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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie >>

Europäische Ethnologie

Vorlesung

 

Europäische Ethnologie - Fachgeschichte und aktuelle Diskurse

Dozent/in:
Heidrun Alzheimer
Angaben:
Vorlesung, ECTS: 5, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014/ BM I, BM II, BM III, AM I. AM II, VM I, VM II, VM III, VM V, EM I, EM II, EWS II, Studium Generale / Studienbeginn WS 14/15: Grundlagenmodul II
Termine:
Di, 14:15 - 15:45, MG2/00.10
Inhalt:
Ziel der Einführung ist es, einen Überblick über das Fach zu vermitteln, der die Orientierung und die Arbeit in den Seminaren und Projekten erleichtert. Vorgestellt werden Geschichte, Theorien, Methoden, Arbeitstechniken, Grundbegriffe, Forschungsfelder und aktuelle Diskurse des Faches Europäische Ethnologie. Die Vorlesung führt in die Denkweisen der Disziplin ein. Beispiele aus laufenden Projekten, Tagungen, Ausstellungen, Publikationen werden die theoretischen Ausführungen illustrieren und sollen so zu einem besseren Verständnis europäisch-ethnologischen Arbeitens beitragen.
Für alle gilt: Die Anmeldung zur Vorlesung via Eintragung in den VC-Kurs vom xxx bis xxx; damit verbunden ist der Zugriff auf notwendiges Informationsmaterial. Um die 3 ECTS für die Vorlesung bzw. die Note der Klausur in Ihrem Abschlusszeugnis dokumentieren zu können, ist zusätzlich die Anmeldung über die Prüfungssoftware FlexNow im Laufe des Semesters notwendig (Einschreibefrist wird fakultätsweit bekannt gegeben).
Wer ist klausurpflichtig? Ob Sie die Klausur zu dieser Vorlesung mitschreiben müssen, hängt von Ihrem Studiengang ab und seit wann Sie studieren. Es gelten folgende Regeln:
• für Studierende der BA/MA-Studiengänge, die sich im SS 2012 oder später eingeschrieben haben, gilt die neue Fachprüfungsordnung und somit also: keine Klausur
• Studierende der BA- und MA-Studiengänge in allen höheren Semestern müssen die Klausur schreiben.
• Alle Lehramtskandidaten, egal welches Semester, müssen die Klausur schreiben.

Zur Klausur zugelassen wird nur, wer sich ordnungsgemäß selbstständig in FlexNow zur Prüfung angemeldet hat. Wer unangemeldet zur Klausur erscheint, wird zurückgewiesen.

 

Handwerk, Hausindustrie, Fabrik - Blicke auf Arbeitswelten

Dozent/in:
Günter Dippold
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 5, Studium Generale, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM II, BM III, AM I, AM II, VM I, VM II, VM III, VM V, EWS II / Studienbeginn WS 14/15: Basismodul I, Studium Generale
Termine:
Mi, 18:15 - 19:45, KR12/02.18
ab 22.10.2014

 

Bilddiskurse (Angebot der vhb)

Dozentinnen/Dozenten:
Frank Heidemann, Heidrun Alzheimer
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 5, Studium Generale, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014/ BM II, BM III, AM I, AM II, VM I, VM II, VM III, VM V, EWS II, / Studienbeginn WS 14/15: Basismodul I, Studium Generale
Termine:
Zeit/Ort n.V.
Inhalt:
Der interdisziplinär und multimedial angelegte Online-Kurs zum Thema „Bild-Diskurse“, konzipiert vom Institut für Ethnologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Lehrstuhl für Europäischen Ethnologie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, steht ab dem SS 2013 Studierenden in ganz Bayern als Angebot der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) kostenfrei zur Verfügung.

Ziel des Kurses ist es, eine Lernplattform zu schaffen, die Studierenden eine fächerübergreifende Perspektive auf die Visuelle Anthropologie eröffnet. Diese Subdisziplin der (Europäischen) Ethnologie befasst sich mit Bildern im weitesten Sinn. Die Beschäftigung geht dabei über konkrete visuelle Medien – wie Fotografie, Malerei, Film und Fernsehen – hinaus und rückt das Sehen und Wahrnehmen von sowie Handeln mit Bildern als soziale Praxis ins Blickfeld. Das Themenspektrum ist breit angelegt und basiert auf einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit Fragen der Produktion, Rezeption, Manipulation, Instrumentalisierung und Analyse von Bildern. Die Vorlesung umfasst zwölf Einheiten zu folgenden Themen: Was ist ein Bild? - Bildtheorien - Das Sehen und der Blick - Iconic / Pictorial Turn - Bild und Text - Politik der Bilder - Öffentliche Bilder und kollektives Gedächtnis - Innere Bilder und Unsichtbares - Imageflows und Mediascapes - Fakt und Fiktion - Digitale Bildwelten - Produktion-Rezeption. Zentraler Bestandteil jeder Lerneinheit ist ein gefilmtes und mit Bildmaterial versehenes Interview mit Vertretern und Vertreterinnen verschiedener Disziplinen. Die Lektüre bereitgestellter Texte und die Bearbeitung betreuter Übungsaufgaben fördern eine kritische Medienreflexion.

Tutorien/Einführungen

 

Tutorium

Dozent/in:
Janina Jackermeier
Angaben:
Tutorien, 2 SWS, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / Studienbeginn WS 14/15: Grundlagenmodul I
Termine:
Do, 16:15 - 17:45, KR12/00.05

Seminare/Proseminare

 

Hausfiguren in Bamberg

Dozent/in:
Heidrun Alzheimer
Angaben:
Seminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15-10.2014/ AM I, AM II, AM III, VM I, VM III, EM I, EM II, PM / Studienbeginn WS 14/15: Basismodul II
Termine:
Do, 10:15 - 11:45, KR12/02.05
Inhalt:
Der Staat als Bauherr erfüllt seinen baukulturellen Anspruch durch sog. „Kunst am Bau“; für Privatleute war es jedoch nicht nur im dekorationsfreudigen 18. und 19. Jahrhundert eine gern geübte Pflicht, die Fassaden ihrer Häuser zu schmücken. Besonders beliebt waren Marienfiguren und die Bistumsheiligen Heinrich und Kunigunde. Bisweilen trifft man auch auf Christus, den heiligen Joseph, den heiligen Christophorus oder den heiligen Georg. Sie trugen das konfessionelle Bekenntnis der Hausbesitzer in die Öffentlichkeit, waren zugleich aber auch ein Zeichen des Handwerker- und Bürgerstolzes.
Hausmadonnen und Heiligenfiguren sind als Andachtsbilder im öffentlichen Raum in der Regel in der Denkmalliste erfasst. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich um Skulpturen handelt, die künstlerisch wertvoll sind. Dies trifft nicht auf alle Figuren zu, und völlig ausgeblendet sind dort volkskundlich interessante Objekte wie historische Ausleger, Sonnenuhren, Reliefs, Mosaiken, Fassadenbilder, technische Teile wie Fahnenhalter, Aufhängungshaken für Straßenbeleuchtung oder für die ehemalige Straßenbahn, historische Hausnummern der früheren Distrikt- oder Vierteleinteilung (Otto, Kunigund, Heinrich, Georg).
Ziel der Übung ist eine Bestandsaufnahme des Fassadenschmucks im Inselgebiet und die Erarbeitung eines Thesaurus. Sie lernen dabei die verschiedenen Heiligen und Mariendarstellungen zu identifizieren und zu datieren. Dafür gilt es die Fassaden Straße um Straße in Augenschein zu nehmen, Hausbewohner/-besitzer zu befragen, historische Stadtansichten auszuwerten. Da die Aufstellung von Schutzpatronen nicht genehmigungspflichtig war und diese auch nicht geweiht wurden, existieren keine städtischen oder kirchlichen Archivalien.
Die Erfassung erfolgt vor Ort auf Papier (ein Erfassungsbogen steht im VC-Kurs zum Download bereit) und wird anschließend in eine vorgegebene Excel-Tabelle eingegeben. Außerdem ist ein digitales Foto anzufertigen (4 ECTS). Bei Anfertigung einer Hausarbeit mit detaillierten Beschreibungen der einzelnen Hausfigurentypen und kulturwissenschaftlicher Interpretation: 7 ECTS. Die Daten werden im Stadtarchiv gesammelt und stehen dort für weitere wissenschaftliche Analysen zur Verfügung.
Empfohlene Literatur:
Heiß, Ulrich/Müller, Stefanie: Hausmadonnen in Augsburg. Geschichte – Bedeutung – Inventar. Berlin 2013.
Hillar, Irmgard: Bamberger Hausmadonnen. Bamberg, Hist. Verein 1954.
Häußler, Helmut/Kammler, Hans: Nürnberger Hausmadonnen und Figuren. Nürnberg 1975.
Schemmel, Bernhard: Figuren und Reliefs an Haus und Hof in Franken. Würzburg 1978.
Bigalke, Hans-Günther: Geschnitzte Bilder und Figuren an Fachwerkhäusern in Deutschland 1450-1700. München 2008.

 

Einführung in Kulturtheorien

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / AM I, AM II, VM I, VM III, VM V, EM I, EM II
Termine:
Do, 16:15 - 17:45, MG1/01.02
Inhalt:
Der Kulturbegriff hat in der Geschichtswissenschaft in den letzten Jahren Hochkonjunktur. Eine Bedeutungsvielfalt des Kulturbegriffs und eine Heterogenität an kulturwissenschaftlichen Ansätzen innerhalb von Mentalitäts-, Alltags-, Mikro- und Geschlechtergeschichte ist festzustellen. Für kulturgeschichtlich orientierte Arbeiten stehen meist einzelne Sozialtheorien Pate, etwa von Michel Foucault, Pierre Bourdieu, Niklas Luhmann oder Clifford Geertz, die als Klassiker gelten. Was diese Theorien miteinander verbindet und was sie trennt, wird allerdings nur wenig beachtet. Diese Frage zu beleuchten, erscheint im Hinblick auf volkskundliches Selbstverständnis von da aus nicht unerheblich. Kultur aus Sicht der europäischen Ethnologie versteht sich als Ensemble von menschlichen Handlungen und Fähigkeiten, die sich geistig, materiell und sozial äußern und die von dazugehörigen Mustern, Bewertungen und Bedeutungen strukturiert werden. Dieses Konzept bietet einen grundlegenden Vorteil. Der dabei zur Wirkung kommende Kulturbegriff ist nicht der „possessuale“ (Korff), sondern der weite oder erweiterte Kulturbegriff, der von der ausschließlichen Gebundenheit an die Spitzenleistungen in Wissenschaft und Kunst sowie an die Institutionen der Kultur (Museum, Theater, Oper, Bibliothek) befreit ist und die breitgefasste Alltagsperspektive dagegensetzt.

