UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 Lehr-
veranstaltungen
   Personen/
Einrichtungen
   Räume   Telefon &
E-Mail
 
 
 Darstellung
 
kompakt

kurz

Druckansicht

 
 
Stundenplan

 
 
 Extras
 
alle markieren

alle Markierungen löschen

Ausgabe als XML

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 
Einrichtungen >> Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften >> Institut für Soziologie >>

Professur für Soziologie, insbes. Europa- und Globalisierungsforschung

 

Ausgewählte Themen der soziologischen Theorie: Debattierseminar

Dozent/in:
Gerhard Schulze
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, F21/03.79
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Den VC-Kurs zum Seminar finden Sie hier: ([https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=62458]) Bitte tragen Sie sich bis zum 12. Oktober 2023 in den VC der Veranstaltung ein. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung

1. Module und Organisatorisches
  • MASOZ-ST2: Soziologische Theorie und
MASOZ-ST3: Allgemeine Soziologie: Ausgewählte Themen der soziologischen Theorie
  • Zeit: Do 12:00 - 14:00. Erste Zusammenkunft: Do 19. 10. 2023

  • Ort: F 21 / 03.79

  • Leistungserwerb (Prüfungsleistung) nur für Studierende im Masterstudium.

  • Studierende im Bachelorstudium können teilnehmen und mitdiskutieren, aber keine Prüfungsleistung ablegen.

  • Präsenz: Es wird regelmäßige Anwesenheit erwartet. Verhinderungen aus wichtigem Grund werden per Mail oder mündlich dem Seminarleiter mitgeteilt.
Inhalt:
2. Konzept und Lernziele
Eine Debatte erfordert freies Reden und Argumentieren im unmittelbaren Gesprächskontakt. In allen vorangegangenen Debattierseminaren kam dies schnell in Gang; die Teilnehmenden ließen sich von der ersten Sitzung an darauf ein, spontan Meinungen auszutauschen, ein Thema zu umkreisen und mit Rede und Gegenrede auf ein Ergebnis hinzuarbeiten.

Bei aller Verschiedenheit der Themen haben die Sitzungen des Debattierseminars eine Gemeinsamkeit: die soziologische Betrachtungsweise. Worin besteht diese? Was unterscheidet das Debattierseminar etwa von einer Gesprächsrunde im Fernsehen wie „hart aber fair“? Das Besondere sind vier allgemeine Perspektiven (hier als Fragen formuliert), die in ihrer Gesamtheit soziologisches Denken und soziologische Rhetorik ausmachen.
1. Worauf genau richtet sich der soziologischen Blick? Stichworte: Wiederholte zwischenmenschliche Episoden; geteilte Sinnwelten; Verteilungen in Kollektiven.
2. Worin besteht das erkenntnistheoretische (philosophische) Fundament der Soziologie? Konkret geht es dabei vor allem um: Logik, Begriffsbildung, Theorieformen, Umgang mit Normativität und Wahrheitsbegriff.
3. Wie manifestiert sich Wissenschaftlichkeit als Grundhaltung objektiver Wahrheitssuche? Dabei handelt es sich um eine spezifische Sozialform der Argumentation, die Richard Merton als „organisierten Skeptizismus“ auf den Begriff gebracht hat; mit ähnlichem Fokus spricht Karl Popper von „methodologischem Falsifikationismus“.
4. Was sind die Besonderheiten der Soziologie im Vergleich zu allen anderen Wissenschaften? Stichworte: Fokus auf Sinninterpretation; Historizität; Kollektivbezug.
Diese Perspektiven werden nicht etwa als zu lernender Wissensstoff nahegebracht, sondern in freien Debatten zu aktuellen Themen trainiert (learning by doing), und im Rahmen der Moderation durch den Seminarleiter immer wieder explizit gemacht. Lernziel ist, sie jederzeit und ohne lange zu überlegen als selbstverständliche Voreinstellung verfügbar zu haben. (Eine Gesamtdarstellung dieses Konzepts ist in der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, 2023, Heft 2 erschienen; siehe unten: Literatur).
Abgrenzung: Das Debattierseminar ist nicht als „Debattierclub“ zu verstehen, als „Verein, dessen Mitglieder sich regelmäßig versammeln, um Debatten in Form eines sportlichen Wettkampfes abzuhalten“ (Wikipedia). Vor allem im angelsächsischen Raum sind solche Debattierclubs an Universitäten zum Zweck rhetorischer und politischer Bildung weit verbreitet. Im Debattierseminar geht es jedoch nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um die oben genannten Fähigkeiten.

3. Stellung des Debattierseminars im Bamberger Soziologiestudium und Bedeutung für das spätere Berufsleben
Die Inhalte des Bamberger Soziologiestudiums lassen sich überwiegend folgenden Kategorien zuordnen: Einführung, Theorien, Methoden, spezielle Soziologien. Die Anforderungen im späteren Berufsleben gehen jedoch über die im Studium erschlossenen Wissensgebiete hinaus. Die am häufigsten gewählten Berufsfelder nach dem Soziologiestudium sind Wirtschaft, Politik, öffentliche Verwaltung, Publizistik, Beratung, Bildung und Forschung.
Dort werden die Inhalte des Soziologiestudiums gewiss gebraucht, zusätzlich aber benötigt man die im vorangegangenen Abschnitt genannten beiden Kompetenzen: (a) freies Reden und (b) spontane Verfügbarkeit der soziologischen Grundperspektiven. Diese Kompetenzen sind typischerweise nicht Gegenstand soziologischen Prüfungswissens im regulären Studium.

