Sachunterricht"/Didaktik des Sachunterricht
Studienbeginn im WS2009/10: Modul-Nr. LAMOD 13-03-001a (4 ECTS)
Studienbeginn ab WS2010/11: Modul-Nr. LAMOD 13-03-001b (4 ECTS)

Voraussetzung für den Besuch der Lehrveranstaltung:
Erfolgreicher Besuch der Vorlesung/Übung "Didaktik des Sachunterrichts".
Erfolgreicher Besuch des Seminars "Didaktik des Sachunterrichts"
Anmeldung zur Veranstaltung:
Anmeldung zur Teilnahme und Prüfung in FlexNow erforderlich!
Anmeldefrist/Teilnahme: 01.10.2013 bis 14.11.2013
Anmeldefrist/Prüfung: noch nicht bekannt
Wichtig:
Die verbindliche Aufnahme in das Seminar erfolgt in der ersten Sitzung nach Semesterhöhe.

Inhalt
Heutige Kernprobleme schulischer Bildung bestehen vorrangig im zunehmenden Verlust an Realitäts- und Praxisbezügen sowie der einseitigen Betonung fachwissenschaftlicher Kenntnisse. Resultierend hieraus stellt "außerschulisches Erfahrungslernen"eine wichtige Ergänzung zum sonstigen teilweise starren Unterrichtsalltag dar. Veränderte Lebensbedingungen, Diskussionen um Integration bzw.Inklusion, um Bildungsstandards und zunehmende soziale Problematiken bewirken eine zusätzliche Nachfrage nach weiteren pädagogischen Lösungen. Gerade die Alternativform des "entschulten" Lernens scheint dem zeitgemäßen Bedürfnis am besten gerecht zu werden, ganzheitlich zu lernen, realen Lebensprobleme im schulischen Rahmen zu begegnen, andere Regionen, Verhältnisse usw. in einer "originalen"Situation, das heißt an der Quelle kennenzulernen. Ganz bewusst steht die Lebens- und Realitätsnähe des Lernens im Vordergrund. Es geht weniger darum, abfragbares Wissen zu erwerben und Faktenwissen zu überprüfen. Vielmehr sollen "Erfahrungen" ausgetauscht, besprochen, reflektiert, erhellt und in den persönlichen Entfaltungsprozess integriert, allenfalls auch in Berichten, Ausstellungen usw. präsentiert werden. Charakteristisch sind hierbei vor allem die aktive (Mit-) Gestaltung sowie die eigenständige Wahrnehmung mehrperspektivischer Bildungsinhalte durch die Lerngruppe. Im Sachunterricht der Grundschule wird in allen Lehrplänen und Richtlinien in Deutschland die Landwirtschaft als Teil des unmittelbaren Nahraumes bzw. als Lebensgrundlage für die Ernährung und die Gestaltung der Landschaft thematisiert. Doch erkennen Kinder überhaupt noch die Berührungspunkte zwischen ihrem eigenen Leben und der Landwirtschaft? Welche Vorstellungen von der Landwirtschaft bringen Kinder in den Unterricht mit? Sind neben zunehmendem Fehlen von Grundlagenwissen und romantischen Konzepten aus der vorschulischen Zeit und durch die Katastrophenmeldungen der Medien Vorverurteilungen der Landwirtschaft gegeben und erschweren den Aufbau des Grundlagenwissens über die Zusammenhänge bei der Nahrungsmittelproduktion, bei der Gestaltung der Landschaft, dem Zusammenhang von Kultur und Natur? Durch einen begrenzten Zugang zur Realität landwirtschaftlicher Produktion geht der Bezug zur eigenen Gesundheit, aber auch zu den Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft und damit für die natürlichen Ressourcen mehr und mehr verloren. Nachhaltige Wirtschaftsformen in der Landwirtschaft können nur durch den Einbezug von ökologischen und sozialen Dimensionen zum Beispiel durch Kaufentscheidungen von Lebensmitteln gefördert werden.
Gerade das Interesse und das Aufklärungsbedürfnis der Kinder im Sachunterricht bilden den Ausgangspunkt des Kompaktseminars, das sich dem anschaulichen, entdeckenden und handlungsorientierten Lernen am Gegenstand "Bauernhof" und "Nachhaltigkeitin der Umwelt"widmet. Dabei bietet die Sicht einer Thematik unter der Perspektive der Nachhaltigkeit die positive didaktische Möglichkeit, neue Zusammenhänge bisher unverbundener Unterrichtsthemen aus Gesundheitserziehung, Naturerfahrung und Konsumentenbildung herzustellen. In diesem vernetzten Kontext wird Landwirtschaft verknüpft mit Themenbereichen wie Lebensmittelproduktion und Ernährung, Lebensräumen, Globalisierung oder Gesundheit.
Nach einer Einführung in Lernmöglichkeiten außerhalb des Klassenzimmers und der Relevanz angesichts einer "veränderten Kindheit" sollen - ausgehend vom bayerischen Grundschullehrplan 2000 - didaktische Möglichkeiten des Lernorts "Bauernhof" in einzelnen Seminarbeiträgen erarbeitet werden.