Innerhalb der letzten 150 Jahre entwickelten sich viele sozial- und kulturwissenschaftlichen Theorieentwürfe: Von der Grundlegung der Soziologie und Ethnologie bei Simmel und Mauss, Malinowski und Mead über Strukturalismus und Symbolische Anthropologie, Zivilisations- und Distinktionstheorien bis hin zu Feminismus, politischer Ökonomie, Poststrukturalismus und Radikalem Konstruktivismus. Das Seminar intendiert, die theoretischen Hintergründe dieser Kulturbegriffe anschaulich und konkret zu beleuchten: nämlich jene Kulturtheorien, welche in der neueren Entwicklung des Faches eine zentrale Rolle spielen.
Empfohlene Literatur:
Assmann, Aleida: Einführung in die Kulturwissenschaft. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen. Berlin 2008² (2006).
Bachmann-Medick, Doris: Cultural Turns: Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbek b. 2009³ (2006)(= Rowohlts Enzyklopädie)
Borgards, Roland (Hrsg.): Texte zur Kulturtheorie und Kulturwissenschaft. Stuttgart 2010 (= Reclams Universal-Bibliothek; 18715).
Daniel, Ute: Kompendium Kulturgeschichte. Theorien, Praxis, Schlüsselwörter. Frankfurt/M. 2006 (2001).
Hofmann, Martin Ludwig/Korta, Tobias F./Niekisch, Sibylle (Hrsg.): Culture Club. Klassiker der Kulturtheorie. Bd.1: Frankfurt/M. 2008 (2004)(= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft)(Freud, Simmel, Luhmann, Bourdieu, Butler, Latour).; Bd.2: Frankfurt/M. 2006 (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft)(M. Weber, S. Kracauer, Heidegger, H. Plessner, Mead, Arendt, Marshall McLuhan, R. Hoggart, V. Flussner, R. Williams, P.Feyerabend, Jean-Francois Lyotard, Ivan Illich, Clifford Geertz, Jaques Derrida, Stuart Hall).
Jung, Thomas: Geschichte der modernen Kulturtheorie. Darmstadt 1999 (= Wissenschaftliche Buchgesellschaft).
Moebius, Stephan/Quadflieg, Dirk (Hrsg.): Kultur. Theorien der Gegenwart. Wiesbaden 2006
Müller-Funk, Wolfgang: Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften. Tübingen u.a. 2006 (UTB).
Nünning, Ansgar u. Vera (Hrsg.): Einführung in die Kulturwissenschaften: Theoretische Grundlagen – Ansätze – Perspektiven. Stuttgart u.a. 2008.
Reckwitz, Andreas: Die Transformation der Kulturtheorien. Zur Entwicklung eines Theorieprogramms. Weilerswüst 2000.
Windmüller, Sonja/Binder, Beate/Hengartner, Thomas (Hrsg.): Kultur – Forschung. Zum Profil einer volkskundlichen Kulturwissenschaft. Berlin 2009 (= Studien zur Alltagskulturforschung,Bd.6).
Wirth, Uwe: Kulturwissenschaft. Eine Auswahl grundlegender Texte. Frankfurt/M. 2008² (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft).

 

Bräuche im Lebenslauf

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II, EWS II
Termine:
Do, 14:15 - 15:45, MG2/01.02
Inhalt:
Ohne regelmäßig wiederholte, kommunikativ vermittelte Handlungen könnte keine Kultur bestehen. Deshalb gehören Bräuche zu den klassischen Interessenfeldern der Volkskunde. Den Rhythmus der von Gemeinschaften getragenen Brauchhandlungen bestimmen Lebenskreis und Jahreslauf. Sie dienen der Orientierung, aber letztlich auch der Linealisierung von uns gegebener Zeit. Mit Erweiterung der Brauchforschung hin zur Ritualanalyse hat sich dieses Feld in der jüngeren Vergangenheit erheblich ausgedehnt.

Das Seminar widmet sich der Analyse von Brauchformen, die wichtige Stationen des Lebens (Geburt, Taufe, Schuleintritt, Erstkommunion/Konfirmation, Hochzeit, Tod) begleiten – den so genannten Rites de passage (Arnold van Gennep). Übergangsriten treten bei wichtigen „Stationen“, bei Brüchen und Diskontinuitäten im Lebenslauf auf. So wird beispielsweise die Scheidung als verhältnismäßig „junge“ Zäsur kaum mit kollektiv getragenen soziokulturellen Mustern aufgefangen und daher mehrheitlich individuell bewältigt, während die Pensionierung in manchen Firmen mit Feiern, Geschenken, Pensioniertenwandergruppen usw. eine ins Kollektiv eingebundene Formalisierung erfährt.

Neben der Berücksichtigung historischer und gegenwärtiger Bezüge, ferner der städtischen und ländlichen Brauchausgestaltung soll auch die in Autobiographien festgehaltene Kultur des Erinnerns Einblicke in transitäre Lebensbereiche gewähren, die uns alle berühren.
Empfohlene Literatur:
Beier, Rosmarie/Biedermann, Bettina (Hrsg.): Lebensstationen in Deutschland 1900-1993. Katalog- und Aufsatzband zur Ausstellung des Deutschen Historischen Museums 26. März bis 15. Juni 1993 im Zeughaus Berlin. Gießen 1993 (= Bausteine, 11).
Gynz-Rekowski, Georg von: Die Festtage des Lebens. Berlin 1991
Handschuh, Gerhard: Brauchtum – Zwischen Tradition und Veränderung. In: Heimat. Analysen, Themen, Perspektiven. Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 1990 (= Schriftenreihe: Diskussionsbeiträge zur politischen Didaktik, Bd. 294/I), S. 633-674
Van Gennep, Arnold: Übergangsriten (Les rites de passage). Frankfurt/M.-New York 1986 (Paris 1909).

 

Jugendkulturen in Vergangenheit und Gegenwart

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II, EWS II
Termine:
Fr, 10:15 - 11:45, MG1/02.05
Inhalt:
Unsere Gesellschaft ist in den letzten 30 Jahren trotz Alterspyramide immer „jugendlicher” geworden. Die Ablösung einer Generation durch die nachfolgende hat sich gleichfalls beschleunigt. In immer kürzeren Abständen folgen Musik- und Modetrends aufeinander und „Lebensstile” wechseln oder existieren nebeneinander. Die Generationen heute sind nicht mehr allein durch das Alter bestimmt. Politische Einschnitte, Ereignisse und summarische Zuschreibungen markieren die Generationswechsel. So wird von den 68er und von den 89ern gesprochen, von der „No-Future-Generation”, der „Generation X”, den „Computerkids”, der „Generation @“ bzw. jetzt der „Generation Praktikum“ und „Generation Biedermeier“.

Fortwährend neu erfunden, mit mannigfaltigen Attributen versehen, für verschiedenste Zwecke instrumentalisiert, gehört Jugend zu den schillerndsten Kategorien der Geschichte. Aber auch Jugendliche erfinden sich fortlaufend selber neu., bemühen sich, ihr eigenes Bild zu bestimmen, bieten Gegenentwürfe zu dominanten Lebensweisen an und machen durch Protest und Dissidenz auf sich aufmerksam. Als historisch Handelnde bewegten sie sich in bestimmten Generationszusammenhängen, agierten politisch und sozial, revolutionär oder konservativ und prägten mit Codes und Stilen künstlerische Avantgarden und kulturelle Mainstreams.