4. Ablauf
• Die wöchentlichen Sitzungen beschäftigen sich mit aktuellen Themen im öffentlichen Diskurs. Einzelne Teilnehmende übernehmen die Zuständigkeit für ein Thema, das sie selbst vorschlagen und mit dem Seminarleiter abstimmen.
• Einige Tage vor jeder Sitzung wird im VC Material zum jeweiligen Thema gepostet, gerne auch auf Vorschlag der jeweils Zuständigen: Artikel aus Printmedien, Videos, Texte aus Internetforen u.a.
• Der oder die für das jeweilige Thema Zuständige präsentiert PowerPoint-Folien mit einer Sequenz kurz gefasster Inhalte und/oder Thesen als Leitfaden für die Debatte.
• Aus diesem Material entsteht später die Hausarbeit, in die Anregungen aus der Debatte in der jeweiligen Sitzung einfließen können.
• Die Debatte selbst gleicht einer öffentlichen Diskussionsrunde, wie sie im Fernsehen, im Radio oder auf einem Podium vor Publikum stattfinden. Alle Teilnehmenden im Seminar können sich zu Wort melden und aufeinander Bezug nehmen.
• Die Debatte dient nicht nur der Bearbeitung des jeweiligen Themas, sondern auch dem Training soziologischer Rhetorik: Verständlichkeit, Flexibilität, Dialektik (kritisieren und Widerspruch aushalten), spontaner Gedankenaustausch im Hier und Jetzt.
• Die Moderation erfolgt durch den Seminarleiter im Zusammenspiel mit dem oder der jeweils für das Thema Zuständigen.

5. Themen
Besonders geeignet sind Themen aktueller öffentlicher Diskurse. Deren Schwerpunkte waren im Jahr 2023 bisher unter anderem:
Energiepolitik / Inflation und sinkender Lebensstandard / Digitalisierung / ChatGPT / Kritik der öffentlich-rechtlichen Medien / Mainstreams und Meinungsfreiheit / Geschlecht als Naturtatsache oder kulturelle Konstruktion / Klimawandel / Migration und Asyl / Kritik der Schulbildung in Deutschland / Legalisierung von Cannabis / (angebliche) „Zeitenwende“ nach Russlands Angriff auf die Ukraine / Fall Aiwanger.
Möglich sind aber auch persönlich interessierende Themen unabhängig von gegenwärtigen öffentlichen Diskursen. Themenbeispiele aus dem Sommersemester 2023 (können erneut aufgegriffen werden):
Strukturwandel der Öffentlichkeit / Klimaprotest und letzte Generation /Die Generation Z und ihre Zukunftsangst /Aktuelle Probleme an Grundschulen in Deutschland / Spannungen zwischen Polizei und Staatsbürgern heute / Der „dritte Ort“ (nach Ray Oldenburg ) im Wandel / Geschlechterunterschiede – Schnee von gestern? / Der Körper in der modernen Gesellschaft

6. Hausarbeiten als Essays
• Die Hausarbeiten sollen als Beitrag „öffentlicher Soziologie“ verstanden werden. Adressat ist nicht primär die akademisch-soziologische Fach-Szene, sondern ein interessiertes allgemeines Publikum, das auch für guten Stil empfänglich ist.
• Anzustreben ist ein „Essay“. Diese Textgattung geht auf Michel de Montaigne (1533–1592) zurück. Es handelt sich um eine Form, die dem jeweiligen persönlichen Stil und Denken Raum gibt, dabei aber durchaus den Kriterien der Wissenschaftlichkeit entspricht und Beliebigkeit vermeidet.
• Die Bewertung der Essays erfolgt sowohl in Form einer Note als auch in Form eines Wortgutachtens, das die Note ausführlich begründet.
• Beispiele für sehr gute Essays aus früheren Debattierseminaren werden im VC gepostet.
• Für die Fertigstellung der Hausarbeit steht auch noch die vorlesungsfreie Zeit nach dem Wintersemester 2023/24 zur Verfügung; nötigenfalls kann nach Absprache auch noch mehr Zeit eingeräumt werden.
• Der Essay gilt als Prüfungsleistung. Die Anmeldung zur Prüfungsleistung und die Bekanntgabe der Noten erfolgt auf dem üblichen Weg über FlexNow.
Empfohlene Literatur:
7. Literatur
Schulze, Gerhard: Soziologie als Handwerk. Eine Gebrauchsanleitung. Frankfurt a.M. 2019: Campus.

Schulze, Gerhard: Learning by Doing im Beruf. Was im Soziologiestudium fehlt. In: Soziologie. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jahrgang 52, Heft 2, 2023.

 

Einführung in das soziologische Arbeiten

Dozent/in:
Susann Sachse-Thürer
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, RZ/00.06

 

Einführung in das soziologische Arbeiten (Donnerstag)

Dozent/in:
Susann Sachse-Thürer
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, RZ/00.05

 

Einführung in das soziologische Arbeiten (Mittwoch)

Dozent/in:
Susann Sachse-Thürer
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, RZ/00.06

 

