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Vorlesungen
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Eigennamen und ihr Wandel -
- Dozent/in:
- Renata Szczepaniak
- Termine:
- Di, 14:15 - 15:45, U2/01.33
Beginn: 1. Semesterwoche
- Inhalt:
- Eigennamen (darunter Ruf-, Familien- oder Firmennamen) garantieren im Gegensatz zu Gattungsnamen (Appellativa) eine eindeutige Identifikation éines Objektes der Welt (z.B. einer Person oder einer Firma). Sie verweisen eindeutig auf einzelne Referenten (sog. Monoreferenz), heben sie als Individua hervor (Individualisierung), ohne sie dabei zu beschreiben (Direktreferenz). So sagen Vornamen wie Melitta, Katharina oder Julia nichts über das Aussehen der Namenträgerinnen, während Gattungsnamen wie Studentin, Frau oder Sängerin beschreibend (charakterisierend) sind.
In dieser Vorlesung werden zunächst besondere Eigenschaften von Eigennamen diskutiert. Dabei werden die verschiedenen Arten von Eigennamen unterschieden: Neben dem prototypischen Bereich der Personennamen (sog. Anthroponymen) verwenden wir Eigennamen auch für Örtlichkeiten wie Städte, Flüsse oder auch Autobahnen (sog. Toponyme, z.B. Bamberg, Regnitz, A1), für von Menschen gefertigte Objekte (sog. Ergonyme, darunter Produktnamen wie SojaDrink, Hanuta), für von Menschen verursachte Ereignisse wie Sporteregnisse oder politische Treffen (sog. Praxonyme, z.B. UEFA Euro 2012 oder UN-Klimakonferenz Cancún 2010) und für vom Menschen unabhängige Ereignisse wie Naturkatastrophen, Hochs/Tiefs (sog. Phänonyme, z.B. Hurrikan Katrina, das Orkantief Kyrill). Ein besonderes Augenmerk wird sich auf die Struktur, die Entstehung und den Wandel von Eigennamen richten: So wird u.a. die Entwicklung der Familiennamen aus (beschreibenden) Appellativa (darunter Berufsbezeichnungen, vgl. Schmidt, Müller usw.) sowie die Abkopplung der (immer kreativeren) Firmen- und Produktnamen von appellativen Strukturen betrachtet.
- Empfohlene Literatur:
- Ein Kurs im Virtuellen Campus wird bereit gestellt.
Kunze, Konrad (2004): dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet, 5. Auflage. München. [oder eine frühere Auflage]
Nübling, Damaris/Fahlbuch, Fabian/Heuser, Rita (22015): Namen. Eine Einführung in die Onomastik. Tübingen.
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Vorlesung: „in feuers hitz so glüt mein herz“. Freche und fromme Lieder des deutschen Mittelalters von Walther von der Vogelweide bis Oswald von Wolkenstein [V] -
- Dozent/in:
- Ingrid Bennewitz
- Termine:
- Di, 10:00 - 12:00, U5/01.22
- Inhalt:
- Im Anschluss an die Vorlesung des Wintersemester 2017/2018, die den deutschsprachigen Minnesang von seinen Anfängen bis zu Walther von der Vogelweide ins Zentrum stellte, soll hier die Weiterentwicklung des mittelalterlichen Liedes vom 13. bis zum 15. Jahrhundert verfolgt werden. Neben Walther von der Vogelweide sollen Autoren wie Neidhart, Ulrich von Liechtenstein, Tannhäuser, Frauenlob, der Mönch von Salzburg, Hugo von Montfort und Oswald von Wolkenstein vorgestellt werden. Anders als im Fall des Minnesangs des 12. Jahrhunderts gibt es hier auch zahlreiche Melodienüberlieferungen, die es ermöglichen, die ursprüngliche Aufführungssituation als Einheit von Text und Musik nachzuvollziehen.
- Empfohlene Literatur:
- Textbasis:
Die Texte werden im Virtuellen Campus zur Verfügung gestellt.
Zur Anschaffung empfohlen:
Deutsche Gedichte des Mittelalters. Ausgewählt, übersetzt und erläutert von Ulrich Müller in Zusammenarbeit mit Gerlinde Weiß. Stuttgart ²2009 (= RUB 8849).
Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen. Herausgegeben von Tristan Marquardt und Jan Wagner. München 2017.