Ausgehend von der kritischen Beleuchtung der Fiktion einer homogenen Jugendkultur bzw. Jugendästhetik und aufbauend auf Erkenntnissen der ‚Jugendkulturforschung‘ mit anthropologischer, ethnologischer und volkskundlicher Blickrichtung sollen verschiedene Präsentationen jugendkultureller Erscheinungsformen in Deutschland besonders seit den 50er Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart eingehender beleuchtet werden. Eine differenzierte Erörterung von „Jugend” als gesellschaftliches Konstrukt erfordert darüber hinaus die Aufschlüsselung und Erkenntnis von Jugendbildern und Jugendgestalten, wie sie sich diachron zur zeitlichen Aufeinanderfolge in Bezug auf bestimmte Phänomene (Medien, Werbung, Musik, Kleidung, Sexualität, Geschlechtszugehörigkeit, Wohnen, öffentliches Protestverhalten, Gruppenzugehörigkeiten, Freizeitverhalten usw.) äußert. Dabei werden auch zentrale Aspekte und Begriffe wie Stil, Peer Group, Szene, Körperlichkeit, Raumaneignung, Subkultur etc. diskutiert.
Empfohlene Literatur:
Baacke, Dieter: Jugend und Jugendkulturen. Darstellung und Deutung. Weinheim-München 20075.
Bauer, Kathrin: Jugendkulturelle Szenen als Trendphänomene. Geocaching, Crossgolf, Parkour und Flashmobs in der entgrenzten Gesellschaft. Münster u.a. 2010 (= Internationale Hochschulschriften, Bd.544)(zugl. Diss. Bonn 2009
Brand, Volker: Jugendkulturen und jugendliches Protestpotenzial. Sozialgeschichtliche Untersuchung des Jugendprotestes von der Jugendbewegung zu Beginn des Jahrhunderts bis zu den Jugendkulturen der gegenwärtigen Risikogesellschaft. Frankfurt/M. u.a. (= Europ. Hochschulschriften/11; 552)(zugl. Diss. Bielefeld 1993). Farin, Klaus: Jugendkulturen in Deutschland: 1950-1989. Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 2006 (= Zeitbilder; 03) Gillis, John R.: Geschichte der Jugend. Tradition und Wandel im Verhältnis der Altersgruppen und Generationen in Europa von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Weinheim-Basel 1980.
Kandlbinder, Jakob: Halbstark und cool. Ausgewählte Jugendkulturen seit den 1950er Jahren. Münster 2009² (zugl. Dipl.Arb. FH Coburg 2003).
Levi, Giovanni/Schmitt, Jean-Claude (Hrsg.): Geschichte der Jugend (Aus dem Italienischen und Französischen). Bd.1: Von der Antike bis zum Absolutismus. Frankfurt/M. 1996; Bd.2: Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Frankfurt/M. 1997.
Mitterauer, Michael: Sozialgeschichte der Jugend. Frankfurt/M. 1992³ (= Neue historische Bibliothek, 21).
Moser, Johannes (Hrsg.): Jugendkulturen. Recherchen in Frankfurt am Main und London. Frankfurt/M. 2000 (= Kulturanthropologie-Notizen; 66).
Savage, Jon: Teenage (dt.). Die Erfindung der Jugend (1875-1945). Frankfurt/M. u.a. 2008.
Schock und Schöpfung. Jugendästhetik im 20. Jahrhundert. Ausstellungskatalog. Hrsg. vom Deutschen Werkbund e.V. und vom Württembergischen Kunstverein Stuttgart. Darmstadt-Neuwied 1986.
Siegfried, Detlef: Time is on my side. Konsum und Politik in der westdeutschen Jugendkultur der 60er Jahre. Göttingen 2008² (= Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte; 41)(zugl. Habil.-Schr. Uni Hamburg 2005).
Speitkamp, Winfried: Jugend in der Neuzeit. Deutschland vom 16. Bis zum 20. Jahrhundert. Göttingen 1998.
SpoKK (Hrsg.): Kursbuch JugendKultur. Stile, Szenen und Identitäten vor der Jahrtausendwende. Mannheim 1997.
Villányi, Dirk u.a. (Hrsg.): Globale Jugend und Jugendkulturen. Aufwachsen im Zeitalter der Globalisierung. Weinheim-München 2007.

 

Vom Trend zum Event - Brauch- und Festkultur im Winterhalbjahr Kurs A

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II, EWS II
Termine:
Einzeltermin am 30.9.2014, Einzeltermin am 1.10.2014, Einzeltermin am 2.10.2014, 9:00 - 18:00, MG2/02.09
Vorbesprechung am 7.7.2014 von 18:00 bis 20:00 Uhr Raum MG2/02.10
Inhalt:
Ohne regelmäßig wiederholte, kommunikativ vermittelte Handlungen könnte keine Kultur Bestand haben. Deshalb gehören Bräuche zu den klassischen Interessenfeldern der Europäischen Ethnologie. Umzüge, Volks- und Familienfeste, Arbeits-, Gruppen- und Vereinsbräuche, aber auch religiöse bzw. öffentliche Feste und Feiern an Gedenktagen in Kirchen- und Kalenderjahr bieten seit den Anfängen des Faches im 19. Jahrhundert einen Kanon volkskundlicher Forschungsgebiete. Dabei stehen längst nicht mehr das Suchen nach einer vermeintlich germanischen Kontinuität oder gar phänomenologisch-positivistische Beschreibungen von Brauchablauf und –requisiten im Vordergrund. Bräuche als kommunikative Verhaltensregelmäßigkeiten haben Symbolcharakter und dienen der Festigung, Orientierung und Identität bestimmter Trägergruppen.
Mit Hilfe historisch-archivalischer wie empirischer Methoden untersucht die moderne Brauchforschung die vielfältigen kulturellen Ausprägungen von Bräuchen und Festen in ihrem je eigenen sozialgeschichtlichen Kontext. Sie analysiert darüber hinaus deren Funktion als soziale Handlung, stellt normativen Zwangscharakter, gesellschaftsstabilisierende Form oder deren symbolische Bedeutung im Kommunikationsprozess von Gruppen fest. Mit Erweiterung der Brauchforschung hin zur Ritualanalyse hat sich dieses Feld in der jüngeren Vergangenheit erheblich ausgedehnt. Gerade innerhalb einer „Grammatik des Alltagslebens“ (H.P. Bardt) unserer Zeit nehmen normierte und stereotypisierte Handlungsweisen (Bräuche, Gewohnheiten, Rituale) eine zentrale Stellung ein. Sie sind eine Notwendigkeit des menschlichen Zusammenlebens mit einem hohen Grad an Entlastungsleistung.
Herkömmliche Fest- und Brauchkultur wird heute zunehmend von einer Festkultur mit Event-Charakter überlagert, die Ausdruck ökonomischer wie kultureller Globalisierungsprozesse ist. Sie ist Teil des gesellschaftlichen Wandels, einer zeitgemäßen Performance, die den aktuellen, alters- wie milieuspezifischen Unterhaltungsbedürfnissen von Einzelnen und Gruppen entspricht. Anhand konkreter Beispiele der aktuell geübten Bräuche und Feste im Winterhalbjahr soll analysiert werden, was uns die „Sprache der Bräuche“ (Ingeborg Weber-Kellermann) an kulturellen Einsichten zu vermitteln vermag. Im einzelnen geht es dabei um Strukturmuster und Wandlungsprozesse öffentlicher ‚Bildgebärden’, um psychische Grundlagen, zeitliche Schichten und räumliche Differenzierungen der Brauchüberlieferung, um soziale und personale Bedeutungsgehalte, um politische Inszenierungen und Instrumentalisierungen, um Identifizierungs-, Historisierungs- und Aktualisierungsvorgänge, kurz: um die Thematisierung von Brauchkomplexen vor dem Hintergrund historischer Formen und Strukturen, die auf neuere Entwicklungen hin bis zur Gegenwart befragt werden sollen. Intendiert ist auch ein Repertorium des traditionellen Inhaltsfächers an Bräuchen und Festen im Winterhalbjahr.
Empfohlene Literatur:
Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. 3000 Stichwörter mit Infos, Tipps und Hintergründen. Freiburg i.Br. 2000.
Becker-Huberti, Manfred: Das Brauchtum im Kirchenjahr. Entstehung, Bedeutung, Tradition. Leipzig 2009.
Dewald, Markus: Trend zum Event. Die neue Festkultur einer atemlos gelangweilten Gesellschaft. Ostfildern 2008.
Handschuh, Gerhard: Brauchtum – Zwischen Tradition und Veränderung. In: Heimat. Analysen, Themen, Perspektiven. Bd. I. Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 1990 (= Diskussionsbeiträge zur politischen Didaktik, Bd. 294/I), S. 633-874. 5. Kirchhoff, Hermann: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. München 2007.
Moser, Dietz-Rüdiger: Bräuche und Feste im christlichen Jahreslauf. Graz u.a. 1993.
Scharfe, Martin (Hrsg.): Brauchforschung. Darmstadt 1991.
Weber-Kellermann, Ingeborg: Saure Wochen, frohe Feste. Fest und Alltag in der Sprache der Bräuche. München 1985.
Wolf, Helga Maria: Das Brauchbuch. Alte und junge Rituale für Lebensfreude und Lebenshilfe. Wien 2000.

 

Vom Trend zum Event – Brauch- und Festkultur im Winterhalbjahr Kurs B

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: 8.9. - 15.10.2014 / BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II, EWS II
Termine:
Fr, 12:00 - 13:45, MG1/02.06
Inhalt:
Ohne regelmäßig wiederholte, kommunikativ vermittelte Handlungen könnte keine Kultur Bestand haben. Deshalb gehören Bräuche zu den klassischen Interessenfeldern der Europäischen Ethnologie. Umzüge, Volks- und Familienfeste, Arbeits-, Gruppen- und Vereinsbräuche, aber auch religiöse bzw. öffentliche Feste und Feiern an Gedenktagen in Kirchen- und Kalenderjahr bieten seit den Anfängen des Faches im 19. Jahrhundert einen Kanon volkskundlicher Forschungsgebiete. Dabei stehen längst nicht mehr das Suchen nach einer vermeintlich germanischen Kontinuität oder gar phänomenologisch-positivistische Beschreibungen von Brauchablauf und –requisiten im Vordergrund. Bräuche als kommunikative Verhaltensregelmäßigkeiten haben Symbolcharakter und dienen der Festigung, Orientierung und Identität bestimmter Trägergruppen.

Mit Hilfe historisch-archivalischer wie empirischer Methoden untersucht die moderne Brauchforschung die vielfältigen kulturellen Ausprägungen von Bräuchen und Festen in ihrem je eigenen sozialgeschichtlichen Kontext. Sie analysiert darüber hinaus deren Funktion als soziale Handlung, stellt normativen Zwangscharakter, gesellschaftsstabilisierende Form oder deren symbolische Bedeutung im Kommunikationsprozess von Gruppen fest. Mit Erweiterung der Brauchforschung hin zur Ritualanalyse hat sich dieses Feld in der jüngeren Vergangenheit erheblich ausgedehnt. Gerade innerhalb einer „Grammatik des Alltagslebens“ (H.P. Bardt) unserer Zeit nehmen normierte und stereotypisierte Handlungsweisen (Bräuche, Gewohnheiten, Rituale) eine zentrale Stellung ein. Sie sind eine Notwendigkeit des menschlichen Zusammenlebens mit einem hohen Grad an Entlastungsleistung.

