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  „Versuch, in der Wahrheit zu leben“. Samizdat und Underground in Osteuropa [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Jeanette Fabian

Angaben
Seminar/Übung
Präsenz/Online parallel
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Unterrichtssprache Deutsch, Die Veranstaltung ist ggf. für die Studiengänge ‚Kunstgeschichte‘ und ‚Literatur und Medien‘ geeignet. Bitte vorher mit den entsprechenden Lehrstühlen absprechen.
Zeit und Ort: Mi 16:00 - 18:00, OK8/02.04; Bemerkung zu Zeit und Ort: Die Vorbesprechung findet in der zweiten Vorlesungswoche am Mittwoch, d. 25.10., um 16:15 Uhr online statt.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Gemeinsam mit Prof. Dr. Gesine Drews-Sylla, Universität Würzburg.

Modulzugehörigkeit: Anrechnung der Module nach vorheriger Absprache (2, 4, 5, 6 oder 8 ECTS).

Inhalt
Die Verbannung unbequemer und missliebiger Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Kulturschaffender oder von einzelnen Texten und Publikationsformen aus dem offiziellen Literatur- und Kulturbetrieb gehörte zu den Standardmaßnahmen der kommunistischen Kulturpolitik. Sie fand in allen Ländern des ehemaligen sogenannten „Ostblocks“ statt und führte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Parallelkultur bzw. zu einer Kultur, die nur im Verborgenen stattfinden konnte und als subversiv empfunden wurde. Andersdenkenden, die sich „in einem unfreien Land begannen, wie freie Menschen zu benehmen“ (A. Amalʼrik), wurde Berufs- und Publikationsverbot auferlegt.

Im Mittelpunkt des Seminars stehen die im Selbstverlag herausgegebenen Texte des Samizdat während der 1950er bis 1980er Jahre vor allem in der Sowjetunion und Tschechoslowakei. Neben einem Überblick zur Begriffsdefinition und zum Selbstverständnis des Samizdat sollen ausgewählte literarische Werke (z.B. von V. Erofeev, V. Aksenov, A. Bitov, V. Stus, I. Svitlyčnyj, J. Gruša, V. Havel, L. Vaculík) sowie auch andere Formen des kulturellen Untergrunds und Widerstands, z.B. politische Manifestationen, Filme, Musik, Performance Art, Pop-Kultur und die nonkonformistische Kunst behandelt werden mit dem Ziel, die unterschiedlichen Funktionsweisen des Samizdat und Underground zu diskutieren.

Die vielfältigen literarischen und künstlerischen Formen des kulturellen Untergrunds, die sich in politischen, wissenschaftlichen, künstlerischen, literarischen oder musikalischen Ausdrucksformen manifestieren, können als signifikante soziale Konstruktionen einer Gesellschaft interpretiert werden, in der Zensur, Verfolgung, Unterdrückung und Ausgrenzung herrschte. Welche Bedeutung dem Untergrund und der Samizdat-Literatur samt ihrer Aufarbeitung für das kulturelle Gedächtnis zukommt, soll den Abschluss unserer Diskussionen bilden.

Das Seminar findet in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Slavistik der Universität Würzburg statt und die einzelnen Sitzungen erfolgen teils online, teils hybrid und teils als Blocktermine. Experten zu einzelnen Themen wurden für Gastvorträge angefragt.

Die Vorbesprechung findet in der zweiten Vorlesungswoche am Mittwoch, d. 25.10., um 16:15 Uhr online statt. Zu Beginn des Seminars wird ein detaillierter Seminarplan ausgegeben, in dem die einzelnen Themen der Seminarsitzungen und weitere Literaturangaben aufgeführt sind. Ferner gibt es einen digitalen Handapparat, in dem einige Grundlagentexte und zu besprechende Bilder eingescannt sind. Besondere Sprachkenntnisse sind für die Teilnahme am Seminar nicht erforderlich. Gäste aus anderen Studiengängen sind nach Anmeldung willkommen.

Empfohlene Literatur
  • Bolton, Jonathan: Worlds of Dissent. Charter 77, The Plastic People of the Universe, and Czech Culture und Communism. Cambridge (Mass.) 2012.
  • Doria, Charles (Hg.): Russian Samizdat Art. New York 1986.
  • Erofeev, Andrei/Martin, Jean-Hubert (Hg.): Kunst im Verborgenen. Nonkonformisten. Rußland 1957-1995. Sammlung des Staatlichen Zarizino-Museums, Moskau. München 1995.
  • Forschungsstelle Osteuropa (Hg.): SAMIZDAT. Alternative Kultur in Zentral- und Osteuropa: Die 60er bis 80er Jahre. Bremen 2000.
  • Glanc, Tomáš (Hg.): Samizdat Past & Present. Praha 2018.
  • Goetz-Stankiewicz, Marketa (Hg.): Good-Bye, Samizdat. Twenty Years of Czechoslovak Underground Writing. Evanston 1992.
  • Kabakov, Ilya: Die 60er und 70er Jahre. Aufzeichnungen über das inoffizielle Leben in Moskau. Wien 2001.
  • Kind-Kovács, Friederike/Labov, Jessie (Hg.): Samizdat, Tamizdat and Beyond: Transnational Media during and after Socialism. New York 2013.
  • Komaromi, Ann: Soviet Samizdat: Imaging a New Society. Northern Illinois University Press 2022.
  • Lipovetsky, Mark/Glanc, Tomáš/Engström, Maria/Kukuj, Ilja/Smola, Klavdia (Hg.): The Oxford Handbook of Soviet Underground Culture (1932-1990). Oxford 2022-2023.
  • Riese, Hans-Peter (Hg.): Nonkonformisten. Die zweite russische Avantgarde 1955-1988. Köln 1996.
  • Rosenfeld, Alla (Hg.): Moscow Conceptualism in Context. München/New York 2011.
  • Ševčík, Jiří/Weibel, Peter (Hg.): Utopien und Konflikte. Dokumente und Manifeste zur tschechischen Kunst 1938-1989. Ostfildern 2007.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Living in truth. Samizdat and underground in Eastern Europe

Credits: 8

Institution: Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Bamberg (ZLB)

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