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Erinnerungskultur und Gedächtnistheorien
- Dozent/in
- Fred Rausch
- Angaben
- Proseminar
2 SWS, Referat und Hausarbeit verpflichtend
Zeit und Ort: Do 12:15 - 13:45, H/016
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Die Lehrveranstaltung kann im Modul III, Basismodul III und im Aufbaumodul II bzw. im Exportmodul (Kulturanalyse der Vergangenheit)besucht werden.
- Inhalt
- “Das Vergessenwollen verlängert das Exil, und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung” sagte Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 vor dem Deutschen Bundestag bei der „Gedenkveranstaltung zum 40. Jahrestag des Endes des zweiten Weltkrieges in Europa“. Von Weizsäcker formulierte diese Mahnung zu einer Zeit, in der eine weltweite Konjunktur des Gedächtnisses ihren Anfang nahm, die in allen gesellschaftlichen und ethnischen Gruppen eine tiefgreifende Veränderung der traditionellen Beziehung zur Vergangenheit bewirkt. Seitdem haben führende Geisteswissenschaftler vielfältige Theorien zur Gedächtnis- bzw. Erinnerungskultur entwickelt. Die bekannteste davon stammt von Jan und Aleida Assmann und kreist um die Begriffe des kulturellen und des kollektiven Gedächtnisses. Die Inhalte, Organisationsformen, Medien und Institutionen des kulturellen Gedächtnisses können von Kultur zu Kultur, von Epoche zu Epoche variieren. Mögliche Formen sind Gedenktage, Jubiläen, Denkmäler, Rituale. Sie bezwecken stets die Identifikation aller Mitglieder einer Gesellschaft. Sie thematisieren bzw. verinnerlichen Schlüsselereignisse der Vergangenheit, welche das kollektive Selbstwertgefühl positiv bestimmen und Gemeinsames für die jeweilige Gegenwart bewusst machen sollen. Dadurch sind sie in bestimmter Weise für die Stabilität von sozialen Gruppen bzw. politischen Systemen von großer Bedeutung.
Durch gemeinsame Lektüre wollen wir uns mit den verschiedenen Theorien zur Gedächtniskultur auseinandersetzen.
Gefragt wird u.a. nach der Rezeption der Erinnerungstheorien in der Geschichte des Faches. Als Grundlage dienen gemeinsam zu lesende kulturtheoretische Aufsätze. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, jede Woche einen längeren Text zu lesen und diesen mit zu diskutieren. Die Gesprächseröffnung (Impulsreferat) und -leitung liegen jeweils bei einem/r der Studierenden Die Kenntnis des Textes ist für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen unbedingt erforderlich.
– Der Erwerb eines qualifizierten Proseminarscheins setzt folgende Leistungen voraus (in Klammern jeweils die für die BA-Studiengänge relevanten ECTS-Punkte): regelmäßige aktive Teilnahme (1 ECTS-Punkt), Lektüre der angegebenen Grundlagen-Texte (1 ECTS-Punkt), Übernahme eines Referats (1 ECTS-Punkt) sowie Anfertigung einer Hausarbeit (4 ECTS-Punkte). Studierende, deren Studien- und Prüfungsordnungen andere als oben bezeichnete ECTS-Punkte fordern, müssen mit der Dozentin in der ersten Sitzung der Lehrveranstaltung weitere Leistungen in angemessenem Umfang vereinbaren.
- Empfohlene Literatur
- Lehmann, Albrecht: Reden über Erfahrung. Kulturwissenschaftliche Bewusstseinsanalyse des Erzählens. Berlin 2007.
Dewes, Eva (Hg.): Kulturelles Gedächt-nis und interkulturelle Rezeption im europäischen Kontext. Berlin 2008.
- Englischsprachige Informationen:
- Credits: 7
- Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie
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