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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie >> Europäische Ethnologie >>

Seminare/Hauptseminare

 

"Seid fruchtbar und mehret euch." Kulturelle Einflüsse auf das Fertilitätsverhalten [Fertilitäts- und Geschlechterforschung]

Dozent/in:
Janina Jackermeier
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gender und Diversität, Kultur und Bildung, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM III, VM IV, VM V; EM I, EM II; Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B; Bachelor (2,5 ECTS): AM III. Bei Belegung der Veranstaltung als Seminar im AM III ist der Besuch der 33. dgv-Studierendentagung „Sex. Sex. Sex. Kulturwissenschaftliche Höhepunkte und Abgründe“ vom 13.-16. Mai 2021 (digital) als Exkursion verpflichtend.
Termine:
Do, 14:00 - 16:00, KR12/02.18
Präsenz- oder Online-Meeting (synchron).
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum vom 22.03. bis zum 18.04.2021: https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=46539
Anmeldung zur Prüfung in FlexNow im Zeitraum vom 21.06. (10:00 Uhr) bis zum 05.07.2021 (23:59 Uhr).


Informationen zum Besuch der 33. dgv-Studierendentagung finden Sie im VC-Kurs "Exkursionsersatzangebote der Europäischen Ethnologie SS 21".
Inhalt:
Mit einer zusammengefassten Geburtenziffer von 1,57 Geburten pro Frau gehört Deutschland zu den geburtenschwachen Ländern der EU. Maßnahmen wie gestiegene Kindergeldzahlungen, der Ausbau von Kita-Plätzen oder das seit 2018 bestehende bayerische Familiengeld wirken dem demografischen Wandel in Deutschland bislang kaum entgegen. So bleibt es fraglich, ob finanzielle Anreize oder die Schaffung institutioneller Rahmenbedingungen ausreichen, um eine Steigerung der Geburtenrate zu erwirken, vor allem wenn man berücksichtigt, dass die Fertilität schon in früheren Jahrhunderten immer auch kulturellen Beeinflussung (Normen und Einstellungen) unterlag. Heiratsvoraussetzungen, die Geschichte der Verhütung, das Recht auf Abtreibung, die Berufstätigkeit der Frau, aber auch öffentliche Diskussionen über „regretting motherhood“ sind nur einige wenige Beispiele die zeigen, dass die Fruchtbarkeit von Frau und Mann zweifelsohne nicht durch biologische Faktoren allein bestimmt wird. Welche weiteren kulturellen Zusammenhänge eine Rolle spielen können, soll im Seminar, in Anlehnung an die diesjährige 33. dgv-Studierendentagung, die den Titel "Sex.Sex.Sex. Kulturwissenschaftliche Höhepunkte und Abgründe"(13.-16.05.2021, online) trägt, genauer untersucht werden.
Empfohlene Literatur:
  • Bernard, Andreas: Kinder machen: Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie, Samenspender, Leihmütter, künstliche Befruchtung. Frankfurt am Main 2014.
  • Bruns, Claudia/Tilmann, Walter (Hgg.): Von Lust und Schmerz: Eine historische Anthropologie der Sexualität. Köln 2004.
  • Diabaté, Sabine/Ruckdeschel, Kerstin/Schneider, Norbert F.: Familienleitbilder in Deutschland: Kulturelle Vorstellungen zu Partnerschaft, Elternschaft und Familienleben. Berlin 2015.
  • Grünheid, Evelyn: Wandel der Lebensformen in Deutschland. BiB Working Paper 2/2017. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Wiesbaden 2017.
  • Opitz-Belakhal, Claudia: Geschlechtergeschichte. Frankfurt am Main 2010.
  • Spory, Anke: Familie im Wandel: Kulturwissenschaftliche, soziologische und theologische Reflexionen. Münster 2013.
  • Link zur Webseite der 33. dgv-Studierendentagung: https://666studitagung2020.wordpress.com/
Schlagwörter:
Fertilitäts- und Geschlechterforschung, Heiratsvoraussetzungen, Verhütung, Abtreibung, Frauenbildung, „regretting motherhood“, Sexismus, 33. dgv-Studierendentagung (Sex.Sex.Sex. Kulturwissenschaftliche Höhepunkte und Abgründe), KulturPlus.