Europäische und globale Studien: Soziologie der Emotionen

Dozent/in:
Sang-Hui Nam
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, F21/03.79
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte wenden Sie sich bis zum 12.10.2023 per E-Mail an Frau Dr. Nam. Sie werden dann in den VC eingetragen. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.
Inhalt:
Das Seminar betrachtet Emotionen aus einer soziologischen Perspektive und legt dabei einen besonderen Fokus auf soziale Bewegungen. Das Seminar ist in drei Teile gegliedert: Im ersten Teil werden Emotionen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, einschließlich biologisch-darwinistischer, neurobiologisch-psychoanalytischer, philosophisch-anthropologischer und kultursoziologischer Perspektiven. Dabei werden die Grundbausteine der Emotionen (Organismus, Sozialstruktur und Kultur) dargestellt. Im zweiten Teil werden ausgewählte Ausschnitte soziologischer Klassiker wie Max Weber, Georg Simmel und Émile Durkheim u.a. gelesen, um die Einbettung von Emotionen in allgemeine Theorien zu erkennen. Zusätzlich fügen wir Erving Goffman und Helena Flam hinzu, die ihre Aufmerksamkeit auf den Zusammenhang zwischen Emotionen und sozialer Bewegung richten. Im dritten Teil liegt der Schwerpunkt auf der Beteiligung von Emotionen in sozialen Bewegungen, wobei ein empirischer Bezug zur aktuellen Lage hergestellt wird. Dazu werden Aufsätze gelesen, die sich mit kollektiven Gefühlen (wie Hass, Neid, Wut oder Angst) im Kontext von Protesten befassen und ihre Verwicklung in den Bewegungsprozess untersuchen.

Ein Leistungsnachweis kann durch das regelmäßige Verfassen kleinerer Essays erbracht werden.

 

Europäische und globale Studien: Weltreligionen und Weltgesellschaft

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Fr, 8:00 - 12:00, F21/02.31
ab 27.10.2023
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Eine Anmeldung zur Lehrveranstaltung über FlexNow und per Mail an Herrn Prof. Rieger (professur.soziologie@gmail.com) ist notwendig und sollte bis 12.10.2023 erfolgen.

Geeignet für:
MA Soziologie Modul MASOZ-EGS3 Europäische und globale Studien Nebenfach Soziologie in Masterstudiengängen
Inhalt:
Entgegen den Erwartungen der Gründerväter der Soziologie ist Religion in der modernen Welt nicht einfach verschwunden. Ganz im Gegenteil sieht es eher so aus, als habe Religion in Form von Weltreligion(en) in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts zusammen mit Weltwirtschaft eine Weltgesellschaft hervorgebracht. Im September 1893 wurde im Rahmen einer Weltausstellung das "Erste Parlament der Weltreligionen" organisiert, ein Treffen von Repräsentanten der Weltreligionen des Judentums, des Christentums, Islam, Hinduismus, Taoismus, Konfuzianismus, Zoroastrismus, Shintoismus, Buddhismus und Jainismus organisiert, mit dem Ziel des friedlichen Dialogs. Der Fokus dieses interreligiösen Weltparlaments lag auf der Kritik des Materialismus: "Not Things but Men" und "Not Matter, but Mind". Ausgehend vom Konzept der Weltreligion(en) beschäftigt sich das Seminar mit der Frage nach dem Anteil der Religion an der Formierung der modernen Welt in ihren spezifisch globalen Dimensionen, der Kritik der Religion an den Lebensverhältnissen der Weltgesellschaft, und der konfliktreichen Konkurrenz der Religionen im Gefolge der früheren und der gegenwärtigen Globalisierungsbewegung.

Ein Leistungsnachweis (12 ECTS) kann über das regelmäßige Verfassen kleinerer Essays erreicht werden.
Empfohlene Literatur:
Literaturempfehlung zur Einführung:
Richard H. Roberts, Globalised Religion? The Parliament of the World's Religions' (Chicago 1993) in Theoretical Perspective, Journal of Contemporary Religion 10, 2 (1995), S. 121-137.

 

Grundlagen der Wissenschaftstheorie

Dozent/in:
Susann Sachse-Thürer
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, Raum n.V.
F21/01.15

 

Internationale Politische Soziologie: Gesellschaft und Gemeinschaft im Zeitalter der Globalisierung: Grundlagen

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, F21/02.31
ab 25.10.2023
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Eine Anmeldung zur Lehrveranstaltung über FlexNow und per Mail an Herrn Prof. Rieger (professur.soziologie@gmail.com) ist notwendig und sollte bis 12.10.2023 erfolgen.

Geeignet für:
MA Soziologie: Modulgruppe D.4 Studienschwerpunkt Europäische und globale Studien
MA Soziologie: Modulgruppe SOZ A Soziologische Theorie
Soziologie im Nebenfach MA Studiengänge
Studium Generale
Inhalt:
Zerstört die Globalisierung die als Nationalstaaten verfassten Gesellschaften? Welche Rolle spielt der Nationalstaat in den Entgrenzungsprozessen der Globalisierung und wie wird er selbst davon beeinflusst? Warum kommt es ausgerechnet im Kontext der Globalisierung zu einer Renaissance religiöser Vergemeinschaftung? Bedeutet die Globalisierung eine Konvergenz gesellschaftlicher und kultureller Entwicklung, oder treibt sie divergente Entwicklungen an? Bilden sich jenseits des Nationalstaates neue Formen sozialer und politischer Ordnung? In dieser Vorlesung wird es in erster Linie darum gehen, die soziologischen Begriffe, Konzepte und Theoreme vorzustellen und zu reflektieren, die für ein vertieftes Verständnis jener gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen gebraucht werden, die von der Globalisierung der Marktwirtschaft und des Kapitalismus vorangetrieben werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der Rationalität der modernen Gesellschaft: inwiefern sind Gesellschaften noch in der Lage, autonom ihre eigenen Grundlagen im Interesse ihrer Bürger zu gestalten und welche Rolle spielen dabei die Sozialwissenschaften, insbesondere die Soziologie?

