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Dissexualität, sexuelle Devianz und Sexualdelinquenz im forensischen Kontext (Sexuelle Devianz und Sexualdelinquenz)
- Dozent/in
- Dipl.-Psych. Samira Motekallemi
- Angaben
- Seminar
Zeit und Ort: Einzeltermin am 14.11.2015 9:00 - 16:30, MG2/02.09; Einzeltermin am 15.11.2015 10:00 - 15:00, MG2/02.09; Einzeltermin am 21.11.2015 9:00 - 16:30, MG2/02.04; Einzeltermin am 22.11.2015 10:00 - 15:00, MG2/02.04; Bemerkung zu Zeit und Ort: Zeit und Ort werden noch bekanntgegeben
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Anerkennung für das WPM Psychiatrie und das FÜModul Psychiatrie.
Anforderungen: Es findet keine Vorbesprechung statt. Im Zuge des ersten Terminwochenendes werden Referatstermine für Kurzreferate vergeben. Diese werden von den Studierenden anhand angebotener Literatur im Laufe der darauffolgenden Woche vorbereitet. Die Präsentation erfolgt dann am zweiten Seminarwochenende.
- Inhalt
- Zur Beschreibung normabweichenden Sexualverhaltens existiert inzwischen eine Vielzahl unterschiedlicher Begrifflichkeiten, wozu unter anderem die Dissexualität, die sexuelle Devianz, die Paraphilie oder die Störung der Sexualpräferenz zu zählen sind. Am Beispiel der Dissexualität impliziert dies eine irgend geartete dysfunktionale Gestaltung der sonst auf Partnerbezogenheit und Wir-Bildung ausgerichteten Sexualität (Beier, 1995). Demgegenüber kann Paraphilie als sexueller Drang nach einem unüblichen Sexualobjekt oder einer unüblichen sexuellen Stimulierung beschrieben werden (Fiedler, 2009). Dabei geht es immer auch um die Frage, wann soziokulturell anstößige Verhaltensabweichungen eine Lebensform und wann eine Störung darstellen und somit eine Rolle im juristischen und forensischen Kontext spielen.
Im Rahmen dieses Seminars sollen Ihnen zunächst verschiedene Erklärungsmodelle zur Entstehung von sexueller Devianz und Gewalt vorgestellt werden, wobei in diesem Zusammenhang insbesondere die Störungen der Sexualpräferenz (z.B. Pädophilie, Exhibitionismus oder sexueller Sadismus) eine besondere Bedeutung erfahren sollen. Im Zuge dessen erfolgt die Betrachtung empirischer Typologien zur Beschreibung der Gruppe der Sexualdelinquenten (auch anhand der Betrachtung verschiedener Täter- und Täterinnentypologien), wobei Ihnen eine erste Abgrenzung zu den sexuell motivierten Handlungen und Straftaten (im ICD-10 unter sonstige Störungen der Sexualpräferenz (F65.8)) aufgezeigt werden soll.
Im weiteren Verlauf des Seminars können Ihnen Einblicke in bestehende Diagnoseverfahren für Sexualstraftäter- und Sexualstraftäterinnen gegeben werden. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt neben der Therapie und Behandlung, auf welchen in diesem Seminar ebenfalls Bezug genommen werden soll, liegt jedoch insbesondere in der Erstellung von Kriminalprognosen. Hierbei soll von der bisherigen Entwicklung einer Person auf die Zukunft extrapoliert werden um so Vorhersagen über die Rückfallwahrscheinlichkeit anstellen zu können. Diese empirischen Rückfalleinschätzungen können beispielsweise von Gerichten herangezogen werden, um das Risiko für TäterInnen und potentielle Geschädigte zu bestimmen.
Ziel des Seminars ist es somit, neben der Vermittlung der notwendigen Grundlagen, Einblicke in die praktische Arbeit zu ermöglichen.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 20
- Institution: Professur für Pathopsychologie
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