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  Der Klient als Experte - integrative Psychotherapie auf lösungs- und ressourcenorientierter Basis (Diplom-/MS-relevant) (Klient als Experte)

Dozent/in
Dipl.-Psych. Hans Press

Angaben
Seminar
2 SWS, Schein
Zeit und Ort: Mo 12:00 - 14:00, M3N/03.28

Voraussetzungen / Organisatorisches
Das Seminar richtet sich an folgende Studiengänge
  • Diplom-Psychologie mit besonderem Interesse an Klinischer Psychologie/Psychotherapie (Hauptstudium)
  • M.Sc. Psychologie/Modulgruppe Klinische Wissenschaften/WPM Verhaltenstherapie: Sem.: Psych. Störungen & Interventionen oder Sem. Psychotherapieforschung

Die Anmeldung für Bachelor-/Master-Studierende der Psychologie erfolgt ab 09.09.2013 über den VC-Kurs "Seminaranmeldung für die Studiengänge der Psychologie."
  • Teilnahmebedingungen sind Bereitschaft zur aktiven, kontinuierlichen Teilnahme und Übernahme der Gestaltung eines Themas
  • Zeit, Ort und Inhalte des zum Seminar angebotenen Kolloquiums werden im Seminar bekannt gegeben

Inhalt
Die Floskel „die Klientin als Expertin“ wird gerne genutzt, um zu beschreiben, welche Rolle derjenigen zugestanden wird, die sich in psychotherapeutische Behandlung begibt. Was es aber wirklich heißt, die Hilfesuchende als Expertin ernst zu nehmen, bleibt oft unklar. An einem therapeutischen Rahmenmodell, das diese Unklarheit beseitigen und das Expertentum der Klientin konsequent nutzen möchte, wird seit vielen Jahren an der psychotherapeutischen Ambulanz der Universität Bamberg gearbeitet. In seiner gegenwärtig realisierten Variante lässt sich das Rahmenmodell als methodenoffener/integrativer, lösungs- und ressourcenorientierter Therapieansatz beschreiben. Im Zentrum der Therapie steht nicht die „psychisch kranke Patientin“ , die „therapeutische Technik“ oder das „Fachwissen“ der Professionellen, sondern die Klientin als individuelle Person, die über jede Menge Ressourcen verfügt, in ihrem bisherigen Leben viel erfahren, sich durch so manche schwierige Situation gekämpft und ganz individuelle Bewältigungsmöglichkeiten entwickelt hat. Diese Sichtweise ernst zu nehmen bedeutet auch, sich für die individuellen Wünsche, Ziele und Werte der Klientin zu interessieren und diese über diejenigen Ziele zu stellen, die sich aus einem vermeintlichen Fachwissen über „Störungen“ ableiten lassen, oder die vom vorherrschenden medizinischen Modell psychischer Probleme vorgegeben werden. Die Aufgabe der Therapeutin besteht darin, für günstige Rahmenbedingungen effektiver Veränderung zu sorgen. Folgende Fragen sollen im Seminar gemeinsam beantwortet werden:
  • Warum sollten die Klientin und ihre Ressourcen im Fokus der Therapie stehen?
  • Welches Menschenbild, welche ethischen und erkenntnistheoretischen Annahmen werden in einer an der Klientin orientierten Psychotherapie vertreten?
  • Welche therapeutischen Prinzipien, welches Rollenverständnis und welche therapeutische Haltung kennzeichnen den Ansatz?
  • Wie wird der therapeutische Prozess über die Gesamtdauer einer Therapie idealtypisch modelliert?
  • Wie lässt sich ein tragfähiges therapeutisches Arbeitsbündnis etablieren und die therapeutische Beziehung zieldienlich gestalten?
  • Wie kann man sich valide Rückmeldungen durch die Klienten zu zielbezogenen Fortschritten (Zielevaluation), gemeinsamer Arbeit (Prozessevaluation) sowie lebensweltlichen Auswirkungen der Therapie (Ergebnisevaluation) einholen?
  • Wie lassen sich therapeutische Ziele vereinbaren sowie Therapie- und Änderungsmotivation fördern und ggf. vertieft klären?
  • Wie lassen sich therapeutische Schritte erarbeiten und durchführen sowie im Prozess auftauchende Probleme ggf. vertieft analysieren?
Anhand der Einbettung von Ideen aus Ansätzen die der kognitiv-verhaltenstherapeutischen, systemischen, klientenzentrierten sowie gestalttherapeutischen Tradition entstammen, soll das integrative Potential des Ansatzes verdeutlicht werden. Die Seminarinhalte werden in einer Mischung aus Theorievermittlung, Kleingruppenarbeiten und -übungen sowie deren Reflexion und Diskussion im Plenum gemeinsam erarbeitet.

Empfohlene Literatur
Zum Einstieg:
  • Gmelch, M & Preß, H (2012). Der Klient als Experte! Eine Prozessmodell, das Selbstmanagement ernst nimmt. In J Siegl, D Schmelzer & H Mackinger (Hrsg.), Horizonte der Klinischen Psychologie und Psychotherapie (S. 86-95). Lengerich: Pabst.
  • Kaimer, P. (1995). Lösungsorientiert zuerst! Ein Vorschlag. Verhaltenstherapie & psychosoziale Pra-xis, 27 (3), 389-404.
  • Kanfer, FH (1999). Self-Management-Therapy: Orchestration of Basic Components for Individual Clients. European Psychotherapy, 1(1), S. 10-14.
  • Preß, H & Gmelch, M (2012). Der Klient als Experte! Eine therapeutische Haltung, die Selbstmanagement ernst nimmt. In J Siegl, D Schmelzer & H Mackinger (Hrsg.), Horizonte der Klinischen Psychologie und Psychotherapie (S. 254-268). Lengerich: Pabst.
  • Schmelzer, D (2000). Hilfe zur Selbsthilfe. Beratung Aktuell, 4, S. 201-222.

Monographien/Hrsg.-Bände zur Vertiefung:
  • De Jong, P & Berg, IK (2008). Lösungen (er)finden. Das Werkstattbuch der lösungsorientierten Kurztherapie. Dortmund: Verlag Modernes Lernen.
  • Duncan, BL, Miller, SD, Wampold, BE & Hubble, MA (2010). The Heart and Soul of Change (2nd Ed.). Washington, DC: APA.
  • Kanfer, FH, Reinecker, H & Schmelzer, D (2012). Selbstmanagementtherapie. Berlin: Springer.
  • Miller, WR & Rollnick, S (2013). Motivational Interviewing (3rd Ed.). NY: Guilford.
  • Schemmel, H & Schaller, J (Hrsg.) (2003). Ressourcen. Ein Hand- und Lesebuch zur therapeutischen Arbeit. dgvt-Verlag.
  • Sharry, J, Madden, B & Darmody, M (2012). Becoming a Solution Detective (2nd Ed.). New York: Routledge.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 15

Institution: Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie

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