 

Corona und das Brauchgeschehen. Wie die Pandemie Feste und Traditionen verändert [Corona und das Brauchgeschehen]

Dozent/in:
Daniela Sandner
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Studium Generale, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Studium Generale (3 oder 5 ECTS); Master (7 ECTS): VM I, VM III, VM V; EM I, EM II.
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, Online-Meeting
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum vom 22.03. bis zum 18.04.2021: https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=46549
Anmeldung zur Prüfung in FlexNow im Zeitraum vom 21.06. (10:00 Uhr) bis zum 05.07.2021 (23:59 Uhr).
Inhalt:
Die Corona-Pandemie übt einen nachhaltigen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben und soziale Beziehungen aus. Dabei sind Bräuche als soziale Handlungen besonders auf das gemeinsame Tun, und oft auf den direkten Kontakt zwischen den BrauchträgerInnen, angewiesen. Darüber hinaus bieten Bräuche durch ihre meist repetitive Ausführung Sicherheit und Orientierung. Doch die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 auch Bräuche zur Veränderung gezwungen - und wird dies vermutlich auch noch 2021 tun. Im Seminar setzen wir uns nicht nur mit der Entstehungsgeschichte und historischen Entwicklung ausgewählter Bräuche und Festtraditionen auseinander – wir fragen dabei auch stets nach der Bedeutung und Notwendigkeit von kulturellen Ausdrucksformen in Krisenzeiten. In ihren Beiträgen stellen die Studierenden aktuelle Ausformungen des Brauchgeschehens (z.B. des Karnevals, des Oster- und Weihnachtsfestes) dar und zeichnen konkrete Versuche von BrauchträgerInnen, auf die Pandemie zu reagieren, nach.
Es besteht die Perspektive, herausragende Beiträge in einem Sammelband in der Reihe "Heimatpflege in Bayern" des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V. zu publizieren.
Empfohlene Literatur:
  • Becker-Huberti, Manfred: Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. Geschichte und Geschichten, Bilder und Legenden. Verlag Herder. Freiburg im Breisgau 2001.
  • Scharfe, Martin (Hrsg.): Brauchforschung. Darmstadt 1991.
  • Internetseite: www.brauchwiki.de
Da es sich hierbei um ein "brandaktuelles" Thema handelt, sind die Studierenden bei ihrer Recherche auch auf "graue Literatur" (insb. Zeitungsartikel/auch online) angewiesen. Auch die digitale Selbstpräsentation (beispielsweise auf Internetseiten oder Youtube) einzelner Gruppierungen dient der Analyse. Fortgeschrittene Studierende können ihre Daten in der Feldforschung (Interviews, teilnehmende Beobachtung) erheben (bsp. Maibaumaufstellen, Fronleichnamsprozession).
Schlagwörter:
Corona, Pandemie, Brauch, Brauchforschung, Tradition, Veränderung, gesellschaftliche Funktion, Analyse, Feldforschung, Krise, Krisenzeit

 

Fußball für alle? Kulturanthropologische Einwürfe rund um einen populären Sport [Fußball für alle?]

Dozent/in:
Kirsten Hübner
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Studium Generale, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Studium Generale (3 oder 5 ECTS); Master (7 ECTS): VM I, VM III, VM V; EM I, EM II.
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, Online-Meeting
Mischung aus synchronen und asynchronen Sitzungen.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum vom 22.03. bis zum 18.04.2021: https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=46537
Anmeldung zur Prüfung in FlexNow im Zeitraum vom 21.06. (10:00 Uhr) bis zum 05.07.2021 (23:59 Uhr).


Der Kurs hat eine verkürzte Laufzeit bis zum 20.06.2021!
Die Inhalte werden durch synchrone und asynchrone Einheiten verdichtet.

