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  „Freitags streiken, samstags blockieren“ – Die Wochentage und ihre Kultur- und Verhaltensmuster (Wochentage) [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Angaben
Seminar
Rein Präsenz
2 SWS
Kultur und Bildung, Unterrichtssprache Deutsch, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Bachelor (2,5 ECTS): AM III; Master (7 ECTS): VM I, VM III; EM I, EM II. Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B.
Zeit und Ort: Do 10:15 - 11:45, KR12/02.05

Voraussetzungen / Organisatorisches
Leistungsnachweis: Aktive Mitarbeit im Seminar und Referat mit Hausarbeit

Voraussetzung im BA-Studium Europäische Ethnologie:
  • Für die Belegung der Module BM III und IV sowie AM II müssen die beiden Grundlagenmodule GM I und II erfolgreich abgeschlossen sein.
  • Bei einer Belegung im Exkursionsmodul AM III ist die Teilnahme an einer Exkursion verpflichtend.

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:

Inhalt
Freie Samstage sind eine Errungenschaft der 1960er Jahre. Auf Druck der Gewerkschaften wurde in verschiedenen Branchen ab 1959 nach und nach die 5-Tage-Woche eingeführt, so dass immer mehr Kinder sagen konnten „samstags gehört Vati mir“. Gleichzeitig begann die traditionelle Struktur der einzelnen Wochentage mit bestimmten Speisen (Sonntagsbraten, Aufgewärmtes am Montag, freitags Fisch) und besonderen Aktivitäten (Samstag ist Badetag) zu bröckeln. Flexible Arbeitszeiten, Home-Office, Säkularisierung, Individualisierung, Klimawandel, Mobilität und Anonymität in den Großstädten haben mittlerweile dazu geführt, dass die über Jahrhunderte gesellschaftlich gewachsene und sozial kontrollierte Festlegung der Wochentage kaum noch existiert.
Ist diese moderne Beliebigkeit Befreiung oder Verlust? Geben feste Rituale unserem Leben notwendige Struktur oder empfinden wir sie als lästiges Korsett? Wie und wodurch haben sich tradierte Bedeutungszuschreibungen der einzelnen Tage der Woche verändert? Welche neuen Verhaltensmuster haben sich entwickelt (z.B. Montagsdemos; Fridays for Future und Samstagsblockaden der Klimaaktivisten)? Mit unterschiedlichen methodischen Zugängen untersuchen wir die Wochentage, die keineswegs ein gleichförmiges Gegenstück zum Sonntag bilden, auf ihre jeweilige Funktion und charakteristische Nutzung hin: von der Aberglaubensforschung (Freitag als Unglückstag) über die liturgiewissenschaftliche Perspektive (z. B. der Freitag als Tag der Herz-Jesu-Verehrung) bis hin zur aktuellen Kulturanalyse (z. B. der montägliche Ruhetag der Museen, der Friseure und der Gastronomie nach einem arbeitsreichen Wochenende, der Dienstag als quotenstarker Fernsehtag, der Mittwoch als Lotto- und Bundesligatag sowie der Nachmittag der geschlossenen Arztpraxen, der Donnerstag als traditioneller Schlacht- und moderner Einkaufstag, „Fridays for Future“ und der Samstag als beliebter Hochzeitstag) reichen die kulturwissenschaftlichen Ansätze, die wir im Seminar verfolgen.

Empfohlene Literatur
  • Am siebten Tag. Geschichte des Sonntags. Begleitbuch zur Ausstellung im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bonn 2003.
  • Becker, Siegfried: Tag, Tage. In: Enzykl. d. Märchens XIII (2008), Sp. 158-162.
  • Bimmer, Andreas: Sonntag. Ein Wochentag und seine Rezeption in der Volkskunde. In: Becker, Siegfried (Hg.): Volkskundliche Tableaus. Münster 2001, S. 71-79.
  • Futh, Sascha Kristin: Strategische Kommunikation von Gewerkschaften. Die Kampagnen Samstags gehört Vati mir, 35-Stunden-Woche und Mindestlohn. Wiesbaden 2018.
  • Havenith, Eva: Und samstags in die Badewanne. Die Geschichte kleiner Leute. Kevelaer 2016.
  • Starchild, Astra: Magische Rituale für jeden Wochentag. Kraftvoll, magisch, wirksam, mächtig. Stuttgart 2019.

Englischsprachige Informationen:
Title:
"Strike on Fridays, Blockade on Saturdays" - The Days of the Week and their Cultural and Behavioural Patterns

Zusätzliche Informationen
Schlagwörter: Aberglaube, Alltag, Essgewohnheiten, Fridays for Future, Fünftagewoche, Individualisierung, Rituale, Säkularisierung, Sonntag, Klimakleber, Wochentage
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

Institution: Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Bamberg (ZLB)

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