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  Das Russische Imperium und die Poesie, 18.–20. Jahrhundert: Dichter-Konzepte, poetische Formen, nationale Konfrontationen, Folgen

Dozent/in
Prof. Dr. Christian Zehnder

Angaben
Seminar/Übung
Rein Präsenz
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Unterrichtssprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 10:00 - 12:00, OK8/01.03

Voraussetzungen / Organisatorisches
Modulzugehörigkeit: Anrechnung der Module nach voriger Absprache (2, 4, 5, 6 oder 8 ECTS).

Inhalt
Die Frage nach der ‚Imperialität‘ der russischen Literatur wird seit der russischen Invasion der Ukraine auch in den Medien breit diskutiert. In diesem Seminar wollen wir im Sinne eines Orientierungsversuchs einen präzisen Aspekt der Problematik in den Blick nehmen: die Stellung der Dichterfigur und der Institution Dichtung im imperialen Kontext des Zarenreichs vom 18. Jahrhundert bis zur Oktoberrevolution 1917. Zudem werden wir Folgeerscheinungen in der Sowjetzeit sowie nach 1991 bis heute betrachten.
Es wird uns darum gehen, einerseits den Wandel des höfischen hin zu einem romantischen und postromantischen Dichtungsmodell im ‚vertikalen‘ Verhältnis zur Monarchie, andererseits ‚horizontale‘ Positionierungen russischer Dichter gegenüber anderen nationalen Poesien und deren Selbstverortungen innerhalb des Imperiums zu analysieren. Hierzu wollen wir lesen: Oden des 18. Jahrhunderts (vor allem Michail Lomonosov, Aleksandr Sumarokov und Gavriil Deržavin), Lyrik und diskursive Texte der Romantik (u.a. Vasilij Žukovskij, Aleksandr Puškin, Petr Vjazemskij, Fedor Tjutčev sowie Adam Mickiewicz und Taras Ševčenko), der Moderne (u.a. Aleksandr Blok und Marina Cvetaeva), der Sowjetzeit (u.a. Vladimir Majakovskij, Konstantin Simonov, Joseph Brodsky und Vasyl′ Stus) sowie der Zeit nach 1991 (Dmitrij Strocev, Marija Stepanova und neueste ukrainische Lyrik). Die Studierenden sind eingeladen, auch eigene Vorschläge einzubringen.
Die Veranstaltung bietet einen ‚verflochtenen‘ Zugang zur neueren Geschichte der Poesie im zaristischen Russland und wirft Schlaglichter auf die Poesie in der Sowjetunion und markante Stimmen nach 1991 bis heute. Dabei wollen wir unsere Diskussionen jeweils aus der Formensprache der Gedichte entwickeln.
Kenntnisse der Russischen, Ukrainischen und Polnischen sind erwünscht, aber nicht Teilnahmebedingung. Alle Texte liegen – zumindest in Auszügen – in deutschen Übersetzungen vor.

Empfohlene Literatur
Cavanagh, Clare, Lyric Poetry and Modern Politics: Russia, Poland, and the West, New Haven: Yale University Press, 2010.
Garstka, Christoph, Das Herrscherlob in Russland. Katharina II., Lenin und Stalin im russischen Gedicht. Ein Beitrag zur Ästhetik und Rhetorik politischer Lyrik, Heidelberg: Winter, 2005.
Golburt, Luba, The First Epoch: The Eighteenth Century and the Russian Cultural Imagination, Madison, WI: The University of Wisconsin Press, 2014.
Greenleaf, Monika and Moeller-Sally, Stephen (eds.), Russian Subjects: Empire, Nation, and the Culture of the Golden Age, Evanston, IL: Northwestern University Press, 1998.
Kirschbaum, Heinrich, Im Schlangennest der Intertextualität. Adam Mickiewicz und polnisch-russisches (anti-)imperiales Schreiben, Frankfurt am Main: PL Academic Research, 2016.
Koschmal, Walter, Taras Ševčenko. Die vergessene Dichter-Ikone, München: Sagner, 2014.
Kukulin, Ilya, „Russia as a Whole and as Fragments“, in: Kevin M. F. Platt (ed.), Global Russian Cultures, Madison, WI: The University of Wisconsin Press, 2019, 151–184.
Maiorova, Olga, „‘A Horrid Dream Did Burden Us…’ (1863): Connecting Tjutčev’s Imagery with the Political Rhetoric of His Era“, in: Russian Literature 57(1–2) (2005), 103–124.
Ram, Harsha, The Imperial Sublime: A Russian Poetics of Empire, Madison, WI: The University of Wisconsin Press, 2003.
Shkandrij, Myroslav, Russia and Ukraine: Literature and the Discourse of Empire from Napoleonic to Postcolonial Times, Montreal: McGill-Queen’s University Press, 2001.
Zhivov, Victor, „The Myth of the State in the Age of Enlightenment and Its Destruction in Late Eighteenth-Century Russia“, in: Boris Uspenskij/Victor Zhivov, “Tsar and God” and Other Essays in Russian Cultural Semiotics, translated from Russian by Marcus C. Levitt et al., edited by Marcus C. Levitt, Boston: Academic Studies Press, 2012, 239–258.
Zorin, Andrei, By Fables Alone: Literature and State Ideology in Late-Eighteenth–Early-Nineteenth-Century Russia, translations by Marcus C. Levitt et al., Boston: Academic Studies Press, 2014.

Englischsprachige Informationen:
Title:
The Russian Empire and Poetry, 18th-20th Century: Poets' concepts, poetic forms, national confrontations, consequences

Credits: 8

Institution: Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft

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