Es ist keine Voraussetzung, selbst Fußballfan zu sein, um am Seminar teilnehmen zu dürfen!
Inhalt:
Der Ball ist rund und ein Seminar dauert 90 Minuten! Diese Zeit wollen wir nutzen, um verschiedene kulturelle Facetten des Sports und Phänomens Fußball näher zu beleuchten. Neben der geschichtlichen Entwicklung und Verbreitung der Sportart werden Inhalte wie Fankultur(en), Inklusion und Exklusion sowie (Gender-)Stereotype im Profi- wie Amateurfußball thematisiert. Ebenso werden Aspekte der Raumaneignung innerhalb und außerhalb der Stadien sowie der internationalen Eventisierung im Rahmen der Fußball-Medienberichterstattung im Kurs behandelt. Angesichts der Corona-bedingten Einschränkungen seit März 2020 erscheint das Motto der auf den Sommer 2021 verschobenen Europameisterschaft "Fußball für alle" äußerst fraglich. Im Seminar werden auch die aktuellen (momentan noch nicht abzuschätzenden) Entwicklungen und Debatten aufgegriffen und die gesellschaftliche Relevanz des Fußballs diskutiert.
Empfohlene Literatur:
  • Brandes, Holger/Christa, Harald/Evers, Ralf: Anstoß: Fußball als Spiel und als Spiegel der Gesellschaft. In: Dies. (Hgg.): Hauptsache Fußball. Sozialwissenschaftliche Einwürfe. Gießen 2006, S. 7-12.
  • Brändle, Fabian/Koller, Christian: Goal! Kultur- und Sozialgeschichte des modernen Fussballs. Zürich 2002.
  • Haberecht, Christian/Herrmann, Boris (Hgg.): Fußball und nationale Identität in Europa. Berlin 2009.
  • Herzog, Markwart/Berg, Ulrich von (Hgg.): Fußball als Kulturphänomen. Kunst – Kult – Kommerz (= Irseer Dialoge, Bd. 7). Stuttgart 2002.
  • Hofmann, Annette R. et. al. (Hgg.): Rund um den Frauenfußball. Pädagogische und sozialwissenschaftliche Perspektiven (= Edition Global-lokale Sportkultur Bd. 30). Münster u. a. 2014.
  • Ladewig, Rebekka/Vowinkel, Anette (Hgg.): Am Ball der Zeit. Fußball als Ereignis und Faszinosum. Bielefeld 2009.
  • Mittag, Jürgen/Nieland, Jörg-Uwe (Hgg.): Das Spiel mit dem Fußball. Interessen, Projektionen und Vereinnahmungen. Essen 2007.
  • Schmidt-Lauber, Brigitta: „Der zwölfte Mann“. Die Europäische Ethnologie im Feld der Fußballfans. In: ÖZV 112 (2009) = N. F. 63, H. 4, S. 417–450.
  • Thein, Martin (Hg.): Fußball, deine Fans. Ein Jahrhundert deutsche Fankultur. Göttingen 2013.
Schlagwörter:
Kulturgeschichte des Fußballs, Fankultur, Identitäten, Eventisierung, Medienberichterstattung, Europameisterschaft, Raumaneignung

 

Landlust – Ein Lebensgefühl im Wandel [Landlust]

