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  Politische Philosophie: Politische Theorie und politische Praxis zwischen Idee und Wirklichkeit

Dozent/in
Dr. Michael Gerten

Angaben
Hauptseminar
2 SWS
Zeit und Ort: n.V.; Bemerkung zu Zeit und Ort: Mittwoch 16 - 18 Uhr F 379

Inhalt
Der erste, der ein Werk über die ideale Verfassung eines Staates verfasste und publizierte – in unserem Kulturkreis war dies Platon mit seiner Politeia – hat mit der Unterscheidung zwischen idealer und realer Politik einen bis heute scheinbar unüberbrückbaren Graben aufgerissen zwischen Utopie und Wirklichkeit, Idealität und Realität des Zustandes von Staat und Gesellschaft. Dass Politik auch ein schmutziges Geschäft ist, darüber belehrt uns die Wirklichkeit seit der Antike bis zur Gegenwart immer wieder so augenscheinlich, dass darüber kaum ein Streit entstehen kann. Doch spätestens seit es den Begriff des Macchiavellismus gibt (sei er zu Recht oder Unrecht mit dem Namen Macchiavellis verbunden), scheiden sich die politischen Geister allerdings daran, ob Politik ein schmutziges Geschäft sein muss, ob Realpolitik notwendig und unvermeidlich in Konflikt mit Idealen der Moral und der Religionen, aber auch und gerade mit Idealen der Politik, deren höchstes wohl die Gerechtigkeit ist, gerät. Genau die damit verbundenen Fragen bilden den Mittelpunkt des Seminars. Kann man in der Politik anständig bleiben? Können Anständige erfolgreiche Politik machen, oder müssen sie scheitern? Ist Politik nur etwas für Pragmatiker, gar für hartgesottene Machtstrategen? Oder muss sie gerade umgekehrt den ‚Realisten‘ aus der Hand genommen und Idealisten und Utopiefähigen übergeben werden? Haben ‚Realos‘ oder ‚Fundies‘ den richtigen Politikbegriff – oder verspricht gerade die Mischung Erfolg? Erlaubt oder fordert gar die Politik Kompromisse? Gibt es Grenzen des Kompromisses? Wenn ja: welche? Um diese Fragen lösen – und damit politische Praxis, aber auch politische Theorie von falschen Erwartungen erlösen zu können, ist der genaue Sinn einer dreifachen Unterscheidung zu ermitteln: der in reine politische Philosophie, in angewandte politische Philosophie und in die Anwendung selbst, die politische Praxis. Es wird sich zeigen, wie mit einer zureichenden theoretischen Reflexion des Grundproblems, die zwischen unaufgebbaren Idealen und unleugbaren Realitäten vermittelt, dann tatsächlich auch ein praktisches politisches Denken und Handeln möglich ist – zumindest prinzipiell möglich ist, denn die konkrete Anwendung selbst kann nicht mehr Sache eines Seminars über politische Philosophie sein. Die Veranstaltung versteht sich als Diskussionsseminar: Selbstdenken, ständige Mitarbeit und Kritik sind nicht nur erwünscht, sondern ausdrücklich gefordert. Die Veranstaltung ist offen für alle Hörer.

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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