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  Leben und Arbeiten - (Spiel-)Räume in Städten und Dörfern. Kulturelle Konstruktion und Aneignungsstrategien

Dozent/in
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Angaben
[hs]
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Basism. III; Aufbaum. I; Aufbaum. II; Vertiefungsm. I; Vertiefungsm. III; Vertiefungsm. V; Exportm. I (10 ECTS); Exportm. II (15 ECTS); BA/MA-WP Archäologie; Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2012.
Zeit und Ort: Do 10:15 - 11:45, KR12/205

Inhalt
Städte und Dörfer sind geprägt von Plätzen, Straßen und Wegen, Fußgängerzonen, Parks, Grünflächen, Denkmälern, Szenetreffs. Kinder und Jugendliche gehen mit anderen Augen durch eine/ihre Stadt als Erwachsene. Wallfahrer bewegen sich im öffentlichen Raum anders als Touristen oder Teilnehmer einer sportlichen Großveranstaltung. Unterschiedliche Verkehrsmittel (Bus, Bahn, Taxi, Fahrrad, Biermobil, Pkw usw.) bedingen unterschiedliche Wahrnehmungsweisen eines Ortes. Ein Marktplatz zeigt beim Bauernmarkt ein anderes Gesicht als beim Floh- oder Weihnachtsmarkt. Randgruppen (Obdachlose, Bettler, Drogendealer, Prostituierte) treffen sich an bestimmten Plätzen. Künstler und Sportler erobern und gestalten ihre eigenen Szeneviertel. Ein mittelalterliches Handwerkerviertel bringt andere Geräusche hervor, als eine moderne Fußgängerzone: Musik, Lärm, Stille, Stimmengewirr schaffen „soundscapes“ in einer Stadt. Ausländische Mitbewohner prägen ganze Stadtteile (vgl. das Holländische Viertel in Potsdam, das Französische Viertel in Tübingen oder die Amerikaner im Bamberger Osten). Das Dorf Gorleben und der Stuttgarter Bahnhof sind Artikulationsorte konkreter Sorgen. Der Mensch des 21. Jahrhunderts reklamiert mit Protestaktionen sein „Recht auf Stadt“, das ihm nicht durch bebaute Räume genommen werden darf. Fehlende Radwege, viel zu schmale Gehwege und stattdessen sechsspurige Autostraßen behindern ihn in seinen Aktivitäten.

Räume werden von Menschen geschaffen und geprägt. Wir ermitteln die sachkulturelle Seite dieser Aneignung (Weihnachtsbeleuchtung, Fassadenschmuck, Errichtung von Marktbuden, Aufstellen von Stühlen auf dem Gehsteig vor Cafés) ebenso wie die kulturellen Praktiken (guerilla gardening, guerilla knitting, Graffiti, Shoefiti, Parcouring, Straßenpantomime und -musik, Flashmobs, open air-Veranstaltungen etc.). Im Laufe des Seminars sollen mögliche Forschungsfelder sowie theoretische und methodologische Konzepte erarbeitet werden. Zugleich werden die Teilnehmer/innen eine eigene empirische Arbeit durchführen und die Ergebnisse präsentieren.

Empfohlene Literatur
Augé, Marc: Nicht-Orte. 1., um ein Nachwort erw., Aufl., Orig.-Ausg. München 2010.
Bauman, Zygmunt: Leben in der flüchtigen Moderne. Frankfurt am Main 2007 (Original: Liquid Life. Malden/MA, USA 2005).
Berding, Ulrich (Hg.): Stadträume in Spannungsfeldern. Plätze, Parks und Promenaden im Schnittbereich öffentlicher und privater Aktivitäten. Detmold 2010.
Bergmann, Malte/Lange, Bastian: Eigensinnige Geographien. Städtische Raumaneignungen als Ausdruck gesellschaftlicher Teilhabe. Wiesbaden 2011 [als Volltext online im Bamberger OPAC].
Hengartner, Thomas: Forschungsfeld Stadt. Zur Geschichte der volkskundlichen Erforschung städtischer Lebensformen. Berlin 1999.
Hugger, Paul: Volkskundliche Gemeinde- und Stadtforschung. In: Brednich, Rolf W. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001, S. 291-309.
Johler, Reinhard (Hg.): Mobilitäten. Europa in Bewegung als Herausforderung kulturanalytischer Forschung. Münster, München [u.a.] 2011.
Kaschuba, Wolfgang: Die Überwindung der Distanz. Zeit und Raum in der europäischen Moderne. Frankfurt a. M. 2004.
König, Gudrun M.: Eine Kulturgeschichte des Spazierganges. Spuren einer bürgerlichen Praktik 1780-1850. Wien u.a. 1996

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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