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Kultur und Bildung, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM II, VM III, VM V; EM I, EM II; Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B.
Termine:
Mo, 12:00 - 14:00, KR12/02.01
Das Seminar startet als Online-Angebot; wenn möglich wird im Lauf des Semesters auf "Präsenz mit begleitendem online-Angebot" umgestellt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum vom 22.03. bis zum 18.04.2021: https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=46544
Anmeldung zur Prüfung in FlexNow im Zeitraum vom 21.06. (10:00 Uhr) bis zum 05.07.2021 (23:59 Uhr).
Inhalt:
Nicht allein ein bestimmtes Genre an Kiosk-Zeitschriften spiegelt einen Trend wider, der sich heute auch im ‚urban gardening‘ in den Städten zunehmender Beliebtheit erfreut – die neue Lust am Landleben. Klimaveränderung, fehlende Nachhaltigkeit, die Frage nach alternativen Energien, aber ebenso teurere Mieten in den Städten werten ländliche Regionen als Stätten landwirtschaftlicher Urproduktion und weiterer Wohn- sowie Lebensmöglichkeiten wieder auf.
Das Phänomen einer Agrarromantik, eines Lebens fern von der Stadt und den Geschäften („beatus ille“) ist seit der römischen Antike bekannt. Es zieht sich wie ein roter Faden über die Zeit des Humanismus (‚Seehöfe‘ als Sommersitze der Patrizier) hinaus. Erneute Impulse zum Bau adeliger Landschlösser und Mustergüter lieferte die Agrarik, die Landwirtschaftslehre der Aufklärung, ebenso Gartentheorien, wie die von Christian Hirschfeld, und insbesondere Jean-Jacques Rousseaus Postulat eines naturgemäßen einfachen Lebens, was zum Bau von Eremitagen durch den Adel anspornte. Als Antwort auf Industrialisierung und aufkommende Verstädterung im 19. Jahrhundert mit dem Ruf wegwärts „aus grauer Städte Mauern“ bot die ‚Sommerfrische‘ Bürgern die Möglichkeit, aufs Land zu ziehen und für Freizeitformen wie Picknick und Camping die Grundlagen zu bereiten. Lebensreform und Ökobewegung lieferten nicht zuletzt eine wichtige Folie für die Gründung von Landkommunen durch die Hippies in den 1960/70er Jahren und spätere Initiativen, etwa die ‚Rainbow Gatherings‘ ausgehend von den USA bis nach Europa. Stets dient das Land als Kulisse für Sehnsüchte eines utopischen Arkadien, das nicht selten eine ‚Landesverschönerung‘ hervorrief und durch Inszenierungen (Trachten, Heimatkunst) theatralisiert wurde.
Das Seminar folgt den Spuren dieser ‚Landlust‘ in seinen sozialen Ausformungen (adeliges bzw. bürgerliches Landleben, Künstlerkolonien), widmet sich utopischen Entwürfen in Literatur, Kunst und Hauswesen im kulturellen Wandel und versucht jeweilige Kontexte zeitvergleichend zu erfassen sowie hinsichtlich der gegenwärtigen Entwicklungen zu analysieren.
Empfohlene Literatur:
  • Baumann, Christoph: Idyllische Ländlichkeit. Eine Kulturgeographie der Landlust. Bielefeld 2018 (= Rurale Topografien, Bd. 6).
  • Bätzing, Werner: Das Landleben. Geschichte und Zukunft einer gefährdeten Lebensform. München 2020.
  • Böhm, Max u.a. (Hrsg.): Utopie Landwirtschaft. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Ingolstadt 2018.
  • Egnolff, Mareike: Die Sehnsucht nach dem Ideal. Landlust und Urban Gardening in Deutschland. Saarbrücken 2015 (= Diss. Universität Saarland).
  • Frühsorge, Gotthardt: Die Kunst des Landlebens. Vom Landschloß zum Campingplatz. Eine Kulturgeschichte. München-Berlin 1993.
  • Henkel, Gerhard: Das Dorf. Landleben in Deutschland – gestern und heute. Darmstadt 20204.
  • Nell, Werner (Hrsg.): Imaginäre Dörfer - Zur Wiederkehr des Dörflichen in Literatur, Film und Lebenswelt. Bielefeld 2014.
Schlagwörter:
Kulturplus, Arkadien, Landschloss, Eremitage, Schäferdichtung, Tracht, Sommerfrische, Landpartie, Picknick, Landesverschönerung, Heimatkunst, Dorfroman, Landhausstil, Agrarromantik, Landkommune, Ökodorf

 

Mehrfachdiskriminierung, Rassismus und Critical Medical Anthropology. Alltagswelten in multidiversen und benachteiligten Stadtquartieren [Mehrfachdiskriminierung]