Herkömmliche Fest- und Brauchkultur wird heute zunehmend von einer Festkultur mit Event-Charakter überlagert, die Ausdruck ökonomischer wie kultureller Globalisierungsprozesse ist. Sie ist Teil des gesellschaftlichen Wandels, einer zeitgemäßen Performance, die den aktuellen, alters- wie milieuspezifischen Unterhaltungsbedürfnissen von Einzelnen und Gruppen entspricht. Anhand konkreter Beispiele der aktuell geübten Bräuche und Feste im Winterhalbjahr soll analysiert werden, was uns die „Sprache der Bräuche“ (Ingeborg Weber-Kellermann) an kulturellen Einsichten zu vermitteln vermag. Im einzelnen geht es dabei um Strukturmuster und Wandlungsprozesse öffentlicher ‚Bildgebärden’, um psychische Grundlagen, zeitliche Schichten und räumliche Differenzierungen der Brauchüberlieferung, um soziale und personale Bedeutungsgehalte, um politische Inszenierungen und Instrumentalisierungen, um Identifizierungs-, Historisierungs- und Aktualisierungsvorgänge, kurz: um die Thematisierung von Brauchkomplexen vor dem Hintergrund historischer Formen und Strukturen, die auf neuere Entwicklungen hin bis zur Gegenwart befragt werden sollen. Intendiert ist auch ein Repertorium des traditionellen Inhaltsfächers an Bräuchen und Festen im Winterhalbjahr.
Empfohlene Literatur:
Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. 3000 Stichwörter mit Infos, Tipps und Hintergründen. Freiburg i.Br. 2000.
Becker-Huberti, Manfred: Das Brauchtum im Kirchenjahr. Entstehung, Bedeutung, Tradition. Leipzig 2009.
Dewald, Markus: Trend zum Event. Die neue Festkultur einer atemlos gelangweilten Gesellschaft. Ostfildern 2008.
Handschuh, Gerhard: Brauchtum – Zwischen Tradition und Veränderung. In: Heimat. Analysen, Themen, Perspektiven. Bd. I. Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 1990 (= Diskussionsbeiträge zur politischen Didaktik, Bd. 294/I), S. 633-874.
Kirchhoff, Hermann: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. München 2007².
Moser, Dietz-Rüdiger: Bräuche und Feste im christlichen Jahreslauf. Graz u.a. 1993.
Scharfe, Martin (Hrsg.): Brauchforschung. Darmstadt 1991.
Weber-Kellermann, Ingeborg: Saure Wochen, frohe Feste. Fest und Alltag in der Sprache der Bräuche. München 1985.
Wolf, Helga Maria: Das Brauchbuch. Alte und junge Rituale für Lebensfreude und Lebenshilfe. Wien 2000.

 

Europäische Ethnologie für die Schule: Einführung in Geschichte, Grundbegriffe, Arbeitsfelder, Methoden (ausschließlich für Lehramtskandidaten) Kurs A

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 5, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / EWS I
Termine:
Mo, 10:15 - 11:45, MG2/01.04
Inhalt:
Diese Lehrveranstaltung gilt im Rahmen des EWS-Studiums als grundlegende Einführungsveranstaltung, in der die Qualifikation für den Besuch des Volkskundeseminars zum Erwerb des von der LPO I verbindlich vorgeschriebenen Scheines erworben werden kann. Aus Gründen des in der LPO I vorgegebenen Ausbildungsziels und auch aus Effizienzgründen setzt der Besuch eines Seminars (S) in der Volkskunde Grundkenntnisse der Denk- und Arbeitsweisen des Faches voraus. Diese werden in der Einführungsveranstaltung vermittelt und durch den regelmäßigen Besuch einer Einführungsveranstaltung erfüllt. Diese Veranstaltung ist daher für Studienanfänger gedacht und soll mit den Problem- und Arbeitsfeldern der Volkskunde/Europäischen Ethnologie sowie mit den Arbeitsweisen des Faches vertraut machen.
Ziel der einführenden Übung ist es, einen Überblick in das Fach zu vermitteln, der die Orientierung und die Arbeit in den Seminaren erleichtert. Vorgestellt werden Geschichte, Theorien, Methoden, Arbeitstechniken, Grundbegriffe und Forschungsfelder des Faches Volkskunde, die in Einzeltexten gemeinsam erarbeitet werden sollen.
Empfohlene Literatur:
1. Bausinger, Hermann: Volkskunde. Von der Altertumskunde zur Kulturanalyse. Tübingen 19873.
2. Bimmer, Andreas C./ Weber-Kellermann, Ingeborg: Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie (= Slg. Metzler. Realien zur Literatur, Bd. 79). Stuttgart 1985².
3. Brednich, Rolf W. (Hrsg.): Grundriss der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Berlin 20013.
4. Gerndt, Helge: Studienskript Volkskunde. Eine Handreichung für Studierende. Münster 19973 (= Münchner Beträge zur Volkskunde, 20).
5. Göttsch, Silke/Lehmann, Albrecht (Hgg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001.
6. Harvolk, Edgar (Hrsg.): Wege der Volkskunde in Bayern. Ein Handbuch. München-Würzburg 1987 (= Beiträge zur Volkstumsforschung XXIII; Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte, 25).
7. Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. München 20124.
8. Kramer, Dieter: Von der Notwendigkeit der Kulturwissenschaft. Aufsätze zur Volkskunde und Kulturtheorie. Marburg 1997.
9. Kramer, Dieter: Europäische Ethnologie und Kulturwissenschaften. Marburg 2013 (= Grazer Beiträge zur europäischen Ethnologie, 15).
10. Lauterbach, Burkhart: Von der Heimatkunde zur Europäischen Ethnologie. Volkskunde als vergleichende Alltagskulturforschung. In: Augsburger Volkskundliche Nachrichten Nr. 11, Juli 2001, S. 1-21.
11. Weber-Kellermann, Ingeborg/Bimmer, Andreas C./Becker, Siegfried: Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie. Eine Wissenschaftsgeschichte. Stuttgart u.a. 2003³ (Sammlung Metzler, 79).
12. Zimmermann, Harm-Peer (Hrsg.): Empirische Kulturwissenschaft – Europäische Ethnologie – Kulturanthropologie – Volkskunde. Leitfaden für das Studium einer Kulturwissenschaft an deutschsprachigen Universitäten Deutschland, Österreich, Schweiz. Marburg 2005.

 

Europäische Ethnologie für die Schule: Einführung in Geschichte, Grundbegriffe, Arbeitsfelder, Methoden (ausschließlich für Lehramtskandidaten) Kurs B

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 5, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / EWS I
Termine:
Einzeltermin am 25.9.2014, Einzeltermin am 26.9.2014, Einzeltermin am 29.9.2014, 9:00 - 18:00, MG2/02.09
Vorbesprechung: Freitag, 29.8.2014, 17:00 - 18:00 Uhr, MG1/02.06
Inhalt:
Diese Lehrveranstaltung gilt im Rahmen des EWS-Studiums als grundlegende Einführungsveranstaltung, in der die Qualifikation für den Besuch des Volkskundeseminars zum Erwerb des von der LPO I verbindlich vorgeschriebenen Scheines erworben werden kann. Aus Gründen des in der LPO I vorgegebenen Ausbildungsziels und auch aus Effizienzgründen setzt der Besuch eines Seminars (S) in der Volkskunde Grundkenntnisse der Denk- und Arbeitsweisen des Faches voraus. Diese werden in der Einführungsveranstaltung vermittelt und durch den regelmäßigen Besuch einer Einführungsveranstaltung erfüllt. Diese Veranstaltung ist daher für Studienanfänger gedacht und soll mit den Problem- und Arbeitsfeldern der Volkskunde/Europäischen Ethnologie sowie mit den Arbeitsweisen des Faches vertraut machen.
Ziel der einführenden Übung ist es, einen Überblick in das Fach zu vermitteln, der die Orientierung und die Arbeit in den Seminaren erleichtert. Vorgestellt werden Geschichte, Theorien, Methoden, Arbeitstechniken, Grundbegriffe und Forschungsfelder des Faches Volkskunde, die in Einzeltexten gemeinsam erarbeitet werden sollen.
Empfohlene Literatur:
1. Bausinger, Hermann: Volkskunde. Von der Altertumskunde zur Kulturanalyse. Tübingen 19873.
2. Bimmer, Andreas C./ Weber-Kellermann, Ingeborg: Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie (= Slg. Metzler. Realien zur Literatur, Bd. 79). Stuttgart 1985².
3. Brednich, Rolf W. (Hrsg.): Grundriss der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Berlin 20013.
4. Gerndt, Helge: Studienskript Volkskunde. Eine Handreichung für Studierende. Münster 19973 (= Münchner Beträge zur Volkskunde, 20).
5. Göttsch, Silke/Lehmann, Albrecht (Hgg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001.
6. Harvolk, Edgar (Hrsg.): Wege der Volkskunde in Bayern. Ein Handbuch. München-Würzburg 1987 (= Beiträge zur Volkstumsforschung XXIII; Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte, 25).
7. Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. München 20124.
8. Kramer, Dieter: Von der Notwendigkeit der Kulturwissenschaft. Aufsätze zur Volkskunde und Kulturtheorie. Marburg 1997.
9. Kramer, Dieter: Europäische Ethnologie und Kulturwissenschaften. Marburg 2013 (= Grazer Beiträge zur europäischen Ethnologie, 15).
10. Lauterbach, Burkhart: Von der Heimatkunde zur Europäischen Ethnologie. Volkskunde als vergleichende Alltagskulturforschung. In: Augsburger Volkskundliche Nachrichten Nr. 11, Juli 2001, S. 1-21.
11. Weber-Kellermann, Ingeborg/Bimmer, Andreas C./Becker, Siegfried: Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie. Eine Wissenschaftsgeschichte. Stuttgart u.a. 2003³ (Sammlung Metzler, 79).
12. Zimmermann, Harm-Peer (Hrsg.): Empirische Kulturwissenschaft – Europäische Ethnologie – Kulturanthropologie – Volkskunde. Leitfaden für das Studium einer Kulturwissenschaft an deutschsprachigen Universitäten Deutschland, Österreich, Schweiz. Marburg 2005.

