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  V "Sozialkontrolle und Strafpolitik". Kriminalität und ihre Bekämpfung in den europäischen Gesellschaften des langen 19. Jahrhunderts (ca. 1789-1920)

Dozent/in
Prof. Dr. Sabine Freitag

Angaben
Vorlesung
Rein Präsenz
2 SWS
Studium Generale, Unterrichtssprache Deutsch, gültig im Rahmen der Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte; verwendbar für Module der Neuesten Geschichte/Moderne und der Zeitgeschichte (Fach Sozialkunde/Politik und Gesellschaft [Basismodul II Zeitgeschichte]), nicht verwendbar für Module der Neueren Geschichte!
Zeit und Ort: Di 8:30 - 10:00, U2/00.25

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung über FlexNow ab 02.10.2023, 12.00 Uhr

Inhalt
Nichts ist dem Wertewandel einer Gesellschaft so sehr unterworfen wie das, was als abweichendes Verhalten oder Kriminalität bezeichnet wird. Gerade weil es sich bei Kriminalität und Devianz nicht um festumrissene Tatbestände, sondern um gesellschaftliche Konstruktionen handelt, lassen sie sich als Indikatoren gesellschaftlicher Normen und Werte, Obsessionen und Ängste, Empfindsamkeiten und moralische Vorstellungen lesen. Was sich in den Diskursen über Kriminalität offenbart, sind letztlich Konstruktionskonstanten gesellschaftlicher Ordnung. Diese Konstruktionskonstanten, die die Vorlesung in ihren Mittelpunkt rückt, wurden durch den dynamischen gesellschaftlichen Wandel, der sich auf politischer, sozio-ökonomischer und kultureller Ebene vom ausgehenden 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert in Europa vollzog, ständig heraus gefordert und neu verhandelt. In der Vorlesung werden die besonderen Konflikte und Aushandlungsprozesse verschiedener westeuropäischer Gesellschaften (Frankreich, England, Deutschland) vorgestellt. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, welche Personen (z.B. Gauner, Landstreicher, Prostituierte, Gewohnheitsverbrecher u.a.m.), welches Verhalten und welche Handlungen jeweils kriminalisiert wurden und warum. Im Kontext der modernen Staatsbildung untersucht die Vorlesung darüber hinaus auch den Ausbau der staatlichen Sanktionspraxis in den jeweiligen Ländern (Kodifizierung des Rechts, „Geburt des Gefängnisses“, Ausbau von Gerichtswesen und Polizei u.a.m.). Schließlich soll auch der wachsende Einfluss wissenschaftlicher Erklärungsmodelle (Entwicklung der Kriminologie) und die durch wissenschaftliche Entdeckungen verfeinerte Polizeipraxis (Kriminalistik) in den Blick genommen werden. Detailliertes Programm in der ersten Vorlesung.

Empfohlene Literatur
Gerd Schwerhoff, Aktenkundig und gerichtsnotorisch. Einführung in die Historische Kriminalitätsforschung, Tübingen 1999; Sylvia Kesper-Biermann, Rechtsräume und Öffentlichkeit. Neue Forschungen zu Kriminalität, Recht und (Straf-Justiz, 18.-20. Jahrhundert, in: Archiv für Sozialgeschichte 56 (2016), S. 487-510 (hier guter Überblick über die neuere Forschung bis 2016); Peter Becker, Dem Täter auf der Spur. Eine Geschichte der Kriminalistik, Darmstadt 2005; Norval Morris/David J. Rothman (eds.), The Oxford History of the Prison. The Practice of Punishment in Western Society, New York/Oxford 1998; Peter Becker/Richard F. Wetzell (Hg.), Criminals and their Scientists. The History of Criminology in International Perspective, Cambridge/Washington D.C. 2006; Helmut Berding/Diethelm Klippel/Günther Lottes (Hg.), Kriminalität und abweichendes Verhalten: Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert, Göttingen 1999; Désirée Schauz/Sabine Freitag (Hg.), Verbrecher im Visier der Experten, Kriminalpolitik zwischen Wissenschaft und Praxis im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Stuttgart 2007.

Englischsprachige Informationen:
Title:
V "Sozialkontrolle und Strafpolitik". Kriminalität und ihre Bekämpfung in den europäischen Gesellschaften des langen 19. Jahrhunderts (ca. 1789-1920)

Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 300

Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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