Diese Vorlesung ist der erste Teil einer zweisemestrigen Veranstaltung. Dieser erste Teil befasst sich mit den Grundlagen der sozialen Ordnung moderner Gesellschaften, vor allem was den Stellenwert der Verwissenschaftlichung des Sozialen und ihren Zusammenhang mit der Entwicklung von Kapitalismus und Demokratie angeht. Der zweite Teil im SS 2024 wird sich mit den konkreten Verhältnissen einzelner Gesellschaften beschäftigen. Ein Leistungsnachweis (12 KP) für den Studienschwerpunkt Europäische und globale Studien kann über eine zweistündige Klausur am Ende des Sommersemesters 2024 erworben werden. Für die Modulgruppe Soziologische Theorie kann ein Leistungsnachweis (6 KP) über eine Klausur am Ende des WS 2023/24 erlangt werden.
Empfohlene Literatur:
Literaturhinweise zur Einführung:
Andreas Wirsching, Demokratie und Globalisierung: Europa seit 1989. München: Beck, 2015.
Francois Bourguignon, Die Globalisierung der Ungleichheit. Hamburg, Hamburger Edition, 2013.

 

Internationale Politische Soziologie: Überwachungsgesellschaft

Dozent/in:
Sang-Hui Nam
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, F21/03.02
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte wenden Sie sich bis zum 12.10.2023 per E-Mail an Frau Dr. Nam. Sie werden dann in den VC eingetragen. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.
Inhalt:
Das Seminar behandelt ein altbekanntes klassisches Thema der Soziologie "Überwachung" und stellt eine Verbindung zur aktuellen digitalisierten Welt her. Das Seminar gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil setzen wir uns mit den kultur- und gesellschaftlichen Grundlagen von Überwachung und Kontrolle auseinander. Hierbei beziehen wir uns auf Autoren wie Jeremy Bentham, Michel Foucault, Gilles Deleuze, Zygmunt Bauman und Erving Goffman. Zudem erweitern wir die Begrifflichkeiten von Panoptikum zu Synoptikum und Bannoptikum. Im zweiten Teil des Seminars liegt der Schwerpunkt auf der Überwachung im digitalen Raum, dem Überwachungskapitalismus und der Überwachungsgesellschaft. Dabei führen wir aktuelle Diskussionen über die digitale Selbstvermessung, die Plattformökonomie und die digitale Öffentlichkeit.

Ein Leistungsnachweis kann durch das regelmäßige Verfassen kleinerer Essays erbracht werden.

 

Kolloquium zu laufenden Forschungsarbeiten: Soziologisches Denken und soziologisches Schreiben (BA)

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Kolloquium
Termine:
Do, 18:00 - 20:00, F21/03.48
ab 26.10.2023
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bei diesem Seminar handelt es sich um eine Pflichtveranstaltung für alle Studierenden, die bei der Professur ihre Abschlussarbeit anfertigen. Eine Teilnahme ist auch für die Studierenden möglich, die sich noch nicht für ein Thema entschieden haben bzw. noch nicht wissen, in welchem Bereich ihre Abschlussarbeit angesiedelt sein wird.

 

Kolloquium zu laufenden Forschungsarbeiten: Soziologisches Denken und soziologisches Schreiben (MA)

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Kolloquium
Termine:
Do, 18:00 - 20:00, F21/03.48
ab 26.10.2023
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bei diesem Seminar handelt es sich um eine Pflichtveranstaltung für alle Studierenden, die bei der Professur ihre Abschlussarbeit anfertigen. Eine Teilnahme ist auch für die Studierenden möglich, die sich noch nicht für ein Thema entschieden haben bzw. noch nicht wissen, in welchem Bereich ihre Abschlussarbeit angesiedelt sein wird.

 

Soziologie der Globalisierung und Weltgesellschaft

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS
Termine:
Do, 14:00 - 16:00, F21/02.55
ab 26.10.2023
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Eine Anmeldung zur Lehrveranstaltung über FlexNow und per Mail an Herrn Prof. Rieger (professur.soziologie@gmail.com) ist notwendig und sollte bis 12.10.2023 erfolgen.

Geeignet für:
BA Soziologie: Modulgruppe D.4 Studienschwerpunkt Europäische und globale Studien Modul D.4.1 A
Nebenfach/Zweitfach Soziologie BA Studiengänge
Studium Generale
Inhalt:
"Weltgesellschaft" ist kein ganz neues Thema, aber ein Thema, das durch den massiven Entgrenzungsprozess der Nationalstaaten, der seit der Mitte der 1980er Jahre zu beobachten ist und unter dem Begriff der Globalisierung zusammengefasst wird, unausweichlich geworden ist. Diese tiefgreifende Entwicklung plausibel zu machen, was ihre Ursprünge, Formen und Ergebnisse betrifft, ist eine jener epochalen Aufgaben der Sozialwissenschaften, die zugleich auf gesellschaftliche Probleme und auf politische Fragen antwortet. Globalisierung wurde lange als unaufhaltsame und unwiderrufliche Entwicklung gesehen. Inzwischen, nicht nur infolge der Corona-Pandemie, sind allerdings Prozesse einer De-Globalisierung erkennbar. Das gilt auch für die medialen Infrastrukturen der Weltgesellschaft, die zunehmend einer politischen Kontrolle unterworfen werden, mit dem Ergebnis einer wieder stärker territorial fragmentierten Struktur, in der die Kontrollmacht des Nationalstaates dominiert.

Die Vorlesung bietet einen Überblick über die soziologische Globalisierungs- und Weltgesellschaftsforschung und führt in die zentralen Themen einer Soziologie transnationaler Prozesse und internationaler Strukturen ein. Sie zielt auf die Vermittlung einer soziologischen Kompetenz in der Beschäftigung mit den Problemen transnationaler Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung.