 

Märchen als volkskundliche Erzählform: Forschungsgeschichte, Typen und Motive

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II, EWS II
Termine:
Mo, 14:15 - 15:45, MG2/01.04
Vorbesprechung: Freitag, 29.8.2014
Inhalt:
Märchen orientieren sich an Wünschen und Glücksvorstellungen. Sie zeigen auf, wie die Welt sein soll oder sein könnte. Dabei manifestieren sich in ihnen Bezüge zu konkreten Lebenswirklichkeiten ihrer Produzenten und Rezipienten. Märchen bewegen sich dabei zwischen Utopie und Wirklichkeit. Außerdem folgt das Erzählen kulturspezifischen Mustern bzw. Überlieferungstraditionen. Aus dem daraus entstehenden Spannungsfeld beziehen Märchen ihre bis in die unmittelbare Gegenwart anhaltende Bedeutsamkeit und Attraktivität. Obgleich die mündliche und vorliterarische Überlieferung heute weitgehend ausgestorben oder im Buchmärchen erstarrt ist, erfreuen sich Märchen dennoch größter Beliebtheit bis hin zur Kommerzialisierung der Erzählschemata und Figurenkonstellationen in spektakulären Fantasyfilmen.
Vor dem Hintergrund veränderter Sichtweisen haben sich auch die Akzente der Märchenforschung in vergangenen Jahrzehnten merklich verschoben. Gegenüber literaturwissenschaftlichen Forschungen dominieren immer mehr Fragestellungen der Gegenwartsvolkskunde, nämlich soziologische, psychologische, pädagogische und funktionalistische Aspekte. Bezeichnend hierfür ist, dass Märchen in ihrem gesamten sozialen Kontext verstanden und gedeutet werden. Als Utopien mit kompensatorischer Funktion verdanken sie ihre Tradierung gerade konkreten sozialen und ökonomischen Verhältnissen. Außerdem sind Märchen mannigfach pädagogischen Zielen dienstbar gemacht worden, was sie auch im Hinblick auf pädagogische Forschungen untersuchenswert erscheinen lässt.
Im Seminar soll dieser Sozial-, Kultur- und Mediengeschichte der Märchentraditionen Europas nachgespürt und für eine kritische Wahrnehmung der medialen Märchenwirklichkeit sensibilisiert werden. Neben der Geschichte der Märchenforschung sollen in Referaten und Hausarbeiten einzelne Typen des Märchens nach Inhalt (z.B. Rätselmärchen), Hauptfiguren (z.B. Teufelsmärchen) und Funktionen (z.B. Predigtmärchen) analysiert sowie verschiedene Motive (z.B. Märchen mit übernatürlichen Gegnern) näher untersucht sowie nach heutigen Sichtweisen gefragt werden.
Empfohlene Literatur:
Lüthi, Max: Märchen. Bearb. von Heinz Rölleke. Stuttgart u.a. 200410 (= Sammlung Metzler, 16).
Lüthi, Max: Das europäische Volksmärchen. Form und Wesen.. Tübingen u.a. 200511 (= Uni-TB, 312).
Neuhaus, Stefan: Märchen. Tübingen-Basel 2005 (= UTB-Literaturwissenschaft).
Röhrich, Lutz: Märchen und Wirklichkeit.. Baltmannsweiler 20015 (= Wissenschaftliche Paperbacks, Germanistik). 5. Röth, Diether/Kahn, Walter (Hrsg.): Märchen und Märchenforschung in Europa. Ein Handbuch. Frankfurt/M. 1993.

 

Kultur beschreiben, Kultur verstehen - Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und Diskurse im Fach Europäische Ethnologie. Kurs A

Dozentinnen/Dozenten:
Kirsten Hendricks, Stephanie Böß
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM I / Studienbeginn WS 14/15: Grundlagenmodul I
Termine:
Di, 18:15 - 19:45, KR12/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bachelor-Nebenfach, Studienbeginn ab Wintersemester 2014/15:
Grundlagenmodul I; 5 ECTS; Prüfungsform: Portfolio

Bachelor-Nebenfach, Studienbeginn bis inkl. Sommersemester 2014:
Basismodul I; 7 ECTS; Prüfungsform: mündliche Prüfung
Inhalt:
„Es ist die Kultur, ihr Trottel! Um den Menschen zu verstehen, reichen die Naturwissenschaften längst nicht aus.“
Mit diesen Worten korrigierte der Journalist Ulrich Greiner in einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 2004 einen Slogan aus Bill Clintons Wahlkampagne 1992 („It’s the economy, stupid!“) und hielt ein flammendes Plädoyer für die Geisteswissenschaften.

Als geistes- und kulturwissenschaftliche Disziplin verfolgt das Fach Europäische Ethnologie in besonderem Maße das Ziel, die Menschen in ihrem kulturellen Handeln zu beschreiben und zu verstehen. Die in diesem Zusammenhang entwickelten und angewandten Fragestellungen, Erkenntnisinteressen, Forschungsfelder, Quellen und Methoden des Fachs sollen im Rahmen des Grundlagenmoduls I (bzw. Basismoduls I alter Studienordnung) den Studierenden nahegebracht werden. Gleichzeitig werden die wichtigsten Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens erläutert und durch praktische Übungen gefestigt.
Das Seminar und das dazugehörige Tutorium richten sich an alle Studienanfängerinnen und -anfänger des Fachs und sollen das Fundament für ein erfolgreiches Studium der Europäischen Ethnologie bilden. Es wird daher unbedingt empfohlen, Seminar und Tutorium im ersten Fachsemester zu belegen! Bitte beachten Sie: Das Einführungsseminar wird jeweils nur im Wintersemester angeboten!

Prüfungsleistung ist ein Portfolio (bzw. eine mündliche Prüfung für diejenigen, die das Seminar im BM I nach alter Ordnung belegen).

Die Anmeldung erfolgt über den entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus der Uni Bamberg.
Empfohlene Literatur:
Bischoff, Christine/Oehme-Jüngling, Karoline/Leimgruber, Walter (Hgg.): Methoden der Kulturanthropologie. Bern 2014.

Brednich, Rolf W. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2001.

Göttsch, Silke/Lehmann, Albrecht (Hgg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. 2., überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2007.

Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. 4., aktual. Aufl. München 2012.

Kramer, Dieter: Europäische Ethnologie und Kulturwissenschaften (= Grazer Beiträge zur Europäischen Ethnologie Bd. 15). Marburg 2013.

 

Kultur beschreiben, Kultur verstehen - Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und Diskurse im Fach Europäische Ethnologie. Kurs B

Dozentinnen/Dozenten:
Stephanie Böß, Kirsten Hendricks
Angaben:
Seminar, ECTS: 7, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM I / Studienbeginn WS 14/15: Grundlagenmodul I
Termine:
Mi, Di, 14:00 - 16:00, KR12/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bachelor-Nebenfach, Studienbeginn ab Wintersemester 2014/15:
Grundlagenmodul I; 5 ECTS; Prüfungsform: Portfolio

Bachelor-Nebenfach, Studienbeginn bis inkl. Sommersemester 2014:
Basismodul I; 7 ECTS; Prüfungsform: mündliche Prüfung
Inhalt:
„Es ist die Kultur, ihr Trottel! Um den Menschen zu verstehen, reichen die Naturwissenschaften längst nicht aus.“
Mit diesen Worten korrigierte der Journalist Ulrich Greiner in einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 2004 einen Slogan aus Bill Clintons Wahlkampagne 1992 („It’s the economy, stupid!“) und hielt ein flammendes Plädoyer für die Geisteswissenschaften.

Als geistes- und kulturwissenschaftliche Disziplin verfolgt das Fach Europäische Ethnologie in besonderem Maße das Ziel, die Menschen in ihrem kulturellen Handeln zu beschreiben und zu verstehen. Die in diesem Zusammenhang entwickelten und angewandten Fragestellungen, Erkenntnisinteressen, Forschungsfelder, Quellen und Methoden des Fachs sollen im Rahmen des Grundlagenmoduls I (bzw. Basismoduls I alter Studienordnung) den Studierenden nahegebracht werden. Gleichzeitig werden die wichtigsten Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens erläutert und durch praktische Übungen gefestigt.
Das Seminar und das dazugehörige Tutorium richten sich an alle Studienanfängerinnen und -anfänger des Fachs und sollen das Fundament für ein erfolgreiches Studium der Europäischen Ethnologie bilden. Es wird daher unbedingt empfohlen, Seminar und Tutorium im ersten Fachsemester zu belegen! Bitte beachten Sie: Das Einführungsseminar wird jeweils nur im Wintersemester angeboten!

Prüfungsleistung ist ein Portfolio (bzw. eine mündliche Prüfung für diejenigen, die das Seminar im BM I nach alter Ordnung belegen).

Die Anmeldung erfolgt über den entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus der Uni Bamberg.
Empfohlene Literatur:
Bischoff, Christine/Oehme-Jüngling, Karoline/Leimgruber, Walter (Hgg.): Methoden der Kulturanthropologie. Bern 2014.

Brednich, Rolf W. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2001.

Göttsch, Silke/Lehmann, Albrecht (Hgg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. 2., überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2007.

Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. 4., aktual. Aufl. München 2012.

Kramer, Dieter: Europäische Ethnologie und Kulturwissenschaften (= Grazer Beiträge zur Europäischen Ethnologie Bd. 15). Marburg 2013.

 

Kleidung. Einführung in ein Forschungsfeld materieller Kultur

Dozentinnen/Dozenten:
Bärbel Kerkhoff-Hader, Birgit Jauernig, Meike Bianchi-Königstein
Angaben:
Übung, 2 SWS, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / AM I, AM II, AM III, VM I, VM II, VM III, VM V, EM I, EM II, PM
Termine:
Mi, 8:30 - 10:00, KR12/02.05
nicht am 7.1.2015
ab 15.10.2014
Inhalt:
Jedes Ding hat einen Namen. Aber ist er auch in der alltäglichen wie wissenschaftlichen Verständigung abrufbar und eindeutig? Alltagssprache und Dialekt folgen oft einer anderen Logik als die Nomenklatur wissenschaftlicher Übereinkunft und größtmöglicher Eindeutigkeit. Im Vergleich zu anderen materiellen Überlieferungen sind Textilien über ihre vieldeutigen Bezeichnung in hohem Maße durch Gebrauch und Verschleiß, durch Umnutzung und Umwelteinflüsse (z.B. Licht, Schädlingsbefall) in ihrer Überlieferung gefährdet und als Original in Sammlungsbeständen im Allgemeinen eher rar. Die Gewinnung textiler Rohstoffe und deren Verarbeitung zu Garnen und Stoffen sind vielgestaltige Prozesse, die in dieser Veranstaltung zugunsten der Analyse ihres Resultates in Form von tragbarer Kleidung zurücktreten. Hier geht es zum einen von Kopf bis Fuß um Form und Funktion von Kleidung in zeitlicher, räumlicher und sozialer Differenzierung und zum anderen um Kleidersprache . Die Sprache der Dinge , um die es dabei geht, bezieht sich jedoch nicht auf ihre materielle Erscheinungsform, sondern auf ihre jeweiligen Bedeutungszuschreibungen und ihre symbolische Repräsentanz. Die komplexen Zusammenhänge von Objekt und Objektivation werden in dieser Veranstaltung auf überschaubare Einheiten zugeschnitten, sowohl im theoretischen Diskurs wie in der Quellen- und der Objektanalyse. Ein Workshop zum Forschungsprojekt Regionaltypisches Kleidungsverhalten seit dem 19. Jahrhundert in Oberfranken und ein Museumsbesuch zur Kleidungskultur im Allgemeinen sind teil der Veranstaltung. Vorausgesetzt werden Engagement in der Sache wie die Bereitschaft, sich aktiv in den Übungsverlauf einzubringen.

