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  S/Ü: Die Wiederentdeckung des Realismus im 20. Jahrhundert: Zentrale Theorien zu Theater, Fotografie, Film und Massengesellschaft als Horizont heutiger Medienanalyse

Dozent/in
Dr. Felix Lenz

Angaben
Seminar/Proseminar/Übung
2 SWS
Zeit und Ort: Mi 14:00 - 16:00, U5/02.17

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung/Abmeldung vom 22. September, 10:00 Uhr bis 24. Oktober 2014, 23:59 Uhr in FlexNow

Modulzugehörigkeit für Studierende des MA Literatur und Medien:

Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)
Literatur, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)

Inhalt
Das 20. Jahrhundert erlebte die vielleicht ungeheuerlichsten Umwälzungen der Weltgeschichte. Diese Umwälzungen, ihre Verarbeitung und ihre Folgen prägen unsere Auffassungsweise von Realität bis heute. Sie brachten Giganten des Geistes hervor. Ihre Ideen, Perspektiven und poetischen Leitlinien bilden bis in die Gegenwart die größte Inspiration und das basalste Handwerkszeug aller ästhetischen Medienwissenschaft:

Konstantin Stanislawski, bis heute der Ahnherr aller ambitionierten Hollywoodschauspieler; Bert Brecht, der Begründer aller illusionsbrechenden Expressionsformen, bis zu Quentin Tarantino; Sergej Eisenstein, der Ursprung aller performanzorientierter Montageverfahren in Film, TV und Serie; André Bazin, Siegfried Kracauer und Roberto Rossellini, die Künstler und Theoretiker des italienischen Neorealismus, mit dem eine völlig neue filmische und fotografische Wirklichkeitsorientierung begann: den Menschen als Bewohner und Gestalter seiner Lebenswelten detailreich zu beobachten.

Alle die genannten Kulturheroen und ihre Projekte schaffen einerseits völlig verschiedene poetische Kosmen und Möglichkeitsräume, ja sie grenzen sich immer wieder sogar feindlich gegeneinander ab. Zugleich sind alle im gleichen Projekt vereint: den konventionellen Realismus des 19. Jahrhunderts zu verabschieden, um mit neuen Konzepten einer neuen Lebenswelt, einer neuen politischen Welt, dem epochalen Zustand ausdifferenzierter Massengesellschaften, den neuen Möglichkeiten persönlichen Lebens und individueller Selbsterfindung eine wahre Gestalt zu geben. Insbesondere geht es dabei um die Medien Theater, Fotografie und Film, die als mediale Möglichkeiten ergriffen werden, um der modernen Wirklichkeit weiter im Bild gerecht zu werden.

Das Seminar unternimmt es, die genannten Theorien aus den Erfordernissen ihrer Zeit, in ihrer Spezifik lesbar zu machen und sie zugleich als Teile eines gemeinsamen Projektes erkennbar zu machen. Zum einen geht es um einen einführenden Crashkurs in die realismusorientierte Poetologie des 20. Jahrhunderts, zum anderen um den Versuch, bisher vorwiegend getrennt rezipierte Schriften, von ihrem gemeinsamen Nenner aus neuartig miteinander ins Gespräch zu bringen.

Im Kern ist der Kurs als Lektüreseminar der wichtigsten Texte angelegt. Referate und mediale Beispiele werden dabei alles stets auch auf analytische Bedürfnisse der Gegenwart hin ausrichten.

Literatur
Bazin, André, Was ist Kino?, Berlin 2002.
Brecht, Bertold, Gesammelte Werke, Frankfurt 1967.
Eisenstein, Sergej, Das dynamische Quadrat, Köln 1988.
Eisenstein, Sergej, Jenseits der Einstellung, Suhrkamp, Frankfurt, 2006.
Glasenapp, Jörn (Hg.), Michelangelo Antonioni. Wege in die filmische Moderne, Fink, München 2012.
Glasenapp, Jörn, Abschied vom Aktionsbild, Fink, München 2013.
Glasenapp, Jörn, Die deutsche Nachkriegsfotografie, Fink, München 2008.
Godwin, James, Eisenstein, Cinema and History, University of Illionois Press, 1993.
Kappelhoff, Hermann, Realismus: das Kino und die Politik des Ästhetischen, Vorwerk 2008.
Kappelhoff/ Streiter (Hg.), Die Frage der Gemeinschaft: Das westeuropäische Kino nach 1945, Vorwerk 2012.
Kracauer, Siegfried, Theorie des Films, Suhrkamp, Frankfurt, 1985.
Law, Alma/Gorden, Mel (Hg.), Meyerhold, Eisenstein and Biomechanics: Actor Training in Revolutionary Russia, McFarland 2012.
Lenz, Felix, Sergej Eisenstein: Montagezeit, Fink, München 2008.
Lumet, Sidney, Filme machen, Berlin 2006.
Nitsche, Jessica, Walter Benjamins Gebrauch der Fotografie, Kadmos 2011.
Stanislawski, Konstantin, Die Arbeit des Schauspielers an sich selbst, 2 Bde., Berlin 2002.
Stanislawski, Konstantin, Stanislawski-Reader – die Arbeit des Schauspielers an seiner Rolle, Berlin 2007.
Weston, Judith, Directing Actors, Studio City, 1996.

Institution: Lehrstuhl für Literatur und Medien

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