Dozent/in:
David Berchem
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Studium Generale, Gender und Diversität, Nachhaltigkeit, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Studium Generale (3 oder 5 ECTS); Master (7 ECTS): VM I, VM III, VM V; EM I, EM II.
Termine:
Einzeltermin am 24.4.2021, Einzeltermin am 8.5.2021, Einzeltermin am 29.5.2021, 10:00 - 17:15, Online-Meeting
Einzeltermin am 12.6.2021, 10:00 - 15:15, Online-Meeting
Blockveranstaltung als synchrones Onlineformat via Zoom
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum vom 22.03. bis zum 18.04.2021: https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=46540
Inhalt:
Europäische EthnologInnen müssen nicht erst die ethnografischen Studien über die Lebenswelten in US-amerikanischen Ghettos von Ulf Hannerz und Gisela Welz sowie die soziologische Untersuchung von Steffen Mau über den Rostocker Stadtteil Lütten Klein lesen, um zu der Feststellung zu gelangen, dass die Alltagskultur in von Mehrfachdiskriminierung geprägten urbanen Stadtquartieren von Bewältigungsstrategien und Partizipationsbarrieren charakterisiert ist. Die multidiverse Bevölkerung dieser parallelgesellschaftlich normierten und strukturierten Orte ist überdurchschnittlich häufig betroffen von Armutslagen, materieller Deprivation, Arbeitslosigkeit, institutionellen Formen von Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Nicht selten durch die Brille der hegemonialen Normalitätsvorstellungen stereotypisiert und stigmatisiert als TransformationsverweigerInnen und GlobalisierungsverliererInnen , sind diese Menschen angesichts der systemischen Ungleichheitsdimensionen nur bedingt in der Lage, Schritt zu halten mit den schnelllebigen Anforderungen einer immer undurchsichtigeren Gegenwart. In diesen benachteiligten Stadtvierteln dominieren aufgrund einer subjektiv wahrgenommenen Bedrohung oder angesichts realer Existenzängste nicht selten kulturpessimistische Niedergangsdiskurse und Zersetzungsnarrative. Besonders die globale COVID-19-Pandemie zeitigte ein ganzes Spektrum von altbekannten und revitalisierten Verschwörungstheorien, die differenzierte Sachverhalte mithilfe von Komplexitätsreduktion und Wirklichkeitsverzerrung in binäre Schwarz-Weiß-Schemata zu überführen versuchen. Die eingeschränkten Zugänge zu gesellschaftlichen Ressourcen, die damit einhergehende individuell und kollektiv empfundene Abgehängtheit und Unzufriedenheit sowie das scheuklappenartige Navigieren durch die medialen Echokammern des Internets, die dauerhafte Ideologiebestrahlung sowie populistische Vergangenheitsverklärung gewährleisten und eine pluralistische Urteils- und Bewusstseinbildung in disruptiven Zeiten verhindern, werden als zentrale Parameter verstanden, die das gesundheitliche Wohlbefinden der hier lebenden Menschen beeinflussen. Ausgestattet mit der Perspektive der kritischen Medizinethnologie begeben wir uns in das gesellschaftliche Souterrain dieser urbanen Räume, um unseren kritischen und kulturanalytischen Blick für die Dynamiken und Prozesse zu schulen, die die Alltagskultur dieser Menschen determinieren. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus unserer Auseinandersetzung: Welche die Lebenswelt konstituierenden Faktoren wirken sich auf die Gesundheitsvorstellungen und -praxen der lokalen Bevölkerung aus? Welchen Einfluss besitzen dauerhafte Ausgrenzungserfahrungen und rassistische Diskriminierungen sowohl auf die allgemeine Lebenssituation als auch auf das gesundheitsspezifische Wohlergehen? Inwiefern können zielgenaue medizinethnologische und diversitätssensible Interventionen und Handlungsstrategien zur Bekämpfung dieser soziokulturellen Missstände beitragen? Welcher Konzepte zur Selbstermächtigung der benachteiligten Menschen können im Bereich