Exkursionstermine:
5.11.14 (nachmittags): Workshop zum Forschungsprojekt Oberfranken im Bauernmuseum Frensdorf
19.11.14 (vormittags; evtl. ganztägig): Ausstellung Kleidung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg
Nähere Informationen in der Veranstaltung
Empfohlene Literatur:
Literatur zur Einführung:
Gitta Böth: Kleidungsforschung. In: Rolf W. Brednich: Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. Aufl. Berlin 2001, S.221 238.
Hermann Heidrich: Von der Ästhetik zur Kontextualität. Sachkulturforschung. In: Silke Göttsch/ Albrecht Lehmann: Methoden der Volkskunde. Berlin 2001, S. 33 55.

 

Sinneserfahrungen. Ethnologische Zugänge zur Welt der Sinne

Dozent/in:
Birgit Berger
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, VM V, EM I, EM II
Termine:
Fr, 12:15 - 13:45, KR12/00.05
Inhalt:
Obwohl der sensual turn von vielen Seiten postuliert wird, stellen in der ethnologischen Forschung die Sinneswahrnehmungen noch weithin blinde Flecken dar. Düfte, visuelle Reize, haptische Eindrücke und Geräusche werden aufgrund kultureller Muster verarbeitet und können nur anhand von Sprache und Bildern beschrieben werden. Transdisziplinäre Forschungsansätze haben die Vorstellungen der Gegensätzlichkeit von Körper und Geist, Natur und Kultur bereits lange aufgelöst und fordern neue Perspektiven auf diese Thematik.
Auch innerhalb der Europäischen Ethnologie gilt es die sinnlich wahrnehmbaren Aspekte von Emotionen, Räumen, Dingen und Artefakten, (Kultur-)Techniken und Praktiken zu entdecken und zu analysieren. Der Begriff der Ästhetik kann sich somit nicht mehr nur allein auf eine Ästhetik im Sinne der schönen Künste beziehen, sondern muss um individuelle sowie kollektive Wahrnehmungen und Sinneseindrücke erweitert werden. Reize aus der Umwelt werden nach erlernten Schemata strukturiert und interpretiert, sie treffen im individuellen Bewusstsein auf kulturell vermittelte Erwartungsschablonen und tradierte Denkmuster. Diese kulturell geformten Sinn-Bilder begleiten das ganze Leben, sie sind stereotypenhaft, verschaffen Orientierung und manifestieren sich im Gedächtnis. Sinneseindrücke steuern das Wohlbefinden und entscheiden über Sympathie oder Abneigung, über Schönheit oder Hässlichkeit. Auch wird das innere Empfinden durch den eigenen Geschmacks bzw. Lebensstils zum Ausdruck gebracht. Sinneseindrücke stehen somit mit diversen kulturellen Phänomenen in Verbindung.
Das Seminar beleuchtet die verschiedenen Formen der Sinneswahrnehmung aus kulturwissenschaftlicher Perspektive; es fragt sowohl nach Definitionen und methodischen Zugängen einer Kulturwissenschaft zur Welt der Sinne, als auch nach deren kulturhistorischen Dimensionen. Der Blick soll auf die Verbindungen zwischen Wahrnehmung, Sinngebung, Sinnlichkeit und Emotionen gelenkt und auch der (Sinn-)Alltag in einer erlebnisorientierten Gesellschaft bzw. Konsumgesellschaft hinterfragt werden.

Prüfungsform: Schriftliche Hausarbeit
Empfohlene Literatur:
Aichinger, Wolfram: Sinne und Sinneserfahrung in der Geschichte. Forschungsfragen und Forschungsansätze. In: Ders./ Eder, Franz Xaver/ Leitner, Claudia (Hgg.): Sinne und Erfahrung in der Geschichte. Innsbruck 2003, S. 9-28.
Jütte, Robert: Geschichte der Sinne. Von der Antike bis zum Cyberspace. München 2000.
Bergermann, Ulrike/ Stauff, Markus: Kulturwissenschaft und Medienwissenschaft. In: Stierstorfer, Klaus/ Volkmann, Laurenz (Hgg.): Kulturwissenschaft interdisziplinär. Tübingen 2005, S. 81-108.
Gerndt, Helge: Kulturwissenschaft im Zeitalter der Globalisierung. Volkskundliche Markierungen (= Münchner Beiträge zur Volkskunde, 31). Münster u.a. 2002.
Howes, David: Introduction. To Summon all the Senses. In: Ders. (Hg): The Varieties of Sensory Experience. A Sourcebook in the Anthropology of the Senses. Toronto, Buffalo, London 1991, S. 3-21.
Ders.: Sensual Relations. Engaging the Senses in Culture and Social Theory. Ann Abor 2003.

 

Alltagskultur im digitalen Zeitalter. Perspektiven kulturwissenschaftlicher Forschung

Dozent/in:
Birgit Berger
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, VM V, EM I, EM II
Termine:
Fr, 14:15 - 15:45, KR12/00.05
Inhalt:
Eine Geschichte des Alltags ist immer auch verbunden mit einer Geschichte der Technik und der Medien. Medien werden begriffen als Formationssysteme, die Kultur erzeugen und Kommunikation ermöglichen. Marshall McLuhan definierte in den 1960er Jahren Medien als „extensions of men“. Lange war die Mediengeschichte bestimmt von analogen Medien, doch dies hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts im Zuge der Entwicklung der digitalen Medien radikal verändert. Mittlerweile hat die Digitalisierung verschiedenste Alltagsbereiche erfasst und der Prozess scheint sich immer weiter auch auf das Nicht-Digitale auszudehnen. Ein Leben ohne E-Mails, Facebook, Twitter, Online-News und Shopping ist für viele Menschen kaum mehr vorstellbar. Das Digitale dringt immer weiter in die Alltagswelt ein und im Zuge dieses Prozesses verändern sich Auffassungen und Formen von Zeit, Raum, Arbeit, Freizeit, Kommunikation und Wissen. Wahrnehmungs- und Handlungsweisen transformieren sich. Die Digitalisierung hat zu einer neuartigen Verschmelzung menschlichen und maschinellen Handelns geführt.
Die kulturwissenschaftliche bzw. ethnologische Forschung muss sich selbst als wissenschaftliche Disziplin im digitalen Zeitalter verorten, wenn neue digitale und virtuelle Handlungsfelder und Kulturräume dabei entstehen. Es gilt adäquate Methoden zu finden, um digitale Medien analysieren zu können. Wenn Gespräche, Tagebücher, Sexualität, Spiel und Unterhaltung virtualisiert werden, ist die Europäische Ethnologie als Alltagswissenschaft aufgefordert, damit Schritt zu halten. Dieses Seminar fragt nach den medientheoretischen und technikgeschichtlichen Entwicklungen sowie nach den Transformationsprozessen, die mit der Digitalisierung einhergehen. In diesem Seminar wird man sich digitalisierten Lebensbereichen annähern, diese beschreiben und Medienanalysen durchführen.
Prüfungsleistung: Schriftliche Hausarbeit
Empfohlene Literatur:
Bohnenkamp, Björn/ Frahm, Laura/ Liebrand, Clauda/ Schneider, Irmela (Hg.): Einführung in die Medienkulturwissenschaft. Münster 2005.
Hengartner, Thomas/ Rolshoven, Johanna: Technik - Kultur - Alltag. In: Technik - Kultur - Alltag. Formen der Veralltäglichung von Technik - Technisches als Alltag. Zürich 1998, S. 17-50.
Joerges, Bernward (Hg.): Technik im Alltag. Frankfurt a. M., 1998.
McLuhan, Marshall: Die Gutenberg-Galaxis. Das Ende des Buchzeitalters. Düsseldorf 1968.
Schönberger, Klaus: Online - Offline. Persistenz - Auflösung - Rekombination - alte und neue Grenzen und Differenzen in der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnik. Ein Überblick zum Forschungsstand in der kulturwissenschaftlichen Internetforschung. In: Hengartner, Thomas/ Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen. 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde. Dresden 2006 (= Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, 17). Leipzig 2006, S. 627-637.

 

Land und Leute: Spaniens Populäre Kultur in Geschichte und Gegenwart.

Dozent/in:
Katharina Scheffner
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM III, AM I, AM II, VM I, VM III,VM V, EM I, EM II. Auch für Romanisten zugelassen: - BA Romanistik: Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Seminar/Übung mit 6/2 ECTS - MA Romanistik: Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Seminar mit 6 ECTS - LA Romanistik: Aufbaumodul Kulturwissenschaft Seminar mit 6 ECTS. Studierende der Romanistik melden sich zunächst auch über den VC-Kurs an. Dieser ist im VC dem Lehrstuhl für Europäische Ethnologie zugeordnet.
Termine:
Mi, 10:15 - 11:45, KR12/02.05
Inhalt:
Spanien gilt als beliebtes Urlaubsland, nichtsdestotrotz (oder gerade deswegen?) beschränkt sich das Allgemeinwissen auf Mallorca, Stierkämpfe und die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Zusammenhang mit der Eurokrise. In diesem Seminar möchten wir der populären Kultur in den spanischen Regionen nachgehen, indem wir europäisch-ethnologische Forschungen, die in Spanien betrieben wurden, betrachten.