Die Prüfungsleistung dieser Vorlesung ist eine einstündige Klausur am Ende der Vorlesungszeit, in der ein kleiner Text als Antwort auf die Klausurfrage verfasst werden muss.
Empfohlene Literatur:
Literaturhinweise zur Einführung:
Jürgen Osterhammel und Niels P. Petersson, Geschichte der Globalisierung: Dimensionen, Prozesse, Epochen, München: Beck, 2007.

 

Soziologie transnationaler Prozesse und internationaler Strukturen: Globale Krisen und Konflikte

Dozent/in:
Sang-Hui Nam
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, F21/03.03
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte wenden Sie sich bis zum 12.10.2023 per E-Mail an Frau Dr. Nam. Sie werden dann in den VC eingetragen. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.
Inhalt:
Die Veranstaltung untersucht den häufig inflationär, aber unscharf verwendeten Begriff "Krise" und stellt eine Verbindung zu den jüngsten globalen Krisen her, die kontinuierlich aufeinanderfolgen oder nahezu gleichzeitig auftreten. Das Seminar ist in drei Teile gegliedert: Im ersten Teil wird der Begriff der Krise aus historischer und kultursoziologischer Perspektive betrachtet. Das Ziel besteht darin, Krisen als soziale Konstrukte zu begreifen, die sowohl aus objektiven Gegebenheiten als auch aus subjektiven Wahrnehmungen entstehen. Aufgrund der beschleunigten Zeiterfahrung der Moderne, die mit Fortschritt und der Offenheit der Zukunft einhergeht, hat sich der Begriff "Krise" seit dem späten 18. Jahrhundert, wie von Reinhart Koselleck formuliert, "zur strukturellen Signatur der Neuzeit" entwickelt. Im zweiten Teil des Seminars werden aktuelle globale Krisen, darunter die Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Klimawandel, Coronakrise, Energiekrise sowie Demokratiekrise, anhand aktueller Fachliteratur untersucht. Charakteristische Merkmale einzelner Krisen, wie ihr Verlauf, ihre Komplexität, das damit verbundene Krisengefühl und -bewusstsein sowie ihre Objektivität und Zielgerichtetheit, werden analysiert und miteinander verglichen. Im dritten Teil wird die Demokratiekrise als konkretes Anwendungsbeispiel herangezogen, begleitet von einer einhergehenden Diskussion über die Auswirkungen der Demokratiekrise, die die Gesellschaft in den letzten zwei Jahrzehnten belasten.

Ein Leistungsnachweis kann durch das regelmäßige Verfassen kleinerer Essays erbracht werden.

 

Soziologie transnationaler Prozesse und internationaler Strukturen: Soziologie der Menschenrechte

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, F21/03.83
ab 26.10.2023
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Eine Anmeldung zur Lehrveranstaltung über FlexNow und per Mail an Herrn Prof. Rieger (professur.soziologie@gmail.com) ist notwendig und sollte bis 12.10.2023 erfolgen.

Geeignet für:
BA Soziologie Modulgruppe D.4 Studienschwerpunkt Europäische und globale Studien Modul D.4.1 C: Soziologie transnationaler Prozesse und internationaler Strukturen: Gesellschaft und Politik im Wandel
Nebenfach Soziologie in Bachelorstudiengängen
Studium Generale
Inhalt:
"Menschenrechte" sind zwar eine kulturell und institutionell sehr anspruchsvolle Behauptung, konnten aber trotzdem seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als quasi selbstverständlicher Maßstab in das Zentrum der Völkerrechtspolitik und der Ordnungsversuche des internationalen Systems gerückt werden. Trotz ihres anthropologisch-universalistischen Anspruchs sind Menschenrechte in soziologischer Sicht weder naturgegeben und ahistorisch, sondern eine soziale Konstruktion und deshalb auch Ausdruck und Ergebnis gesellschaftlicher Konflikte, abhängig von gesellschaftlichen Entwicklungen, politischen Machtverhältnissen und kulturellen Vermittlungen. Menschenrechtsverletzungen finden inzwischen die Aufmerksamkeit einer Weltöffentlichkeit, und die globalen Reaktionen auf Menschenrechtsverletzungen können durchaus als Indikatoren der Existenz einer Weltgesellschaft gesehen werden. Obwohl die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen genauso wie die Menschenrechtspakte Staaten adressieren, sind nichtstaatliche Akteure zu zentralen Trägern der Menschenrechtspolitik aufgestiegen. Das Verhalten und die Geschäftspolitik multinationaler Unternehmen werden zunehmend menschenrechtlichen Maßstäben unterworfen. Das soziale Feld der internationalen Beziehungen hat durch diese Entwicklungen einen massiven Strukturwandel erfahren und dem Völkerrecht neue Aufgaben gesetzt. In dieser Veranstaltung wird erstens nach dem gesellschaftlichen Erfahrungsgehalt und den kulturellen Begründungen der Menschenrechte gefragt. Ein zweiter Aufgabenkomplex beschäftigt sich mit der Art und Weise, wie Menschenrechte in den transnationalen und internationalen Strukturen in Erscheinung treten und welche Konflikte dabei zu beobachten sind. Das Ziel der Veranstaltung ist die Vermittlung soziologischer Kompetenz für ein Thema, das traditionell der Politik- und Völkerrechtswissenschaft zugerechnet wird. Im Unterschied zu diesen Wissenschaften interessiert sich die Soziologie für die Menschenrechte als eine soziale Tatsache als ein inzwischen zentraler Faktor in den internationalen Anerkennungs- und Verteilungskämpfen. Hinter den konfligierenden normativen Positionen und den ideologischen Auseinandersetzungen um Menschenrechte verbergen sich gesellschaftliche Kämpfe, in denen Menschenrechte gegen Besitzrechte und Bedürfnisse gegen politische Macht gestellt werden. Die wichtigste Aufgabe der Veranstaltung besteht deshalb in der "Übersetzung" sozialphilosophischer und politischer Debatten über Menschenrechte in sozialwissenschaftliche Erklärungsprobleme.
Empfohlene Literatur:
Literatur zur Einführung:

Fatima Kastner, Soziologie der Menschenrechte. Zur Universalisierung von Unrechtserfahrungen in der Weltgesellschaft, Österreichische Zeitschrift für Soziologie 42 (2017), S. 217-236.

 

Soziologische Theorie: Debattierseminar

Dozent/in:
Gerhard Schulze
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, F21/03.79
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Den VC-Kurs zum Seminar finden Sie hier: ([https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=62458]) Bitte tragen Sie sich bis zum 12. Oktober 2023 in den VC der Veranstaltung ein. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung

1. Module und Organisatorisches
  • MASOZ-ST2: Soziologische Theorie und
MASOZ-ST3: Allgemeine Soziologie: Ausgewählte Themen der soziologischen Theorie
  • Zeit: Do 12:00 - 14:00. Erste Zusammenkunft: Do 19. 10. 2023

  • Ort: F 21 / 03.79

  • Leistungserwerb (Prüfungsleistung) nur für Studierende im Masterstudium.

  • Studierende im Bachelorstudium können teilnehmen und mitdiskutieren, aber keine Prüfungsleistung ablegen.

  • Präsenz: Es wird regelmäßige Anwesenheit erwartet. Verhinderungen aus wichtigem Grund werden per Mail oder mündlich dem Seminarleiter mitgeteilt.
Inhalt:
2. Konzept und Lernziele
Eine Debatte erfordert freies Reden und Argumentieren im unmittelbaren Gesprächskontakt. In allen vorangegangenen Debattierseminaren kam dies schnell in Gang; die Teilnehmenden ließen sich von der ersten Sitzung an darauf ein, spontan Meinungen auszutauschen, ein Thema zu umkreisen und mit Rede und Gegenrede auf ein Ergebnis hinzuarbeiten.

Bei aller Verschiedenheit der Themen haben die Sitzungen des Debattierseminars eine Gemeinsamkeit: die soziologische Betrachtungsweise. Worin besteht diese? Was unterscheidet das Debattierseminar etwa von einer Gesprächsrunde im Fernsehen wie „hart aber fair“? Das Besondere sind vier allgemeine Perspektiven (hier als Fragen formuliert), die in ihrer Gesamtheit soziologisches Denken und soziologische Rhetorik ausmachen.
1. Worauf genau richtet sich der soziologischen Blick? Stichworte: Wiederholte zwischenmenschliche Episoden; geteilte Sinnwelten; Verteilungen in Kollektiven.
2. Worin besteht das erkenntnistheoretische (philosophische) Fundament der Soziologie? Konkret geht es dabei vor allem um: Logik, Begriffsbildung, Theorieformen, Umgang mit Normativität und Wahrheitsbegriff.
3. Wie manifestiert sich Wissenschaftlichkeit als Grundhaltung objektiver Wahrheitssuche? Dabei handelt es sich um eine spezifische Sozialform der Argumentation, die Richard Merton als „organisierten Skeptizismus“ auf den Begriff gebracht hat; mit ähnlichem Fokus spricht Karl Popper von „methodologischem Falsifikationismus“.
4. Was sind die Besonderheiten der Soziologie im Vergleich zu allen anderen Wissenschaften? Stichworte: Fokus auf Sinninterpretation; Historizität; Kollektivbezug.
Diese Perspektiven werden nicht etwa als zu lernender Wissensstoff nahegebracht, sondern in freien Debatten zu aktuellen Themen trainiert (learning by doing), und im Rahmen der Moderation durch den Seminarleiter immer wieder explizit gemacht. Lernziel ist, sie jederzeit und ohne lange zu überlegen als selbstverständliche Voreinstellung verfügbar zu haben. (Eine Gesamtdarstellung dieses Konzepts ist in der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, 2023, Heft 2 erschienen; siehe unten: Literatur).
Abgrenzung: Das Debattierseminar ist nicht als „Debattierclub“ zu verstehen, als „Verein, dessen Mitglieder sich regelmäßig versammeln, um Debatten in Form eines sportlichen Wettkampfes abzuhalten“ (Wikipedia). Vor allem im angelsächsischen Raum sind solche Debattierclubs an Universitäten zum Zweck rhetorischer und politischer Bildung weit verbreitet. Im Debattierseminar geht es jedoch nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um die oben genannten Fähigkeiten.

3. Stellung des Debattierseminars im Bamberger Soziologiestudium und Bedeutung für das spätere Berufsleben
Die Inhalte des Bamberger Soziologiestudiums lassen sich überwiegend folgenden Kategorien zuordnen: Einführung, Theorien, Methoden, spezielle Soziologien. Die Anforderungen im späteren Berufsleben gehen jedoch über die im Studium erschlossenen Wissensgebiete hinaus. Die am häufigsten gewählten Berufsfelder nach dem Soziologiestudium sind Wirtschaft, Politik, öffentliche Verwaltung, Publizistik, Beratung, Bildung und Forschung.
Dort werden die Inhalte des Soziologiestudiums gewiss gebraucht, zusätzlich aber benötigt man die im vorangegangenen Abschnitt genannten beiden Kompetenzen: (a) freies Reden und (b) spontane Verfügbarkeit der soziologischen Grundperspektiven. Diese Kompetenzen sind typischerweise nicht Gegenstand soziologischen Prüfungswissens im regulären Studium.