Public Health zu einer integrativen und inklusiven Gesellschaft führen? Nachdem wir uns mit den akademischen, fachgeschichtlichen, theoretischen und methodischen Grundüberzeugungen der Critical Medical Anthropology sowie der Rassismusforschung vertraut gemacht haben, beschäftigen wir uns intensiv mit ethnografischen Fallbeispielen. Im Mittelpunkt stehen hierbei insbesondere die Quellenmaterialien des kollaborativen und in der Tradition der Action Anthropology stehenden Forschungsprojektes QUERgesund , bei dem interdisziplinär und transsektoral arbeitende AkteurInnen vom Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe Migrationsarbeit und vom Department of Community Health der Hochschule für Gesundheit am Beispiel der Bochumer Hustadt konkrete Antworten auf die oben formulierten Fragestellungen zu finden versuchen.
Empfohlene Literatur:
  • Berchem, David Johannes et al.: Das Präventionsverhalten in einer multidiversen Nachbarschaft. Gesundheitsbezogene Ressourcen, Barrieren und Handlungsempfehlungen. Zwischenbericht zur Studie QUERgesund in der Bochumer Hustadt. (Zu beziehen über die Homepage von QUERgesund https://quergesund-bochum.de)
  • Dilger, Hansjörg & Falge, Christiane: Kollaboratives Forschen und Wissen fu r die Öffentlichkeit: Gesellschaftliche Interventionen der Medizinethnologie. In: Klocke-Daffa, Sabine (Hg.): Angewandte Ethnologie. Perspektiven einer anwendungsorientierten Wissenschaft. Wiesbaden 2019, S. 479-497.
  • El-Mafaalani, Aladin: Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund. In: Scherr, Albert/ El-Mafaalanni, Aladin & Yüksel, Gökcen (Hg.): Handbuch Diskriminierung. Wiesbaden 2017, S. 465-478.
  • El-Tayeb, Fatima: Undeutsch. Die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft. Bielfeld 2016.
  • Falge, Christiane: Dynamics of informal exclusion. Migrants health as experienced in the City Lab Bochum. In: Kuehlmeyer, Katja/ Klingler, Corinna & Huxtable, Richard (Eds.): Ethical, Legal and Social Aspects of Health Care for Migrants. Perspectives from the UK and Germany. London 2019, pp. 57-75.
  • Hirschfelder, Gunther & Thanner, Sarah (Hg.): Prekäre Lebenswelten im Prisma der Ernährung. Regensburger Schriften zur Volkskunde / Vergleichenden Kulturwissenschaft, Band 38. Münster 2019.
  • Huschke, Susann: Kranksein in der Illegalita t. Undokumentierte Lateinamerikaner/-innen in Berlin. Eine medizinethnologische Studie. Bielefeld 2013.
  • Joralemon, Donald: Exploring Medical Anthropology. Fourth Edition. New York 2017.
  • Kaschuba, Wolfgang: Vom Wissen der Städte. Urbane Räume als Labore der Zivilgesellschaft. In: Kaschuba, Wolfgang/ Kleinen, Dominik & Kühn, Cornelia (Hg.): Urbane Aushandlungen. Die Stadt als Aktionsraum. Berliner Blätter. Ethnographische und ethnologische Beiträge, Heft 69. Berlin 2015, S. 13-29.
  • Keck, Verena/ Thiesbonenkamp-Maag, Julia & Herbst, Franziska A.: Medizinethnologie als Praxisfeld. In: Klocke-Daffa, Sabine (Hg.): Angewandte Ethnologie. Perspektiven einer anwendungsorientierten Wissenschaft. Wiesbaden 2019, S. 499-513.
  • Kleinman, Arthur: Patients and Healers in the Context of Culture. Berkeley, Cal. 1980.
  • Kleinman, Arthur/ Das, Veena & Lock, Margaret (Eds.): Social Suffering. Berkeley, Cal. 1997.
  • Kurtenbach, Sebastian: Diskriminierung und territoriale Reputation. In: Scherr, Albert/ El-Mafaalanni, Aladin & Yüksel, Gökcen (Hg.): Handbuch Diskriminierung. Wiesbaden 2017, S. 407-421.
  • Noack, Karoline: Gesundheit und Medizin. In: Kühnhardt, Ludger & Mayer, Tilman (Hg.): Bonner Enzyklopädie der Globalität. Wiesbaden 2017, S. 189-200.
Schlagwörter:
Diskriminierung, Mehrfachdiskriminierung, Rassismus, Anthropologie, Action Anthropologie, Alltagskultur, Fallbeispiele, Quellen, Quellenmaterial, Migration, multikulturell

