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Museum und Gesellschaft. Museologische Perspektiven auf "ein weites Feld".
- Dozent/in
- Prof. Dr. Bärbel Kerkhoff-Hader
- Angaben
- Vorlesung
2 SWS, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs vom 15.3. bis 15.4.2014. BM II, BM III, AM I, AM II, VM I, VM II, VM III, VM V, EWS II
Zeit und Ort: Di 16:15 - 17:45, KR12/02.18
- Inhalt
- Museen sind Orte, an denen Dinge aus Kunst und Kultur auf die Begegnung mit den Besuchern und Besucherinnen warten, gleichsam als Speicher, der mit seinem Bestand den Zugang zu vergangenen und meist fremden oder fremd gewordenen Lebenswelten möglich macht. Die in Magazinen und Vitrinen aufbewahrten Objekte sind Produkte, Bedeutungsträger, Symbole, die in aller Regel aus dem Zusammenhang ihrer ehemaligen Existenz gerissen wurden. Sie sind Relikte, also Überbleibsel, die aus ihrem ehemaligen Realitätszusammenhang herausgelöst sind. Oft haben sie sogar nur rudimentär überlebt und sind doch wertvolle Zeugen der Vergangenheit. Welcher Vergangenheit? Das ist eine Frage, die sich den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eines Museums täglich in den Werkstätten wie an den wissenschaftlichen Arbeitsplätzen stellt, denn Bewahren (Restaurieren, Konservieren) und Forschen (Gegenstands-/Kontextforschung) sind nach dem Sammeln zwei weitere der grundlegenden Arbeitsfelder im Museum, denen sowohl das Präsentieren wie Vermitteln zur Seite stehen. Was, warum, wie und wem – das sind hier verkürzte Frageansätze, die nach Konzepten verlangen wie auch das Sammeln selbst. Hier schließt sich der Kreis musealer Sinnbestimmung von „Sammeln, Bewahren, Forschen, Präsentieren und Vermitteln“ nach dem heutigen internationalen Standard. Diese Übereinkunft dokumentiert sich in den Statuten des Internationalen Museumsrates ICOM (International Council of Museums) mit Sitz bei der UNESCO in Paris.
Die Geschichte des Museums und seiner Vorläufer in Europa spiegelt die Geschichte der Gesellschaft in ihren geistigen Potentialen wie politischen Kräften wider. Der erste Teil der Vorlesung befasst sich zunächst in großen Schritten und an ausgewählten Beispielen mit den Vorläufern von der Antike bis zur Renaissance, gefolgt von der Begründung des öffentlichen Museums im 18./19. Jahrhunderts als nationaler Institution und der zunehmenden Differenzierung bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der dritte Teil der Vorlesung richtet mit Beispielen den Blick auf die Paradigmen „Alltagskultur“ und „Fremd- bzw. Grenzerfahrung“ sowie auf die Entwicklung von Partizipationskulturen im Museum.
Zur Vorlesung werden dringend selbständige Besuche von Museen und Ausstellungen empfohlen. Siehe auch Exkursionsangebot des Lehrstuhls. Für den Erwerb eines Scheines
sind drei Workload-Aufgaben während des Semesters und eine Klausur zum Abschluss des Semesters vorgesehen. Dazu werden neben dem Stoff der Vorlesung, Literaturkenntnissen in Auswahl sowie rezente Museums- und Ausstellungsbesuche vorausgesetzt. Nähere Erläuterungen erfolgen zum Beginn des Semesters in der Vorlesung.
- Empfohlene Literatur
- Beßler, Gabriele: Wunderkammern. Berlin 2009
Erll, Astrid: Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Eine Einführung. Stuttgart – Weimar 2005
Walter Grasskamp: Museumsgründer und Museumsstürmer. Zur Sozialgeschichte des Kunstmuseums, München 1980
Olaf Hartung: Kleine deutsche Museumsgeschichte. Köln – Wien 2010
Hans-Joachim Klein u. Monika Bachmayer: Museum und Öffentlichkeit. Daten und Fakten - Motive und Barrieren, = Berliner Schriften zur Museumskunde Bd.2, Berlin 1991
Pomian, Krzysztof: Der Ursprung des Museums. Berlin 1993
Martin Roth: Heimatmuseum. Zur Geschichte einer deutschen Institution, Berlin 1990.
Friedrich Waidacher: Handbuch der allgemeinen Museologie, Wien- Köln-Weimar 1993
- Englischsprachige Informationen:
- Credits: 3
- Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie
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