4. Ablauf
• Die wöchentlichen Sitzungen beschäftigen sich mit aktuellen Themen im öffentlichen Diskurs. Einzelne Teilnehmende übernehmen die Zuständigkeit für ein Thema, das sie selbst vorschlagen und mit dem Seminarleiter abstimmen.
• Einige Tage vor jeder Sitzung wird im VC Material zum jeweiligen Thema gepostet, gerne auch auf Vorschlag der jeweils Zuständigen: Artikel aus Printmedien, Videos, Texte aus Internetforen u.a.
• Der oder die für das jeweilige Thema Zuständige präsentiert PowerPoint-Folien mit einer Sequenz kurz gefasster Inhalte und/oder Thesen als Leitfaden für die Debatte.
• Aus diesem Material entsteht später die Hausarbeit, in die Anregungen aus der Debatte in der jeweiligen Sitzung einfließen können.
• Die Debatte selbst gleicht einer öffentlichen Diskussionsrunde, wie sie im Fernsehen, im Radio oder auf einem Podium vor Publikum stattfinden. Alle Teilnehmenden im Seminar können sich zu Wort melden und aufeinander Bezug nehmen.
• Die Debatte dient nicht nur der Bearbeitung des jeweiligen Themas, sondern auch dem Training soziologischer Rhetorik: Verständlichkeit, Flexibilität, Dialektik (kritisieren und Widerspruch aushalten), spontaner Gedankenaustausch im Hier und Jetzt.
• Die Moderation erfolgt durch den Seminarleiter im Zusammenspiel mit dem oder der jeweils für das Thema Zuständigen.

5. Themen
Besonders geeignet sind Themen aktueller öffentlicher Diskurse. Deren Schwerpunkte waren im Jahr 2023 bisher unter anderem:
Energiepolitik / Inflation und sinkender Lebensstandard / Digitalisierung / ChatGPT / Kritik der öffentlich-rechtlichen Medien / Mainstreams und Meinungsfreiheit / Geschlecht als Naturtatsache oder kulturelle Konstruktion / Klimawandel / Migration und Asyl / Kritik der Schulbildung in Deutschland / Legalisierung von Cannabis / (angebliche) „Zeitenwende“ nach Russlands Angriff auf die Ukraine / Fall Aiwanger.
Möglich sind aber auch persönlich interessierende Themen unabhängig von gegenwärtigen öffentlichen Diskursen. Themenbeispiele aus dem Sommersemester 2023 (können erneut aufgegriffen werden):
Strukturwandel der Öffentlichkeit / Klimaprotest und letzte Generation /Die Generation Z und ihre Zukunftsangst /Aktuelle Probleme an Grundschulen in Deutschland / Spannungen zwischen Polizei und Staatsbürgern heute / Der „dritte Ort“ (nach Ray Oldenburg ) im Wandel / Geschlechterunterschiede – Schnee von gestern? / Der Körper in der modernen Gesellschaft

6. Hausarbeiten als Essays
• Die Hausarbeiten sollen als Beitrag „öffentlicher Soziologie“ verstanden werden. Adressat ist nicht primär die akademisch-soziologische Fach-Szene, sondern ein interessiertes allgemeines Publikum, das auch für guten Stil empfänglich ist.
• Anzustreben ist ein „Essay“. Diese Textgattung geht auf Michel de Montaigne (1533–1592) zurück. Es handelt sich um eine Form, die dem jeweiligen persönlichen Stil und Denken Raum gibt, dabei aber durchaus den Kriterien der Wissenschaftlichkeit entspricht und Beliebigkeit vermeidet.
• Die Bewertung der Essays erfolgt sowohl in Form einer Note als auch in Form eines Wortgutachtens, das die Note ausführlich begründet.
• Beispiele für sehr gute Essays aus früheren Debattierseminaren werden im VC gepostet.
• Für die Fertigstellung der Hausarbeit steht auch noch die vorlesungsfreie Zeit nach dem Wintersemester 2023/24 zur Verfügung; nötigenfalls kann nach Absprache auch noch mehr Zeit eingeräumt werden.
• Der Essay gilt als Prüfungsleistung. Die Anmeldung zur Prüfungsleistung und die Bekanntgabe der Noten erfolgt auf dem üblichen Weg über FlexNow.
Empfohlene Literatur:
7. Literatur
Schulze, Gerhard: Soziologie als Handwerk. Eine Gebrauchsanleitung. Frankfurt a.M. 2019: Campus.

Schulze, Gerhard: Learning by Doing im Beruf. Was im Soziologiestudium fehlt. In: Soziologie. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jahrgang 52, Heft 2, 2023.

 

Soziologische Theorie: Gesellschaft und Gemeinschaft im Zeitalter der Globalisierung: Grundlagen

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, F21/02.31
ab 25.10.2023
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Eine Anmeldung zur Lehrveranstaltung über FlexNow und per Mail an Herrn Prof. Rieger (professur.soziologie@gmail.com) ist notwendig und sollte bis 12.10.2023 erfolgen.