Ebenso soll jedoch auch eine fachhistorische Auseinandersetzung mit der Europäischen Ethnologie in Spanien stattfinden. Im Gegensatz zur Éthnologie française weiß man über die Kolleg/innen hinter den Pyrenäen wenig und ein Austausch zwischen den Ethnologien fand nie statt. Die neueste Ausgabe des Jahrbuchs für Europäische Ethnologie beschäftigt sich intensiv mit der Europäischen Ethnologie in Spanien, so dass diese Zeitschrift eine der Grundlagen des Seminars bildet.

 

Deutsche Auswanderer zwischen alter und neuer Heimat. Kulturtransfer und Assimilation

Dozent/in:
Katharina Scheffner
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II
Termine:
Di, 8:30 - 10:00, KR12/00.05
Inhalt:
Erste erfolgreiche Siedlungen von Deutschen im Ausland bestehen seit dem Mittelalter, doch die meisten Auswanderer verließen die deutschsprachigen Gebiete ab ca. 1850. Heute finden sich auf allen Kontinenten Nachfahren deutschsprachiger Siedler, die teilweise die “deutsche Kultur“ intensiv pflegen. Dabei gibt es bekanntere Gruppen, wie die Siebenbürger Sachsen oder die Wolgadeutschen, sowie auch unbekanntere Siedlungen, wie die in Argentinien, Brasilien, Chile und Paraguay. Allerdings handelt es sich bei den “deutschen Traditionen“ oftmals um Brauchwanderung 2. Grades, manchmal braucht es sogar keinerlei Anstoß durch deutsche Migranten; das Oktoberfest wird weltweit auch ohne deutsche Beteiligung ausgerichtet und gefeiert.
Im Seminar wollen wir Migrationstheorien, Integrationsstrategien, Kulturtradierung und Brauchpflege besprechen und auf verschiedene Fallbeispiele anwenden. Die Länderschwerpunkte werden in der ersten Sitzung gemeinsam mit den Seminarteilnehmer/innen festgelegt.

 

Bamberger Gärtnerei medial

Dozent/in:
Hubertus Habel
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / AM I, AM II, VM I, VM II, VM III, VM V, EM I, EM II
Termine:
Mo, 18:15 - 19:45, KR12/00.16
Inhalt:
Bei Youtube gibt es zum Stichwort Gärtner Bamberg vielfältige Ergebnisse. Darüber hinaus gibt es einige Filme von Fernsehsendern zu diesem Thema. Die erhebliche Breite an Zielsetzungen und wohl auch Qualitäten ermöglicht eine vergleichende Untersuchung der Filme vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Befunde zu den medial vermittelten Thematiken. Zugleich werden prinzipielle Aspekte zur filmischen Kulturdarstellung und -vermittlung im Netz vor dem exemplarischen Gärtner-Hintergrund erarbeitet.
Diese Medientypen bilden die Basis zum Kennenlernen der für Bambergs Geschichte und Kultur bedeutenden Gruppe der Gärtner, deren Geräte und religiöse Bräuche im Gärtner- und Häckermuseum unter anderem durch eine Reihe von Filmen vorgestellt werden.

Der Dozent ist seit 2012 Kurator des nun 35 Jahre alten Bamberger Gärtner- und Häckermuseums (http://www.ghm-bamberg.de) und hat in den Jahren zuvor die neue Konzeption erarbeitet, die seit 2012 zu sehen ist. Daher bietet das Seminar intensive Einblicke in Konzeption, praktische Arbeit und Forschung an diesem vereinsgetragenen Museum.
Die zweite Sitzung am Montag, 13.10.2014, 18:00 Uhr ct, findet im Gärtner- und Häckermuseum, Mittelstraße 34, statt.
Empfohlene Literatur:
Burgess, Jean/Green, Joshua: YouTube: online video and participatory culture, with contributions by Henry Jenkins and John Hartley, Cambridge 2009.
Gebert, Heribert (Red.): 150 Jahre Oberer Gärtnerverein Bamberg e. V., Bamberg 2013.
Habel, Hubertus: „Onifoareä“: Handelsreisende mit Gemüse, in: Gebert, Heribert (Red.): 150 Jahre Oberer Gärtnerverein Bamberg e. V., Bamberg 2013, S. 65-82.
Habel, Hubertus: Bamberger Gemüsebau der frühen Neuzeit im Spiegel aufgeklärter Bewertung vor 1800, in: Butenschön, Sylvia (Hg.): Landesentwicklung durch Gartenkultur: Gartenkunst und Gartenbau als Themen der Aufklärung, Berlin 2013, S. 95-111 (im Druck).
Habel, Hubertus: Gemüsesamen für Europa: Zunftgenese und Verdichtung des Bamberger Gärtnerhandwerks 1600 – 1900, in: Häberlein, Bernd/Zink, Robert (Hg.): Städtische Gartenkulturen im historischen Wandel (im Druck).
Habel, Hubertus: Gärtner- und Häckermuseum in Bamberg, in: Frankenland, 66/2014 (im Druck).
Habel, Hubertus: "Schdadsinäri", Knoblauch, "Mussäron": Handel, Migration und Innovationen der Bamberger Gemüsekultur, in: Schilling, Lothar/Dauser, Regina (Hg.): Wissenszirkulation auf dem Land vor der Industrialisierung (im Druck).
Habermehl, Georg/Sachse, Rudolf: Benät – Keeskohl – Stazinäri. Bamberg – seine Gärtner und Häcker, Bamberg 1993.
Krings, Wilfried: Die Anfänge des Gartenbaus in Bamberg aus historisch-geographischer Sicht, in: Geschichte des Gartenbaus und der Gartenkunst Erfurt, 1/1994, S. 73 – 104.
Marek, Roman: Understanding YouTube: über die Faszination eines Mediums, Bielefeld 2013.
Richardson, John/Claudia Gorbman (Ed.): Oxford handbook of new audiovisual aesthetics, Oxford 2013.
Scheinost, Marina (Hg.): Vom Wirtschaftsfaktor zum Welterbe, Bamberg 2009.
Treiber, Angela: Die Bamberger Fronleichnamsprozession: Beharrung und Wandel, in: Jb. f. Volkskunde, NF 27/2004, S. 95-118.

Übungen/Kolloquien

 

Hausfiguren in Bamberg

Dozent/in:
Heidrun Alzheimer
Angaben:
Seminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, ECTS: 7, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15-10.2014/ AM I, AM II, AM III, VM I, VM III, EM I, EM II, PM / Studienbeginn WS 14/15: Basismodul II
Termine:
Do, 10:15 - 11:45, KR12/02.05
Inhalt:
Der Staat als Bauherr erfüllt seinen baukulturellen Anspruch durch sog. „Kunst am Bau“; für Privatleute war es jedoch nicht nur im dekorationsfreudigen 18. und 19. Jahrhundert eine gern geübte Pflicht, die Fassaden ihrer Häuser zu schmücken. Besonders beliebt waren Marienfiguren und die Bistumsheiligen Heinrich und Kunigunde. Bisweilen trifft man auch auf Christus, den heiligen Joseph, den heiligen Christophorus oder den heiligen Georg. Sie trugen das konfessionelle Bekenntnis der Hausbesitzer in die Öffentlichkeit, waren zugleich aber auch ein Zeichen des Handwerker- und Bürgerstolzes.
Hausmadonnen und Heiligenfiguren sind als Andachtsbilder im öffentlichen Raum in der Regel in der Denkmalliste erfasst. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich um Skulpturen handelt, die künstlerisch wertvoll sind. Dies trifft nicht auf alle Figuren zu, und völlig ausgeblendet sind dort volkskundlich interessante Objekte wie historische Ausleger, Sonnenuhren, Reliefs, Mosaiken, Fassadenbilder, technische Teile wie Fahnenhalter, Aufhängungshaken für Straßenbeleuchtung oder für die ehemalige Straßenbahn, historische Hausnummern der früheren Distrikt- oder Vierteleinteilung (Otto, Kunigund, Heinrich, Georg).
Ziel der Übung ist eine Bestandsaufnahme des Fassadenschmucks im Inselgebiet und die Erarbeitung eines Thesaurus. Sie lernen dabei die verschiedenen Heiligen und Mariendarstellungen zu identifizieren und zu datieren. Dafür gilt es die Fassaden Straße um Straße in Augenschein zu nehmen, Hausbewohner/-besitzer zu befragen, historische Stadtansichten auszuwerten. Da die Aufstellung von Schutzpatronen nicht genehmigungspflichtig war und diese auch nicht geweiht wurden, existieren keine städtischen oder kirchlichen Archivalien.
Die Erfassung erfolgt vor Ort auf Papier (ein Erfassungsbogen steht im VC-Kurs zum Download bereit) und wird anschließend in eine vorgegebene Excel-Tabelle eingegeben. Außerdem ist ein digitales Foto anzufertigen (4 ECTS). Bei Anfertigung einer Hausarbeit mit detaillierten Beschreibungen der einzelnen Hausfigurentypen und kulturwissenschaftlicher Interpretation: 7 ECTS. Die Daten werden im Stadtarchiv gesammelt und stehen dort für weitere wissenschaftliche Analysen zur Verfügung.
Empfohlene Literatur:
Heiß, Ulrich/Müller, Stefanie: Hausmadonnen in Augsburg. Geschichte – Bedeutung – Inventar. Berlin 2013.
Hillar, Irmgard: Bamberger Hausmadonnen. Bamberg, Hist. Verein 1954.
Häußler, Helmut/Kammler, Hans: Nürnberger Hausmadonnen und Figuren. Nürnberg 1975.
Schemmel, Bernhard: Figuren und Reliefs an Haus und Hof in Franken. Würzburg 1978.
Bigalke, Hans-Günther: Geschnitzte Bilder und Figuren an Fachwerkhäusern in Deutschland 1450-1700. München 2008.