 

Raum für Seminar Alzheimer Mi 10-12 Uhr KR12/02.05

Dozent/in:
Heidrun Alzheimer
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, KR12/02.05

 

Raum für Seminar Hübner EuroEthno Do 12-14 Uhr KR12/00.05

Dozent/in:
Kirsten Hübner
Angaben:
Seminar
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, KR12/00.05

 

Raum für Seminar Sandner EuroEthno Mo 16-18 Uhr LU19/00.13

Dozent/in:
Daniela Sandner
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, LU19/00.13

 

Medikalkultur – Vermittlung, Tradierung und alltägliche Lebenspraxen [Medikalkultur]

Dozent/in:
Heidrun Alzheimer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM II, VM III, VM V; EM I, EM II.
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, KR12/02.05
Diese Lehrveranstaltung findet online synchron statt. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem zugehörigen VC-Kurs.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum vom 22.03. bis zum 18.04.2021: https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=46541
Anmeldung zur Prüfung in FlexNow im Zeitraum vom 21.06. (10:00 Uhr) bis zum 05.07.2021 (23:59 Uhr).
Inhalt:
Im Umgang mit Krankheiten spiegeln sich Prozesse von Tradition und Wandel sowohl auf Seiten des medizinischen Personals als auch auf der der Kranken. Vorstellungen von Körper, Gesundheit und Krankheit unterliegen im individuellen Lebenslauf wie in historischen Kontexten Veränderungen und werden in unterschiedlichen sozialen, rituellen und habituellen Formen repräsentiert. Zustände von Krankheit und Gesundheit sind durch Übergänge gekennzeichnet: Die Zeit der Unsicherheit vor der Diagnose, Therapiezeiten, Rekonvaleszenz und die Rückkehr in den „gesunden“ Alltag.
Das Seminar beschäftigt sich mit medikal-kulturellen Aspekten der Gegenwart und mit traditionellen volkskundlichen Fragen zum Umgang mit körperlichen Ausnahmezuständen.
Empfohlene Literatur:
  • Uhlig, Mirko/Simon, Michael/Lefeldt, Johanne (Hgg.): Sinnentwürfe in prekären Lebenslagen. Interdisziplinäre Blicke auf heterodoxe Phänomene des Heilens und ihre Funktionen im Alltag (= Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie/Volkskunde, Bd. 9). Münster u.a. 2015.
  • Wenger, Sebastian: Arzt - ein krank machender Beruf? Arbeitsbelastungen, Gesundheit und Krankheit von Ärztinnen und Ärzten im ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart 2020.
Schlagwörter:
Gesundheitsvorsorge, Gesundheit, Krankheit, Seuchen, Epidemie, Medizin, Medizinalwesen, Pest, Körperkonzepte, Körper,

 

Von Vatermördern und Wespentaillen, Power suits und Jeans. Kleidung in Europa vom 18. bis zum 21. Jahrhundert [Kleidung]

Dozent/in:
Heidrun Alzheimer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gender und Diversität, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM II, VM III, VM V; EM I, EM II; Bachelor (2,5 ECTS): AM III. Bei Belegung des Seminars im AM III ist der Besuch von zwei (online-)Ausstellungen zum Thema Mode und das Abfassen von Exkursionsberichten (= ein Exkursionstag; 1/3 ECTS im AM III) verpflichtend! Genauere Informationen dazu erhalten Sie im VC-Kurs zum Seminar.
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, KR12/02.05
Diese Lehrveranstaltung findet online synchron statt. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem zugehörigen VC-Kurs.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum vom 22.03. bis zum 18.04.2021: https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=46534
Anmeldung zur Prüfung in FlexNow im Zeitraum vom 21.06. (10:00 Uhr) bis zum 05.07.2021 (23:59 Uhr).
Inhalt:
Kleidung als Instrument der Visualisierung von Ordnung und Selbstdarstellung wird im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Wir fragen danach, welche Rolle vestimentäre Praktiken bei der Konstruktion ständischer Ordnung spielten, und wie Kleidung heute privat, in der Berufswelt und in der Freizeit (Uniformierung im Verein, in Jugendszenen), ob verordnet oder freiwillig, als Integration, demonstrativer Konsum, Abgrenzung oder Vergemeinschaftung erfahren wird. Diskutiert wird, ob die traditionellen Formen der Identitätskonstruktionen durch neue Vorstellungen und Praktiken abgelöst werden oder in neue reflexive Nutzungsformen münden.
Empfohlene Literatur:
  • Brückner, Wolfgang: Menschen und Moden. Bekleidungsstudien zu Kommunikationsweisen (= VVK 84). Würzburg 2000.
  • Zander-Seidel, Jutta: Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts (= Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums, 1). Nürnberg 2002.
  • Mentges, Gabriele (Hg.): Kulturanthropologie des Textilen. Berlin 2005.
  • Bianchi-Königstein, Meike: Kleidungswirklichkeiten. Mode und Tracht zwischen 1780 und 1910 in Oberfranken. Regensburg 2019.
Schlagwörter:
Kleidung, Mode, Tracht



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