Empfohlene Literatur
1. Allgemein zum "außerschulischen Lernen"

Burgk, Karlheinz (Verf.)/Rauterberg, Marcus/Schönknecht, Gudrun (Hrsg.): Schule außerhalb der Schule. Lehren und Lernen an außerschulischen Orten. Frankfurt/Main 2008 (= Beiträge zur Reform der Grundschule, Bd.125).
Dühlmeier, Bernd (Hrsg.): Mehr außerschulische Lernorte in der Grundschule. Neun Beispiele für den fächerübergreifenden Sachunterricht. Baltmannsweiler 2010².
Reyher, Uwe (Hrsg.): Lernen außerhalb des Klassenzimmers. Außerschulische Lernorte mit Erfahrungsberichten und praktischen Tipps. München 1998 (Prögel-Praxis, 213).
Sauerborn, Petra/Brühne, Thomas: Didaktik des außerschulischen Lernens. Baltmannsweiler 2009².

2) Zu "Umweltbildung" und "Lernort Bauernhof"

Ellenberg, Heinz: Bauernhaus und Landschaft in ökologischer und historischer Sicht. Stuttgart 1990.
Gesing, Harald (Hrsg.): Umwelterziehung in der Primarstufe. Grundlinien eines umfassenden Bildungskonzepts. Heinsberg 1991.
Girtler, Roland/Gradwohl, Hans: Echte Bauern. Der Zauber einer alten Kultur. Wien u.a. 2002.
Hamann,Sabine: Schülervorstellungen zur Landwirtschaft im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Diss. Ludwigsburg 2004. (Volltext: http://opus.bsz-bw.de/phlb/volltexte/2004/2090/pdf/hamann_diss.pdf).
Henkel, Gerhard: Das Dorf. Landleben in Deutschland gestern und heute. Stuttgart 2012.
Klohn, Werner/Windhorst, Hans-Wilhelm: Landwirtschaft in Deutschland. Vechta 20034 (= Vechtaer Materialien für den Geographieunterricht, Bd. 3).
Marquardt, Anja: Der Bauernhof als erlebnispädagogischer Lernort. Eine wissenschaftliche Studie. Lüneburg 2006 (= Kleine Schriften zur Erlebnispädagogik, 34).
Schulze, Eberhard: 7500 Jahre Landwirtschaft in Deutschland. Von den Bandkeramikern bis zur Wiedervereinigung. Ein kurzer Abriß der Agrargeschichte. Leipzig 1995².
Stoltenberg, Ute: Nachhaltigkeit lernen mit Kindern. Wahrnehmung, Wissen und Erfahrung von Grundschulkindern unter der Perspektive einer nachhaltigen Entwicklung. Bad Heilbrunn/Obb. 2002.
Todeschini, Michaela/Strasser, Lydia: Schule auf dem Bauernhof. Projektorientiertes Lernen in Theorie und Praxis. Saarbrücken 2008.
Troßbach, Werner/Zimmermann, Clemens: Die Geschichte des Dorfes. Von den Anfängen im Frankenreich zur bundesdeutschen Gegenwart. Stuttgart 2006 (= UTB).
Weber-Kellermann, Ingeborg: Landleben im 19. Jahrhundert. München 1987.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik

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