 

Kleidung. Einführung in ein Forschungsfeld materieller Kultur

Dozentinnen/Dozenten:
Bärbel Kerkhoff-Hader, Birgit Jauernig, Meike Bianchi-Königstein
Angaben:
Übung, 2 SWS, Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / AM I, AM II, AM III, VM I, VM II, VM III, VM V, EM I, EM II, PM
Termine:
Mi, 8:30 - 10:00, KR12/02.05
nicht am 7.1.2015
ab 15.10.2014
Inhalt:
Jedes Ding hat einen Namen. Aber ist er auch in der alltäglichen wie wissenschaftlichen Verständigung abrufbar und eindeutig? Alltagssprache und Dialekt folgen oft einer anderen Logik als die Nomenklatur wissenschaftlicher Übereinkunft und größtmöglicher Eindeutigkeit. Im Vergleich zu anderen materiellen Überlieferungen sind Textilien über ihre vieldeutigen Bezeichnung in hohem Maße durch Gebrauch und Verschleiß, durch Umnutzung und Umwelteinflüsse (z.B. Licht, Schädlingsbefall) in ihrer Überlieferung gefährdet und als Original in Sammlungsbeständen im Allgemeinen eher rar. Die Gewinnung textiler Rohstoffe und deren Verarbeitung zu Garnen und Stoffen sind vielgestaltige Prozesse, die in dieser Veranstaltung zugunsten der Analyse ihres Resultates in Form von tragbarer Kleidung zurücktreten. Hier geht es zum einen von Kopf bis Fuß um Form und Funktion von Kleidung in zeitlicher, räumlicher und sozialer Differenzierung und zum anderen um Kleidersprache . Die Sprache der Dinge , um die es dabei geht, bezieht sich jedoch nicht auf ihre materielle Erscheinungsform, sondern auf ihre jeweiligen Bedeutungszuschreibungen und ihre symbolische Repräsentanz. Die komplexen Zusammenhänge von Objekt und Objektivation werden in dieser Veranstaltung auf überschaubare Einheiten zugeschnitten, sowohl im theoretischen Diskurs wie in der Quellen- und der Objektanalyse. Ein Workshop zum Forschungsprojekt Regionaltypisches Kleidungsverhalten seit dem 19. Jahrhundert in Oberfranken und ein Museumsbesuch zur Kleidungskultur im Allgemeinen sind teil der Veranstaltung. Vorausgesetzt werden Engagement in der Sache wie die Bereitschaft, sich aktiv in den Übungsverlauf einzubringen.

Exkursionstermine:
5.11.14 (nachmittags): Workshop zum Forschungsprojekt Oberfranken im Bauernmuseum Frensdorf
19.11.14 (vormittags; evtl. ganztägig): Ausstellung Kleidung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg
Nähere Informationen in der Veranstaltung
Empfohlene Literatur:
Literatur zur Einführung:
Gitta Böth: Kleidungsforschung. In: Rolf W. Brednich: Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. Aufl. Berlin 2001, S.221 238.
Hermann Heidrich: Von der Ästhetik zur Kontextualität. Sachkulturforschung. In: Silke Göttsch/ Albrecht Lehmann: Methoden der Volkskunde. Berlin 2001, S. 33 55.

 

Oberseminar Alzheimer

Dozent/in:
Heidrun Alzheimer
Angaben:
Oberseminar, 1 SWS, ECTS: 5, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / IM
Termine:
Einzeltermin am 9.10.2014, Einzeltermin am 30.10.2014, Einzeltermin am 13.11.2014, Einzeltermin am 20.11.2014, Einzeltermin am 4.12.2014, Einzeltermin am 18.12.2014, Einzeltermin am 8.1.2015, Einzeltermin am 22.1.2015, 18:15 - 19:45, KR12/02.01
Inhalt:
Im Masterstudiengang Europäische Ethnologie sollen Sie die im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen und durch Anwendung Sicherheit im Umgang mit Quellen und Methoden erhalten. Dazu gehört auch, sich kritisch mit den Standards auseinanderzusetzen, die Entwicklung des Fachs und des eigenen Fortschritts zu reflektieren.
Das Oberseminar soll eine Plattform bieten, dies schon von Beginn des Masterstudiums an zu üben. Verschiedene Themen sind dabei möglich und sollen in Abstimmung mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vierzehntägig behandelt werden. Studienbegleitend können die Masterstudierenden so einen umfassenden Blick für fachspezifisches und allgemein wissenschaftliches Arbeiten entwickeln bzw. ausbauen. Schwerpunktmäßig soll die Initiative der Studierenden gefördert, sollen aktuelle Aspekte ihres Studiums thematisiert werden. Das kann im Rahmen von Buchbesprechungen geschehen; Tagungs- oder Praktikumsberichte sind ebenso denkbar, wie eine Reflexion der Veranstaltungen des laufenden Semesters oder Impulse für den Berufseinstieg. Das Seminar steht auch Doktorandinnen und Doktoranden offen.

 

Oberseminar Kerkhoff-Hader

Dozent/in:
Bärbel Kerkhoff-Hader
Angaben:
Oberseminar, 1 SWS, ECTS: 5, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / IM
Termine:
Di, 18:15 - 19:45, KR12/02.05

 

Kein Buch mit sieben Siegeln. Einführung in die Archivkunde im kirchlichen Bereich

Dozent/in:
Andreas Hölscher
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Erweiterungsbereich, AM III, PM, EM II / Studienbeginn WS 14/15: Basismodul II / Anmeldung: Bitte melden Sie sich per E-Mail direkt bei Herrn Dr. Hölscher für die Teilnahme an (andreas.hoelscher@erzbistum-bamberg.de)
Termine:
Zeit und Ort: Do 14:00 - 16:00, Raum n.V.; Bemerkung zu Zeit und Ort: Die Veranstaltung findet im Archiv des Erzbistums Bamberg (Regensburger Ring 2) statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Prüfungsleistung: Referat mit PowerPoint-Präsentation (ca. 20 Minuten)
Inhalt:
Das kirchliche Archivwesen bewegt sich in Deutschland innerhalb des staatlichen Rahmens. Es gibt dabei aber auch spezifische Eigenheiten, welche anhand der Arbeit mit Originaldokumenten (18. – 20. Jh.) veranschaulicht werden.

 

Abschlussarbeiten

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Kolloquium
Termine:
Mo, 12:00 - 13:00, Raum n.V.
nach Vereinbarung
Inhalt:
Das Seminar bzw. Kolloquium richtet sich in erster Linie an Studierende, die in den Fächern Grundschulpädagogik bzw. Europäische Ethnologie (EWS) eine schriftliche Hausarbeit anfertigen. Es werden neben der Vorstellung einzelner in Arbeit befindlicher Zulassungsarbeiten auch verschiedene Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens besprochen, angefangen von der zielgerichteten Bibliotheks- bzw. Archivbenutzung, der Literaturrecherche und -bearbeitung bis hin zum korrekten Zitieren. Für Studierende, die beim Leiter des Kolloquiums eine schriftliche Abschlussarbeit vorlegen, ist der Besuch der Veranstaltung verpflichtend.

Exkursionen

 

Exkursion nach Berlin vom 28.11.-30.11.2014

Dozent/in:
Katharina Scheffner
Angaben:
Exkursion
Termine:
Einzeltermin am 22.10.2014, Einzeltermin am 12.11.2014, Einzeltermin am 19.11.2014, 20:00 - 22:00, KR12/02.05
Inhalt:
Das zentrale Thema der 3-Tages-Exkursion nach Berlin wird der 1. Weltkrieg sein, um den sich zahlreiche Sonderausstellungen drehen.
Nach dem Check-In am Freitag Mittag (das Hostel liegt zentral am Nollendorfplatz) beginnen wir die Exkursion mit einer Führung im Deutschen Historischen Museum in der Sonderausstellung "Der 1. Weltkrieg".
Am Samstag besichtigen wir im Museum für Europäische Kulturen die Ausstellungen "Der gefühlte Krieg" und "Phonographische Klänge photographische Momente. Ton und Bilddokumente aus deutschen Kriegsgefangenenlagern des 1. Weltkriegs" und werden uns anschließend im Ethnologischen Museum umsehen. Auf dem (Weihnachts-)"Markt der Kontinente" werden wir den Tag ausklingen lassen.
Der Sonntag steht im Zeichen der Fotografie: Wir besichtigen die Sonderausstellungen "Die Welt um 1914. Farbfotografie vor dem Großen Krieg" im Martin-Gropius-Bau und "Krieg und Kleider. Modegrafik zur Zeit des 1. Weltkriegs" in der Kunstbibliothek.

Vorbereitend zur Exkursion werden Referate (ca. 15-20 Min.) vergeben, die am 12.11. und am 19.11.2014 von 20-22 Uhr vorgetragen werden. Am 22.10., 20-22 Uhr, findet eine erste vorbereitende Sitzung statt, in der die Themen vergeben werden. Dafür müssen Sie anschließend keinen Exkursionsbericht anfertigen.

Die Exkursion kostet insgesamt 150,- (Fahrkarten, Eintritte, Führungen, Unterkunft und Frühstück inklusive). Anmeldungen sind ab sofort über das Sekretariat des Lehrstuhls möglich.

Links zu den Ausstellungen: http://www.dhm.de/ausstellungen/der-erste-weltkrieg.html
http://www.smb.museum/ausstellungen/detail/phonographierte-klaenge-photographierte-momente.html
http://www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/museum-europaeischer-kulturen/ausstellungen/ausstellung-detail/der-gefuehlte-krieg.html
http://www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/kunstbibliothek/ausstellungen/ausstellung-detail/krieg-und-kleider-modegrafik-zur-zeit-des-ersten-weltkriegs.html
http://www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/museum-fuer-fotografie/ausstellungen/ausstellung-detail/helmut-newton-alice-springs-us-and-them.html
http://www.museumsportal-berlin.de/de/ausstellungen/die-welt-um-1914/

Die Planung ist bisher vorläufig und kann sich bis zum Exkursionstermin noch ändern.



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