Geeignet für:
MA Soziologie: Modulgruppe D.4 Studienschwerpunkt Europäische und globale Studien
MA Soziologie: Modulgruppe SOZ A Soziologische Theorie
Soziologie im Nebenfach MA Studiengänge
Studium Generale
Inhalt:
Zerstört die Globalisierung die als Nationalstaaten verfassten Gesellschaften? Welche Rolle spielt der Nationalstaat in den Entgrenzungsprozessen der Globalisierung und wie wird er selbst davon beeinflusst? Warum kommt es ausgerechnet im Kontext der Globalisierung zu einer Renaissance religiöser Vergemeinschaftung? Bedeutet die Globalisierung eine Konvergenz gesellschaftlicher und kultureller Entwicklung, oder treibt sie divergente Entwicklungen an? Bilden sich jenseits des Nationalstaates neue Formen sozialer und politischer Ordnung? In dieser Vorlesung wird es in erster Linie darum gehen, die soziologischen Begriffe, Konzepte und Theoreme vorzustellen und zu reflektieren, die für ein vertieftes Verständnis jener gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen gebraucht werden, die von der Globalisierung der Marktwirtschaft und des Kapitalismus vorangetrieben werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der Rationalität der modernen Gesellschaft: inwiefern sind Gesellschaften noch in der Lage, autonom ihre eigenen Grundlagen im Interesse ihrer Bürger zu gestalten und welche Rolle spielen dabei die Sozialwissenschaften, insbesondere die Soziologie?

Diese Vorlesung ist der erste Teil einer zweisemestrigen Veranstaltung. Dieser erste Teil befasst sich mit den Grundlagen der sozialen Ordnung moderner Gesellschaften, vor allem was den Stellenwert der Verwissenschaftlichung des Sozialen und ihren Zusammenhang mit der Entwicklung von Kapitalismus und Demokratie angeht. Der zweite Teil im SS 2024 wird sich mit den konkreten Verhältnissen einzelner Gesellschaften beschäftigen. Ein Leistungsnachweis (12 KP) für den Studienschwerpunkt Europäische und globale Studien kann über eine zweistündige Klausur am Ende des Sommersemesters 2024 erworben werden. Für die Modulgruppe Soziologische Theorie kann ein Leistungsnachweis (6 KP) über eine Klausur am Ende des WS 2023/24 erlangt werden.
Empfohlene Literatur:
Literaturhinweise zur Einführung:
Andreas Wirsching, Demokratie und Globalisierung: Europa seit 1989. München: Beck, 2015.
Francois Bourguignon, Die Globalisierung der Ungleichheit. Hamburg, Hamburger Edition, 2013.

 

Soziologische Theorie: Soziologie der Emotionen

Dozent/in:
Sang-Hui Nam
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, F21/03.79
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte wenden Sie sich bis zum 12.10.2023 per E-Mail an Frau Dr. Nam. Sie werden dann in den VC eingetragen. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.
Inhalt:
Das Seminar betrachtet Emotionen aus einer soziologischen Perspektive und legt dabei einen besonderen Fokus auf soziale Bewegungen. Das Seminar ist in drei Teile gegliedert: Im ersten Teil werden Emotionen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, einschließlich biologisch-darwinistischer, neurobiologisch-psychoanalytischer, philosophisch-anthropologischer und kultursoziologischer Perspektiven. Dabei werden die Grundbausteine der Emotionen (Organismus, Sozialstruktur und Kultur) dargestellt. Im zweiten Teil werden ausgewählte Ausschnitte soziologischer Klassiker wie Max Weber, Georg Simmel und Émile Durkheim u.a. gelesen, um die Einbettung von Emotionen in allgemeine Theorien zu erkennen. Zusätzlich fügen wir Erving Goffman und Helena Flam hinzu, die ihre Aufmerksamkeit auf den Zusammenhang zwischen Emotionen und sozialer Bewegung richten. Im dritten Teil liegt der Schwerpunkt auf der Beteiligung von Emotionen in sozialen Bewegungen, wobei ein empirischer Bezug zur aktuellen Lage hergestellt wird. Dazu werden Aufsätze gelesen, die sich mit kollektiven Gefühlen (wie Hass, Neid, Wut oder Angst) im Kontext von Protesten befassen und ihre Verwicklung in den Bewegungsprozess untersuchen.

Ein Leistungsnachweis kann durch das regelmäßige Verfassen kleinerer Essays erbracht werden.

 

Soziologische Theorie: Überwachungsgesellschaft

Dozent/in:
Sang-Hui Nam
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, F21/03.02
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte wenden Sie sich bis zum 12.10.2023 per E-Mail an Frau Dr. Nam. Sie werden dann in den VC eingetragen. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.
Inhalt:
Das Seminar behandelt ein altbekanntes klassisches Thema der Soziologie "Überwachung" und stellt eine Verbindung zur aktuellen digitalisierten Welt her. Das Seminar gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil setzen wir uns mit den kultur- und gesellschaftlichen Grundlagen von Überwachung und Kontrolle auseinander. Hierbei beziehen wir uns auf Autoren wie Jeremy Bentham, Michel Foucault, Gilles Deleuze, Zygmunt Bauman und Erving Goffman. Zudem erweitern wir die Begrifflichkeiten von Panoptikum zu Synoptikum und Bannoptikum. Im zweiten Teil des Seminars liegt der Schwerpunkt auf der Überwachung im digitalen Raum, dem Überwachungskapitalismus und der Überwachungsgesellschaft. Dabei führen wir aktuelle Diskussionen über die digitale Selbstvermessung, die Plattformökonomie und die digitale Öffentlichkeit.
Ein Leistungsnachweis kann durch das regelmäßige Verfassen kleinerer Essays erbracht werden.



UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof