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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

Institut für Klassische Philologie und Philosophie

Klassische Philologie

Vorlesungen

 

V Griechische Lyrik

Dozent/in:
Sabine Vogt
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Mittelalterstudien, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/01.17
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeit Klassische Philologie:
Lehramt: Studienbeginn vor SoSe 2020
LA-Griechisch: Basismodul I und Examensmodul Literaturwissenschaft (2 bzw. 4 ECTS) und Basismodul Sprach- und Kulturwissenschaft (2 ECTS)
LA-Latein: Basismodul Literaturwissenschaft (2 ECTS), Examensmodul Literaturwissenschaft (2 ECTS); Basismodul Kulturwissen Griechisch (2 ECTS) und Basismodul Kultur- und Sprachwissenschaft

Lehramt: Studienbeginn ab SoSe 2020:
LA-Griechisch: Basismodul I, Aufbaumodul und Examensmodul Literaturwissenschaft (2 bzw. 4 ECTS) und Basismodul Sprach- und Kulturwissenschaft (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Griechisch (2 ECTS)
LA-Latein: Examensmodul Literaturwissenschaft (2 ECTS); Basismodul Kulturwissen Griechisch (2 ECTS) und Basismodul Kultur- und Sprachwissenschaft; Wahlpflichtmodul Latein (2 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn vor SoSe 2020
BA-Gräzistik: Basismodul, Aufbaumodul A und Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft Gräzistik (2 ECTS); Basismodul Kulturwissenschaft Gräzistik B und Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Gräzistik (2 ECTS); Aufbaumodul Griechisch (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Latein und Griechisch (2 ECTS)
BA-Latinistik: Basis-, Aufbaumodul A und Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft, Basismodul Kulturwissenschaft Latinistik B, Aufbaumodul Griechisch und Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Latinistik (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Latein und Griechisch (2 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn ab SoSe 2020
BA-Gräzistik: Basismodul I, Aufbaumodul und Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft Gräzistik (2 ECTS); Basismodul Kulturwissenschaft Gräzistik sowie Aufbaumodul Kulturwissenschaft Gräzistik und Latinistik (2 ECTS); Aufbaumodul Griechisch (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Griechisch (2 ECTS)
BA-Latinistik: Basismodul Kulturwissenschaft Latinistik, Aufbaumodul Griechisch und Aufbaumodul Kulturwissenschaft Gräzistik und Latinistik (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Latein und Griechisch (2 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Lateinische Literaturgeschichte und Textinterpretation I und II (2 ECTS), Mastermodul Griechische Literaturgeschichte und Textinterpretation I (2 ECTS) und II (2 oder 4 ECTS), Mastermodul Kulturwissenschaft I (2 ECTS)
MA-Gräzistik: Mastermodul Griechische Literaturgeschichte und Textinterpretation I (2 ECTS), II (2 oder 4 ECTS) und III (2 ECTS), Mastermodul Kulturwissenschaft I (2 ECTS)
MA-Latinistik: Mastermodul Lateinische Literaturgeschichte und Textinterpretation I und II (2 ECTS), Mastermodul Kulturwissenschaft I (2 ECTS)

Modulzugehörigkeit KulturPLUS:
LA GY; LA RS: Kulturelle Bildung, Grundlagenmodul A (2 ECTS ohne Prüfung, 4 ECTS mit Modulprüfung mündliche Prüfung)

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Texte antiker griechischer Lyrik sind von den Anfängen der Buchstabenschrift im 8. Jh. v. Chr. bis in die Spätantike in vielfältigen metrischen Formen erhalten. In dieser Vorlesung sollen die wichtigsten Erscheinungsformen aus den verschiedenen literarischen Epochen anhand repräsentativer Beispiele vorgestellt werden. Auch ihr Fortwirken und ihre Transformationen in der lateinischen, byzantinischen und neuzeitlichen europäischen Dichtung werden dabei berücksichtigt. Dabei wird der Lyrik-Begriff weit gefasst: neben den melischen Formen der monodischen Lyrik und der Chorlyrik werden auch Iamben und Elegien, Epigramme und Hymnen gewürdigt. Die ‘hohen’ literarischen Formen der von den hellenistischen Philologen zum Kanon erklärten neun archaischen und frühklassischen ‘Lyriker’ werden ausführlicher behandelt, doch soll auch die hellenistische und kaiserzeitliche ‘Buchlyrik’ sowie die ‘Gebrauchslyrik’ der Alltagslieder und Inschriften (z.B. in Grabepigrammen) Erwähnung finden.

Alle besprochenen Texte werden in Handouts mit griechischem Text und deutscher Übersetzung im VC bereitgestellt. Dort werden auch ausgewählte Auszüge aus der Forschungsliteratur verfügbar gemacht. Zur Vorlesung sind auch Teilnehmer:innen mit geringen oder ohne altgriechische Sprachkenntnisse willkommen.

 

V Antike Historiographie: Caesar, Sallust, Livius, Tacitus

Dozent/in:
Markus Schauer
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Mittelalterstudien, Modulstudium
Termine:
Mi, 18:00 - 20:00, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeit:
Lehramt: Studienbeginn vor SoSe 2020
LA-Latein: Basismodul I und Examensmodul Literaturwissenschaft (2 bzw. 4 ECTS); Basismodul Kultur- und Sprachwissenschaft (2 ECTS)
LA-Griechisch: Examensmodul Literaturwissenschaft (2 ECTS) und Basismodul Kultur- und Sprachwissenschaft (2 ECTS)

Lehramt: Studienbeginn ab SoSe 2020
LA-Latein: Basismodul I, Aufbaumodul und Examensmodul Literaturwissenschaft (2 bzw. 4 ECTS); Basismodul Kultur- und Sprachwissenschaft (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Latein (2 ECTS)
LA-Griechisch: Examensmodul Literaturwissenschaft und Basismodul Kultur- und Sprachwissenschaft (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Griechisch (2 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn vor SoSe 2020
BA-Latinistik: Basismodul, Aufbaumodul A und Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft Latinistik (2 ECTS); Basismodul Kulturwissenschaft Latinistik B und Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Latinistik (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Latein und Griechisch (2 ECTS)
BA-Gräzistik: Basismodul Kulturwissenschaft Gräzistik B, Aufbaumodul Latein und Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Gräzistik (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Latein und Griechisch (2 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn ab SoSe 2020
BA-Latinistik: Basismodul I, Aufbaumodul und Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft Latinistik (2 ECTS); Basismodul Kulturwissenschaft Latinistik sowie Aufbaumodul Kulturwissenschaft Latinistik und Gräzistik (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Latein (2 ECTS)
BA-Gräzistik: Basismodul Kulturwissenschaft Gräzistik, sowie Aufbaumodul Kulturwissenschaft Latinistik und Gräzistik (2 ECTS); Wahlpflichtmodul Griechisch (2 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Lateinische Literaturgeschichte und Textinterpretation I (2 ECTS) und II (2 oder 4 ECTS), Mastermodul Kulturwissenschaft I (2 ECTS)
MA-Latinistik: Mastermodul Lateinische Literaturgeschichte und Textinterpretation I (2 ECTS), II (2 oder 4 ECTS) und III (2 ECTS), Mastermodul Kulturwissenschaft I (2 ECTS)
MA-Gräzistik: Mastermodul Griechische Literaturgeschichte und Textinterpretation II (2 ECTS), Mastermodul Kulturwissenschaft I (2 ECTS)

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Die Vorlesung führt zunächst allgemein in die verschiedenen Gattungen der antiken Geschichtsschreibung ein, die in der Antike als literarische und nicht etwa fachwissenschaftliche verstanden wurden. Hinweise zu verschiedenen antiken Konzepten von Geschichtsmodellen schließen den allgemeinen Teil ab. Im Folgenden werden dann konkret vier zentrale Geschichtsschreiber vorgestellt und in ihrer Darstellungsweise und Methodik charakterisiert: Caesar, Sallust, Livius und Tacitus.

Die Vorlesung ist als Überblick geplant und auch für Erst- und Zweitsemester geeignet. Weiterführende Literatur wird in der ersten Sitzung angegeben.

Proseminare, Seminare und Übungen

 

PS/HS (für Gräzisten): Euripides, Bakchen

Dozent/in:
Sabine Vogt
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6, Modulstudium, nähere Informationen erfahren Sie in der Rubrik für Hauptseminare.
Termine:
Do, 14:00 - 16:00, U5/01.17

 

PS Gräzistik (für Latinisten): Euripides, Elektra

Dozent/in:
Jens Holzhausen
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6, Kultur und Bildung
Termine:
Fr, 14:00 - 16:00, U5/02.17
Einzeltermin am 21.10.2022, Einzeltermin am 13.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.18
Einzeltermin am 20.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Nachholtermin am Fr, 24.2.2023
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist das Graecum.

Erwartet werden regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit.

Leistungsnachweis: Portfolio

Modulzugehörigkeit:
Lehramt: Studienbeginn vor SoSe 2014:
LA-Latein: Einzelmodul Kulturwissen (4 ECTS; 5 ECTS bei Studienbeginn ab WS 2011/12 und Modulbeginn ab SoSe 2013)

Lehramt: Studienbeginn ab SoSe 2014
LA-Latein: Basismodul Kulturwissen Griechisch (5 ECTS)

BA: Studienbeginn ab WS 2013/14
BA-Latinistik: Aufbaumodul Griechisch (5 ECTS), wenn nicht gleichzeitig BA-Gräzistik studiert wird

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
„Die ewigen Elektren“ – kein anderer Stoff ist in den erhaltenen Tragödien von allen drei Tragikern behandelt worden als eben die Geschichte von den Geschwistern Orest und Elektra, die ihre Mutter Klytaimestra töten, um die Ermordung des Vaters zu rächen. Unbestritten ist, dass Aischylos’ Darstellung in den „Choephoren“ die älteste ist (458 v. Chr.), höchst umstritten ist dagegen, ob Sophokles oder Euripides zuerst ihre „Elektra“ verfassten. Dies Problem wird allerdings nicht im Zentrum des Seminars stehen, sondern der eur. Text selbst und seine Interpretation.

Zur Vorbereitung sollte aber Aischylos’ Orestie gelesen werden, am besten in der Übersetzung von Peter Stein (München, Beck, 2007, ISBN: 9783406427213). Zur ersten Stunde ist der Prolog zu präparieren (V. 1-53).
Empfohlene Literatur:
Der gr. Text kann bequem als pdf-Dokument aus der Uni-Bibliothek heruntergeladen werden (dort auch reiche Literaturhinweise):
Euripides, Electra (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana) Herausgegeben von: Giuseppina Basta Donzelli, 1995 https://doi.org/10.1515/9783110952353 (als Kommentar ist immer noch gültig: J. D. Denniston, Euripides, Electra, Oxford 1939, reprint 1954)

 

PS Seneca, De vita beata

Dozent/in:
Alessa Vogt
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6, Zentrum für Mittelalterstudien, Modulstudium
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, MG2/01.02
Einzeltermin am 2.12.2022, 16:00 - 20:00, MG2/01.02
Einzeltermin am 3.12.2022, 9:00 - 15:00, MG2/01.02
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Leistungsnachweis: Hausarbeit

Erwartet werden zudem die aktive Mitarbeit im Seminar und die Bereitschaft, ein Kurzreferat (5 bis 10 Minuten) zu übernehmen. Außerdem wird ein Textkenntnistest geschrieben.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Basismodul II und Aufbaumodul Literaturwissenschaft

Bachelor: Studienbeginn vor SoSe 2020:
BA-Latinistik: Aufbaumodul Literaturwissenschaft Latinistik; Basismodul Textanalyse Latinistik
BA-Gräzistik: Aufbaumodul Latein (5 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn ab SoSe 2020
BA-Latinistik: Basismodul II und Aufbaumodul Literaturwissenschaft Latinistik (6 ECTS); Aufbaumodul Kulturwissenschaft Latinistik (5 ECTS)
BA-Gräzistik: Aufbaumodul Kulturwissenschaft Latinistik (5 ECTS)

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Lucius Annaeus Seneca gilt als einer der bekanntesten römischen Philosophen, Tragödiendichter und meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Besonders mit seinen Tragödien und den Moralischen Briefen an Lucilius hat er zwei umfangreiche Corpora hinterlassen, die eine große Bedeutung für die europäische Kultur besitzen. Ebenso verfasste er die Dialogi, zu denen auch seine Schrift über das glückliche Leben - De vita beata - zählt. Dieses Werk stellt neben der Betrachtung des Autors selbst, seinem Ruf sowie den politischen Umständen seiner Zeit das Thema dieses Proseminars dar.
Empfohlene Literatur:
Textgrundlage: REYNOLDS, L. D., Dialogi, Oxford 1977.

 

Ü Lektüreübung Theokrit

Dozent/in:
Olga Chernyakhovskaya
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4
Termine:
Mo, 12:00 - 14:00, U5/00.24
Die Lehrveranstaltung beginnt ab der zweiten Semesterwoche, am 24. Oktober 2022.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Griechisch: Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodul I+II Sprachkompetenz (4 ECTS), Ergänzungsmodul (4 ECTS), Wahlpflichtmodul (3 bzw. 4 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn vor SoSe 2020
BA-Gräzistik: Aufbau- und Vertiefungsmodul Sprachkompetenz Gräzistik, Basismodul Lektüre Gräzistik (4 ECTS), Wahlpflichtmodul Griechisch (3 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn ab SoSe 2020
BA-Gräzistik: Basismodul Sprachkompetenz Gräzistik (2 bzw. 4 ECTS), Aufbaumodul Sprachkompetenz Gräzistik (4 ECTS), Vertiefungsmodul Sprachkompetenz Gräzistik (2 bzw. 4 ECTS), Wahlpflichtmodul Griechisch (3 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Sprachkompetenz Gräzistik IIa (4 ECTS), IIb (2 ECTS) und III (4 ECTS).
MA-Gräzistik: Mastermodul Sprachkompetenz Gräzistik IIa (4 ECTS), IIb (2 ECTS), III (4 ECTS) und IV (2 ECTS).

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Theokrit ist einer der bedeutendsten hellenistischen Dichter und der Schöpfer der Bukolik: Von seinen Hirtengedichten nahm diese literarische Gattung ihren Ausgang und entwickelte sich über Vergils Eklogen bis zur Schäferdichtung der europäischen Renaissance und des Barock.
Hinter dem scheinbar naiven Inhalt der Gedichte Theokrits verbirgt sich, wie auch bei den anderen gelehrten Dichtern des Hellenismus, ein raffiniertes Gewebe von literarischen Anspielungen und politischen Allusionen sowie eine stark stilisierte Ausdrucksweise (deswegen lassen sich diese Gedichte nicht immer leicht verstehen).
Im Laufe des Semesters wird eine Auswahl von Theokrits Idyllen gelesen, übersetzt und besprochen.
Für die erste Sitzung sind die ersten 16 Verse des Gedichts Nr. 2 (Pharmakeutria) vorzubereiten. Bitte bringen Sie den griechischen Text mit! Im Unterricht darf jede beliebige Textausgabe verwendet werden. Oder melden Sie sich vor der ersten Sitzung, sollten Sie Schwierigkeiten haben, den Text zu finden.
Empfohlene Literatur:
Textausgaben:
Bucolici Graeci. Griechisch und englisch, ed. by A.S.F. Gow, 1952, Oxford.
Theokrit, Sämtliche Dichtungen, hrsg. v. D. Ebener, 1989, Frankfurt a. M.
Theokrit, Gedichte. Griechisch / deutsch, hrsg. und übersetzt v. B. Effe, 1999, Düsseldorf – Zürich (Sammlung Tusculum).
Theocritus, Moschus, Bion, ed. and translated by N. Hopkinson, 2015, Cambridge MA - London (Loeb Classical Library).
Theokrit, Gedichte. Griechisch und deutsch, hrsg. und übersetzt v. R. Höschele, 2016, Stuttgart (Reclam).

Kommentare:
A.S.F. Gow: Theocritus, ed. with a translation and commentary, 2nd ed. 1952, Cambridge.
K.J. Dover: Theocritus, Select Poems, ed. with an introduction and commentary, 1971, London.
Theocritus: Idylls, translated by A.Verity with an introduction and notes by R.Hunter, 2003, Oxford.

Zur Einführung:
D. Meyer: „Theokrit. Die Pseudo-Theokritea“ in: B. Zimmermann, A. Rengakos (Hrsg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike. Band 2: Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit, München 2014, S. 215–230.

 

Ü Lektüreübung: Ovid, Heroides

Dozent/in:
Markus Schauer
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, U5/02.17
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Lektüreübung mit Abschlussklausur.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodul II Sprachkompetenz (4 ECTS), Vertiefungsmodul I Sprachkompetenz (2 ECTS); Ergänzungsmodul (4 ECTS), Wahlpflichtmodul (3 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn vor SoSe 2020
BA-Latinistik: Aufbau- und Vertiefungsmodul Sprachkompetenz Latinistik, Basismodul Lektüre Latinistik, Wahlpflichtmodul Latein (3 ECTS)
BA-Gräzistik: Wahlpflichtmodul Latein (3 bzw. 4 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn ab SoSe 2020
BA-Latinistik: Aufbaumodul Sprachkompetenz Latinistik (4 ECTS), Vertiefungsmodul Sprachkompetenz Latinistik (2 bzw. 4 ECTS), Wahlpflichtmodul Latein (3 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik IIa (4 ECTS), IIb (2 ECTS) und III (4 ECTS).
MA-Latinistik: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik IIa (4 ECTS), IIb (2 ECTS), III (4 ECTS) und IV (2 ECTS).

Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich, da die Teilnahme an dieser Veranstaltung begrenzt sein wird.

Sobald Sie sicher einen Platz bei der entsprechenden Veranstaltung haben, melden Sie sich doch bitte bei allen anderen Doppelbelegungen der Fairness halber wieder ab.


FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Die Heroides des Publius Ovidius Naso, welche im ersten Teil (Briefe 1–15) fiktive Briefe von mythischen Frauen an ihre Männer und im zweiten Teil (Briefe 16–21) Briefpaare von mythischen Paaren zum Thema haben, sind in der frühen Schaffensphase des Dichters zu verorten. Neben bekannten Figuren wie Penelope, Dido, Ariadne, Medea oder auch Helena finden auch unbekanntere Frauen wie Oinone oder Canace Einzug in das im elegischen Distichon verfasste Werk. Als augusteische Dichter gibt er sich ganz als poeta doctus, der sich an den lector doctus wendet. Die Heroides sind angelehnt an die römische Liebeselegie, was sich in Anklängen an die elegische Topik erkennen lässt. Die Epistulae heroidum behandeln damit ein Panoptikon der Liebesdarstellungen, von der erfüllten Liebe der Penelope und ihres Gatten über die unerwiderte Liebe der Dido bis hin zum Inzest bei Phaidras und Hippolytos.

Nach einer allgemeinen Einführung in das Werk stehen zunächst die Übersetzung und Diskussion des Briefes der Penelope an Ulixes im Mittelpunkt. Im weiteren Verlauf rücken dann die Doppelbriefe (Paris und Helena, Hero und Leander, Acontius und Cydippe) in das Zentrum, welche sich dadurch auszeichnen, dass die Frauen einen Antwortbrief auf den Brief der Männer verfassen.

Die Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung am 9. Februar 2023 statt.

 

Ü Lektüreübung: Sueton, de vita Caesarum (divus Augustus, divus Claudius, Nero)

Dozent/in:
Jeremias Grau
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.22
Einzeltermin am 6.2.2023, 16:00 - 19:00, U5/02.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Lektüreübung mit Abschlussklausur.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodul II Sprachkompetenz (4 ECTS), Vertiefungsmodul I Sprachkompetenz (2 ECTS); Ergänzungsmodul (4 ECTS), Wahlpflichtmodul (3 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn vor SoSe 2020
BA-Latinistik: Aufbau- und Vertiefungsmodul Sprachkompetenz Latinistik, Basismodul Lektüre Latinistik, Wahlpflichtmodul Latein (3 ECTS)
BA-Gräzistik: Wahlpflichtmodul Latein (3 bzw. 4 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn ab SoSe 2020
BA-Latinistik: Aufbaumodul Sprachkompetenz Latinistik (4 ECTS), Vertiefungsmodul Sprachkompetenz Latinistik (2 bzw. 4 ECTS), Wahlpflichtmodul Latein (3 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik IIa (4 ECTS), IIb (2 ECTS) und III (4 ECTS).
MA-Latinistik: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik IIa (4 ECTS), IIb (2 ECTS), III (4 ECTS) und IV (2 ECTS).

Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich, da die Teilnahme an dieser Veranstaltung begrenzt sein wird.

Sobald Sie sicher einen Platz bei der entsprechenden Veranstaltung haben, melden Sie sich doch bitte bei allen anderen Doppelbelegungen der Fairness halber wieder ab.


FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Der dem Ritterstand entstammende kaiserzeitliche Biograph Gaius Suetonius Tranquillus (~70 n. Chr. - nach 130 n. Chr.) hat der Nachwelt mit seinem Hauptwerk De vita Caesarum ein in kulturgeschichtlicher Hinsicht epochales Monumentum vermacht. Dieses umfasst in acht Einzelbüchern die Biographien Caesars und der elf Caesares von Augustus bis Domitian. Zweifelsohne mag die zeitweilige Stellung Suetons als scholasticus des Plinius minor sowie später als einflussreicher Kanzleisekretär (procurator ab epistulis) unter Kaiser Hadrian auf die Abfassung der Einzelviten eingewirkt haben.

Allerdings wollte Sueton kein Geschichtswerk schreiben. Er setzte vielmehr bei seinen Lesern die Kenntnis der Ereignisgeschichte voraus [Kierdorf (1992), 19]. Mit der stilistisch an die Fachschriftstellerei angelehnten Vitensammlung schuf Sueton eine typische Form der alexandrinischen Biographie, die sich auf zweifache Weise manifestiert: einerseits in der Etablierung eines Schemas nach Rubriken anstelle der gewohnt chronologischen Darstellung des Lebens einer politischen Persönlichkeit. Andererseits in der Berufung auf die römisch-biographische Tradition durch die Reihung von guten und schlechten Exempla. Gerade die Mixtur aus scheinbar glaubwürdigen Elementen, wie der Darstellung der Jugend und Erziehung, und fragwürdigen, wie pikanten Details aus dem Privatleben der Kaiser, macht die Viten zu einer lohnenswerten Lektüre.
Das Textkorpus für die Abschlussklausur umfasst die Vitae der Caesares Divus Claudius und Nero in Gänze sowie die ersten 10 Seiten aus der Vita Divi Augusti. Im Kurs sollen in gemeinsamer Lektüre ausgewählte Passagen aus ebendiesen Viten unter Einbezug von intertextuellen, historischen und sprachlichen Aspekten gelesen werden. Die Textgrundlage bildet dabei die Oxfordausgabe von Robert A. Kaster aus dem Jahr 2016.

Die Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung am 6. Februar 2023 statt.
Empfohlene Literatur:
Textausgaben:
  • Suetonius: De vita Caesarum libri VIII et De grammaticis et rhetoribus librer (= Scriptorum classicorum bibliotheca Oxoniensis), ed. Kaster, Robert A., Oxford 2016 (maßgebliche kritische Textausgabe).
  • Suetonius: C. Suetoni Tranquilli opera. Vol. I. De vita Caesarum libri VIII. Editio minor. Editio stereotypa editionis prioris 1908 (= Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana), ed. Ihm, Maximilian, Stuttgart 21958 (11908) [kostenloser Zugang über die Bibliotheca Teubneriana].

Kommentare:
  • Carter, John M.: Suetonius, Divus Augustus. Edited with introduction and commentary by John M. Carter, Bristol 1982.
  • Kierdorf, Wilhelm: Sueton: Leben des Claudius und Nero. Textausgabe mit Einleitung, kritischem Apparat und Kommentar. Hrsg. von Wilhelm Kierdorf (= Uni-Taschenbücher 1715), Paderborn/München u.a. 1992.

Übersetzungen:
  • Lambert, André: Sueton. Leben der Caesaren. Übersetzt und herausgegeben von André Lambert, München 1972.
  • Martinet, Hans: Die Kaiserviten. Berühmte Männer Lateinisch-Deutsch, Düsseldorf 22000.

Einführende Literatur:
  • Grant, Michael: Klassiker der antiken Geschichtsschreibung, München 1973.
  • Gugel, Helmut: Studien zur biographischen Technik Suetons (= Wiener Studien 7), Wien 1977.
  • Wallace-Hadrill, Andrew: Suetonius. The scholar and his Caesars, New Haven 1984.

 

Ü Einführung in das Studium der Klassischen Philologie

Dozent/in:
Johannes Zenk
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6, Modulstudium
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U7/01.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Leistungsnachweis: Klausur
Erwartet werden zudem die aktive Mitarbeit in der Übung und die Anfertigung kleinerer Hausaufgaben.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Basismodul I Literaturwissenschaft

Bachelor:
BA-Gräzistik: Basismodul Literaturwissenschaft Gräzistik A
BA-Latinistik: Basismodul Literaturwissenschaft Latinistik

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Die Übung führt Studienanfänger*innen in die Klassische Philologie – bestehend aus Gräzistik und Latinistik – ein. Nach einer kurzen Einführung in das Erkenntnisinteresse und die Geschichte des Faches sowie die Geschichte der Antike wird ein kurzer Überblick in die Geschichte der lateinischen Sprache und ihre Stellung in den indoeuropäischen Sprachen gegeben. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Kennenlernen der Methoden der Texterschließung und Textinterpretation. Dazu werden wir uns zunächst mit Besonderheiten der Textgeschichte und Textüberlieferung sowie Methoden der Textkritik vertraut machen. Anschließend beschäftigen wir uns mit der Aussprache des Lateinischen, den häufigsten metrischen Formen sowie der Stilistik und Rhetorik antiker Texte.

Im zweiten Teil des Semesters erarbeiten wir uns einen Überblick über wichtige Epochen und Gattungen der lateinischen Literatur und üben Arbeitsweisen wie die Recherche von Forschungsliteratur sowie den Umgang mit Hilfsmitteln wie Wörterbüchern, Nachschlagewerken und Grammatiken ein.

Begleitend zur Übung findet ein Tutorium (vierzehntägig) statt. Das Tutorium dient vor allem der Übung der einzelnen Arbeitsweisen sowie der Klausurvorbereitung. Daher wird die Teilnahme am Tutorium dringend empfohlen.

Abschlussklausur: 8. Februar 2023 ab 10.00 Uhr
Empfohlene Literatur:
Riemer, Peter / Weißenberger, Michael / Zimmermann, Bernhard: Einführung in das Studium der Latinistik, München 1998.

Schröder, Bianca-Jeanette: Einführung in das Studium der lateinischen Literatur. Ein Arbeitsbuch, Tübingen 2010.

Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung besprochen.

 

TU Tutorium zur Einführung in das Studium der Klassischen Philologie

Dozent/in:
Leon Oberst
Angaben:
Tutorien, 1 SWS
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, OK8/02.04
Das Tutorium findet 14-tägig statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Für das Tutorium müssen und können Sie sich nicht anmelden, da es in FlexNow als nicht scheinrelevant nicht aufgeführt ist. Gehen Sie bitte einfach in die erste Sitzung in der ersten Semesterwoche am 20. Oktober 2022.

Alle weiteren Termine finden wie folgt statt:
3. November 2022
24. November 2022
15. Dezember 2022
12. Januar 2023
26. Januar 2023
2. Februar 2023
Empfohlene Literatur:
Siehe die Angaben bei der Übung "Einführung in die Klassische Philologie".

 

Ü Einführung in die lateinisch-deutsche Übersetzung

Dozent/in:
Johannes Zenk
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 25.10.2022, Einzeltermin am 29.11.2022, 16:00 - 18:00, MG2/01.02
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Erwartet werden: regelmäßige Anwesenheit und die Teilnahme an Übungs- und Abschlussklausur. Das Bestehen der Abschlussklausur ist Bedingung für den Erwerb eines benoteten Scheins.

Dieser Kurs richtet sich explizit an Studienanfänger*innen.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Basismodul Sprachkompetenz

Bachelor:
BA-Latinistik: Aufbaumodul Sprachkompetenz Latinistik

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Die Übung zielt darauf, die aus dem schulischen Lateinunterricht mitgebrachte Kompetenz im Übersetzen weiter auszubauen. Ein Schwerpunkt der Arbeit wird dabei sein, den Umgang mit unbekannten Texten zu üben. Dazu übersetzen wir einfachere Prosatexte aus dem Stegreif und erarbeiten Techniken, die Sie befähigen sollen, Texte ohne Hilfsmittel ins Deutsche zu übertragen. Außerdem werden wir verschiedene Strategien für die inhaltlich-sprachliche Erschließung unbekannter Texte kennenlernen und praktisch anwenden. Auch verschiedene Übersetzungsmethoden sollen besprochen werden. Erfahrungsgemäß stellt die Wortschatzarbeit gerade am Anfang des Studiums ein wichtiges Feld dar. Daher werden wir uns auch diesem Thema im Kurs widmen. Kursbegleitend empfehle ich, mit der unten genannten Wortkunde zu arbeiten, deren Anschaffung empfohlen wird.

Abschlussklausur: 16. Februar 2023 ab 14.00 Uhr
Empfohlene Literatur:
Wortkunde:
Habenstein, E. / E. Hermes / H. Zimmermann: Latein. Grund- und Aufbauwortschatz, Neubearbeitung von G. H. Klemm, Stuttgart und Leipzig 2012.

 

Ü Lat.-dt. Übersetzungsübungen I

Dozent/in:
Johannes Zenk
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, U5/02.17
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Leistungsnachweis: Abschlussklausur

Erwartet werden:
regelmäßige Anwesenheit
Teilnahme an Übungs- und Abschlussklausur

Die Übersetzungstexte werden im Seminar in Kopie zur Verfügung gestellt.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Vertiefungsmodul Sprachkompetenz I (6 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik IIb (6 ECTS).
MA-Latinistik: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik IIb (6 ECTS).

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
In diesem Kurs soll die Übersetzung lateinischer Dichtungstexte aus dem Stegreif und ohne Hilfsmittel eingeübt werden. Es sollen außerdem Übersetzungsstrategien besprochen und eingeübt werden, die das Übersetzen unbekannter lateinischer Texte erleichtern sollen. Es wird empfohlen, begleitend zu diesem Kurs selbstständig mit Hilfe einer Wortkunde und durch eigene Lektüre lateinischer Texte stetig den Wortschatz zu erweitern und zu vertiefen.

Abschlussklausur: 16. Februar 2023 ab 14.00 Uhr

 

Ü Lat.-dt. Übersetzungsübungen II (auch zur Vorbereitung auf das Staatsexamen)

Dozent/in:
Johannes Zenk
Angaben:
Übung, 3 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Di, 18:00 - 20:30, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Eine Teilnahme ist nur für Studierende möglich, die den Kurs Lat.-dt. Übersetzungsübungen I bereits bestanden haben.

Leistungsnachweis (nur MA-Studiengang): Klausur

Für Lehramtsstudierende dient dieser Kurs der Vorbereitung auf die lateinisch-deutsche Übersetzungsklausur im Staatsexamen. Eine Teilnahme ist erst dann sinnvoll, wenn Sie den Kurs Lateinisch-deutsche Übersetzungsübungen I schon bestanden haben und planen, in den nächsten zwei oder drei Semestern das Staatsexamen abzulegen.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Vertiefungsmodul Sprachkompetenz II (4 ECTS)

Master:
MA-Latinistik: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik IV (8 ECTS).

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
In diesem Kurs werden anspruchsvolle lateinische Dichtungs- und Prosatexte verschiedener Gattungen ins Deutsche übersetzt. Dafür sind eine kontinuierliche Wortschatzarbeit mittels Wortkunde und eigene Lektüre lateinischer Texte unerlässlich. Im Kurs werden größtenteils Texte aus dem Stegreif übersetzt. Ein Schwerpunkt liegt in der Einübung von Strategien, die es erleichtern sollen, schwierigere, unbekannte Texte sprachlich und inhaltlich zu erschließen und zu übersetzen. In regelmäßigen Abständen finden Probeklausuren statt, die anschließend korrigiert und besprochen werden.

Abschlussklausur: 16. Februar 2023 ab 14.00 Uhr

 

Ü Übungen zur griechischen Grammatik und Stilistik I

Dozent/in:
Dominicus Ludwig
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, U2/02.04
Die Veranstaltung findet ab der zweiten Semesterwoche - Mittwoch 26. Oktober 2022 - statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Griechisch: Basismodul Sprachkompetenz (4 ECTS)

Bachelor:
BA-Gräzistik: Aufbaumodul Sprachkompetenz Gräzistik (4 ECTS)

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Die Stilübung behandelt die grundlegenden Phänomene der griechischen Morphologie und Syntax mit dem Ziel, eigene griechische Sätze und Texte zu schreiben.

 

Ü Übungen zur griechischen Grammatik und Stilistik II und III

Dozent/in:
Olga Chernyakhovskaya
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6
Termine:
Fr, 10:00 - 12:00, U5/02.22
Einzeltermin am 18.11.2022, Einzeltermin am 20.1.2023, 10:00 - 12:00, MG1/01.02
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeit für den Kurs II:
Lehramt:
LA-Griechisch: Aufbaumodul Sprachkompetenz (4 ECTS)

Bachelor:
BA-Gräzistik: Vertiefungsmodul Sprachkompetenz Gräzistik (4 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Sprachkompetenz Gräzistik IIa (4 ECTS)
MA-Gräzistik: Mastermodul Sprachkompetenz Gräzistik IIa (4 ECTS)

Modulzugehörigkeit für den Kurs III:
Lehramt:
LA-Griechisch: Vertiefungsmodul Sprachkompetenz I und II (6 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Sprachkompetenz Gräzistik III (6 ECTS)
MA-Gräzistik: Mastermodul Sprachkompetenz Gräzistik III (6 ECTS)

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Es werden Texte im Schwierigkeitsgrad vom Stilkurs II und Stilkurs III aus dem Deutschen ins Griechische übersetzt.

Erwartet wird regelmäßige Teilnahme und Abgabe von Hausaufgaben zur Korrektur (erstmals in der 2. Sitzung).

Bedingung für den Erwerb eines benoteten Scheins ist das Bestehen der Abschlußklausur.

 

Ü Übungen zur lateinischen Grammatik und Stilistik Kurs I, 2. Teil

Dozent/in:
Johannes Zenk
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4
Termine:
Do, 8:00 - 10:00, U5/02.17
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Erwartet werden: regelmäßige Anwesenheit, regelmäßige Abgabe von Hausaufgaben, Teilnahme an Probeklausur.

Voraussetzung für den Scheinerwerb: Bestehen der Abschlussklausur über den Stoff des 1. und 2. Teils.

Der Kurs richtet sich an Studierende, die den 1. Teil des Kurses im SoSe 2022 bereits absolviert und den Schein noch nicht erworben haben.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Basismodul Sprachkompetenz

Bachelor:
BA-Latinistik: Aufbaumodul Sprachkompetenz Latinistik

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Aufbauend auf den Kenntnissen des 1. Teils werden zentrale Kapitel der lateinischen Grammatik zur Wiederholung, Vertiefung und Festigung besprochen und durch Übersetzung von Einzelsätzen vom Deutschen ins Lateinische geübt. Themen des zweiten Teils sind die konjunktivische Zeitenfolge sowie sämtliche Arten von Nebensätzen (RHH §§ 233ff.).

Der Besuch des zugehörigen Tutoriums wird nachdrücklich empfohlen.

Abschlussklausur: 15. Februar 2023 ab 14.00 Uhr
Empfohlene Literatur:
Grundlage des Kurses ist folgende Grammatik:
H. Rubenbauer / J. B. Hofmann / R. Heine, Lateinische Grammatik, Bamberg und München 1995 (mehrere Nachdrucke).

Weitere Literatur:
Th. Burkard / M. Schauer: Lehrbuch der lateinischen Syntax und Semantik. Begründet von Hermann Menge, 6., durchges. u. aktualisierte, Darmstadt 2020.
Ch. Cathrein / A. Spahl: Lateinische Stilübungen für Studienanfänger, Darmstadt 2018.

 

TU Tutorium zu den Übungen zur lateinischen Grammatik und Stilistik, Kurs I, 2. Teil

Dozent/in:
Dominik J. Herrmann
Angaben:
Tutorien, 1 SWS
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, MG1/01.02
Das Tutorium findet 14-tätig statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Für das Tutorium müssen und können Sie sich nicht anmelden, da es in FlexNow als nicht scheinrelevant nicht aufgeführt ist.

Das Tutorium beginnt in der zweiten Semesterwoche, am 26. Oktober 2022, die weiteren Termine sind:

02.11.2022
16.11.2022
30.11.2022
14.12.2022
18.01.2022
01.02.2022
08.02.2022

 

Ü Übungen zur lateinischen Grammatik und Stilistik, Kurs II

Dozent/in:
Annette Hillgruber
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4
Termine:
Fr, 8:00 - 10:00, U5/02.17
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Es wird regelmäßige Anwesenheit im Kurs, regelmäßige Abgabe von Hausaufgaben sowie die Teilnahme an der Probeklausur erwartet.

Das Bestehen der Abschlussklausur ist Bedingung für den Erwerb eines benoteten Scheins.

Dieser Kurs richtet sich an Studierende, die den Kurs „Übungen zur lateinischen Grammatik und Stilistik I“ bereits bestanden haben.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Aufbaumodul Sprachkompetenz (4 ECTS)

Bachelor:
BA-Latinistik: Vertiefungsmodul Sprachkompetenz Latinistik (4 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik IIa (4 ECTS).
MA-Latinistik: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik IIa (4 ECTS).

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
In diesem Kurs werden aufbauend auf den Kenntnissen aus den „Übungen zur lateinischen Grammatik und Stilistik I“ zusammenhängende Texte aus Cicero und Caesar ins Lateinische übersetzt. Den ersten Text erhalten Sie in der ersten Sitzung; die Abgabe der Hausaufgaben sowie Austeilung der Korrekturen erfolgt in den jeweiligen Sitzungen.

Abschlussklausur: 15. Februar 2023 ab 14.00 Uhr
Empfohlene Literatur:
Rubenbauer, Hans/ Hofmann, Johann B./ Heine, Rolf: Lateinische Grammatik, Bamberg/München 121995 (mehrfach nachgedruckt).

Burkard, Thorsten/ Schauer, Markus: Lehrbuch der lateinischen Syntax und Semantik. Begründet von Hermann Menge, Darmstadt 62020.

Meckelnborg, Christina, Lateinische Phraseologie. Begründet von Carl Meißner, Darmstadt 62015.

Menge, Hermann: Lateinische Synonymik, hrsg. v. O. Schönberger, Heidelberg 92011.

 

Ü Übungen zur lateinischen Grammatik und Stilistik, Kurs III A

Dozent/in:
Johannes Zenk
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung für die Teilnahme:
Erwartet werden: regelmäßige Anwesenheit, regelmäßige Abgabe von Hausaufgaben, Teilnahme an der Probe- und Abschlussklausur.

Das Bestehen der Abschlussklausur ist Bedingung für den Erwerb eines benoteten Scheins.

Dieser Kurs richtet sich ausschließlich an Studierende, die den Stilkurs II bereits bestanden haben.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Vertiefungsmodul Sprachkompetenz II (6 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik III (6 ECTS).
MA-Latinistik: Mastermodul Sprachkompetenz Latinistik III (6 ECTS).

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Ziel des Kurses ist es, die Fähigkeit zu vertiefen, deutsche Texte auf Staatsexamensniveau unter Klausurbedingungen (also ohne Hilfsmittel) grammatisch einwandfrei und stilistisch angemessen in klassisches Latein zu übersetzen.

Abschlussklausur: 15. Februar 2023 ab 14.00 Uhr
Empfohlene Literatur:
Grammatiken
H. Rubenbauer / J. B. Hofmann / R. Heine, Lateinische Grammatik, Bamberg und München 121995 (mehrere Nachdrucke).
Th. Burkard / M. Schauer, Lehrbuch der lateinischen Syntax und Semantik. Begründet von Hermann Menge, 6., durchges. u. aktualisierte Auflage, Darmstadt 2020.

Phraseologie
Meckelnborg, Ch., Lateinische Phraseologie. Begründet von Carl Meißner, 6., überarb. Aufl., Darmstadt 2015 (oder ältere Auflagen).

 

Ü Übungen zur lateinischen Grammatik und Stilistik, Kurs III B

Dozent/in:
Johannes Zenk
Angaben:
Übung, 2 SWS
Termine:
Mi, 8:00 - 10:00, U5/02.18
Einzeltermin am 30.11.2022, 8:00 - 10:00, U7/01.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung für die Teilnahme:
Die Teilnahme ist nur den Studierenden möglich, die den Stilkurs III bereits bestanden haben.

Diese Veranstaltung dient zur Vorbereitung auf das Staatsexamen. Es kann kein benoteter Schein erworben werden.

Erwartet werden: regelmäßige Anwesenheit, regelmäßige Abgabe von Hausaufgaben.

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Ziel des Kurses ist es, die Fähigkeit zu vertiefen, deutsche Texte auf Staatsexamensniveau unter Klausurbedingungen (also ohne Hilfsmittel) grammatisch einwandfrei und stilistisch angemessen in klassisches Latein zu übersetzen.
Empfohlene Literatur:
Grammatiken
H. Rubenbauer / J. B. Hofmann / R. Heine, Lateinische Grammatik, Bamberg und München 1995 (mehrere Nachdrucke).
Th. Burkard / M. Schauer: Lehrbuch der lateinischen Syntax und Semantik. Begründet von Hermann Menge, 6., durchges. u. aktualisierte Auflage, Darmstadt 2020.

Phraseologie
Meckelnborg, Ch., Lateinische Phraseologie. Begründet von Carl Meißner, 6., überarb. Aufl., Darmstadt 2015 (oder ältere Auflagen).

 

Ü Griechische Sprach- und Stilanalyse

Dozent/in:
Sabine Vogt
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeit:
Lehramt: LA-Griechisch: Basismodul Sprachkompetenz (4 ECTS)
Bachelor: BA-Gräzistik: Basismodul Sprachkompetenz Gräzistik (4 ECTS)

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
In diesem Kurs werden Textpassagen aus verschiedenen Werken der griechischen Literatur gründlich analysiert und transformiert. Dabei steht die Vielfalt der Aufgabenstellungen und Methoden im Vordergrund: die Analyse von Formen, Syntax, Semantik und Stil; die Übersetzung nach unterschiedlichen Methoden und mit unterschiedlichen Zielsetzungen (z.B. dokumentarisch die Ausgangssprache abbildend oder zielsprachenorientiert für unterschiedliche Zielgruppen etc.); die Transformation in alternative Ausdrucksweisen, z.B. von direkter in indirekte Rede, von Hypotaxe in Parataxe, von Partizipien in Nebensätze, von Dichtersprache in attische Prosa; die Analyse von Idiomatik und Phraseologie. Auf diese Weise soll anhand einer mikroskopischen Lektüre und Textarbeit die Fähigkeit trainiert werden, einerseits unbekannte Texte eigenständig zu analysieren, zu verstehen, zu übersetzen und stilistisch zu würdigen, und andererseits aus der Lektüre griechischer Originaltexte Übungsmaterial und Anregungen für das eigenständige Verfassen klassischer attischer Prosa zu gewinnen.

Diese Herangehensweise übt Fähigkeiten und Techniken, die man sowohl für die Übersetzung aus dem Griechischen als auch für die Übersetzung ins Griechische und für die Stilanalyse und Interpretation griechischer Literatur benötigt.

Der Kurs richtet sich vor allem an Studierende der frühen Semester im Fach Griechisch. Er wird als Vorbereitung und Begleitung für Lektüreübungen und für Übungen zur griechischen Grammatik und Stilistik empfohlen. Auch Studierenden höherer Semester wird er empfohlen, insbesondere als Vorbereitung auf das Staatsexamen.

 

Ü Griechische Literaturgeschichte und Interpretation - Erster Teil: Dichtung

Dozent/in:
Sabine Vogt
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.17
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Griechisch: Vertiefungsmodul Sprachkompetenz II (4 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Sprachkompetenz Gräzistik IIb (6 ECTS)
MA-Gräzistik: Mastermodul Sprachkompetenz Gräzistik IIb (6 ECTS); Mastermodul Sprachkompetenz Gräzistik IV (8 ECTS)

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Texte durch Interpretation sich selbst zu erschließen und anderen zugänglich zu machen, ist tägliche Übung aller philologischen Disziplinen – im Studium vom ersten Tag an in Vorlesungen und Seminaren, in Referaten und Seminararbeiten bis hin zur Abschlussarbeit und, für Lehramts-Studierende, der Staatsexamensklausur. Dafür braucht man als Gräzist:in einerseits Methoden und Techniken der Textanalyse, andererseits Kenntnisse über Literatur- und Kulturgeschichte der griechischen Antike. Beides soll in dieser Lehrveranstaltung vermittelt und eingeübt werden. Dazu wird ein Überblick über die Epochen, Gattungen, Autoren und Hauptwerke der griechischen Literatur von der Archaik bis in die römische Kaiserzeit erarbeitet, unter anderem an ausgewählten repräsentativen Texten, deren Interpretation methodisch und systematisch geübt wird. Wenn gewünscht, werden dazu unter anderem frühere Staatsexamens-Klausuren herangezogen.

Diese Übung ist so konzipiert, dass im Verlauf von zwei Semestern ein Durchgang durch die gesamte griechische Literaturgeschichte und ihre Gattungen vorgenommen wird. Dabei finden Werke und Autoren besondere Berücksichtigung, die zum zentralen ‘Kanon’ der griechischen Literatur gehören und daher im gymnasialen Lehrplan verankert sind. Wünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Schwerpunktsetzung werden gerne berücksichtigt. Ein vorläufiger (und jeweils aktualisierter) Plan über beide Semester steht im VC-Kurs bereit. Im Wintersemester 2022/23 stehen die Dichtungsgattungen Epos, Lyrik und Drama im Mittelpunkt, im Sommersemester 2023 die verschiedenen Formen der Prosa.

Ausdrücklich sei auch zur Teilnahme an einzelnen ausgewählten Sitzungen eingeladen, wenn jemand sich für einzelne Autoren oder Gattungen besonders interessiert. Willkommen sind dazu oder zum ganzen Kurs auch Studierende der Latinistik, die Ihre Kenntnisse der griechischen Literaturgeschichte vertiefen möchten.
Empfohlene Literatur:
Hose, Martin: Kleine griechische Literaturgeschichte. Von Homer bis zum Ende der Antike, München: C.H. Beck 1999.

Paulsen, Thomas: Geschichte der griechischen Literatur, Stuttgart: Reclam 2005.

Görgemanns, Herwig (Hg.): Die griechische Literatur in Text und Darstellung. Fünf Bände in Kassette, griechisch/deutsch, Stuttgart: Reclam 2014 (1. Aufl. 1991).

Zimmermann, Bernhard (Hg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike. Erster Band: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit, München: C.H. Beck 2001 [Handbuch der Altertumswissenschaften VII.1].

Zimmermann, Bernhard u. Antonios Rengakos (Hg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike. Zweiter Band: Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit, München: C.H. Beck 2014 [Handbuch der Altertumswissenschaften VII.2].

 

Ü Lateinische Literaturgeschichte und Interpretation

Dozent/in:
Markus Schauer
Angaben:
Übung, 2 SWS, ECTS: 2
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, MG1/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung findet seit dem Sommersemester 2018 wöchentlich statt.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Examensmodul Literaturwissenschaft

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Lateinische Literaturgeschichte und Textinterpretation II (2 ECTS)
MA-Latinistik: Mastermodul Lateinische Literaturgeschichte und Textinterpretation II (2 ECTS)

Anmeldung zur TEILNAHME dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Diese Veranstaltung bereitet auf die Interpretationsklausur im Staatsexamen vor. Alte Klausuren und zentrale Texte der lateinischen Literatur werden übungshalber nach den bekannten Leitlinien interpretiert. Besondere Wünsche der Teilnehmer zur Textauswahl können berücksichtigt werden.

 

P Studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum im Fach Latein

Dozent/in:
Maximilian Dahsler
Angaben:
Praktikum, 4 SWS, ECTS: 3
Termine:
Mi, 8:00 - 12:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das studienbegleitende Praktikum findet am E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium unter Leitung von Herrn Scherl statt. Die TeilnehmerInnen nehmen bitte Anfang Oktober per Mail mit dem E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium Kontakt auf (info(at)eta-hoffmann-gymnasium.de).

Modulzugehörigkeit:
LA Latein:
Theorie-/Praxismodul Fachdidaktik

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Die Studierenden des Lehramtes an Gymnasien müssen in einem ihrer beiden Fächer ein "studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum" ableisten (§ 34 Abs. 1 Nr. 4 LPO I). Es umfasst Unterrichtsbesuche und eigene Lehrversuche der TeilnehmerInnen an der Praktikumsschule. Studienziele sind: Lern- und Sozialverhalten der SchülerInnen, Unterrichtsstile der Lehrkräfte, Unterrichtsverfahren, Medieneinsatz, Kontrollverfahren, Vorbereitung und Analyse unterrichtlicher Vorhaben. Zugeordnet ist ein fachdidaktisches Begleitseminar an der Universität. Aus organisatorischen Gründen wird das Praktikum nur im Wintersemester angeboten. Die Studierenden sind gehalten, Praktikum und Seminar rechtzeitig in ihren Studienplan aufzunehmen.

 

S Seminar zum Studienbegleitenden Praktikum im Fach Latein

Dozent/in:
Maximilian Dahsler
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 2
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, KR14/00.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Besuch des Begleitseminars ist für alle TeilnehmerInnen am Praktikum verpflichtend. Die Ableistung des studienbegleitenden fachdidaktischen Praktikums ist nach § 34 Abs. 1 Nr. 4 LPO I in einem der beiden Fächer verpflichtend.
Voraussichtlich wird das erste Treffen des Seminars am Mittwoch, den 19.10.2022, nach dem ersten Vormittag an der Praktikumsschule (E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium) stattfinden.

Modulzugehörigkeit:
LA Latein:
Theorie-/Praxismodul Fachdidaktik

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Das Ziel des Seminars besteht darin, die bei Unterrichtsbesuchen und -versuchen gewonnenen Erfahrungen zu analysieren und zu bewerten, Kenntnisse über Aufbau und praktische Umsetzung des Lehrplans zu gewinnen und generell Inhalte und Methoden des Lateinunterrichts kennen zu lernen.

Themenbereiche des Seminars: Aufbau, Durchführung und Nachbereitung von Grammatik- und Lektürestunden, Visualisierung von Lerninhalten, Aspekte und Möglichkeiten von Lernzielkontrollen und Leistungsmessung, Formen und Probleme von Leistungsbewertung, Einsatz der Neuen Medien im Lateinunterricht, Theorie und Praxis neuer Unterrichtsformen (z.B. Lernen durch Lehren, Freiarbeit, Lernzirkel, Wochenplanarbeit).
Empfohlene Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben.

 

Studentischer Lektürekreis Latein

Dozent/in:
Studentischer AK Klassische Philologie
Angaben:
Sonstige Lehrveranstaltung, 2 SWS
Termine:
Do, 14:00 - 16:00, MG1/01.02
Inhalt:
Es handelt sich um ein Lektüregespräch für Studierende ab dem 3. Semester. Es werden wechselnde Autoren besprochen, Moderatorinnen sind Theresa Riedl und Carina Pfahler. Die Vorbereitung und Übernahme der Sitzungen wird alternierend von den Teilnehmer*innen übernommen.

 

Kulturwissenschaftliche Übung: „Hermeneutik und Ambiguität“

Dozent/in:
Jakob Lenz
Angaben:
Übung, 2 SWS, ECTS: 5, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Einzeltermin am 28.10.2022, Einzeltermin am 11.11.2022, Einzeltermin am 25.11.2022, Einzeltermin am 9.12.2022 12:30 - 17:30, U5/02.22; Bemerkung zu Zeit und Ort: In der ersten Semsterwoche (voraussichtlich 19.10., 20h) findet eine digitale Vorbesprechung statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Scheinvoraussetzung: Portfolio

Aktive Mitarbeit wird erwartet.
Kenntnisse auf dem Niveau des Latinums sind für diesen Kurs von Vorteil.

Modulzugehörigkeit (Klassische Philologie / Griechisch / Latein):
Lehramt: Studienbeginn vor SoSe 2020
  • LA-Latein und LA-Griechisch: Wahlpflichtmodul Latein bzw. Griechisch (5 ECTS); Basismodul Kultur- und Sprachwissenschaft (5 ECTS)

Lehramt: Studienbeginn ab SoSe 2020
  • LA-Latein und LA-Griechisch: Wahlpflichtmodul Latein bzw. Griechisch (4 ECTS); Basismodul Kultur- und Sprachwissenschaft (4 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn vor SoSe 2020
  • BA-Latinistik: Basismodul Kulturwissenschaft Latinistik A und B (5 ECTS), Aufbaumodul Sprach- und Kulturwissenschaft; Wahlpflichtmodul Sprach- und Kulturwissenschaft (5 ECTS)
  • BA-Gräzistik: Basismodul Kulturwissenschaft Gräzistik A und B (5 ECTS), Aufbaumodul Sprach- und Kulturwissenschaft; Wahlpflichtmodul Sprach- und Kulturwissenschaft (5 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn ab SoSe 2020
  • BA-Latinistik: Basismodul Kulturwissenschaft Latinistik (4 ECTS), Wahlpflichtmodul Sprach- und Kulturwissenschaft (4 ECTS)
  • BA-Gräzistik: Basismodul Kulturwissenschaft Gräzistik (5 ECTS), Wahlpflichtmodul Sprach- und Kulturwissenschaft (4 ECTS)

Master:
  • MA-Klassische Philologie: Erweiterungsbereich Mastermodul Kulturwiss. II (5 ECTS)
  • MA-Gräzistik: Erweiterungsbereich Mastermodul Kulturwiss. II (5 ECTS)
  • MA-Latinistik: Erweiterungsbereich Mastermodul Kulturwiss. II (5 ECTS)

Modulzugehörigkeit KulturPLUS:
  • LA GY; LA RS: Kulturelle Bildung, Grundlagenmodul A (2 ECTS ohne Prüfung, 4 ECTS mit Modulprüfung mündliche Prüfung)


Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Das Interpretieren von Texten, Bildern und allerlei Phänomenen in der Welt ist eine zentrale kulturelle Leistung auch in den Klassische Literatur- und Altertumswissenschaften: Gerade hier trifft man allerorten auf unklare, uneindeutige Artefakte und soll sie "gut" professionell und möglichst "richtig" deuten. Was also ist dieses Deuten? Wie funktioniert das Interpretieren? Was macht Interpretationen "gut" und "gültig"? Gibt es spezifisch antike Interpretations-Techniken oder spezielle Interpretations-Verfahren gerade für antikes Material? Wo ist eine antike Hermeneutik greifbar und inwiefern ist sie wissenschaftlich im modernen Sinne? Die Fragen gewinnen an Brisanz, wenn mehrere Deutungs-Optionen miteinander konkurrieren. Dann kann man von "Mehrdeutigkeit", "Uneindeutigkeit", "Doppeldeutigkeit" oder von "Ambivalenzen" und "Ambiguität" sprechen. Doch was bezeichnen die Begriffe genau? Ist das ein besonders modernes oder ein überzeitliches Problemfeld? Worin unterscheiden sich moderne und antike Kulturen der Ambiguität? Und welcher Anteil liegt stets im Auge der Betrachtung?

Entlang solcher Fragen entwickelt die kulturwissenschaftliche Übung ein methodisches Verständnis vom (guten) Interpretieren von der Hermeneutik antiker Artefakte und vom besonderen Rang der Ambiguität heute und für die Antike. Als Grundlage dienen vielfältige Beispiele aus der griechisch-lateinischen Literatur und Bildkultur und moderne Debattenbeiträge zu ihrer Erschließung.

Die Übung findet an vier Freitag-Nachmittagen im Wintersemester statt. Sie ist für alle Interessierten zugänglich und nutzt dazu vorrangig zweisprachige Leseausgaben. In der ersten Semsterwoche (voraussichtlich 19.10., 20 Uhr) findet eine digitale Vorbesprechung statt.

Hauptseminare/Kolloquium

 

PS/HS (für Gräzisten): Euripides, Bakchen

Dozent/in:
Sabine Vogt
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6, Gender und Diversität
Termine:
Do, 14:00 - 16:00, U5/01.17
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Leistungsnachweis: Referat mit Hausarbeit

Erwartet wird zudem die aktive Mitarbeit im Seminar und die Vorbereitung auf die Textpassagen und damit verbundenen Fragestellungen der einzelnen Sitzungen.

Modulzugehörigkeit:
Lehramt: Studienbeginn vor SoSe 2020
Als Proseminar: LA-Griechisch: Basismodul I und II und Aufbaumodul Literaturwissenschaft
Als Hauptseminar: LA-Griechisch: Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft I und II

Lehramt: Studienbeginn ab SoSe 2020
Als Proseminar: LA-Griechisch: Basismodul I und II und Aufbaumodul Literaturwissenschaft (6 ECTS)
Als Hauptseminar: LA-Griechisch: Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft I und II (6 ECTS)

Bachelor: Studienbeginn vor SoSe 2020
Als Proseminar: BA-Gräzistik: Basismodul Literaturwissenschaft Gräzistik B und Aufbaumodul Literaturwissenschaft Gräzistik; Basismodul Textanalyse Gräzistik
Als Hauptseminar: BA-Gräzistik: Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft

Bachelor: Studienbeginn ab SoSe 2020
Als Proseminar: BA-Gräzistik: Basismodul I und II Literaturwissenschaft Gräzistik und Aufbaumodul Literaturwissenschaft Gräzistik (6 ECTS); Aufbaumodul Kulturwissenschaft Gräzistik (5 ECTS)
Als Hauptseminar: BA-Gräzistik: Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft

Master (als Hauptseminar):
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Griechische Literaturgeschichte und Textinterpretation I (6 ECTS)
MA-Gräzistik: Mastermodul Griechische Literaturgeschichte und Textinterpretation I und III (6 ECTS)
MA-Latinistik: Mastermodul Griechische Literaturgeschichte und Textinterpretation I (6 ECTS)

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Als bei den Dionysien in Athen im Jahr 405 oder 404 v. Chr. die Bakchen des Euripides den ersten Preis gewannen, hatte das Publikum eine zehnjährige Phase schwerer innerer Unruhen hinter sich: Das Scheitern der Sizilischen Expedition 415 v. Chr., der kurzzeitige Umsturz der demokratischen Institutionen im Oligarchenaufstand 411/410 v. Chr., die militärische Niederlage gegen Sparta bei Aigospotamoi 405 v. Chr. und die sich abzeichnende endgültige Kapitulation im Peloponnesischen Krieg zeigten deutlich, dass Athen seine seit den Perserkriegen ausgebaute Hegemonialstellung in Griechenland verloren hatte, dass tradierte Werte und vermeintliche Gewissheiten im sozialen und politischen Miteinander durch ‚neumodische‘ kritische Stimmen und Einflüsse in Frage gestellt waren.

Diese Atmosphäre genereller Verunsicherung wird in den Bakchen anhand des Mythos von Dionysos’ Rückkehr in seine Geburtsstadt Theben thematisiert und zugespitzt: Weil die Schwestern seiner Mutter Semele seine Abstammung von Zeus leugen, schlägt er sie mit Wahnsinn und Raserei. Der alte weise Seher Teiresias und Thebens Gründer Kadmos sind zwar bereit, den neuen Gott kultisch zu verehren, doch der amtierende König Pentheus (Enkel des Kadmos, Sohn der Agaue, Neffe der Semele und daher Cousin des Dionysos) versucht dies mit Macht zu unterbinden – was Dionysos’ Rache nur noch härter ausfallen lässt: Agaue selbst wird letztlich ihren Sohn Pentheus im Wahn zerfleischen.

Das Drama gilt als eines der großartigsten von Euripides und bietet Stoff für Fragen und Interpretationsansätze unter vielfältigen Aspekten: Religion und Kult, Moderne vs. Tradition, Gender-Rollen und -Konflikte, Tragik und Metatragik – um nur einige wenige Begriffspaare zu nennen. Welche Fragestellungen wir im Seminar besonders in den Blick nehmen werden, wird in den ersten Sitzungen besprochen und festgelegt. Bei der gemeinsamen Arbeit am Text wird selbstverständlich berücksichtigt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer je nach Studienfortschritt unterschiedliche Erfahrungsstände und Sprachkompetenzen mitbringen.

Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur Vorbereitung auf jede Sitzung und zur Übernahme eines (Impuls-)Referats, als Vorbereitung auf die jeweiligen Seminararbeiten. Als verbindliche Textgrundlage gilt die OCT-Ausgabe von James Diggle, die im VC bereitgestellt ist.

Zur Vorbereitung wird die Lektüre des Dramas in einer (beliebigen) Übersetzung empfohlen, z.B. von Ernst Buschor (1960, Tusculum, im VC) oder Oskar Werner (1968, Reclam UB 940, im Buchhandel für 3,60 Euro erhältlich) oder Kurt Steinmann (Insel-Verlag 1999, im Buchhandel für 2,95 Euro erhältlich).

Für die erste Sitzung sollte nach Möglichkeit der Prolog des Dionysos (Verse 1–63) vorbereitet werden.

 

HS Valerius Flaccus, Argonautica

Dozent/in:
Markus Schauer
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, MG1/01.02
Einzeltermin am 20.1.2023, 10:00 - 13:00, U5/02.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeit:
Lehramt:
LA-Latein: Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft I und II (6 ECTS)

Bachelor:
BA-Latinistik: Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft (6 ECTS)

Master:
MA-Klassische Philologie: Mastermodul Lateinische Literaturgeschichte und Textinterpretation I (6 ECTS)
MA-Latinistik: Mastermodul Lateinische Literaturgeschichte und Textinterpretation I und III (6 ECTS)
MA-Gräzistik: Mastermodul Lateinische Literaturgeschichte und Textinterpretation I (6 ECTS)

Anmeldung zur TEILNAHME - auch ohne Prüfungsabsicht - dringend erforderlich.

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
Die Argonautica des Valerius Flaccus behandeln die Suche der Argonauten nach dem Goldenen Vlies. Dafür muss die Argo gebaut und zum ersten Mal Hochseeschifffahrt betrieben werden, um von Griechenland ins ferne Colchis am Schwarzen Meer zu gelangen. Ehe die Argonauten, die Heldengruppe um Iason, der daneben so illustre Figuren wie etwa Hercules oder Orpheus angehören, schließlich ihr Ziel, das Vlies, erreichen können, sind gefährliche Abenteuer zu bestehen.

Bei der Figurenzeichnung hebt Valerius Flaccus mentale Vorgänge hervor er ist bekannt für die Technik der Psychologisierung. In den Mittelpunkt der Betrachtung rückt er die Figur der Medea, deren innere Zerrissenheit zwischen der Liebe zum Helden Iason einerseits und Vater und Heimat andererseits er anschaulich vor Augen führt. Valerius Flaccus schreibt zur Zeit Kaiser Vespasians. Obgleich der Stoff in mythischer Vorzeit verortet ist, sind in seinem Werk, das dem Kaiser gewidmet ist, zeitgeschichtliche Bezüge zu erkennen. Dazu kommen zahlreiche intertextuelle Bezüge zu lateinischen und griechischen Vorbildern. Neben dem unmittelbaren Vorbild, den Argonautika des Apollonios von Rhodos, finden sich wichtige Referenzen zu Homers Ilias und zu Vergils Aeneis.

Nach einer allgemeinen Einführung in Entstehungsgeschichte und Aufbau des Werkes, das unvollendet geblieben ist, werden in Form von Einzelpräsentationen sowohl zentrale Textstellen als auch übergreifende Motive der Argonautica besprochen und diskutiert.

 

OS Oberseminar Gräzistik - Aktuelle Themen und Methoden

Dozent/in:
Sabine Vogt
Angaben:
Oberseminar, 2 SWS
Termine:
Einzeltermin am 20.1.2023, 10:00 - 12:00, U9/01.11
Einzeltermin am 27.1.2023, 14:00 - 19:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
MA: Studienbeginn ab WS 2015/16
MA-Klassische Philologie: Modul Masterarbeit
MA-Gräzistik: Modul Masterarbeit

FlexNow-Anmeldung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung ab 26. September 2022, 14.00 Uhr;
FlexNow-Abmeldung von der Teilnahme an der Lehrveranstaltung bis 21. Oktober 2022, 23.59 Uhr
Inhalt:
In diesem Oberseminar werden derzeit entstehende Abschlussarbeiten und andere wissenschaftliche Arbeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorgestellt und diskutiert. Da es sich jeweils um 'work in progress' handelt, kann der Stand der Arbeiten von ersten Überlegungen zur Themenfindung bis hin zur letzten Fassung kurz vor Abgabe oder Drucklegung variieren.

Das Oberseminar bietet auch Raum für die Besprechung und Erarbeitung von Methoden und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens sowie für die Diskussion neuerer Forschungsansätze und Publikationen.

Für diejenigen, die eine gräzistische Abschlussarbeit (Bachelor-, Master- oder Zulassungsarbeit) schreiben, ist die aktive Teilnahme ein Bestandteil des Betreuungskonzepts.

Die Anzahl der Sitzungen, die behandelten Themen und die genauen Termine richten sich nach den Wünschen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Daher ist eine Anmeldung mit Themenwunsch per E-Mail an Prof. Vogt vor Semesterbeginn erbeten.

 

OS Oberseminar Literaturwissenschaftliche Methoden

Dozent/in:
Markus Schauer
Angaben:
Oberseminar, 2 SWS
Termine:
Einzeltermin am 20.1.2023, 10:00 - 19:00, U5/02.22
Einzeltermin am 21.1.2023, 9:00 - 15:00, U5/02.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Genauere Terminangaben werden noch bekannt gegeben.

Modulzuordnung:
Master:
MA-Klassische Philologie: Modul Masterarbeit
MA-Latinistik: Modul Masterarbeit
Inhalt:
Der Besuch des Oberseminars wird allen Studierenden nachdrücklich empfohlen, die Ihre Abschlussarbeit (Zulassungsarbeit, Masterarbeit) im Bereich der Latinistik schreiben. Es sollen vor allem die Konzeption und der Aufbau der Arbeit besprochen werden. Die Teilnahme ist daher sinnvoll, besonders wenn Sie noch am Anfang Ihrer Arbeit stehen.

Bitte melden Sie sich, um besser planen zu können, per E-Mail bei Frau Zink (sekretariat.klassphillat(at)uni-bamberg.de) unter Angabe des Themas (sofern es schon feststeht) an.

Sprachpraktische Ausbildung (Griechisch/Latein)

 

Altgriechisch: Altgriechischer Sprachkurs, 1. Teil

Angaben:
Sprachpraktische Ausbildung, 4 SWS, ECTS: 6, Studium Generale
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Eine Anmeldung ist erforderlich.
An- und Abmeldefristen im FlexNow-Onlinesystem entnehmen Sie bitte der Website des Sprachenzentrums.


Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.
Inhalt:
gehört zu: ‚Propädeutisches Modul: Modul Graecum‘ des BA-Studiengangs Klassische Philologie/Gräzistik

Vermittlung der sprachlichen Grundlagen des Altgriechischen (Lehrbuchphase)

Der Kurs 'Altgriechischer Sprachkurs, Teil 1' setzt sich zusammen aus den semesterbegleitenden Lehrveranstaltungen (4 SWS) und einer abschließenden vierzehntägigen Blockveranstaltung in den Semesterferien (2 SWS).
Empfohlene Literatur:
Im Unterricht verwendete Lehrmaterialien:

1. Kantharos. Griechisches Unterrichtswerk (Lehrbuch)
(Neuauflage von 2018!!!)
ISBN: 978-3-12-663212-6 Klett-Verlag

2. Kantharos. Arbeitsheft
(Neuauflage von 2018!!!)
ISBN: 978-3-12-663213-3 Klett-Verlag

Für die ersten beiden Sitzungen werden Lehrbuch und Arbeitsheft noch nicht benötigt!

 
 
Blockveranstaltung 13.3.2023-24.3.2023 Mo-Fr
Einzeltermin am 22.3.2023
10:00 - 13:30
10:00 - 13:30
WE5/04.076
U5/00.17
Lubitz, K.
 
 
Di
Do
14:00 - 16:00
10:00 - 12:00
MG1/02.09
MG1/02.09
Lubitz, K.

Philosophie

Philosophie BA

Basismodul 1: Grundlagen und Methoden

 

Einführungsvorlesung: Mittelalterliche Philosophie des Abendlandes

Dozent/in:
Marko Fuchs
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, Studium Generale
Termine:
Mo, 18:00 - 20:00, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul 1 MA-Philosophie: Erweiterte Grundlagen; Erweiterungsbereich LA: Basismodul LA 1 BA+MA Mittelalterstudien Studium Generale
Inhalt:
Die Vorlesung bietet eine historische und systematische Einführung in die Philosophie anhand einiger der wichtigsten Positionen der mittelalterlichen Philosophie des Abendlandes (u.a. Anselm von Canterbury, Peter Abelard, Thomas von Aquin, Meister Eckhart, Johannes Duns Scotus, William von Ockham, Nikolaus Cusanus). Literaturhinweise werden im Verlauf der Vorlesung gegeben.

 

Essayschreibkurs: Franz Brentano, ‚Über die Zukunft der Philosophie‘

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.23
Start der LV am 26.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Erweiterte Qualifikationen oder Basismodul 1; LA Gym: Erweiterte Qualifikationen oder Basismodul 1; LA GS/HS/RS: Basismodul LA 1 oder Basismodul 1. Die Teilnahmekapazität des Kurses ist auf 15 beschränkt.
Inhalt:
In diesem Seminar werden die Grundkenntnisse vermittelt, die zum Verfassen eines Essays in der Philosophie vonnöten sind. Anhand eines Leittextes (Franz Brentanos Aufsätze „Die Zukunft der Philosophie“ und „Über die Gründe der Entmutigung auf philosophischem Gebiet“) als Diskussionsgrundlage wird Schritt für Schritt erarbeitet, welche Problemstellungen sich für Essayfragen eignen, wie das Essaythema formuliert werden soll, wie man Dinge präzise auf den Begriff bringt und stichhaltig argumentiert, was es mit der Prüfungsform der Lektüregespräche und des Vorlesungsessays auf sich hat, was, wie und wie viel man zitieren soll, wie man den Text des Essays zieldienlich strukturiert etc. Zur Einübung werden verschiedene Essaybestandteile geschrieben und in ihren Stärken und Schwächen besprochen. Eine eigene Sitzung wird nach Möglichkeit auch der erfolgreichen Literaturrecherche und Bibliotheksarbeit gelten.
Nochmals zur Beachtung: Die Teilnahme ist auf 15 Studierende beschränkt!
Empfohlene Literatur:
Grundlagentext ist: Franz Brentano, ‚Über die Zukunft der Philosophie‘, mit Anm. hrsg. von Oskar Kraus. Neu eingeleitet von Paul Weingartner. Hamburg 1968. Weitere Literatur, insbesondere zur Essaytheorie, wird im Verlauf des Kurses bekanntgegeben und besprochen. Lektürepassagen, Materialien u.ä. werden im VC bereitgestellt.

 

Essayschreibwerkstatt

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Seminar, Zur Vorbereitung findet ein Online-Termin im November statt, Abstimmung per Doodle.
Termine:
Einzeltermin am 21.2.2023, 9:00 - 12:00, U2/01.33
Blockveranstaltung 22.2.2023-24.2.2023 Di-Fr, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Inhalt:
Ziel der Schreibwerkstatt ist es, Studierenden Grundlagen des Essayschreibens zu vermitteln. Studierende sollen die 4 Prinzipien, 3 Visualisierungstrukturen, sowie die typische Prozedur kennen, und diese Techniken auf ihre eigene Arbeit anzuwenden. Diese Fähigkeiten sind sowohl direkt auf Essays anwendbar, als auch breit übertragbar.
Besondere Schwerpunkte liegen bei der Eingrenzung von Themen, der Kombination von Theorie und Analyse eines konkreten Falles, und das angewandte präzise Schreiben.
Unbedingt notwendig zur Teilnahme sind die Lektüre wesentlicher Texte (4-6 Stunden), die Vorbereitung eines eigenen Themas in eigener Arbeit (2 Stunden), und die Einrichtung eines Wikipedia-Kontos (1 Stunde). Englisch ist keine formale Voraussetzung, erleichtert jedoch den Zugang zu wesentlichen Texten.

  • Grundlagen des Essays
Was ist die Aufgabe der Universität? Warum schreiben wir Essays? Wie unterscheiden sich Essays von Hausarbeiten und geschriebenen Prüfungen
  • Einführung in die Prinzipien
Was ist das konzeptionelle Rahmenwerk? Warum vier Prinzipien, eine Prozedur, und zwei Formeln? Auf welche Gebiete wenden wir diesen Ansatz an?

  • Essay Struktur, inklusive Übungen
Was sind die Grundlagen einer disziplinierten Struktur? Warum diese Struktur, und was sind die Alternativen? Warum ist die Visualisierung der Struktur wichtig? Und wie kann man die Struktur visualisieren?
  • Analyse der Strukturen einiger Essays
Autopsie der Essays

  • Prozedur zum Essayschreiben
Was eignet sich als eine Standardstruktur? Warum iterativ ? Und wie sieht das in der Realität aus?

  • Aussagekräftige Thesen und Einleitungen
Wie schreibt man eine Einleitung? Wie macht man Thesen aussagekräftig? Wie verbessern wir unsere Thesen?

  • Arbeit an eigener These
Verbesserung der Einleitung am Muster

  • Diskussion am Beispiel
Was macht Arbeiten erfolgreich? Was sind die typischen Fehler? Nach welchen Kriterien bewerten wir Essays?

Falls wir zusätzliche Zeit haben: wie bereitet man sich erfolgreich auf Essayprüfungen vor? Dr. Hans Gutbrod unterrichtet seit 2008 die Schreibwerkstatt am Lehrstuhl für Philosophie. Er veröffentlicht regelmäßig zu ethischen und politischen Themen, hat mehrere Jahre das größte Forschungsinstitut im Südkaukasus geleitet und hat viel Erfahrung in der angewandten Politikforschung. Er ist auf Twitter auf https://twitter.com/HansGutbrod.

 

Tutorium zur Einführungsvorlesung: Mittelalterliche Philosophie des Abendlandes

Dozent/in:
Evelyn Höfer
Angaben:
Tutorien
Termine:
Do, 18:00 - 20:00, U2/01.36
Inhalt:
Das Tutorium richtet sich an Studienanfänger:innen, die die Vorlesung bei Dr. Fuchs besuchen, und soll Unterstützung im ersten Semester und in der Orientierung im Studium leisten. Wir sprechen gemeinsam über die Vorlesung, Studienorganisation und Basics des Philosophiestudiums. Vor allem aber geht es um eure Fragen! Für Studierende im Lehramt kümmern wir uns außerdem um die Klausurvorbereitung. Das Tutorium richtet sich speziell an Anfänger:innen (BA und LA), und ist für Fortgeschrittene explizit ungeeignet.

Basismodul 2: Praktische Philosophie I

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

Basismodul 3: Theoretische Philosophie I

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Metaphysik über das Ende der Metaphysik: Moritz Schlick, der Begründer des Wiener Kreises

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/02.27
Einzeltermin am 14.2.2023, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
Moritz Schlick (1882-1936) ist der Begründer des Wiener Kreises und der Nachfolger Ernst Machs (1838-1916). Rudolf Carnap (1891-1970), Hauptvertreter des logischen Empirismus gehörte ebenso dem Kreis an und wirkte sowohl intensiv als auch extensiv mit. Diese Gruppe von Philosophen, Physikern, Mathematikern und Wissenschaftlern von anderen Disziplinen teilt trotz ihrer inneren Vielfalt und Spannung einen gemeinsamen Grundsatz, nach dem die empirische Erkenntnis vom metaphysischen (d.h. über-empirischen) Wissen strikt unterschieden und das Letztere ggf. aus der Philosophie / Wissenschaft verbannt werden solle. Hat die Metaphysik, welche bei Hegel ihren Hohepunkt erreicht zu haben scheint, nur zu schweigen? Schlicks Philosophie bietet in diesem Zusammenhang viele Anregungen und Diskussionen, um uns mit dieser Vorstufe der modernen analytischen Philosophie philosophisch (d.h. doch metaphysisch) auseinanderzusetzen. Im Seminar werden primär Texte von Schlick, aber auch andere Quellen behandelt, um die Problemlage von vielen Seiten zu beleuchten. Kein Vorwissen über Physik oder Logik ist vorausgesetzt, obwohl das Interesse an diesen Disziplinen hilfreich sein soll.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Moritz Schlick, Gesammelte Aufsätze, Hildesheim 1969

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Philosophie der Leere bei Nāgārjuna

Dozent/in:
Lina Krenz
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
N g rjuna (ca. 2. Jh. n. Chr., Indien) ist einer der bedeutendsten Philosophen des Buddhismus. Er begründete den Mah y na-Buddhismus, die größte Hauptströmung des Buddhismus heute. Im Seminar werden wir uns intensiv mit seinem Hauptwerk, der Mulamadhyamakak rik (MKK, dt. Lehrstrophen über die Grundlagen des mittleren Weges ), beschäftigen. In diesem Werk wird die Philosophie der Leere systematisch entfaltet, indem die Widersprüche im verdinglichenden Denken aufgedeckt werden. Wir wollen nachvollziehen, wie N g rjuna die Vorstellung von einem substantiellen Sein der Dinge konsequent hinterfragt und auflöst, indem wir ausgewählte Kapitel lesen und diskutieren. Dabei werden wir uns auch mit zentralen Begriffen des Sanskrit auseinandersetzen und eigene (abendländisch geprägte) Konzepte und Begriffsgrenzen hinterfragen.
Empfohlene Literatur:
Im Seminar werden folgende Übersetzungen der MKK verwendet: Weber-Brosamer, B.; Back, D.: Die Philosophie der Leere. Nāgārjunas Mulamadhyama-Kakārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 2005. Garfield, J.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way - Nāgārjuna‘s Mulamadhyamakakārikā. Translation and Commentary. Oxford/New York 1995. Die relevanten Textstellen und weitere Literatur werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Platons Hippias

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 3 und 4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodule 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2
Inhalt:
Der größere Hippias-Dialog schildert eine Diskussion zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias über die Frage: Was bedeutet eigentlich schön ? Beide haben ihre eigenen Theorien dazu, doch gelingt es keinem von beiden, den jeweils anderen mit Argumenten umzustimmen. Der Dialog endet in einer typisch platonischen Aporie der wichtigen Einsicht, dass man philosophisch auch mal an der Überzeugung anderer scheitern kann, selbst dann, wenn man sich eigentlich einigen wollte, beiderseits vernünftige Voraussetzungen macht und argumentativ alles versucht hat. Der Große Hippias ist so typisch platonisch in Thema und Darstellungsart, dass man häufig gemutmaßt hat, er stamme gar nicht aus Platons Feder; ein Schüler Platons habe ihn geschrieben und sei in seinem Bemühen, so zu schreiben wie der Meister, fast schon platonischer geworden als Platon selbst. Wie dem auch sei: Der Dialog ist ein schönes Vorführbeispiel, um die Eigenart platonischen Denkens und Argumentierens kennenzulernen oder die Kenntnis davon zu vertiefen.
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April 2023 mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wir folgen im Seminar der kommentierten Übersetzung von Ernst Heitsch (Göttingen 2011). Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Ursprünge und Geschichte der analytischen Philosophie

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.18
Inhalt:
Vielen ist bekannt, dass die analytische Philosophie eine wichtige, möglicherweise sogar die dominante Strömung innerhalb der akademischen Gegenwartsphilosophie ist. Allerdings können nur wenige erklären, was genau Philosophie eigentlich “analytisch” macht, wo die Ursprünge der analytischen Philosophie liegen und worin sie sich von anderen Arten der Philosophie (z.B. der sogenannten “kontinentalen" Philosophie) konkret unterscheidet. In dieser Vorlesung werden wir diese Fragen beantworten, indem wir die Ursprünge und geschichtliche Entwicklung der analytischen Philosophie nachzeichnen. Ausgehend von Gottlob Freges Abfassung der “Begriffsschrift" sowie G.E. Moores und Bertrand Russells Auseinandersetzung mit dem “absoluten Idealismus” untersuchen wir die zentralen Rollen von Sprache, Naturwissenschaften und Logik in der analytischen Philosophie und setzen uns mit der ihr inhärenten Metaphysikkritik auseinander. Wir beschließen die Vorlesung mit einer Diskussion der Frage, inwieweit die Einteilung der Philosophie in “analytische" und andere Formen heute überhaupt noch Sinn macht.

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Basismodul 4: Philosophische Anthropologie

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Gott vom Menschen her denken – Eine Einführung in Karl Rahners transzendentale Theologie

Dozent/in:
Gabriel Jäger
Angaben:
Seminar
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

Karl Rahners „Grundkurs des Glaubens“ ist ein theologisch-philosophischer Klassiker des 20. Jahrhunderts. Der systematische Gesamtentwurf katholischer Glaubenslehre hebt mit einer transzendentalphilosophischen Existentialanalyse des Menschen an. In dieser wird der Mensch als das fragende Wesen aufgefasst, das sich selbst auf ein „absolutes Geheimnis“ hin übersteigen kann und das zudem als freies, verantwortliches und schuldbedrohtes Wesen auf vergebende Gnade hofft. Das Spezifikum des christlichen Glaubens, das über die existentiell-menschliche Situation als religiöses Wesen hinausgeht, ist der Glaube an Jesus von Nazareth als die geschichtliche Realisierung der vergebenden Selbstmitteilung Gottes. Dieses Seminar richtet sich an Studierende der Theologie und der Philosophie, die an anspruchsvollen Reflexionen in den Bereichen der Anthropologie, der Theologie und der Christologie und dem Dialog von Philosophie und Theologie interessiert sind.

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Platons Hippias

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 3 und 4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodule 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2
Inhalt:
Der größere Hippias-Dialog schildert eine Diskussion zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias über die Frage: Was bedeutet eigentlich schön ? Beide haben ihre eigenen Theorien dazu, doch gelingt es keinem von beiden, den jeweils anderen mit Argumenten umzustimmen. Der Dialog endet in einer typisch platonischen Aporie der wichtigen Einsicht, dass man philosophisch auch mal an der Überzeugung anderer scheitern kann, selbst dann, wenn man sich eigentlich einigen wollte, beiderseits vernünftige Voraussetzungen macht und argumentativ alles versucht hat. Der Große Hippias ist so typisch platonisch in Thema und Darstellungsart, dass man häufig gemutmaßt hat, er stamme gar nicht aus Platons Feder; ein Schüler Platons habe ihn geschrieben und sei in seinem Bemühen, so zu schreiben wie der Meister, fast schon platonischer geworden als Platon selbst. Wie dem auch sei: Der Dialog ist ein schönes Vorführbeispiel, um die Eigenart platonischen Denkens und Argumentierens kennenzulernen oder die Kenntnis davon zu vertiefen.
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April 2023 mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wir folgen im Seminar der kommentierten Übersetzung von Ernst Heitsch (Göttingen 2011). Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Aufbaumodul 1: Praktische Philosophie II

 

Antike Ethik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Oberseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Einzeltermin am 26.1.2023, 10:00 - 13:00, WE5/02.003
Einzeltermin am 2.2.2023, 10:00 - 18:00, WE5/02.003
Vorbesprechung: Mittwoch, 11.1.2023, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Oberseminar ist vor allem für MA-Studierende und fortgeschrittene BA-Studierende gedacht (für diese kann das Seminar auch als Hauptseminar angerechnet werden; vorherige Anmeldung beim Dozenten ist dazu erforderlich) Modulzuordnung ergibt sich entsprechend, dazu mit dem Dozenten in Absprache treten. Leistungsnachweis auf Grundlage eines (Kurz)Essays.
BA Philosophie: Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodule 1 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; Public Ethics
Inhalt:
Antike Ethik hat einen anderen Charakter und andere Schwerpunktsetzungen als die Ethik unserer Tage. In diesem Seminar werden in Referaten von Bambergern und von anderswo Eingeladenen verschiedene Themen zur antiken Ethik vorgestellt und diskutiert: So die Frage nach der Freundschaft oder wie stoisch Seneca eigentlich überhaupt war, das Problem der Philosophenkönige Platons, usw. Studierende, die ihre Master- oder Bachelorarbeit zu einem Thema der antiken Philosophie schreiben, sind ausdrücklich dazu aufgefordert, ihre Arbeiten hier vorzustellen (es erfolgt dann eine Anrechnung des Oberseminars für die entsprechenden Module).
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur: Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

Aufbaumodul 2: Theoretische Philosophie II

 

Computational Philosophy

Dozent/in:
Andrea Vestrucci
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Modulstudium, (Für die Philosophie-Studierende könnte wir zusätzlich zum Vortrag eine Ausarbeitung einfordern und bewerten.)
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, WE5/02.005
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar: Computational Philosophy (6 ECTS)
BA-Studiengang: Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2
MA-Studiengang: Kernmodul 2, Freie Spezialisierung 1+2
Inhalt:
Leibniz had a vision: human thoughts made computable. What is real, good, beautiful, or personal identity all facets of human thinking treated and organized as elements of calculation. This vision had a tremendous multi-part impact: It fostered the development of machines to calculate ( ordinateur , the French word for computer, is what makes order out of chaos). It established the basis for the science prior to all others (K. Gödel), i.e., mathematical logic. It influenced the so-called analytical approach in philosophy, treating propositions formally.
The interdisciplinary seminar in Computational Philosophy will embrace these three aspects. Via a clear introduction to mathematical logic topics, we will discuss how, and how far, thinking and algorithms are one thing, and can impact each other. In particular: What are the computational limits of human thought? What are the (philosophical) limits of computation? What are the future directions of making our thinking computable, and a machine thinking?
We will try to answer these questions by familiarizing ourselves with symbolic AI programs and the current research. For instance, we will deepen interpretations of AI limits; we will clarify the relationship between Gödel s incompleteness theorems and Turing s halting problem; we will explore metaphysical arguments, belief changes, and ethical problems in an automated reasoning environment.
Philosophy students will receive 6 ECTS for the seminar. Evaluation of the seminar is based on students presentations during the seminar and a short final reflective essay.

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Gott vom Menschen her denken – Eine Einführung in Karl Rahners transzendentale Theologie

Dozent/in:
Gabriel Jäger
Angaben:
Seminar
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

Karl Rahners „Grundkurs des Glaubens“ ist ein theologisch-philosophischer Klassiker des 20. Jahrhunderts. Der systematische Gesamtentwurf katholischer Glaubenslehre hebt mit einer transzendentalphilosophischen Existentialanalyse des Menschen an. In dieser wird der Mensch als das fragende Wesen aufgefasst, das sich selbst auf ein „absolutes Geheimnis“ hin übersteigen kann und das zudem als freies, verantwortliches und schuldbedrohtes Wesen auf vergebende Gnade hofft. Das Spezifikum des christlichen Glaubens, das über die existentiell-menschliche Situation als religiöses Wesen hinausgeht, ist der Glaube an Jesus von Nazareth als die geschichtliche Realisierung der vergebenden Selbstmitteilung Gottes. Dieses Seminar richtet sich an Studierende der Theologie und der Philosophie, die an anspruchsvollen Reflexionen in den Bereichen der Anthropologie, der Theologie und der Christologie und dem Dialog von Philosophie und Theologie interessiert sind.

 

Metaphysik über das Ende der Metaphysik: Moritz Schlick, der Begründer des Wiener Kreises

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/02.27
Einzeltermin am 14.2.2023, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
Moritz Schlick (1882-1936) ist der Begründer des Wiener Kreises und der Nachfolger Ernst Machs (1838-1916). Rudolf Carnap (1891-1970), Hauptvertreter des logischen Empirismus gehörte ebenso dem Kreis an und wirkte sowohl intensiv als auch extensiv mit. Diese Gruppe von Philosophen, Physikern, Mathematikern und Wissenschaftlern von anderen Disziplinen teilt trotz ihrer inneren Vielfalt und Spannung einen gemeinsamen Grundsatz, nach dem die empirische Erkenntnis vom metaphysischen (d.h. über-empirischen) Wissen strikt unterschieden und das Letztere ggf. aus der Philosophie / Wissenschaft verbannt werden solle. Hat die Metaphysik, welche bei Hegel ihren Hohepunkt erreicht zu haben scheint, nur zu schweigen? Schlicks Philosophie bietet in diesem Zusammenhang viele Anregungen und Diskussionen, um uns mit dieser Vorstufe der modernen analytischen Philosophie philosophisch (d.h. doch metaphysisch) auseinanderzusetzen. Im Seminar werden primär Texte von Schlick, aber auch andere Quellen behandelt, um die Problemlage von vielen Seiten zu beleuchten. Kein Vorwissen über Physik oder Logik ist vorausgesetzt, obwohl das Interesse an diesen Disziplinen hilfreich sein soll.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Moritz Schlick, Gesammelte Aufsätze, Hildesheim 1969

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Philosophie der Leere bei Nāgārjuna

Dozent/in:
Lina Krenz
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
N g rjuna (ca. 2. Jh. n. Chr., Indien) ist einer der bedeutendsten Philosophen des Buddhismus. Er begründete den Mah y na-Buddhismus, die größte Hauptströmung des Buddhismus heute. Im Seminar werden wir uns intensiv mit seinem Hauptwerk, der Mulamadhyamakak rik (MKK, dt. Lehrstrophen über die Grundlagen des mittleren Weges ), beschäftigen. In diesem Werk wird die Philosophie der Leere systematisch entfaltet, indem die Widersprüche im verdinglichenden Denken aufgedeckt werden. Wir wollen nachvollziehen, wie N g rjuna die Vorstellung von einem substantiellen Sein der Dinge konsequent hinterfragt und auflöst, indem wir ausgewählte Kapitel lesen und diskutieren. Dabei werden wir uns auch mit zentralen Begriffen des Sanskrit auseinandersetzen und eigene (abendländisch geprägte) Konzepte und Begriffsgrenzen hinterfragen.
Empfohlene Literatur:
Im Seminar werden folgende Übersetzungen der MKK verwendet: Weber-Brosamer, B.; Back, D.: Die Philosophie der Leere. Nāgārjunas Mulamadhyama-Kakārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 2005. Garfield, J.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way - Nāgārjuna‘s Mulamadhyamakakārikā. Translation and Commentary. Oxford/New York 1995. Die relevanten Textstellen und weitere Literatur werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Platons Hippias

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 3 und 4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodule 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2
Inhalt:
Der größere Hippias-Dialog schildert eine Diskussion zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias über die Frage: Was bedeutet eigentlich schön ? Beide haben ihre eigenen Theorien dazu, doch gelingt es keinem von beiden, den jeweils anderen mit Argumenten umzustimmen. Der Dialog endet in einer typisch platonischen Aporie der wichtigen Einsicht, dass man philosophisch auch mal an der Überzeugung anderer scheitern kann, selbst dann, wenn man sich eigentlich einigen wollte, beiderseits vernünftige Voraussetzungen macht und argumentativ alles versucht hat. Der Große Hippias ist so typisch platonisch in Thema und Darstellungsart, dass man häufig gemutmaßt hat, er stamme gar nicht aus Platons Feder; ein Schüler Platons habe ihn geschrieben und sei in seinem Bemühen, so zu schreiben wie der Meister, fast schon platonischer geworden als Platon selbst. Wie dem auch sei: Der Dialog ist ein schönes Vorführbeispiel, um die Eigenart platonischen Denkens und Argumentierens kennenzulernen oder die Kenntnis davon zu vertiefen.
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April 2023 mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wir folgen im Seminar der kommentierten Übersetzung von Ernst Heitsch (Göttingen 2011). Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Modul "Erweiterte Qualifikationen"

 

Seminare, die im Modul "erweiterte Qualifikation" anrechenbar sind

Dozent/in:
N.N.
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Zeit/Ort n.V.
Inhalt:
Im Modulhandbuch für den Bereich Bachelor Philosophie heißt es: "Die Studierenden sollen vertiefte Kenntnisse in dem Bereich erwerben, den sie sich als Spezialisierungsgebiet auswählen. Dazu stehen ihnen diejenigen Lehrveranstaltungen der Philosophie offen, welche als Spezialisierungsseminar angeboten werden. Je nach Wahl haben die Studierenden die Möglichkeit, einen interessespezifischen Schwerpunkt zu setzen. In diesem Modul soll ein bestimmter Aspekt, den die Studierenden als relevant für den Gesamtkontext ihrer philosophischer Studien beurteilen, vertieft werden. Zu diesem Zweck können Module aus den Bereichen der theoretischen und praktischen Philosophie, sowohl der philosophischen Anthropologie belegt werden." Da nach dem Modulhandbuch ein Essay von 2500 Wörtern abzuliefern ist, können unter einem solchen Spezialisierungsseminar alle als Pro- und Hauptseminare angebotene Veranstaltungen aus dem Bereich der praktischen und theoretischen Philosophie oder der philosophischen Anthropoligie verstanden werden.

Vertiefungsmodul 1: Vertiefung in praktischer Philosophie

 

Antike Ethik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Oberseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Einzeltermin am 26.1.2023, 10:00 - 13:00, WE5/02.003
Einzeltermin am 2.2.2023, 10:00 - 18:00, WE5/02.003
Vorbesprechung: Mittwoch, 11.1.2023, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Oberseminar ist vor allem für MA-Studierende und fortgeschrittene BA-Studierende gedacht (für diese kann das Seminar auch als Hauptseminar angerechnet werden; vorherige Anmeldung beim Dozenten ist dazu erforderlich) Modulzuordnung ergibt sich entsprechend, dazu mit dem Dozenten in Absprache treten. Leistungsnachweis auf Grundlage eines (Kurz)Essays.
BA Philosophie: Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodule 1 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; Public Ethics
Inhalt:
Antike Ethik hat einen anderen Charakter und andere Schwerpunktsetzungen als die Ethik unserer Tage. In diesem Seminar werden in Referaten von Bambergern und von anderswo Eingeladenen verschiedene Themen zur antiken Ethik vorgestellt und diskutiert: So die Frage nach der Freundschaft oder wie stoisch Seneca eigentlich überhaupt war, das Problem der Philosophenkönige Platons, usw. Studierende, die ihre Master- oder Bachelorarbeit zu einem Thema der antiken Philosophie schreiben, sind ausdrücklich dazu aufgefordert, ihre Arbeiten hier vorzustellen (es erfolgt dann eine Anrechnung des Oberseminars für die entsprechenden Module).
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur: Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

Vertiefungsmodul 2: Vertiefung in theoretischer Philosophie

 

Computational Philosophy

Dozent/in:
Andrea Vestrucci
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Modulstudium, (Für die Philosophie-Studierende könnte wir zusätzlich zum Vortrag eine Ausarbeitung einfordern und bewerten.)
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, WE5/02.005
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar: Computational Philosophy (6 ECTS)
BA-Studiengang: Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2
MA-Studiengang: Kernmodul 2, Freie Spezialisierung 1+2
Inhalt:
Leibniz had a vision: human thoughts made computable. What is real, good, beautiful, or personal identity all facets of human thinking treated and organized as elements of calculation. This vision had a tremendous multi-part impact: It fostered the development of machines to calculate ( ordinateur , the French word for computer, is what makes order out of chaos). It established the basis for the science prior to all others (K. Gödel), i.e., mathematical logic. It influenced the so-called analytical approach in philosophy, treating propositions formally.
The interdisciplinary seminar in Computational Philosophy will embrace these three aspects. Via a clear introduction to mathematical logic topics, we will discuss how, and how far, thinking and algorithms are one thing, and can impact each other. In particular: What are the computational limits of human thought? What are the (philosophical) limits of computation? What are the future directions of making our thinking computable, and a machine thinking?
We will try to answer these questions by familiarizing ourselves with symbolic AI programs and the current research. For instance, we will deepen interpretations of AI limits; we will clarify the relationship between Gödel s incompleteness theorems and Turing s halting problem; we will explore metaphysical arguments, belief changes, and ethical problems in an automated reasoning environment.
Philosophy students will receive 6 ECTS for the seminar. Evaluation of the seminar is based on students presentations during the seminar and a short final reflective essay.

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Metaphysik über das Ende der Metaphysik: Moritz Schlick, der Begründer des Wiener Kreises

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/02.27
Einzeltermin am 14.2.2023, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
Moritz Schlick (1882-1936) ist der Begründer des Wiener Kreises und der Nachfolger Ernst Machs (1838-1916). Rudolf Carnap (1891-1970), Hauptvertreter des logischen Empirismus gehörte ebenso dem Kreis an und wirkte sowohl intensiv als auch extensiv mit. Diese Gruppe von Philosophen, Physikern, Mathematikern und Wissenschaftlern von anderen Disziplinen teilt trotz ihrer inneren Vielfalt und Spannung einen gemeinsamen Grundsatz, nach dem die empirische Erkenntnis vom metaphysischen (d.h. über-empirischen) Wissen strikt unterschieden und das Letztere ggf. aus der Philosophie / Wissenschaft verbannt werden solle. Hat die Metaphysik, welche bei Hegel ihren Hohepunkt erreicht zu haben scheint, nur zu schweigen? Schlicks Philosophie bietet in diesem Zusammenhang viele Anregungen und Diskussionen, um uns mit dieser Vorstufe der modernen analytischen Philosophie philosophisch (d.h. doch metaphysisch) auseinanderzusetzen. Im Seminar werden primär Texte von Schlick, aber auch andere Quellen behandelt, um die Problemlage von vielen Seiten zu beleuchten. Kein Vorwissen über Physik oder Logik ist vorausgesetzt, obwohl das Interesse an diesen Disziplinen hilfreich sein soll.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Moritz Schlick, Gesammelte Aufsätze, Hildesheim 1969

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Philosophie der Leere bei Nāgārjuna

Dozent/in:
Lina Krenz
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
N g rjuna (ca. 2. Jh. n. Chr., Indien) ist einer der bedeutendsten Philosophen des Buddhismus. Er begründete den Mah y na-Buddhismus, die größte Hauptströmung des Buddhismus heute. Im Seminar werden wir uns intensiv mit seinem Hauptwerk, der Mulamadhyamakak rik (MKK, dt. Lehrstrophen über die Grundlagen des mittleren Weges ), beschäftigen. In diesem Werk wird die Philosophie der Leere systematisch entfaltet, indem die Widersprüche im verdinglichenden Denken aufgedeckt werden. Wir wollen nachvollziehen, wie N g rjuna die Vorstellung von einem substantiellen Sein der Dinge konsequent hinterfragt und auflöst, indem wir ausgewählte Kapitel lesen und diskutieren. Dabei werden wir uns auch mit zentralen Begriffen des Sanskrit auseinandersetzen und eigene (abendländisch geprägte) Konzepte und Begriffsgrenzen hinterfragen.
Empfohlene Literatur:
Im Seminar werden folgende Übersetzungen der MKK verwendet: Weber-Brosamer, B.; Back, D.: Die Philosophie der Leere. Nāgārjunas Mulamadhyama-Kakārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 2005. Garfield, J.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way - Nāgārjuna‘s Mulamadhyamakakārikā. Translation and Commentary. Oxford/New York 1995. Die relevanten Textstellen und weitere Literatur werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Platons Hippias

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 3 und 4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodule 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2
Inhalt:
Der größere Hippias-Dialog schildert eine Diskussion zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias über die Frage: Was bedeutet eigentlich schön ? Beide haben ihre eigenen Theorien dazu, doch gelingt es keinem von beiden, den jeweils anderen mit Argumenten umzustimmen. Der Dialog endet in einer typisch platonischen Aporie der wichtigen Einsicht, dass man philosophisch auch mal an der Überzeugung anderer scheitern kann, selbst dann, wenn man sich eigentlich einigen wollte, beiderseits vernünftige Voraussetzungen macht und argumentativ alles versucht hat. Der Große Hippias ist so typisch platonisch in Thema und Darstellungsart, dass man häufig gemutmaßt hat, er stamme gar nicht aus Platons Feder; ein Schüler Platons habe ihn geschrieben und sei in seinem Bemühen, so zu schreiben wie der Meister, fast schon platonischer geworden als Platon selbst. Wie dem auch sei: Der Dialog ist ein schönes Vorführbeispiel, um die Eigenart platonischen Denkens und Argumentierens kennenzulernen oder die Kenntnis davon zu vertiefen.
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April 2023 mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wir folgen im Seminar der kommentierten Übersetzung von Ernst Heitsch (Göttingen 2011). Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Universelle Logik & Universelles Schließen

Dozentinnen/Dozenten:
Christoph Benzmüller, Andrea Vestrucci, David Fuenmayor, Daniel Kirchner
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 3, Vorlesung: 2 SWS Übung: 2 SWS Prüfung : Klausur
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, WE5/04.004
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Studiengang: Vertiefungsmodul 2 MA-Studiengang: Freie Spezialisierung 1+2
Inhalt:
Knowledge representation and reasoning applications in computer science, AI, philosophy and math typically employ very different logic formalisms. Instead of a single logic that serves it all (as envisioned already by Leibniz) an entire logic zoo has been developed, in particular, during the last century. Logics in this zoo, e.g., include modal logics, conditional logics, deontic logics, multi-valued logics, temporal logics, dynamic logics, hybrid logics, etc. In this lecture course I will introduce, discuss and demonstrate a recent attempt at a meta logical approach to universal logical reasoning that addresses this logical pluralism. The core message is this: While it might not be possible to come up with a universal object logic as envisioned by Leibniz, it might in fact be possible to have a universal meta logic in which we can semantically model, analyze and apply various species from the logic zoo. I will argue and demonstrate that classical higher order logic (HOL) is particularly suited to serve as such a universal meta logic, and that existing reasoning tools for HOL can fruitfully be reused and applied in this context.
The lecture course will introduce HOL and the SSE technique, provide some hands-on introduction to Isabelle/HOL, study and demonstrate some concrete semantical embeddings of non-classical in HOL, and conduct practical exercises regarding the application of the SSE technique in philosophy, mathematics and artificial intelligence, including, normative reasoning and machine ethics. As far as time permits, the course will also explain and train the application of the LogiKEy methodology for designing normative theories of ethical and legal reasoning.

 

Ursprünge und Geschichte der analytischen Philosophie

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.18
Inhalt:
Vielen ist bekannt, dass die analytische Philosophie eine wichtige, möglicherweise sogar die dominante Strömung innerhalb der akademischen Gegenwartsphilosophie ist. Allerdings können nur wenige erklären, was genau Philosophie eigentlich “analytisch” macht, wo die Ursprünge der analytischen Philosophie liegen und worin sie sich von anderen Arten der Philosophie (z.B. der sogenannten “kontinentalen" Philosophie) konkret unterscheidet. In dieser Vorlesung werden wir diese Fragen beantworten, indem wir die Ursprünge und geschichtliche Entwicklung der analytischen Philosophie nachzeichnen. Ausgehend von Gottlob Freges Abfassung der “Begriffsschrift" sowie G.E. Moores und Bertrand Russells Auseinandersetzung mit dem “absoluten Idealismus” untersuchen wir die zentralen Rollen von Sprache, Naturwissenschaften und Logik in der analytischen Philosophie und setzen uns mit der ihr inhärenten Metaphysikkritik auseinander. Wir beschließen die Vorlesung mit einer Diskussion der Frage, inwieweit die Einteilung der Philosophie in “analytische" und andere Formen heute überhaupt noch Sinn macht.

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Vertiefungsmodul 3: Vertiefung in philosophischer Anthropologie

 

Antike Ethik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Oberseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Einzeltermin am 26.1.2023, 10:00 - 13:00, WE5/02.003
Einzeltermin am 2.2.2023, 10:00 - 18:00, WE5/02.003
Vorbesprechung: Mittwoch, 11.1.2023, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Oberseminar ist vor allem für MA-Studierende und fortgeschrittene BA-Studierende gedacht (für diese kann das Seminar auch als Hauptseminar angerechnet werden; vorherige Anmeldung beim Dozenten ist dazu erforderlich) Modulzuordnung ergibt sich entsprechend, dazu mit dem Dozenten in Absprache treten. Leistungsnachweis auf Grundlage eines (Kurz)Essays.
BA Philosophie: Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodule 1 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; Public Ethics
Inhalt:
Antike Ethik hat einen anderen Charakter und andere Schwerpunktsetzungen als die Ethik unserer Tage. In diesem Seminar werden in Referaten von Bambergern und von anderswo Eingeladenen verschiedene Themen zur antiken Ethik vorgestellt und diskutiert: So die Frage nach der Freundschaft oder wie stoisch Seneca eigentlich überhaupt war, das Problem der Philosophenkönige Platons, usw. Studierende, die ihre Master- oder Bachelorarbeit zu einem Thema der antiken Philosophie schreiben, sind ausdrücklich dazu aufgefordert, ihre Arbeiten hier vorzustellen (es erfolgt dann eine Anrechnung des Oberseminars für die entsprechenden Module).
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur: Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Gott vom Menschen her denken – Eine Einführung in Karl Rahners transzendentale Theologie

Dozent/in:
Gabriel Jäger
Angaben:
Seminar
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

Karl Rahners „Grundkurs des Glaubens“ ist ein theologisch-philosophischer Klassiker des 20. Jahrhunderts. Der systematische Gesamtentwurf katholischer Glaubenslehre hebt mit einer transzendentalphilosophischen Existentialanalyse des Menschen an. In dieser wird der Mensch als das fragende Wesen aufgefasst, das sich selbst auf ein „absolutes Geheimnis“ hin übersteigen kann und das zudem als freies, verantwortliches und schuldbedrohtes Wesen auf vergebende Gnade hofft. Das Spezifikum des christlichen Glaubens, das über die existentiell-menschliche Situation als religiöses Wesen hinausgeht, ist der Glaube an Jesus von Nazareth als die geschichtliche Realisierung der vergebenden Selbstmitteilung Gottes. Dieses Seminar richtet sich an Studierende der Theologie und der Philosophie, die an anspruchsvollen Reflexionen in den Bereichen der Anthropologie, der Theologie und der Christologie und dem Dialog von Philosophie und Theologie interessiert sind.

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Platons Hippias

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 3 und 4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodule 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2
Inhalt:
Der größere Hippias-Dialog schildert eine Diskussion zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias über die Frage: Was bedeutet eigentlich schön ? Beide haben ihre eigenen Theorien dazu, doch gelingt es keinem von beiden, den jeweils anderen mit Argumenten umzustimmen. Der Dialog endet in einer typisch platonischen Aporie der wichtigen Einsicht, dass man philosophisch auch mal an der Überzeugung anderer scheitern kann, selbst dann, wenn man sich eigentlich einigen wollte, beiderseits vernünftige Voraussetzungen macht und argumentativ alles versucht hat. Der Große Hippias ist so typisch platonisch in Thema und Darstellungsart, dass man häufig gemutmaßt hat, er stamme gar nicht aus Platons Feder; ein Schüler Platons habe ihn geschrieben und sei in seinem Bemühen, so zu schreiben wie der Meister, fast schon platonischer geworden als Platon selbst. Wie dem auch sei: Der Dialog ist ein schönes Vorführbeispiel, um die Eigenart platonischen Denkens und Argumentierens kennenzulernen oder die Kenntnis davon zu vertiefen.
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April 2023 mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wir folgen im Seminar der kommentierten Übersetzung von Ernst Heitsch (Göttingen 2011). Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Philosophie MA

 

Bamberg-Budweis-Workshop

Dozent/in:
Marko Fuchs
Angaben:
Seminar
Termine:
Blockveranstaltung 15.12.2022-16.12.2022 Mo-Fr, Sa, So, 8:00 - 20:00, U11/00.16

 

Exkursionseminar Philosophen in Athen

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Exkursion
Termine:
Vorbesprechung: Mittwoch, 9.11.2022, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/02.04
Inhalt:
Ganz ehrlich: allzuviel ist nicht übriggeblieben von den Bauten der verschiedenen Philosophenschulen in Athen kein Vergleich mit den säulenreichen Marmortempeln und imposanten Theaterbauten, die man auf den Covern der Reiseführer sieht. Die Grundmauern von Platons Akademie liegen unbeachtet in einer Senke mitten in einem öffentlichen Park, am Haus des Neuplatonikers Proklos im Akropolisgebiet könnte man leicht vorübergehen, so unscheinbar sind die sichtbaren Überreste, und mit anderen Stätten sieht es ähnlich aus. Aber man kann auch an diesen spärlichen steinernen Zeugen ein Bild davon gewinnen, wie eine antike Philosophenschule gebaut war, wie der Lehrbetrieb wohl ablief, wie die Bibliotheken aussahen. Und: man kann in Athen einige der Stätten besuchen, in denen platonische Dialoge ihr dramatisches Setting haben bis hin zu archäologischen Vermutungen darüber, wo die Gefängniszelle war, in der Sokrates starb. Die Exkursion ist so angelegt: an jedem der vier Exkursionstage machen wir jeweils zwei Besichtigungen von archäologischen Stätten mit Bezug zu antiken Philosophen. Für den Rest des Tages gibt es Hinweise darauf, welche interessanten Dinge es sonst noch in der Nähe der besuchten Stätten zur Selbsterkundung zu besehen gibt.
Zur Teilnahme an der Exkursion sind diejenigen eingeladen, die das Oberseminar Antike Ethik und das Seminar Platon, Hippias maior besuchen. Allerdings: Die Teilnahme ist aus organisatorischen (und rechtlichen) Gründen auf 10 Personen begrenzt.
Die Einzelheiten zu Organisation, Bezuschussung, Eigenleistungen usw. stehen noch nicht endgültig fest. Dazu gibt es, nachdem das Lehrstuhlbudget im Januar 2023 feststehen wird, eine Informationsveranstaltung im Januar.

Kernmodul 1: Praktische Philosophie

 

Antike Ethik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Oberseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Einzeltermin am 26.1.2023, 10:00 - 13:00, WE5/02.003
Einzeltermin am 2.2.2023, 10:00 - 18:00, WE5/02.003
Vorbesprechung: Mittwoch, 11.1.2023, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Oberseminar ist vor allem für MA-Studierende und fortgeschrittene BA-Studierende gedacht (für diese kann das Seminar auch als Hauptseminar angerechnet werden; vorherige Anmeldung beim Dozenten ist dazu erforderlich) Modulzuordnung ergibt sich entsprechend, dazu mit dem Dozenten in Absprache treten. Leistungsnachweis auf Grundlage eines (Kurz)Essays.
BA Philosophie: Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodule 1 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; Public Ethics
Inhalt:
Antike Ethik hat einen anderen Charakter und andere Schwerpunktsetzungen als die Ethik unserer Tage. In diesem Seminar werden in Referaten von Bambergern und von anderswo Eingeladenen verschiedene Themen zur antiken Ethik vorgestellt und diskutiert: So die Frage nach der Freundschaft oder wie stoisch Seneca eigentlich überhaupt war, das Problem der Philosophenkönige Platons, usw. Studierende, die ihre Master- oder Bachelorarbeit zu einem Thema der antiken Philosophie schreiben, sind ausdrücklich dazu aufgefordert, ihre Arbeiten hier vorzustellen (es erfolgt dann eine Anrechnung des Oberseminars für die entsprechenden Module).
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur: Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

Kernmodul 2: Theoretische Philosophie

 

Computational Philosophy

Dozent/in:
Andrea Vestrucci
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Modulstudium, (Für die Philosophie-Studierende könnte wir zusätzlich zum Vortrag eine Ausarbeitung einfordern und bewerten.)
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, WE5/02.005
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar: Computational Philosophy (6 ECTS)
BA-Studiengang: Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2
MA-Studiengang: Kernmodul 2, Freie Spezialisierung 1+2
Inhalt:
Leibniz had a vision: human thoughts made computable. What is real, good, beautiful, or personal identity all facets of human thinking treated and organized as elements of calculation. This vision had a tremendous multi-part impact: It fostered the development of machines to calculate ( ordinateur , the French word for computer, is what makes order out of chaos). It established the basis for the science prior to all others (K. Gödel), i.e., mathematical logic. It influenced the so-called analytical approach in philosophy, treating propositions formally.
The interdisciplinary seminar in Computational Philosophy will embrace these three aspects. Via a clear introduction to mathematical logic topics, we will discuss how, and how far, thinking and algorithms are one thing, and can impact each other. In particular: What are the computational limits of human thought? What are the (philosophical) limits of computation? What are the future directions of making our thinking computable, and a machine thinking?
We will try to answer these questions by familiarizing ourselves with symbolic AI programs and the current research. For instance, we will deepen interpretations of AI limits; we will clarify the relationship between Gödel s incompleteness theorems and Turing s halting problem; we will explore metaphysical arguments, belief changes, and ethical problems in an automated reasoning environment.
Philosophy students will receive 6 ECTS for the seminar. Evaluation of the seminar is based on students presentations during the seminar and a short final reflective essay.

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Metaphysik über das Ende der Metaphysik: Moritz Schlick, der Begründer des Wiener Kreises

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/02.27
Einzeltermin am 14.2.2023, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
Moritz Schlick (1882-1936) ist der Begründer des Wiener Kreises und der Nachfolger Ernst Machs (1838-1916). Rudolf Carnap (1891-1970), Hauptvertreter des logischen Empirismus gehörte ebenso dem Kreis an und wirkte sowohl intensiv als auch extensiv mit. Diese Gruppe von Philosophen, Physikern, Mathematikern und Wissenschaftlern von anderen Disziplinen teilt trotz ihrer inneren Vielfalt und Spannung einen gemeinsamen Grundsatz, nach dem die empirische Erkenntnis vom metaphysischen (d.h. über-empirischen) Wissen strikt unterschieden und das Letztere ggf. aus der Philosophie / Wissenschaft verbannt werden solle. Hat die Metaphysik, welche bei Hegel ihren Hohepunkt erreicht zu haben scheint, nur zu schweigen? Schlicks Philosophie bietet in diesem Zusammenhang viele Anregungen und Diskussionen, um uns mit dieser Vorstufe der modernen analytischen Philosophie philosophisch (d.h. doch metaphysisch) auseinanderzusetzen. Im Seminar werden primär Texte von Schlick, aber auch andere Quellen behandelt, um die Problemlage von vielen Seiten zu beleuchten. Kein Vorwissen über Physik oder Logik ist vorausgesetzt, obwohl das Interesse an diesen Disziplinen hilfreich sein soll.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Moritz Schlick, Gesammelte Aufsätze, Hildesheim 1969

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Philosophie der Leere bei Nāgārjuna

Dozent/in:
Lina Krenz
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
N g rjuna (ca. 2. Jh. n. Chr., Indien) ist einer der bedeutendsten Philosophen des Buddhismus. Er begründete den Mah y na-Buddhismus, die größte Hauptströmung des Buddhismus heute. Im Seminar werden wir uns intensiv mit seinem Hauptwerk, der Mulamadhyamakak rik (MKK, dt. Lehrstrophen über die Grundlagen des mittleren Weges ), beschäftigen. In diesem Werk wird die Philosophie der Leere systematisch entfaltet, indem die Widersprüche im verdinglichenden Denken aufgedeckt werden. Wir wollen nachvollziehen, wie N g rjuna die Vorstellung von einem substantiellen Sein der Dinge konsequent hinterfragt und auflöst, indem wir ausgewählte Kapitel lesen und diskutieren. Dabei werden wir uns auch mit zentralen Begriffen des Sanskrit auseinandersetzen und eigene (abendländisch geprägte) Konzepte und Begriffsgrenzen hinterfragen.
Empfohlene Literatur:
Im Seminar werden folgende Übersetzungen der MKK verwendet: Weber-Brosamer, B.; Back, D.: Die Philosophie der Leere. Nāgārjunas Mulamadhyama-Kakārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 2005. Garfield, J.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way - Nāgārjuna‘s Mulamadhyamakakārikā. Translation and Commentary. Oxford/New York 1995. Die relevanten Textstellen und weitere Literatur werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Platons Hippias

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 3 und 4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodule 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2
Inhalt:
Der größere Hippias-Dialog schildert eine Diskussion zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias über die Frage: Was bedeutet eigentlich schön ? Beide haben ihre eigenen Theorien dazu, doch gelingt es keinem von beiden, den jeweils anderen mit Argumenten umzustimmen. Der Dialog endet in einer typisch platonischen Aporie der wichtigen Einsicht, dass man philosophisch auch mal an der Überzeugung anderer scheitern kann, selbst dann, wenn man sich eigentlich einigen wollte, beiderseits vernünftige Voraussetzungen macht und argumentativ alles versucht hat. Der Große Hippias ist so typisch platonisch in Thema und Darstellungsart, dass man häufig gemutmaßt hat, er stamme gar nicht aus Platons Feder; ein Schüler Platons habe ihn geschrieben und sei in seinem Bemühen, so zu schreiben wie der Meister, fast schon platonischer geworden als Platon selbst. Wie dem auch sei: Der Dialog ist ein schönes Vorführbeispiel, um die Eigenart platonischen Denkens und Argumentierens kennenzulernen oder die Kenntnis davon zu vertiefen.
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April 2023 mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wir folgen im Seminar der kommentierten Übersetzung von Ernst Heitsch (Göttingen 2011). Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

Schwerpunktmodul

 

Antike Ethik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Oberseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Einzeltermin am 26.1.2023, 10:00 - 13:00, WE5/02.003
Einzeltermin am 2.2.2023, 10:00 - 18:00, WE5/02.003
Vorbesprechung: Mittwoch, 11.1.2023, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Oberseminar ist vor allem für MA-Studierende und fortgeschrittene BA-Studierende gedacht (für diese kann das Seminar auch als Hauptseminar angerechnet werden; vorherige Anmeldung beim Dozenten ist dazu erforderlich) Modulzuordnung ergibt sich entsprechend, dazu mit dem Dozenten in Absprache treten. Leistungsnachweis auf Grundlage eines (Kurz)Essays.
BA Philosophie: Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodule 1 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; Public Ethics
Inhalt:
Antike Ethik hat einen anderen Charakter und andere Schwerpunktsetzungen als die Ethik unserer Tage. In diesem Seminar werden in Referaten von Bambergern und von anderswo Eingeladenen verschiedene Themen zur antiken Ethik vorgestellt und diskutiert: So die Frage nach der Freundschaft oder wie stoisch Seneca eigentlich überhaupt war, das Problem der Philosophenkönige Platons, usw. Studierende, die ihre Master- oder Bachelorarbeit zu einem Thema der antiken Philosophie schreiben, sind ausdrücklich dazu aufgefordert, ihre Arbeiten hier vorzustellen (es erfolgt dann eine Anrechnung des Oberseminars für die entsprechenden Module).
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur: Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Platons Hippias

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 3 und 4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodule 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2
Inhalt:
Der größere Hippias-Dialog schildert eine Diskussion zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias über die Frage: Was bedeutet eigentlich schön ? Beide haben ihre eigenen Theorien dazu, doch gelingt es keinem von beiden, den jeweils anderen mit Argumenten umzustimmen. Der Dialog endet in einer typisch platonischen Aporie der wichtigen Einsicht, dass man philosophisch auch mal an der Überzeugung anderer scheitern kann, selbst dann, wenn man sich eigentlich einigen wollte, beiderseits vernünftige Voraussetzungen macht und argumentativ alles versucht hat. Der Große Hippias ist so typisch platonisch in Thema und Darstellungsart, dass man häufig gemutmaßt hat, er stamme gar nicht aus Platons Feder; ein Schüler Platons habe ihn geschrieben und sei in seinem Bemühen, so zu schreiben wie der Meister, fast schon platonischer geworden als Platon selbst. Wie dem auch sei: Der Dialog ist ein schönes Vorführbeispiel, um die Eigenart platonischen Denkens und Argumentierens kennenzulernen oder die Kenntnis davon zu vertiefen.
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April 2023 mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wir folgen im Seminar der kommentierten Übersetzung von Ernst Heitsch (Göttingen 2011). Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Freie Spezialisierung I und II

 

Antike Ethik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Oberseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Einzeltermin am 26.1.2023, 10:00 - 13:00, WE5/02.003
Einzeltermin am 2.2.2023, 10:00 - 18:00, WE5/02.003
Vorbesprechung: Mittwoch, 11.1.2023, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Oberseminar ist vor allem für MA-Studierende und fortgeschrittene BA-Studierende gedacht (für diese kann das Seminar auch als Hauptseminar angerechnet werden; vorherige Anmeldung beim Dozenten ist dazu erforderlich) Modulzuordnung ergibt sich entsprechend, dazu mit dem Dozenten in Absprache treten. Leistungsnachweis auf Grundlage eines (Kurz)Essays.
BA Philosophie: Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodule 1 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; Public Ethics
Inhalt:
Antike Ethik hat einen anderen Charakter und andere Schwerpunktsetzungen als die Ethik unserer Tage. In diesem Seminar werden in Referaten von Bambergern und von anderswo Eingeladenen verschiedene Themen zur antiken Ethik vorgestellt und diskutiert: So die Frage nach der Freundschaft oder wie stoisch Seneca eigentlich überhaupt war, das Problem der Philosophenkönige Platons, usw. Studierende, die ihre Master- oder Bachelorarbeit zu einem Thema der antiken Philosophie schreiben, sind ausdrücklich dazu aufgefordert, ihre Arbeiten hier vorzustellen (es erfolgt dann eine Anrechnung des Oberseminars für die entsprechenden Module).
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur: Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Computational Philosophy

Dozent/in:
Andrea Vestrucci
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Modulstudium, (Für die Philosophie-Studierende könnte wir zusätzlich zum Vortrag eine Ausarbeitung einfordern und bewerten.)
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, WE5/02.005
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar: Computational Philosophy (6 ECTS)
BA-Studiengang: Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2
MA-Studiengang: Kernmodul 2, Freie Spezialisierung 1+2
Inhalt:
Leibniz had a vision: human thoughts made computable. What is real, good, beautiful, or personal identity all facets of human thinking treated and organized as elements of calculation. This vision had a tremendous multi-part impact: It fostered the development of machines to calculate ( ordinateur , the French word for computer, is what makes order out of chaos). It established the basis for the science prior to all others (K. Gödel), i.e., mathematical logic. It influenced the so-called analytical approach in philosophy, treating propositions formally.
The interdisciplinary seminar in Computational Philosophy will embrace these three aspects. Via a clear introduction to mathematical logic topics, we will discuss how, and how far, thinking and algorithms are one thing, and can impact each other. In particular: What are the computational limits of human thought? What are the (philosophical) limits of computation? What are the future directions of making our thinking computable, and a machine thinking?
We will try to answer these questions by familiarizing ourselves with symbolic AI programs and the current research. For instance, we will deepen interpretations of AI limits; we will clarify the relationship between Gödel s incompleteness theorems and Turing s halting problem; we will explore metaphysical arguments, belief changes, and ethical problems in an automated reasoning environment.
Philosophy students will receive 6 ECTS for the seminar. Evaluation of the seminar is based on students presentations during the seminar and a short final reflective essay.

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Metaphysik über das Ende der Metaphysik: Moritz Schlick, der Begründer des Wiener Kreises

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/02.27
Einzeltermin am 14.2.2023, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
Moritz Schlick (1882-1936) ist der Begründer des Wiener Kreises und der Nachfolger Ernst Machs (1838-1916). Rudolf Carnap (1891-1970), Hauptvertreter des logischen Empirismus gehörte ebenso dem Kreis an und wirkte sowohl intensiv als auch extensiv mit. Diese Gruppe von Philosophen, Physikern, Mathematikern und Wissenschaftlern von anderen Disziplinen teilt trotz ihrer inneren Vielfalt und Spannung einen gemeinsamen Grundsatz, nach dem die empirische Erkenntnis vom metaphysischen (d.h. über-empirischen) Wissen strikt unterschieden und das Letztere ggf. aus der Philosophie / Wissenschaft verbannt werden solle. Hat die Metaphysik, welche bei Hegel ihren Hohepunkt erreicht zu haben scheint, nur zu schweigen? Schlicks Philosophie bietet in diesem Zusammenhang viele Anregungen und Diskussionen, um uns mit dieser Vorstufe der modernen analytischen Philosophie philosophisch (d.h. doch metaphysisch) auseinanderzusetzen. Im Seminar werden primär Texte von Schlick, aber auch andere Quellen behandelt, um die Problemlage von vielen Seiten zu beleuchten. Kein Vorwissen über Physik oder Logik ist vorausgesetzt, obwohl das Interesse an diesen Disziplinen hilfreich sein soll.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Moritz Schlick, Gesammelte Aufsätze, Hildesheim 1969

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Philosophie der Leere bei Nāgārjuna

Dozent/in:
Lina Krenz
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
N g rjuna (ca. 2. Jh. n. Chr., Indien) ist einer der bedeutendsten Philosophen des Buddhismus. Er begründete den Mah y na-Buddhismus, die größte Hauptströmung des Buddhismus heute. Im Seminar werden wir uns intensiv mit seinem Hauptwerk, der Mulamadhyamakak rik (MKK, dt. Lehrstrophen über die Grundlagen des mittleren Weges ), beschäftigen. In diesem Werk wird die Philosophie der Leere systematisch entfaltet, indem die Widersprüche im verdinglichenden Denken aufgedeckt werden. Wir wollen nachvollziehen, wie N g rjuna die Vorstellung von einem substantiellen Sein der Dinge konsequent hinterfragt und auflöst, indem wir ausgewählte Kapitel lesen und diskutieren. Dabei werden wir uns auch mit zentralen Begriffen des Sanskrit auseinandersetzen und eigene (abendländisch geprägte) Konzepte und Begriffsgrenzen hinterfragen.
Empfohlene Literatur:
Im Seminar werden folgende Übersetzungen der MKK verwendet: Weber-Brosamer, B.; Back, D.: Die Philosophie der Leere. Nāgārjunas Mulamadhyama-Kakārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 2005. Garfield, J.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way - Nāgārjuna‘s Mulamadhyamakakārikā. Translation and Commentary. Oxford/New York 1995. Die relevanten Textstellen und weitere Literatur werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Platons Hippias

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 3 und 4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodule 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2
Inhalt:
Der größere Hippias-Dialog schildert eine Diskussion zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias über die Frage: Was bedeutet eigentlich schön ? Beide haben ihre eigenen Theorien dazu, doch gelingt es keinem von beiden, den jeweils anderen mit Argumenten umzustimmen. Der Dialog endet in einer typisch platonischen Aporie der wichtigen Einsicht, dass man philosophisch auch mal an der Überzeugung anderer scheitern kann, selbst dann, wenn man sich eigentlich einigen wollte, beiderseits vernünftige Voraussetzungen macht und argumentativ alles versucht hat. Der Große Hippias ist so typisch platonisch in Thema und Darstellungsart, dass man häufig gemutmaßt hat, er stamme gar nicht aus Platons Feder; ein Schüler Platons habe ihn geschrieben und sei in seinem Bemühen, so zu schreiben wie der Meister, fast schon platonischer geworden als Platon selbst. Wie dem auch sei: Der Dialog ist ein schönes Vorführbeispiel, um die Eigenart platonischen Denkens und Argumentierens kennenzulernen oder die Kenntnis davon zu vertiefen.
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April 2023 mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wir folgen im Seminar der kommentierten Übersetzung von Ernst Heitsch (Göttingen 2011). Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Universelle Logik & Universelles Schließen

Dozentinnen/Dozenten:
Christoph Benzmüller, Andrea Vestrucci, David Fuenmayor, Daniel Kirchner
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 3, Vorlesung: 2 SWS Übung: 2 SWS Prüfung : Klausur
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, WE5/04.004
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Studiengang: Vertiefungsmodul 2 MA-Studiengang: Freie Spezialisierung 1+2
Inhalt:
Knowledge representation and reasoning applications in computer science, AI, philosophy and math typically employ very different logic formalisms. Instead of a single logic that serves it all (as envisioned already by Leibniz) an entire logic zoo has been developed, in particular, during the last century. Logics in this zoo, e.g., include modal logics, conditional logics, deontic logics, multi-valued logics, temporal logics, dynamic logics, hybrid logics, etc. In this lecture course I will introduce, discuss and demonstrate a recent attempt at a meta logical approach to universal logical reasoning that addresses this logical pluralism. The core message is this: While it might not be possible to come up with a universal object logic as envisioned by Leibniz, it might in fact be possible to have a universal meta logic in which we can semantically model, analyze and apply various species from the logic zoo. I will argue and demonstrate that classical higher order logic (HOL) is particularly suited to serve as such a universal meta logic, and that existing reasoning tools for HOL can fruitfully be reused and applied in this context.
The lecture course will introduce HOL and the SSE technique, provide some hands-on introduction to Isabelle/HOL, study and demonstrate some concrete semantical embeddings of non-classical in HOL, and conduct practical exercises regarding the application of the SSE technique in philosophy, mathematics and artificial intelligence, including, normative reasoning and machine ethics. As far as time permits, the course will also explain and train the application of the LogiKEy methodology for designing normative theories of ethical and legal reasoning.

 

Ursprünge und Geschichte der analytischen Philosophie

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.18
Inhalt:
Vielen ist bekannt, dass die analytische Philosophie eine wichtige, möglicherweise sogar die dominante Strömung innerhalb der akademischen Gegenwartsphilosophie ist. Allerdings können nur wenige erklären, was genau Philosophie eigentlich “analytisch” macht, wo die Ursprünge der analytischen Philosophie liegen und worin sie sich von anderen Arten der Philosophie (z.B. der sogenannten “kontinentalen" Philosophie) konkret unterscheidet. In dieser Vorlesung werden wir diese Fragen beantworten, indem wir die Ursprünge und geschichtliche Entwicklung der analytischen Philosophie nachzeichnen. Ausgehend von Gottlob Freges Abfassung der “Begriffsschrift" sowie G.E. Moores und Bertrand Russells Auseinandersetzung mit dem “absoluten Idealismus” untersuchen wir die zentralen Rollen von Sprache, Naturwissenschaften und Logik in der analytischen Philosophie und setzen uns mit der ihr inhärenten Metaphysikkritik auseinander. Wir beschließen die Vorlesung mit einer Diskussion der Frage, inwieweit die Einteilung der Philosophie in “analytische" und andere Formen heute überhaupt noch Sinn macht.

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Erweiterungsbereich

 

Einführungsvorlesung: Mittelalterliche Philosophie des Abendlandes

Dozent/in:
Marko Fuchs
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, Studium Generale
Termine:
Mo, 18:00 - 20:00, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul 1 MA-Philosophie: Erweiterte Grundlagen; Erweiterungsbereich LA: Basismodul LA 1 BA+MA Mittelalterstudien Studium Generale
Inhalt:
Die Vorlesung bietet eine historische und systematische Einführung in die Philosophie anhand einiger der wichtigsten Positionen der mittelalterlichen Philosophie des Abendlandes (u.a. Anselm von Canterbury, Peter Abelard, Thomas von Aquin, Meister Eckhart, Johannes Duns Scotus, William von Ockham, Nikolaus Cusanus). Literaturhinweise werden im Verlauf der Vorlesung gegeben.

 

Essayschreibkurs: Franz Brentano, ‚Über die Zukunft der Philosophie‘

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.23
Start der LV am 26.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Erweiterte Qualifikationen oder Basismodul 1; LA Gym: Erweiterte Qualifikationen oder Basismodul 1; LA GS/HS/RS: Basismodul LA 1 oder Basismodul 1. Die Teilnahmekapazität des Kurses ist auf 15 beschränkt.
Inhalt:
In diesem Seminar werden die Grundkenntnisse vermittelt, die zum Verfassen eines Essays in der Philosophie vonnöten sind. Anhand eines Leittextes (Franz Brentanos Aufsätze „Die Zukunft der Philosophie“ und „Über die Gründe der Entmutigung auf philosophischem Gebiet“) als Diskussionsgrundlage wird Schritt für Schritt erarbeitet, welche Problemstellungen sich für Essayfragen eignen, wie das Essaythema formuliert werden soll, wie man Dinge präzise auf den Begriff bringt und stichhaltig argumentiert, was es mit der Prüfungsform der Lektüregespräche und des Vorlesungsessays auf sich hat, was, wie und wie viel man zitieren soll, wie man den Text des Essays zieldienlich strukturiert etc. Zur Einübung werden verschiedene Essaybestandteile geschrieben und in ihren Stärken und Schwächen besprochen. Eine eigene Sitzung wird nach Möglichkeit auch der erfolgreichen Literaturrecherche und Bibliotheksarbeit gelten.
Nochmals zur Beachtung: Die Teilnahme ist auf 15 Studierende beschränkt!
Empfohlene Literatur:
Grundlagentext ist: Franz Brentano, ‚Über die Zukunft der Philosophie‘, mit Anm. hrsg. von Oskar Kraus. Neu eingeleitet von Paul Weingartner. Hamburg 1968. Weitere Literatur, insbesondere zur Essaytheorie, wird im Verlauf des Kurses bekanntgegeben und besprochen. Lektürepassagen, Materialien u.ä. werden im VC bereitgestellt.

 

Essayschreibwerkstatt

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Seminar, Zur Vorbereitung findet ein Online-Termin im November statt, Abstimmung per Doodle.
Termine:
Einzeltermin am 21.2.2023, 9:00 - 12:00, U2/01.33
Blockveranstaltung 22.2.2023-24.2.2023 Di-Fr, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Inhalt:
Ziel der Schreibwerkstatt ist es, Studierenden Grundlagen des Essayschreibens zu vermitteln. Studierende sollen die 4 Prinzipien, 3 Visualisierungstrukturen, sowie die typische Prozedur kennen, und diese Techniken auf ihre eigene Arbeit anzuwenden. Diese Fähigkeiten sind sowohl direkt auf Essays anwendbar, als auch breit übertragbar.
Besondere Schwerpunkte liegen bei der Eingrenzung von Themen, der Kombination von Theorie und Analyse eines konkreten Falles, und das angewandte präzise Schreiben.
Unbedingt notwendig zur Teilnahme sind die Lektüre wesentlicher Texte (4-6 Stunden), die Vorbereitung eines eigenen Themas in eigener Arbeit (2 Stunden), und die Einrichtung eines Wikipedia-Kontos (1 Stunde). Englisch ist keine formale Voraussetzung, erleichtert jedoch den Zugang zu wesentlichen Texten.

  • Grundlagen des Essays
Was ist die Aufgabe der Universität? Warum schreiben wir Essays? Wie unterscheiden sich Essays von Hausarbeiten und geschriebenen Prüfungen
  • Einführung in die Prinzipien
Was ist das konzeptionelle Rahmenwerk? Warum vier Prinzipien, eine Prozedur, und zwei Formeln? Auf welche Gebiete wenden wir diesen Ansatz an?

  • Essay Struktur, inklusive Übungen
Was sind die Grundlagen einer disziplinierten Struktur? Warum diese Struktur, und was sind die Alternativen? Warum ist die Visualisierung der Struktur wichtig? Und wie kann man die Struktur visualisieren?
  • Analyse der Strukturen einiger Essays
Autopsie der Essays

  • Prozedur zum Essayschreiben
Was eignet sich als eine Standardstruktur? Warum iterativ ? Und wie sieht das in der Realität aus?

  • Aussagekräftige Thesen und Einleitungen
Wie schreibt man eine Einleitung? Wie macht man Thesen aussagekräftig? Wie verbessern wir unsere Thesen?

  • Arbeit an eigener These
Verbesserung der Einleitung am Muster

  • Diskussion am Beispiel
Was macht Arbeiten erfolgreich? Was sind die typischen Fehler? Nach welchen Kriterien bewerten wir Essays?

Falls wir zusätzliche Zeit haben: wie bereitet man sich erfolgreich auf Essayprüfungen vor? Dr. Hans Gutbrod unterrichtet seit 2008 die Schreibwerkstatt am Lehrstuhl für Philosophie. Er veröffentlicht regelmäßig zu ethischen und politischen Themen, hat mehrere Jahre das größte Forschungsinstitut im Südkaukasus geleitet und hat viel Erfahrung in der angewandten Politikforschung. Er ist auf Twitter auf https://twitter.com/HansGutbrod.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Ursprünge und Geschichte der analytischen Philosophie

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.18
Inhalt:
Vielen ist bekannt, dass die analytische Philosophie eine wichtige, möglicherweise sogar die dominante Strömung innerhalb der akademischen Gegenwartsphilosophie ist. Allerdings können nur wenige erklären, was genau Philosophie eigentlich “analytisch” macht, wo die Ursprünge der analytischen Philosophie liegen und worin sie sich von anderen Arten der Philosophie (z.B. der sogenannten “kontinentalen" Philosophie) konkret unterscheidet. In dieser Vorlesung werden wir diese Fragen beantworten, indem wir die Ursprünge und geschichtliche Entwicklung der analytischen Philosophie nachzeichnen. Ausgehend von Gottlob Freges Abfassung der “Begriffsschrift" sowie G.E. Moores und Bertrand Russells Auseinandersetzung mit dem “absoluten Idealismus” untersuchen wir die zentralen Rollen von Sprache, Naturwissenschaften und Logik in der analytischen Philosophie und setzen uns mit der ihr inhärenten Metaphysikkritik auseinander. Wir beschließen die Vorlesung mit einer Diskussion der Frage, inwieweit die Einteilung der Philosophie in “analytische" und andere Formen heute überhaupt noch Sinn macht.

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Master Public Ethics

 

Antike Ethik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Oberseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Einzeltermin am 26.1.2023, 10:00 - 13:00, WE5/02.003
Einzeltermin am 2.2.2023, 10:00 - 18:00, WE5/02.003
Vorbesprechung: Mittwoch, 11.1.2023, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Oberseminar ist vor allem für MA-Studierende und fortgeschrittene BA-Studierende gedacht (für diese kann das Seminar auch als Hauptseminar angerechnet werden; vorherige Anmeldung beim Dozenten ist dazu erforderlich) Modulzuordnung ergibt sich entsprechend, dazu mit dem Dozenten in Absprache treten. Leistungsnachweis auf Grundlage eines (Kurz)Essays.
BA Philosophie: Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodule 1 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; Public Ethics
Inhalt:
Antike Ethik hat einen anderen Charakter und andere Schwerpunktsetzungen als die Ethik unserer Tage. In diesem Seminar werden in Referaten von Bambergern und von anderswo Eingeladenen verschiedene Themen zur antiken Ethik vorgestellt und diskutiert: So die Frage nach der Freundschaft oder wie stoisch Seneca eigentlich überhaupt war, das Problem der Philosophenkönige Platons, usw. Studierende, die ihre Master- oder Bachelorarbeit zu einem Thema der antiken Philosophie schreiben, sind ausdrücklich dazu aufgefordert, ihre Arbeiten hier vorzustellen (es erfolgt dann eine Anrechnung des Oberseminars für die entsprechenden Module).
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur: Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Politische Gefühle 2. Teil - Zorn und Zittern wie Gefühle die Gesellschaft spalten

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Thomas Wabel, Reinhard Zintl
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/01.30
Inhalt:
Zorn und Zittern wie Gefühle die Gesellschaft spalten

"Das Seminar schließt an Fragen an, die im Seminar des Sommersemesters "Vaterlandsliebe - wieviel Gefühl braucht die politische Vernunft?" behandelt wurden. Dieses zurückliegende Seminar ist aber nicht Voraussetzung für den Besuch des Seminars in diesem Semester."

Gefühle gehören zum Menschen, sie bewegen und, lenken unser Handeln und erfüllen uns im Guten wie im Schlechten. Und auch für die Politik sind sie entscheidend, vor allem für den Staat, der immer auch auf den Gefühlen seiner Bürger aufbaut sei es Angst und Schrecken, wie in einer autoritären Staatsform, sei es Patriotismus oder Sympathie, Engagement und Vertrauen. Es gibt Gefühle, die zusammenhalten und das Gemeinwesen stärken, aber auch Gefühle, die zu Spaltungen und Spannungen führen. Und davon erleben wir in der Gegenwart sehr viele, sei es Zorn auf den Staat, Abneigungen und Abwehr gegen Mitbürger, Moralisierungen durch Abwehr Andersdenkender oder empörte Polarisierungen anderer Art. Untersuchen haben gezeigt, dass solche gefühlsgetragenen Polarisierungen im politischen Raum in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen haben. Warum? Ideologische Differenzen, religiöse Überzeugzungen können da eine Rolle spielen, aber vor allem auch die sozialen Medien und das Internet, die alles verstärken. Solche spaltenden und entfremdenden Gefühle sind gegenwärtig vielleicht die größten Herausforderungen für unser Gemeinwesen, weil Demokratie auf einer gewissen Einheit, Kompromissbereitschaft und Harmonie gründet.
Damit sind wir bei den Fragen dieses Seminars. Wir versuchen, Gefühle mit negativen Auswirkungen (wie Abwehr, Vorurteilen, Aggression und Verteufelung) genauer zu erfassen und ihre Stellung zu verstehen: Wie kommt es zu ihnen? Es schließen sich ethische Fragen an: Was ist notwendig, was ist gefährlich, und welche Umgangsweisen mit ihnen sind gerechtfertigt? Oder ganz konkret: Sollte der Staat versuchen, die Gefühle seiner Bürger zu lenken, eine große Einheit durch soziale Ingenieurskunst erschaffen? Darum werden die Gespräche zwischen Philosophie, Theologie und Politikwissenschaft in diesem Semester kreisen.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

Philosophie LA

Basismodul 1: Grundlagen und Methoden

 

Einführungsvorlesung: Mittelalterliche Philosophie des Abendlandes

Dozent/in:
Marko Fuchs
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, Studium Generale
Termine:
Mo, 18:00 - 20:00, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul 1 MA-Philosophie: Erweiterte Grundlagen; Erweiterungsbereich LA: Basismodul LA 1 BA+MA Mittelalterstudien Studium Generale
Inhalt:
Die Vorlesung bietet eine historische und systematische Einführung in die Philosophie anhand einiger der wichtigsten Positionen der mittelalterlichen Philosophie des Abendlandes (u.a. Anselm von Canterbury, Peter Abelard, Thomas von Aquin, Meister Eckhart, Johannes Duns Scotus, William von Ockham, Nikolaus Cusanus). Literaturhinweise werden im Verlauf der Vorlesung gegeben.

 

Essayschreibkurs: Franz Brentano, ‚Über die Zukunft der Philosophie‘

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.23
Start der LV am 26.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Erweiterte Qualifikationen oder Basismodul 1; LA Gym: Erweiterte Qualifikationen oder Basismodul 1; LA GS/HS/RS: Basismodul LA 1 oder Basismodul 1. Die Teilnahmekapazität des Kurses ist auf 15 beschränkt.
Inhalt:
In diesem Seminar werden die Grundkenntnisse vermittelt, die zum Verfassen eines Essays in der Philosophie vonnöten sind. Anhand eines Leittextes (Franz Brentanos Aufsätze „Die Zukunft der Philosophie“ und „Über die Gründe der Entmutigung auf philosophischem Gebiet“) als Diskussionsgrundlage wird Schritt für Schritt erarbeitet, welche Problemstellungen sich für Essayfragen eignen, wie das Essaythema formuliert werden soll, wie man Dinge präzise auf den Begriff bringt und stichhaltig argumentiert, was es mit der Prüfungsform der Lektüregespräche und des Vorlesungsessays auf sich hat, was, wie und wie viel man zitieren soll, wie man den Text des Essays zieldienlich strukturiert etc. Zur Einübung werden verschiedene Essaybestandteile geschrieben und in ihren Stärken und Schwächen besprochen. Eine eigene Sitzung wird nach Möglichkeit auch der erfolgreichen Literaturrecherche und Bibliotheksarbeit gelten.
Nochmals zur Beachtung: Die Teilnahme ist auf 15 Studierende beschränkt!
Empfohlene Literatur:
Grundlagentext ist: Franz Brentano, ‚Über die Zukunft der Philosophie‘, mit Anm. hrsg. von Oskar Kraus. Neu eingeleitet von Paul Weingartner. Hamburg 1968. Weitere Literatur, insbesondere zur Essaytheorie, wird im Verlauf des Kurses bekanntgegeben und besprochen. Lektürepassagen, Materialien u.ä. werden im VC bereitgestellt.

 

Essayschreibwerkstatt

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Seminar, Zur Vorbereitung findet ein Online-Termin im November statt, Abstimmung per Doodle.
Termine:
Einzeltermin am 21.2.2023, 9:00 - 12:00, U2/01.33
Blockveranstaltung 22.2.2023-24.2.2023 Di-Fr, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Inhalt:
Ziel der Schreibwerkstatt ist es, Studierenden Grundlagen des Essayschreibens zu vermitteln. Studierende sollen die 4 Prinzipien, 3 Visualisierungstrukturen, sowie die typische Prozedur kennen, und diese Techniken auf ihre eigene Arbeit anzuwenden. Diese Fähigkeiten sind sowohl direkt auf Essays anwendbar, als auch breit übertragbar.
Besondere Schwerpunkte liegen bei der Eingrenzung von Themen, der Kombination von Theorie und Analyse eines konkreten Falles, und das angewandte präzise Schreiben.
Unbedingt notwendig zur Teilnahme sind die Lektüre wesentlicher Texte (4-6 Stunden), die Vorbereitung eines eigenen Themas in eigener Arbeit (2 Stunden), und die Einrichtung eines Wikipedia-Kontos (1 Stunde). Englisch ist keine formale Voraussetzung, erleichtert jedoch den Zugang zu wesentlichen Texten.

  • Grundlagen des Essays
Was ist die Aufgabe der Universität? Warum schreiben wir Essays? Wie unterscheiden sich Essays von Hausarbeiten und geschriebenen Prüfungen
  • Einführung in die Prinzipien
Was ist das konzeptionelle Rahmenwerk? Warum vier Prinzipien, eine Prozedur, und zwei Formeln? Auf welche Gebiete wenden wir diesen Ansatz an?

  • Essay Struktur, inklusive Übungen
Was sind die Grundlagen einer disziplinierten Struktur? Warum diese Struktur, und was sind die Alternativen? Warum ist die Visualisierung der Struktur wichtig? Und wie kann man die Struktur visualisieren?
  • Analyse der Strukturen einiger Essays
Autopsie der Essays

  • Prozedur zum Essayschreiben
Was eignet sich als eine Standardstruktur? Warum iterativ ? Und wie sieht das in der Realität aus?

  • Aussagekräftige Thesen und Einleitungen
Wie schreibt man eine Einleitung? Wie macht man Thesen aussagekräftig? Wie verbessern wir unsere Thesen?

  • Arbeit an eigener These
Verbesserung der Einleitung am Muster

  • Diskussion am Beispiel
Was macht Arbeiten erfolgreich? Was sind die typischen Fehler? Nach welchen Kriterien bewerten wir Essays?

Falls wir zusätzliche Zeit haben: wie bereitet man sich erfolgreich auf Essayprüfungen vor? Dr. Hans Gutbrod unterrichtet seit 2008 die Schreibwerkstatt am Lehrstuhl für Philosophie. Er veröffentlicht regelmäßig zu ethischen und politischen Themen, hat mehrere Jahre das größte Forschungsinstitut im Südkaukasus geleitet und hat viel Erfahrung in der angewandten Politikforschung. Er ist auf Twitter auf https://twitter.com/HansGutbrod.

 

Tutorium zur Einführungsvorlesung: Mittelalterliche Philosophie des Abendlandes

Dozent/in:
Evelyn Höfer
Angaben:
Tutorien
Termine:
Do, 18:00 - 20:00, U2/01.36
Inhalt:
Das Tutorium richtet sich an Studienanfänger:innen, die die Vorlesung bei Dr. Fuchs besuchen, und soll Unterstützung im ersten Semester und in der Orientierung im Studium leisten. Wir sprechen gemeinsam über die Vorlesung, Studienorganisation und Basics des Philosophiestudiums. Vor allem aber geht es um eure Fragen! Für Studierende im Lehramt kümmern wir uns außerdem um die Klausurvorbereitung. Das Tutorium richtet sich speziell an Anfänger:innen (BA und LA), und ist für Fortgeschrittene explizit ungeeignet.

Basismodul 2: Praktische Philosophie

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

Basismodul 3: Theoretische Philosophie

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Metaphysik über das Ende der Metaphysik: Moritz Schlick, der Begründer des Wiener Kreises

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/02.27
Einzeltermin am 14.2.2023, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
Moritz Schlick (1882-1936) ist der Begründer des Wiener Kreises und der Nachfolger Ernst Machs (1838-1916). Rudolf Carnap (1891-1970), Hauptvertreter des logischen Empirismus gehörte ebenso dem Kreis an und wirkte sowohl intensiv als auch extensiv mit. Diese Gruppe von Philosophen, Physikern, Mathematikern und Wissenschaftlern von anderen Disziplinen teilt trotz ihrer inneren Vielfalt und Spannung einen gemeinsamen Grundsatz, nach dem die empirische Erkenntnis vom metaphysischen (d.h. über-empirischen) Wissen strikt unterschieden und das Letztere ggf. aus der Philosophie / Wissenschaft verbannt werden solle. Hat die Metaphysik, welche bei Hegel ihren Hohepunkt erreicht zu haben scheint, nur zu schweigen? Schlicks Philosophie bietet in diesem Zusammenhang viele Anregungen und Diskussionen, um uns mit dieser Vorstufe der modernen analytischen Philosophie philosophisch (d.h. doch metaphysisch) auseinanderzusetzen. Im Seminar werden primär Texte von Schlick, aber auch andere Quellen behandelt, um die Problemlage von vielen Seiten zu beleuchten. Kein Vorwissen über Physik oder Logik ist vorausgesetzt, obwohl das Interesse an diesen Disziplinen hilfreich sein soll.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Moritz Schlick, Gesammelte Aufsätze, Hildesheim 1969

 

Philosophie der Leere bei Nāgārjuna

Dozent/in:
Lina Krenz
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
N g rjuna (ca. 2. Jh. n. Chr., Indien) ist einer der bedeutendsten Philosophen des Buddhismus. Er begründete den Mah y na-Buddhismus, die größte Hauptströmung des Buddhismus heute. Im Seminar werden wir uns intensiv mit seinem Hauptwerk, der Mulamadhyamakak rik (MKK, dt. Lehrstrophen über die Grundlagen des mittleren Weges ), beschäftigen. In diesem Werk wird die Philosophie der Leere systematisch entfaltet, indem die Widersprüche im verdinglichenden Denken aufgedeckt werden. Wir wollen nachvollziehen, wie N g rjuna die Vorstellung von einem substantiellen Sein der Dinge konsequent hinterfragt und auflöst, indem wir ausgewählte Kapitel lesen und diskutieren. Dabei werden wir uns auch mit zentralen Begriffen des Sanskrit auseinandersetzen und eigene (abendländisch geprägte) Konzepte und Begriffsgrenzen hinterfragen.
Empfohlene Literatur:
Im Seminar werden folgende Übersetzungen der MKK verwendet: Weber-Brosamer, B.; Back, D.: Die Philosophie der Leere. Nāgārjunas Mulamadhyama-Kakārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 2005. Garfield, J.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way - Nāgārjuna‘s Mulamadhyamakakārikā. Translation and Commentary. Oxford/New York 1995. Die relevanten Textstellen und weitere Literatur werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Ursprünge und Geschichte der analytischen Philosophie

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.18
Inhalt:
Vielen ist bekannt, dass die analytische Philosophie eine wichtige, möglicherweise sogar die dominante Strömung innerhalb der akademischen Gegenwartsphilosophie ist. Allerdings können nur wenige erklären, was genau Philosophie eigentlich “analytisch” macht, wo die Ursprünge der analytischen Philosophie liegen und worin sie sich von anderen Arten der Philosophie (z.B. der sogenannten “kontinentalen" Philosophie) konkret unterscheidet. In dieser Vorlesung werden wir diese Fragen beantworten, indem wir die Ursprünge und geschichtliche Entwicklung der analytischen Philosophie nachzeichnen. Ausgehend von Gottlob Freges Abfassung der “Begriffsschrift" sowie G.E. Moores und Bertrand Russells Auseinandersetzung mit dem “absoluten Idealismus” untersuchen wir die zentralen Rollen von Sprache, Naturwissenschaften und Logik in der analytischen Philosophie und setzen uns mit der ihr inhärenten Metaphysikkritik auseinander. Wir beschließen die Vorlesung mit einer Diskussion der Frage, inwieweit die Einteilung der Philosophie in “analytische" und andere Formen heute überhaupt noch Sinn macht.

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Basismodul 4: Philosophische Anthropologie

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Gott vom Menschen her denken – Eine Einführung in Karl Rahners transzendentale Theologie

Dozent/in:
Gabriel Jäger
Angaben:
Seminar
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

Karl Rahners „Grundkurs des Glaubens“ ist ein theologisch-philosophischer Klassiker des 20. Jahrhunderts. Der systematische Gesamtentwurf katholischer Glaubenslehre hebt mit einer transzendentalphilosophischen Existentialanalyse des Menschen an. In dieser wird der Mensch als das fragende Wesen aufgefasst, das sich selbst auf ein „absolutes Geheimnis“ hin übersteigen kann und das zudem als freies, verantwortliches und schuldbedrohtes Wesen auf vergebende Gnade hofft. Das Spezifikum des christlichen Glaubens, das über die existentiell-menschliche Situation als religiöses Wesen hinausgeht, ist der Glaube an Jesus von Nazareth als die geschichtliche Realisierung der vergebenden Selbstmitteilung Gottes. Dieses Seminar richtet sich an Studierende der Theologie und der Philosophie, die an anspruchsvollen Reflexionen in den Bereichen der Anthropologie, der Theologie und der Christologie und dem Dialog von Philosophie und Theologie interessiert sind.

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Basismodul LA2

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

Basismodul LA 3

 

Die Didaktik des Ethik- und Philosophieunterrichts im Lichte neuer Debatten - "Cancel-Culture", Gender und Postkolonialismus

Dozentinnen/Dozenten:
Sebastian Meisel, Sarah Weichlein
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Gender und Diversität, Nachhaltigkeit
Termine:
Einzeltermin am 21.10.2022, 14:00 - 16:00, U2/01.36
Blockveranstaltung 18.11.2022-19.11.2022 Mo-Fr, Sa, So, Blockveranstaltung 9.12.2022-10.12.2022 Mo, Di-Do, Fr, Sa, So, 12:00 - 18:00, U2/01.36
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Module:
Alle LA-Module
BA: BM2 und BM4
EWS I+II
Inhalt:
Ein Aushängeschild des Ethik-Unterrichts ist die Möglichkeit zur freien Diskussion. Diese impliziert einen anregenden Gedankenaustausch auf Augenhöhe, das Vertreten eigener Standpunkte, aber auch das Kennenlernen, durchdenken und Akzeptieren anderer Meinungen.
Im Ethik-Unterricht werden (laut Lehrplan) auch Themen verhandelt, die möglicherweise Bereiche der Diskriminierung aufgreifen, da sie z.B. Minoritäten betreffen und an aktuelle gesellschaftliche und politische Themenbereiche anknüpfen, die umstritten sind.
Wie methodisch im Unterricht mit problematischen Themen wie Rassismus, Frauenverachtung, Diskriminierung aufgrund sexueller oder religiöser Orientierung, Kolonialismus usw. umgegangen werden kann, soll aber nur einen Teil des Seminars ausmachen.
Zu großen Stücken wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie mit den überlieferungsgeschichtlichen Textgrundlagen und Klassikern der Philosophie umgegangenen werden kann und muss, ohne das aktuelle gesellschaftliche Bewusstsein für Diskriminierung, mangelnde Gleichstellung und Chancengleichheit zu vernachlässigen.
Denn eigentlich müsste so manches Kanonische der sog. "Cancle Culture" zum Opfer fallen. Doch warum das vorhandene Potential nicht in der Schule als Reflexionsmaterial für kritische Urteilsbildung nutzen?
Hierfür wollen wir anhand ausgewählter Textbeispiele kritisch-reflektierte Umsetzungsmöglichkeiten für den Unterricht in verschiedenen Jahrgangsstufen und Schulformen erarbeiten.
Das Seminar wird nach einem Vorbesprechungstermin in der ersten Semesterwoche als Blockseminar an zwei Wochenenden stattfinden.

Vertiefungsmodul LA 4

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Gott vom Menschen her denken – Eine Einführung in Karl Rahners transzendentale Theologie

Dozent/in:
Gabriel Jäger
Angaben:
Seminar
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

Karl Rahners „Grundkurs des Glaubens“ ist ein theologisch-philosophischer Klassiker des 20. Jahrhunderts. Der systematische Gesamtentwurf katholischer Glaubenslehre hebt mit einer transzendentalphilosophischen Existentialanalyse des Menschen an. In dieser wird der Mensch als das fragende Wesen aufgefasst, das sich selbst auf ein „absolutes Geheimnis“ hin übersteigen kann und das zudem als freies, verantwortliches und schuldbedrohtes Wesen auf vergebende Gnade hofft. Das Spezifikum des christlichen Glaubens, das über die existentiell-menschliche Situation als religiöses Wesen hinausgeht, ist der Glaube an Jesus von Nazareth als die geschichtliche Realisierung der vergebenden Selbstmitteilung Gottes. Dieses Seminar richtet sich an Studierende der Theologie und der Philosophie, die an anspruchsvollen Reflexionen in den Bereichen der Anthropologie, der Theologie und der Christologie und dem Dialog von Philosophie und Theologie interessiert sind.

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Metaphysik über das Ende der Metaphysik: Moritz Schlick, der Begründer des Wiener Kreises

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/02.27
Einzeltermin am 14.2.2023, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
Moritz Schlick (1882-1936) ist der Begründer des Wiener Kreises und der Nachfolger Ernst Machs (1838-1916). Rudolf Carnap (1891-1970), Hauptvertreter des logischen Empirismus gehörte ebenso dem Kreis an und wirkte sowohl intensiv als auch extensiv mit. Diese Gruppe von Philosophen, Physikern, Mathematikern und Wissenschaftlern von anderen Disziplinen teilt trotz ihrer inneren Vielfalt und Spannung einen gemeinsamen Grundsatz, nach dem die empirische Erkenntnis vom metaphysischen (d.h. über-empirischen) Wissen strikt unterschieden und das Letztere ggf. aus der Philosophie / Wissenschaft verbannt werden solle. Hat die Metaphysik, welche bei Hegel ihren Hohepunkt erreicht zu haben scheint, nur zu schweigen? Schlicks Philosophie bietet in diesem Zusammenhang viele Anregungen und Diskussionen, um uns mit dieser Vorstufe der modernen analytischen Philosophie philosophisch (d.h. doch metaphysisch) auseinanderzusetzen. Im Seminar werden primär Texte von Schlick, aber auch andere Quellen behandelt, um die Problemlage von vielen Seiten zu beleuchten. Kein Vorwissen über Physik oder Logik ist vorausgesetzt, obwohl das Interesse an diesen Disziplinen hilfreich sein soll.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Moritz Schlick, Gesammelte Aufsätze, Hildesheim 1969

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Philosophie der Leere bei Nāgārjuna

Dozent/in:
Lina Krenz
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
N g rjuna (ca. 2. Jh. n. Chr., Indien) ist einer der bedeutendsten Philosophen des Buddhismus. Er begründete den Mah y na-Buddhismus, die größte Hauptströmung des Buddhismus heute. Im Seminar werden wir uns intensiv mit seinem Hauptwerk, der Mulamadhyamakak rik (MKK, dt. Lehrstrophen über die Grundlagen des mittleren Weges ), beschäftigen. In diesem Werk wird die Philosophie der Leere systematisch entfaltet, indem die Widersprüche im verdinglichenden Denken aufgedeckt werden. Wir wollen nachvollziehen, wie N g rjuna die Vorstellung von einem substantiellen Sein der Dinge konsequent hinterfragt und auflöst, indem wir ausgewählte Kapitel lesen und diskutieren. Dabei werden wir uns auch mit zentralen Begriffen des Sanskrit auseinandersetzen und eigene (abendländisch geprägte) Konzepte und Begriffsgrenzen hinterfragen.
Empfohlene Literatur:
Im Seminar werden folgende Übersetzungen der MKK verwendet: Weber-Brosamer, B.; Back, D.: Die Philosophie der Leere. Nāgārjunas Mulamadhyama-Kakārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 2005. Garfield, J.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way - Nāgārjuna‘s Mulamadhyamakakārikā. Translation and Commentary. Oxford/New York 1995. Die relevanten Textstellen und weitere Literatur werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Ursprünge und Geschichte der analytischen Philosophie

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.18
Inhalt:
Vielen ist bekannt, dass die analytische Philosophie eine wichtige, möglicherweise sogar die dominante Strömung innerhalb der akademischen Gegenwartsphilosophie ist. Allerdings können nur wenige erklären, was genau Philosophie eigentlich “analytisch” macht, wo die Ursprünge der analytischen Philosophie liegen und worin sie sich von anderen Arten der Philosophie (z.B. der sogenannten “kontinentalen" Philosophie) konkret unterscheidet. In dieser Vorlesung werden wir diese Fragen beantworten, indem wir die Ursprünge und geschichtliche Entwicklung der analytischen Philosophie nachzeichnen. Ausgehend von Gottlob Freges Abfassung der “Begriffsschrift" sowie G.E. Moores und Bertrand Russells Auseinandersetzung mit dem “absoluten Idealismus” untersuchen wir die zentralen Rollen von Sprache, Naturwissenschaften und Logik in der analytischen Philosophie und setzen uns mit der ihr inhärenten Metaphysikkritik auseinander. Wir beschließen die Vorlesung mit einer Diskussion der Frage, inwieweit die Einteilung der Philosophie in “analytische" und andere Formen heute überhaupt noch Sinn macht.

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?

Philosophie für EWS-Studium

EWS Modul I und II

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Didaktik des Ethik- und Philosophieunterrichts im Lichte neuer Debatten - "Cancel-Culture", Gender und Postkolonialismus

Dozentinnen/Dozenten:
Sebastian Meisel, Sarah Weichlein
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Gender und Diversität, Nachhaltigkeit
Termine:
Einzeltermin am 21.10.2022, 14:00 - 16:00, U2/01.36
Blockveranstaltung 18.11.2022-19.11.2022 Mo-Fr, Sa, So, Blockveranstaltung 9.12.2022-10.12.2022 Mo, Di-Do, Fr, Sa, So, 12:00 - 18:00, U2/01.36
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Module:
Alle LA-Module
BA: BM2 und BM4
EWS I+II
Inhalt:
Ein Aushängeschild des Ethik-Unterrichts ist die Möglichkeit zur freien Diskussion. Diese impliziert einen anregenden Gedankenaustausch auf Augenhöhe, das Vertreten eigener Standpunkte, aber auch das Kennenlernen, durchdenken und Akzeptieren anderer Meinungen.
Im Ethik-Unterricht werden (laut Lehrplan) auch Themen verhandelt, die möglicherweise Bereiche der Diskriminierung aufgreifen, da sie z.B. Minoritäten betreffen und an aktuelle gesellschaftliche und politische Themenbereiche anknüpfen, die umstritten sind.
Wie methodisch im Unterricht mit problematischen Themen wie Rassismus, Frauenverachtung, Diskriminierung aufgrund sexueller oder religiöser Orientierung, Kolonialismus usw. umgegangen werden kann, soll aber nur einen Teil des Seminars ausmachen.
Zu großen Stücken wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie mit den überlieferungsgeschichtlichen Textgrundlagen und Klassikern der Philosophie umgegangenen werden kann und muss, ohne das aktuelle gesellschaftliche Bewusstsein für Diskriminierung, mangelnde Gleichstellung und Chancengleichheit zu vernachlässigen.
Denn eigentlich müsste so manches Kanonische der sog. "Cancle Culture" zum Opfer fallen. Doch warum das vorhandene Potential nicht in der Schule als Reflexionsmaterial für kritische Urteilsbildung nutzen?
Hierfür wollen wir anhand ausgewählter Textbeispiele kritisch-reflektierte Umsetzungsmöglichkeiten für den Unterricht in verschiedenen Jahrgangsstufen und Schulformen erarbeiten.
Das Seminar wird nach einem Vorbesprechungstermin in der ersten Semesterwoche als Blockseminar an zwei Wochenenden stattfinden.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Einführungsvorlesung: Mittelalterliche Philosophie des Abendlandes

Dozent/in:
Marko Fuchs
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, Studium Generale
Termine:
Mo, 18:00 - 20:00, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul 1 MA-Philosophie: Erweiterte Grundlagen; Erweiterungsbereich LA: Basismodul LA 1 BA+MA Mittelalterstudien Studium Generale
Inhalt:
Die Vorlesung bietet eine historische und systematische Einführung in die Philosophie anhand einiger der wichtigsten Positionen der mittelalterlichen Philosophie des Abendlandes (u.a. Anselm von Canterbury, Peter Abelard, Thomas von Aquin, Meister Eckhart, Johannes Duns Scotus, William von Ockham, Nikolaus Cusanus). Literaturhinweise werden im Verlauf der Vorlesung gegeben.

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Ursprünge und Geschichte der analytischen Philosophie

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.18
Inhalt:
Vielen ist bekannt, dass die analytische Philosophie eine wichtige, möglicherweise sogar die dominante Strömung innerhalb der akademischen Gegenwartsphilosophie ist. Allerdings können nur wenige erklären, was genau Philosophie eigentlich “analytisch” macht, wo die Ursprünge der analytischen Philosophie liegen und worin sie sich von anderen Arten der Philosophie (z.B. der sogenannten “kontinentalen" Philosophie) konkret unterscheidet. In dieser Vorlesung werden wir diese Fragen beantworten, indem wir die Ursprünge und geschichtliche Entwicklung der analytischen Philosophie nachzeichnen. Ausgehend von Gottlob Freges Abfassung der “Begriffsschrift" sowie G.E. Moores und Bertrand Russells Auseinandersetzung mit dem “absoluten Idealismus” untersuchen wir die zentralen Rollen von Sprache, Naturwissenschaften und Logik in der analytischen Philosophie und setzen uns mit der ihr inhärenten Metaphysikkritik auseinander. Wir beschließen die Vorlesung mit einer Diskussion der Frage, inwieweit die Einteilung der Philosophie in “analytische" und andere Formen heute überhaupt noch Sinn macht.

Philosophie gesamt

 

Antike Ethik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Oberseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Einzeltermin am 26.1.2023, 10:00 - 13:00, WE5/02.003
Einzeltermin am 2.2.2023, 10:00 - 18:00, WE5/02.003
Vorbesprechung: Mittwoch, 11.1.2023, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Oberseminar ist vor allem für MA-Studierende und fortgeschrittene BA-Studierende gedacht (für diese kann das Seminar auch als Hauptseminar angerechnet werden; vorherige Anmeldung beim Dozenten ist dazu erforderlich) Modulzuordnung ergibt sich entsprechend, dazu mit dem Dozenten in Absprache treten. Leistungsnachweis auf Grundlage eines (Kurz)Essays.
BA Philosophie: Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodule 1 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; Public Ethics
Inhalt:
Antike Ethik hat einen anderen Charakter und andere Schwerpunktsetzungen als die Ethik unserer Tage. In diesem Seminar werden in Referaten von Bambergern und von anderswo Eingeladenen verschiedene Themen zur antiken Ethik vorgestellt und diskutiert: So die Frage nach der Freundschaft oder wie stoisch Seneca eigentlich überhaupt war, das Problem der Philosophenkönige Platons, usw. Studierende, die ihre Master- oder Bachelorarbeit zu einem Thema der antiken Philosophie schreiben, sind ausdrücklich dazu aufgefordert, ihre Arbeiten hier vorzustellen (es erfolgt dann eine Anrechnung des Oberseminars für die entsprechenden Module).
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur: Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Bamberg-Budweis-Workshop

Dozent/in:
Marko Fuchs
Angaben:
Seminar
Termine:
Blockveranstaltung 15.12.2022-16.12.2022 Mo-Fr, Sa, So, 8:00 - 20:00, U11/00.16

 

Besprechung

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar
Termine:
Einzeltermin am 6.2.2023, 18:00 - 20:00, U2/01.36

 

Computational Philosophy

Dozent/in:
Andrea Vestrucci
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Modulstudium, (Für die Philosophie-Studierende könnte wir zusätzlich zum Vortrag eine Ausarbeitung einfordern und bewerten.)
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, WE5/02.005
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar: Computational Philosophy (6 ECTS)
BA-Studiengang: Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodul 2
MA-Studiengang: Kernmodul 2, Freie Spezialisierung 1+2
Inhalt:
Leibniz had a vision: human thoughts made computable. What is real, good, beautiful, or personal identity all facets of human thinking treated and organized as elements of calculation. This vision had a tremendous multi-part impact: It fostered the development of machines to calculate ( ordinateur , the French word for computer, is what makes order out of chaos). It established the basis for the science prior to all others (K. Gödel), i.e., mathematical logic. It influenced the so-called analytical approach in philosophy, treating propositions formally.
The interdisciplinary seminar in Computational Philosophy will embrace these three aspects. Via a clear introduction to mathematical logic topics, we will discuss how, and how far, thinking and algorithms are one thing, and can impact each other. In particular: What are the computational limits of human thought? What are the (philosophical) limits of computation? What are the future directions of making our thinking computable, and a machine thinking?
We will try to answer these questions by familiarizing ourselves with symbolic AI programs and the current research. For instance, we will deepen interpretations of AI limits; we will clarify the relationship between Gödel s incompleteness theorems and Turing s halting problem; we will explore metaphysical arguments, belief changes, and ethical problems in an automated reasoning environment.
Philosophy students will receive 6 ECTS for the seminar. Evaluation of the seminar is based on students presentations during the seminar and a short final reflective essay.

 

Einführungsvorlesung: Mittelalterliche Philosophie des Abendlandes

Dozent/in:
Marko Fuchs
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, Studium Generale
Termine:
Mo, 18:00 - 20:00, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul 1 MA-Philosophie: Erweiterte Grundlagen; Erweiterungsbereich LA: Basismodul LA 1 BA+MA Mittelalterstudien Studium Generale
Inhalt:
Die Vorlesung bietet eine historische und systematische Einführung in die Philosophie anhand einiger der wichtigsten Positionen der mittelalterlichen Philosophie des Abendlandes (u.a. Anselm von Canterbury, Peter Abelard, Thomas von Aquin, Meister Eckhart, Johannes Duns Scotus, William von Ockham, Nikolaus Cusanus). Literaturhinweise werden im Verlauf der Vorlesung gegeben.

 

Essayschreibkurs: Franz Brentano, ‚Über die Zukunft der Philosophie‘

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.23
Start der LV am 26.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Erweiterte Qualifikationen oder Basismodul 1; LA Gym: Erweiterte Qualifikationen oder Basismodul 1; LA GS/HS/RS: Basismodul LA 1 oder Basismodul 1. Die Teilnahmekapazität des Kurses ist auf 15 beschränkt.
Inhalt:
In diesem Seminar werden die Grundkenntnisse vermittelt, die zum Verfassen eines Essays in der Philosophie vonnöten sind. Anhand eines Leittextes (Franz Brentanos Aufsätze „Die Zukunft der Philosophie“ und „Über die Gründe der Entmutigung auf philosophischem Gebiet“) als Diskussionsgrundlage wird Schritt für Schritt erarbeitet, welche Problemstellungen sich für Essayfragen eignen, wie das Essaythema formuliert werden soll, wie man Dinge präzise auf den Begriff bringt und stichhaltig argumentiert, was es mit der Prüfungsform der Lektüregespräche und des Vorlesungsessays auf sich hat, was, wie und wie viel man zitieren soll, wie man den Text des Essays zieldienlich strukturiert etc. Zur Einübung werden verschiedene Essaybestandteile geschrieben und in ihren Stärken und Schwächen besprochen. Eine eigene Sitzung wird nach Möglichkeit auch der erfolgreichen Literaturrecherche und Bibliotheksarbeit gelten.
Nochmals zur Beachtung: Die Teilnahme ist auf 15 Studierende beschränkt!
Empfohlene Literatur:
Grundlagentext ist: Franz Brentano, ‚Über die Zukunft der Philosophie‘, mit Anm. hrsg. von Oskar Kraus. Neu eingeleitet von Paul Weingartner. Hamburg 1968. Weitere Literatur, insbesondere zur Essaytheorie, wird im Verlauf des Kurses bekanntgegeben und besprochen. Lektürepassagen, Materialien u.ä. werden im VC bereitgestellt.

 

Exkursionseminar Philosophen in Athen

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Exkursion
Termine:
Vorbesprechung: Mittwoch, 9.11.2022, 18:00 - 20:00 Uhr, U2/02.04
Inhalt:
Ganz ehrlich: allzuviel ist nicht übriggeblieben von den Bauten der verschiedenen Philosophenschulen in Athen kein Vergleich mit den säulenreichen Marmortempeln und imposanten Theaterbauten, die man auf den Covern der Reiseführer sieht. Die Grundmauern von Platons Akademie liegen unbeachtet in einer Senke mitten in einem öffentlichen Park, am Haus des Neuplatonikers Proklos im Akropolisgebiet könnte man leicht vorübergehen, so unscheinbar sind die sichtbaren Überreste, und mit anderen Stätten sieht es ähnlich aus. Aber man kann auch an diesen spärlichen steinernen Zeugen ein Bild davon gewinnen, wie eine antike Philosophenschule gebaut war, wie der Lehrbetrieb wohl ablief, wie die Bibliotheken aussahen. Und: man kann in Athen einige der Stätten besuchen, in denen platonische Dialoge ihr dramatisches Setting haben bis hin zu archäologischen Vermutungen darüber, wo die Gefängniszelle war, in der Sokrates starb. Die Exkursion ist so angelegt: an jedem der vier Exkursionstage machen wir jeweils zwei Besichtigungen von archäologischen Stätten mit Bezug zu antiken Philosophen. Für den Rest des Tages gibt es Hinweise darauf, welche interessanten Dinge es sonst noch in der Nähe der besuchten Stätten zur Selbsterkundung zu besehen gibt.
Zur Teilnahme an der Exkursion sind diejenigen eingeladen, die das Oberseminar Antike Ethik und das Seminar Platon, Hippias maior besuchen. Allerdings: Die Teilnahme ist aus organisatorischen (und rechtlichen) Gründen auf 10 Personen begrenzt.
Die Einzelheiten zu Organisation, Bezuschussung, Eigenleistungen usw. stehen noch nicht endgültig fest. Dazu gibt es, nachdem das Lehrstuhlbudget im Januar 2023 feststehen wird, eine Informationsveranstaltung im Januar.

 

Lesekreis Phänomenologie des Geistes

Dozent/in:
Sebastian Meisel
Angaben:
Arbeitsgemeinschaft
Termine:
Fr, 16:00 - 18:00, U2/00.26

 

Oberseminar - Marko Fuchs

Dozent/in:
Marko Fuchs
Angaben:
Seminar/Übung
Termine:
Do, 18:00 - 21:00, U5/01.17

 

Odysseus in der Philosophie

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, LU19/00.13
Start der LV am 25.10.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 2,3 und 4, Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodule 1, 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodule 1 und 2, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2; BA und MA Medieval Studies: Aufbaumodul und Intensivierungsmodul Philosophie
Inhalt:
Die Sagengestalt des erfindungsreichen Odysseus hat die Philosophie unablässig beschäftigt. Der verschlagene, geschichtenerzählende, leidenserfahrene König von Ithaka, der vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat , sich mit Mitteln der menschlichen Vernunft gegen Ungeheuer, Naturgewalten und Götter behauptet und dabei in seiner klugen Frömmigkeit, ichbezogenen Gemeinheit und treuherzigen Neugier tausend Facetten bot, an die sich trefflich Diskussionen über das Beste und Übelste am Menschen anknüpfen ließen, hat sich immer wieder als ideengebendes Thema oder Anschauungsmaterial für philosophische Erörterung bewährt. Einige Belege dafür sehen wir uns im Seminar an, und zwar (falls wir zu allen vier kommen!): Die Diskussion des Sokrates über die Lügen des Odysseus, Dantes Darstellung des Odysseus im Inferno , den Odysseus-Essay in Horkheimer/Adornos Dialektik der Aufklärung und Susan Neimans Odysseus-Kapitel in ihrem Buch Moralische Klarheit .
Empfohlene Literatur:
Literatur: Die für die Seminarlektüre zugrundegelegten Textausschnitte werden im VC passagenweise zur Verfügung gestellt. Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Platons Hippias

Dozent/in:
Christian Schäfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodule 3 und 4, Aufbaumodul 2, Vertiefungsmodule 2 und 3; MA Philosophie: Kernmodul 2, Schwerpunktmodul Antike Philosophie 1 und 2, Schwerpunktmodul Anthropologie 1 und 2, Schwerpunktmodul Freie Spezialisierung 1 und 2
Inhalt:
Der größere Hippias-Dialog schildert eine Diskussion zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias über die Frage: Was bedeutet eigentlich schön ? Beide haben ihre eigenen Theorien dazu, doch gelingt es keinem von beiden, den jeweils anderen mit Argumenten umzustimmen. Der Dialog endet in einer typisch platonischen Aporie der wichtigen Einsicht, dass man philosophisch auch mal an der Überzeugung anderer scheitern kann, selbst dann, wenn man sich eigentlich einigen wollte, beiderseits vernünftige Voraussetzungen macht und argumentativ alles versucht hat. Der Große Hippias ist so typisch platonisch in Thema und Darstellungsart, dass man häufig gemutmaßt hat, er stamme gar nicht aus Platons Feder; ein Schüler Platons habe ihn geschrieben und sei in seinem Bemühen, so zu schreiben wie der Meister, fast schon platonischer geworden als Platon selbst. Wie dem auch sei: Der Dialog ist ein schönes Vorführbeispiel, um die Eigenart platonischen Denkens und Argumentierens kennenzulernen oder die Kenntnis davon zu vertiefen.
Die Teilnahme an diesem Seminar ist mit der Einladung verbunden, an der Exkursion Philosophen in Athen teilzunehmen, die im April 2023 mit einer Besichtigung der archäologischen Stätten, an denen die Präsenz antiker Philosophie noch fassbar ist, nach Griechenland führen wird.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wir folgen im Seminar der kommentierten Übersetzung von Ernst Heitsch (Göttingen 2011). Empfehlungen zur Sekundärliteratur werden im Semester laufend nachgereicht.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Tutorium zur Einführungsvorlesung: Mittelalterliche Philosophie des Abendlandes

Dozent/in:
Evelyn Höfer
Angaben:
Tutorien
Termine:
Do, 18:00 - 20:00, U2/01.36
Inhalt:
Das Tutorium richtet sich an Studienanfänger:innen, die die Vorlesung bei Dr. Fuchs besuchen, und soll Unterstützung im ersten Semester und in der Orientierung im Studium leisten. Wir sprechen gemeinsam über die Vorlesung, Studienorganisation und Basics des Philosophiestudiums. Vor allem aber geht es um eure Fragen! Für Studierende im Lehramt kümmern wir uns außerdem um die Klausurvorbereitung. Das Tutorium richtet sich speziell an Anfänger:innen (BA und LA), und ist für Fortgeschrittene explizit ungeeignet.

 

Universelle Logik & Universelles Schließen

Dozentinnen/Dozenten:
Christoph Benzmüller, Andrea Vestrucci, David Fuenmayor, Daniel Kirchner
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 3, Vorlesung: 2 SWS Übung: 2 SWS Prüfung : Klausur
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, WE5/04.004
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Studiengang: Vertiefungsmodul 2 MA-Studiengang: Freie Spezialisierung 1+2
Inhalt:
Knowledge representation and reasoning applications in computer science, AI, philosophy and math typically employ very different logic formalisms. Instead of a single logic that serves it all (as envisioned already by Leibniz) an entire logic zoo has been developed, in particular, during the last century. Logics in this zoo, e.g., include modal logics, conditional logics, deontic logics, multi-valued logics, temporal logics, dynamic logics, hybrid logics, etc. In this lecture course I will introduce, discuss and demonstrate a recent attempt at a meta logical approach to universal logical reasoning that addresses this logical pluralism. The core message is this: While it might not be possible to come up with a universal object logic as envisioned by Leibniz, it might in fact be possible to have a universal meta logic in which we can semantically model, analyze and apply various species from the logic zoo. I will argue and demonstrate that classical higher order logic (HOL) is particularly suited to serve as such a universal meta logic, and that existing reasoning tools for HOL can fruitfully be reused and applied in this context.
The lecture course will introduce HOL and the SSE technique, provide some hands-on introduction to Isabelle/HOL, study and demonstrate some concrete semantical embeddings of non-classical in HOL, and conduct practical exercises regarding the application of the SSE technique in philosophy, mathematics and artificial intelligence, including, normative reasoning and machine ethics. As far as time permits, the course will also explain and train the application of the LogiKEy methodology for designing normative theories of ethical and legal reasoning.

 

Adventsbesinnung

Dozent/in:
Sebastian Meisel
Angaben:
Action Learning
Termine:
Einzeltermin am 21.12.2022, 18:00 - 22:00, U2/00.25

 

AK - Einladung an alle Philosophiestudierenden

Dozent/in:
N.N.
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Einzeltermin am 4.11.2022, 15:00 - 19:00, U2/00.25
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Alle sind Willkommen!
Inhalt:
Wir treffen uns zu einem gemütlichen Kaffe/Tee trinken und genießen den gemeinsamen Austausch!

 

Buchvorstellung

Dozentinnen/Dozenten:
Sebastian Meisel, Sarah Weichlein
Angaben:
Sonstige Lehrveranstaltung
Termine:
Einzeltermin am 9.12.2022, 18:00 - 20:00, U2/00.25

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Didaktik des Ethik- und Philosophieunterrichts im Lichte neuer Debatten - "Cancel-Culture", Gender und Postkolonialismus

Dozentinnen/Dozenten:
Sebastian Meisel, Sarah Weichlein
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Gender und Diversität, Nachhaltigkeit
Termine:
Einzeltermin am 21.10.2022, 14:00 - 16:00, U2/01.36
Blockveranstaltung 18.11.2022-19.11.2022 Mo-Fr, Sa, So, Blockveranstaltung 9.12.2022-10.12.2022 Mo, Di-Do, Fr, Sa, So, 12:00 - 18:00, U2/01.36
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Module:
Alle LA-Module
BA: BM2 und BM4
EWS I+II
Inhalt:
Ein Aushängeschild des Ethik-Unterrichts ist die Möglichkeit zur freien Diskussion. Diese impliziert einen anregenden Gedankenaustausch auf Augenhöhe, das Vertreten eigener Standpunkte, aber auch das Kennenlernen, durchdenken und Akzeptieren anderer Meinungen.
Im Ethik-Unterricht werden (laut Lehrplan) auch Themen verhandelt, die möglicherweise Bereiche der Diskriminierung aufgreifen, da sie z.B. Minoritäten betreffen und an aktuelle gesellschaftliche und politische Themenbereiche anknüpfen, die umstritten sind.
Wie methodisch im Unterricht mit problematischen Themen wie Rassismus, Frauenverachtung, Diskriminierung aufgrund sexueller oder religiöser Orientierung, Kolonialismus usw. umgegangen werden kann, soll aber nur einen Teil des Seminars ausmachen.
Zu großen Stücken wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie mit den überlieferungsgeschichtlichen Textgrundlagen und Klassikern der Philosophie umgegangenen werden kann und muss, ohne das aktuelle gesellschaftliche Bewusstsein für Diskriminierung, mangelnde Gleichstellung und Chancengleichheit zu vernachlässigen.
Denn eigentlich müsste so manches Kanonische der sog. "Cancle Culture" zum Opfer fallen. Doch warum das vorhandene Potential nicht in der Schule als Reflexionsmaterial für kritische Urteilsbildung nutzen?
Hierfür wollen wir anhand ausgewählter Textbeispiele kritisch-reflektierte Umsetzungsmöglichkeiten für den Unterricht in verschiedenen Jahrgangsstufen und Schulformen erarbeiten.
Das Seminar wird nach einem Vorbesprechungstermin in der ersten Semesterwoche als Blockseminar an zwei Wochenenden stattfinden.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Essayschreibwerkstatt

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Seminar, Zur Vorbereitung findet ein Online-Termin im November statt, Abstimmung per Doodle.
Termine:
Einzeltermin am 21.2.2023, 9:00 - 12:00, U2/01.33
Blockveranstaltung 22.2.2023-24.2.2023 Di-Fr, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Inhalt:
Ziel der Schreibwerkstatt ist es, Studierenden Grundlagen des Essayschreibens zu vermitteln. Studierende sollen die 4 Prinzipien, 3 Visualisierungstrukturen, sowie die typische Prozedur kennen, und diese Techniken auf ihre eigene Arbeit anzuwenden. Diese Fähigkeiten sind sowohl direkt auf Essays anwendbar, als auch breit übertragbar.
Besondere Schwerpunkte liegen bei der Eingrenzung von Themen, der Kombination von Theorie und Analyse eines konkreten Falles, und das angewandte präzise Schreiben.
Unbedingt notwendig zur Teilnahme sind die Lektüre wesentlicher Texte (4-6 Stunden), die Vorbereitung eines eigenen Themas in eigener Arbeit (2 Stunden), und die Einrichtung eines Wikipedia-Kontos (1 Stunde). Englisch ist keine formale Voraussetzung, erleichtert jedoch den Zugang zu wesentlichen Texten.

  • Grundlagen des Essays
Was ist die Aufgabe der Universität? Warum schreiben wir Essays? Wie unterscheiden sich Essays von Hausarbeiten und geschriebenen Prüfungen
  • Einführung in die Prinzipien
Was ist das konzeptionelle Rahmenwerk? Warum vier Prinzipien, eine Prozedur, und zwei Formeln? Auf welche Gebiete wenden wir diesen Ansatz an?

  • Essay Struktur, inklusive Übungen
Was sind die Grundlagen einer disziplinierten Struktur? Warum diese Struktur, und was sind die Alternativen? Warum ist die Visualisierung der Struktur wichtig? Und wie kann man die Struktur visualisieren?
  • Analyse der Strukturen einiger Essays
Autopsie der Essays

  • Prozedur zum Essayschreiben
Was eignet sich als eine Standardstruktur? Warum iterativ ? Und wie sieht das in der Realität aus?

  • Aussagekräftige Thesen und Einleitungen
Wie schreibt man eine Einleitung? Wie macht man Thesen aussagekräftig? Wie verbessern wir unsere Thesen?

  • Arbeit an eigener These
Verbesserung der Einleitung am Muster

  • Diskussion am Beispiel
Was macht Arbeiten erfolgreich? Was sind die typischen Fehler? Nach welchen Kriterien bewerten wir Essays?

Falls wir zusätzliche Zeit haben: wie bereitet man sich erfolgreich auf Essayprüfungen vor? Dr. Hans Gutbrod unterrichtet seit 2008 die Schreibwerkstatt am Lehrstuhl für Philosophie. Er veröffentlicht regelmäßig zu ethischen und politischen Themen, hat mehrere Jahre das größte Forschungsinstitut im Südkaukasus geleitet und hat viel Erfahrung in der angewandten Politikforschung. Er ist auf Twitter auf https://twitter.com/HansGutbrod.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

FGPh Mitgliedervsammlung

Dozent/in:
Evelyn Höfer
Angaben:
Kleingruppenprojekt
Termine:
Einzeltermin am 16.12.2022, 18:00 - 22:00, U2/00.25

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Gott vom Menschen her denken – Eine Einführung in Karl Rahners transzendentale Theologie

Dozent/in:
Gabriel Jäger
Angaben:
Seminar
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

Karl Rahners „Grundkurs des Glaubens“ ist ein theologisch-philosophischer Klassiker des 20. Jahrhunderts. Der systematische Gesamtentwurf katholischer Glaubenslehre hebt mit einer transzendentalphilosophischen Existentialanalyse des Menschen an. In dieser wird der Mensch als das fragende Wesen aufgefasst, das sich selbst auf ein „absolutes Geheimnis“ hin übersteigen kann und das zudem als freies, verantwortliches und schuldbedrohtes Wesen auf vergebende Gnade hofft. Das Spezifikum des christlichen Glaubens, das über die existentiell-menschliche Situation als religiöses Wesen hinausgeht, ist der Glaube an Jesus von Nazareth als die geschichtliche Realisierung der vergebenden Selbstmitteilung Gottes. Dieses Seminar richtet sich an Studierende der Theologie und der Philosophie, die an anspruchsvollen Reflexionen in den Bereichen der Anthropologie, der Theologie und der Christologie und dem Dialog von Philosophie und Theologie interessiert sind.

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Hegel

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Seminar/Übung
Termine:
Einzeltermin am 10.11.2022, 18:00 - 22:00, U2/00.25

 

Lektüregespräche

Dozent/in:
Manuel Gebhardt
Angaben:
Übung
Termine:
Einzeltermin am 25.11.2022, 14:00 - 17:00, U2/02.27
Einzeltermin am 26.11.2022, 10:00 - 13:00, U2/02.04
Einzeltermin am 27.11.2022, 10:00 - 16:00, U2/02.04

 

Lektüregespräche Do-10-12

Dozentinnen/Dozenten:
Katharina Luise Meyer, Sakata Tomoki
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Studium Generale
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, KR14/00.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Studierende aus allen Studienabschnitten

 

Lesekreis Freud

Dozent/in:
Manuel Gebhardt
Angaben:
Sonstige Lehrveranstaltung
Termine:
Do, 9:00 - 10:00, U2/02.27

 

Lesekreis Luhmann

Dozent/in:
Alexander Fischer
Angaben:
Sonstige Lehrveranstaltung
Termine:
Do, 18:00 - 20:00, U2/02.27

 

Metaphysik über das Ende der Metaphysik: Moritz Schlick, der Begründer des Wiener Kreises

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/02.27
Einzeltermin am 14.2.2023, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
Moritz Schlick (1882-1936) ist der Begründer des Wiener Kreises und der Nachfolger Ernst Machs (1838-1916). Rudolf Carnap (1891-1970), Hauptvertreter des logischen Empirismus gehörte ebenso dem Kreis an und wirkte sowohl intensiv als auch extensiv mit. Diese Gruppe von Philosophen, Physikern, Mathematikern und Wissenschaftlern von anderen Disziplinen teilt trotz ihrer inneren Vielfalt und Spannung einen gemeinsamen Grundsatz, nach dem die empirische Erkenntnis vom metaphysischen (d.h. über-empirischen) Wissen strikt unterschieden und das Letztere ggf. aus der Philosophie / Wissenschaft verbannt werden solle. Hat die Metaphysik, welche bei Hegel ihren Hohepunkt erreicht zu haben scheint, nur zu schweigen? Schlicks Philosophie bietet in diesem Zusammenhang viele Anregungen und Diskussionen, um uns mit dieser Vorstufe der modernen analytischen Philosophie philosophisch (d.h. doch metaphysisch) auseinanderzusetzen. Im Seminar werden primär Texte von Schlick, aber auch andere Quellen behandelt, um die Problemlage von vielen Seiten zu beleuchten. Kein Vorwissen über Physik oder Logik ist vorausgesetzt, obwohl das Interesse an diesen Disziplinen hilfreich sein soll.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Moritz Schlick, Gesammelte Aufsätze, Hildesheim 1969

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Oberseminar

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Seminar/Oberseminar
Termine:
Einzeltermin am 7.2.2023, 19:00 - 21:00, Raum n.V.

 

Philosophie der Leere bei Nāgārjuna

Dozent/in:
Lina Krenz
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
N g rjuna (ca. 2. Jh. n. Chr., Indien) ist einer der bedeutendsten Philosophen des Buddhismus. Er begründete den Mah y na-Buddhismus, die größte Hauptströmung des Buddhismus heute. Im Seminar werden wir uns intensiv mit seinem Hauptwerk, der Mulamadhyamakak rik (MKK, dt. Lehrstrophen über die Grundlagen des mittleren Weges ), beschäftigen. In diesem Werk wird die Philosophie der Leere systematisch entfaltet, indem die Widersprüche im verdinglichenden Denken aufgedeckt werden. Wir wollen nachvollziehen, wie N g rjuna die Vorstellung von einem substantiellen Sein der Dinge konsequent hinterfragt und auflöst, indem wir ausgewählte Kapitel lesen und diskutieren. Dabei werden wir uns auch mit zentralen Begriffen des Sanskrit auseinandersetzen und eigene (abendländisch geprägte) Konzepte und Begriffsgrenzen hinterfragen.
Empfohlene Literatur:
Im Seminar werden folgende Übersetzungen der MKK verwendet: Weber-Brosamer, B.; Back, D.: Die Philosophie der Leere. Nāgārjunas Mulamadhyama-Kakārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 2005. Garfield, J.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way - Nāgārjuna‘s Mulamadhyamakakārikā. Translation and Commentary. Oxford/New York 1995. Die relevanten Textstellen und weitere Literatur werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Philosophische Filmreihe

Dozent/in:
N.N.
Angaben:
Lehrforschungsprojekt
Termine:
jede 2. Woche Mo, 20:00 - 22:00, U2/00.25
ak.philosophie@uni-bamberg.de

 

Politische Gefühle 2. Teil - Zorn und Zittern wie Gefühle die Gesellschaft spalten

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Thomas Wabel, Reinhard Zintl
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/01.30
Inhalt:
Zorn und Zittern wie Gefühle die Gesellschaft spalten

"Das Seminar schließt an Fragen an, die im Seminar des Sommersemesters "Vaterlandsliebe - wieviel Gefühl braucht die politische Vernunft?" behandelt wurden. Dieses zurückliegende Seminar ist aber nicht Voraussetzung für den Besuch des Seminars in diesem Semester."

Gefühle gehören zum Menschen, sie bewegen und, lenken unser Handeln und erfüllen uns im Guten wie im Schlechten. Und auch für die Politik sind sie entscheidend, vor allem für den Staat, der immer auch auf den Gefühlen seiner Bürger aufbaut sei es Angst und Schrecken, wie in einer autoritären Staatsform, sei es Patriotismus oder Sympathie, Engagement und Vertrauen. Es gibt Gefühle, die zusammenhalten und das Gemeinwesen stärken, aber auch Gefühle, die zu Spaltungen und Spannungen führen. Und davon erleben wir in der Gegenwart sehr viele, sei es Zorn auf den Staat, Abneigungen und Abwehr gegen Mitbürger, Moralisierungen durch Abwehr Andersdenkender oder empörte Polarisierungen anderer Art. Untersuchen haben gezeigt, dass solche gefühlsgetragenen Polarisierungen im politischen Raum in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen haben. Warum? Ideologische Differenzen, religiöse Überzeugzungen können da eine Rolle spielen, aber vor allem auch die sozialen Medien und das Internet, die alles verstärken. Solche spaltenden und entfremdenden Gefühle sind gegenwärtig vielleicht die größten Herausforderungen für unser Gemeinwesen, weil Demokratie auf einer gewissen Einheit, Kompromissbereitschaft und Harmonie gründet.
Damit sind wir bei den Fragen dieses Seminars. Wir versuchen, Gefühle mit negativen Auswirkungen (wie Abwehr, Vorurteilen, Aggression und Verteufelung) genauer zu erfassen und ihre Stellung zu verstehen: Wie kommt es zu ihnen? Es schließen sich ethische Fragen an: Was ist notwendig, was ist gefährlich, und welche Umgangsweisen mit ihnen sind gerechtfertigt? Oder ganz konkret: Sollte der Staat versuchen, die Gefühle seiner Bürger zu lenken, eine große Einheit durch soziale Ingenieurskunst erschaffen? Darum werden die Gespräche zwischen Philosophie, Theologie und Politikwissenschaft in diesem Semester kreisen.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Ringvorlesung der FGPh

Dozentinnen/Dozenten:
Evelyn Höfer, Sebastian Meisel
Angaben:
Sonstige Lehrveranstaltung
Termine:
Mi, 20:00 - 22:00, MG1/02.05

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Smart City

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Projekt
Termine:
Einzeltermin am 5.10.2022, 9:30 - 12:00, M3/01.16
Einzeltermin am 19.1.2023, 18:00 - 20:00, U2/01.30

 

Theater AK

Dozent/in:
N.N.
Angaben:
Projekt
Termine:
Mi, 19:00 - 21:00, U2/01.30

 

Vorbereitung auf das Staatsexamen

Dozent/in:
Sebastian Meisel
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, KR12/02.01

 

Welttag der Philosophie

Dozentinnen/Dozenten:
Sebastian Meisel, Sarah Weichlein
Angaben:
Lehrforschungsprojekt
Termine:
Einzeltermin am 8.12.2022, 20:00 - 22:00, U5/01.17

 

Ursprünge und Geschichte der analytischen Philosophie

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.18
Inhalt:
Vielen ist bekannt, dass die analytische Philosophie eine wichtige, möglicherweise sogar die dominante Strömung innerhalb der akademischen Gegenwartsphilosophie ist. Allerdings können nur wenige erklären, was genau Philosophie eigentlich “analytisch” macht, wo die Ursprünge der analytischen Philosophie liegen und worin sie sich von anderen Arten der Philosophie (z.B. der sogenannten “kontinentalen" Philosophie) konkret unterscheidet. In dieser Vorlesung werden wir diese Fragen beantworten, indem wir die Ursprünge und geschichtliche Entwicklung der analytischen Philosophie nachzeichnen. Ausgehend von Gottlob Freges Abfassung der “Begriffsschrift" sowie G.E. Moores und Bertrand Russells Auseinandersetzung mit dem “absoluten Idealismus” untersuchen wir die zentralen Rollen von Sprache, Naturwissenschaften und Logik in der analytischen Philosophie und setzen uns mit der ihr inhärenten Metaphysikkritik auseinander. Wir beschließen die Vorlesung mit einer Diskussion der Frage, inwieweit die Einteilung der Philosophie in “analytische" und andere Formen heute überhaupt noch Sinn macht.

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?



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