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  Kinderrepubliken: Reformpädagogische Wurzeln und Wirkungsgeschichte

Dozent/in
Dipl.-Päd. Manfred Weidinger

Angaben
Seminar
2 SWS, BA Pädagogik: Modul Geschichte und Theorie der Erziehung und Bildung; Diplom-Studiengang
Zeit und Ort: Mi 18:15 - 19:45, SG14/1.11

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung über FlexNow ab 01.10.2009

Inhalt
Die reformpädagogische Bewegung resultiert aus einer Kulturkritik an bestehenden gesellschaftlichen und pädagogischen Entwicklungen. Der Verlauf der Moderne seit Beginn der Aufklärung konnte das Versprechen von Vernunft und Glückseligkeit nicht einlösen und wurde als kulturelle Fehlentwicklung gedeutet, wobei auch das dazugehörige Erziehungssystem als krisenhaft empfunden wurde. Das Kind als eigentliches Subjekt von Erziehung wird ebenso wenig berücksichtigt wie das übergeordnete Ziel einer neuen und gerechten Gesellschaft. Diese Ziele will Reformpädagogik in ihren verschiedenen Ausformungen erreichen. Die Konzepte der Kinder- und Jugendrepubliken sind Teil des sozialpädagogischen Zweiges der reformpädagogischen Bewegung und sind deren Avantgarde. Diese meist radikal-demokratisch geführten Erziehungsheime, deren Bewohner delinquent, depriviert und verhaltensauffällig waren, versuchen durch demokratisch-republikanische Organisationsstrukturen, demokratischem Erziehungsstil, geteilter Verantwortung und gezielter Nutzung gruppendynamischer Phänomene die pädagogischen Ziele von Selbstbestimmung und Selbstregierung zu erreichen. In diesen Heimen ist nicht mehr der gute Insasse das Ziel, sondern der gute Bürger. Freiheit lernt man in Freiheit. Delinquente Jugendliche sollen Demokratie erfahren und erlernen, um als mündige Bürger an einer demokratischen Gesellschaft teilhaben zu können.
Ziel dieses Seminars ist es, pädagogische Praxen und dahinterstehende Theorien verschiedener Kinder- und Jugendrepubliken kennenzulernen. Die Grundfragen lauten: Wie kann ein pädagogisches Handeln gelingen, das Selbstbestimmung, Freiheit und Gerechtigkeit zum Ziel hat? Wie können Erfolgsbedingungen entschlüsselt werden? Gibt es eine erlernbare Methodik oder ist der jeweilige Erfolg an die Genialität des jeweiligen Heimgründers gebunden?

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

Institution: Lehrstuhl für Pädagogik

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