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  PS/Ü: Brasilianische Erzählliteratur des 21. Jahrhunderts

Dozent/in
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

Angaben
Proseminar/Übung

Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, U2/01.36

Voraussetzungen / Organisatorisches
Bei Fragen zur Modulanbindung im Einzelfall-Verfahren bitte an die Studiengang-Beauftragte (Frau Prof. Dr. De Rentiis bzw. Herr Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura) wenden.

Keine Anmeldung über FlexNow möglich, bitte kommen Sie zu Kursbeginn in die Veranstaltung.


Modulanbindung:
• Aufbaumodul Literaturwissenschaft BA
• Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft BA, MA (wegen MA ECTS “max. 4” wählen, nicht nur 2)
• Profilmodul Literaturwissenschaft LA
• Aufbaumodul Literaturwissenschaft LA
• Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft LA
• Examensmodul Literaturwissenschaft LA
• Erweiterungsbereich MA
• Studium Generale BA

Modulzuordnung:
• Literaturwissenschaft Portugiesisch und Spanisch
• Bamberg Graduate School of Literary, Cultural and Media Studies/ Bamberger Graduiertenschule für Kultur, Literatur und Medien" (BaGraLCM)

Inhalt
Die Literatur- und Kulturgeschichte Brasiliens zeichnet sich besonderes dadurch aus, dass sie sich als ein großes Projekt der Nationswerdung interpretieren lässt. Dieses kulturelle Selbstverständnis Brasiliens hat Machado de Assis bereits 1873 als einen »instinto de nacionalidade«, einen Nationalinstinkt, beschrieben. Dieses Selbstbild spielte für viele Generationen von Intellektuellen eine prägende Rolle. Sie arbeiteten schreibend und lesend an der Schaffung einer ,imagined community‘, die sich kulturell und politisch als spezifisch brasilianisch definierte. In diesem Sinne vertritt etwa der Literaturwissenschaftler Antonio Candido die Auffassung, dass man erst ab dem Moment von einer brasilianische Literatur sprechen könne, in dem die Schriftsteller in der Überzeugung schreiben, mit ihrem Schaffen auch zum Aufbau der Nation beizutragen – in einer historischen Phase, in der die Literatur noch kulturelles Leitmedium war. Die großen Namen der brasilianischen Literatur des 20. Jahrhunderts hatten sich die Schaffung eines identitätsstiftenden und ganzheitlichen Verständnisses des Landes zur Aufgabe gemacht. In seinem Roman Grande sertão: veredas (1956) machte beispielweise Guimarães Rosa den Sertão, eine ländliche und unbebaute Region im Landesinneren, zu einer Metapher für ganz Brasilien und dehnte diese gleich auf die Welt aus: »Der Sertão ist groß wie die Welt.« Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Triumph des Liberalismus verlor die Literatur im Rahmen der Zweiten Moderne rapide an Einfluss und Ansehen. Garantierte sie als kulturelle Institution einst sozialen Zusammenhalt und nationale Identität, so wurde sie nun als Sinnlieferantin zunehmend an den Rand gedrängt. Insgesamt dominiert eine kosmopolitische Tendenz zur Selbstreflexion, zum Metaliterarischen und zum Autofiktionalen die Haltung der ErzählerInnen. Zudem lässt sich feststellen, dass national-politische Fragen an Interesse verloren haben. Das Seminar bietet einen Überblick über die brasilianische Erzählliteratur des 21. Jahrhunderts. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse und Interpretation der folgenden AutorInnen: Bernardo Kucinski (K. oder Die verschwundene Tochter / K., 2011), Michel Laub (Tagebuch eines Sturzes / Diário da queda, 2011), Ana Paula Maia (Tierkohle / Carvão animal, 2011) und Paulo Scott (Unwirkliche Bewohner / Habitante irreal, 2011).

Kenntnis der portugiesischen Sprache ist für den Besuch der Lehrveranstaltung von Vorteil, aber nicht Voraussetzung.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 6

Institution: Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Schwerpunkt Hispanistik

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