Hübner, Gert: Minnesang im 13. Jahrhundert. Eine Einführung. Tübingen 2008.
Schweikle, Günther: Minnesang. Stuttgart ²1995 (= Sammlung Metzler 244).
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Vorlesung: Weimarer Klassik -
- Dozent/in:
- Friedhelm Marx
- Termine:
- Mo, 10:00 - 12:00, U2/01.33
- Inhalt:
- Die Vorlesung thematisiert die Vorgeschichte, die wichtigsten Werke, die Poetik, das Selbstverständnis, schließlich die Nachwirkung jener Epoche, die rückblickend als Weimarer Klassik bezeichnet wurde. Zwischen Goethes Aufbruch nach Italien im Jahr 1786 und dem Tod Schillers, den beiden literarhistorischen Rahmendaten, liegen nur knapp 20 Jahre, von denen wiederum nur die Hälfte durch die intensive Freundschaft und Zusammenarbeit der beiden wichtigsten Akteure der Epoche geprägt ist. In dieser kurzen Zeitspanne entsteht ein breites Spektrum literarischer Werke, die sich von der Poetik des Sturm-und-Drang lösen, auf antike Stoffe und Ausdrucksformen zurückgreifen und sich zuletzt gegenüber der Frühromantik zu behaupten suchen. Neben einschlägigen poetologischen Schriften, Gedichten und Balladen stehen folgende Werke auf dem Programm: Schillers Wallenstein und Wilhelm Tell, Goethes Iphigenie auf Tauris, Wilhelm Meisters Lehrjahre, Faust: Der Tragödie erster Teil sowie Hermann und Dorothea.
- Empfohlene Literatur:
- Abgesehen von der Lektüre der genannten Werke bildet der Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller in der Reclam-Bibliothek oder unter: http://www.briefwechsel-schiller-goethe.de/ die beste Einführung in die Epoche.
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V, Die jüdisch-deutschsprachige Literatur der Bukowina -
- Dozent/in:
- Iris Hermann
- Termine:
- Mi, 8:30 - 10:00, LU19/00.09
Mi
- Inhalt:
- Der Czernowitzer Germanist Petro Rychlo schreibt über die Bukowina : Czernowitz, die Hauptstadt des ehemaligen habsburgischen Kronlandes Bukowina, einer Gegend, in der Menschen und Bücher lebten (Paul Celan), war der Fliegende Holländer der Geschichte. In den letzten 250 300 Jahren wechselte die Stadt ihre Herrscher, staatlichen Regime und Nationalfahnen wie Handschuhe. Sie war fürstlich-moldauisch, sultanisch-osmanisch, k.u.k.-österreichisch-ungarisch, königlich-rumänisch, kommunistisch-sowjetisch. Heute ist sie ukrainisch. Dementsprechend wechselte auch ihr Name: Czernowitz Cernauti Cernovcy Cernivci bis zu dem von der Fantasie eines ihrer ironischsten Söhne, Gregor von Rezzori, geprägten, auf der geografischen Mappe kaum existierenden, auf der Literaturkarte durchaus realen Tschernopol ( Ein Hermelin in Tschernopol ). Eine schlicht fantastische Stadt, deren Periphrasen eine geistreiche poetische Amplifikation bilden: Babylon des südöstlichen Europas , das zweite Kanaan , Jerusalem am Pruth , Alexandrien Europas , das kleine Wien usw., eine Stadt, in der etwa ein Dutzend verschiedener Nationalitäten lebte und wo jeden Tag ein halbes Dutzend Sprachen klang, wo eine einzigartige Symbiose germano-romano-slawisch-jüdischer Kultur mit ihrer polyethnischen Buntheit und ihrem kosmopolitischen Geist bestand.
Insbesondere die reiche deutschsprachige Literatur im 19. Und 20. Jahrhundert war Ausdruck dieser reichen Kultursymbiose, die wir zumindest im Ansatz untersuchen wollen. Im Mittelpunkt steht die jüdische Literatur, allen voran Karl Emil Franzos, Paul Celan und Rose Ausländer. Im Mai/Juni führen wir gemeinsam mit den Seminarteilnehmern (zur gleichen Thematik) eine Exkursion durch, die uns nach Czernowitz und Lemberg führt. Nähere Informationen in der ersten Sitzung.
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