UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
kompakt

kurz

Druckansicht

 
 
Stundenplan

 
 
 Extras
 
alle markieren

alle Markierungen löschen

Ausgabe als XML

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Lehrveranstaltungen einzelner Einrichtungen

 
 
Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie >> Europäische Ethnologie >>

Seminare/Hauptseminare

 

"Die populärste Form von Glück." Europäisch-ethnologischer Blick auf Facetten des Tourismus [Touristisches Reisen]

Dozent/in:
Monika Bäuerlein
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Kultur und Bildung, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Bachelor (2,5 ECTS): AM III; Master (7 ECTS): VM I, VM III; EM I, EM II. Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B.
Termine:
Di, 16:15 - 17:45, KR12/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung im BA-Studium Europäische Ethnologie:
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen beschränkt.

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
  • Die maximale Teilnehmendenzahl ist erreicht. Anmeldungen sind nicht mehr möglich.
  • Anmeldung zur Prüfung in FlexNow, der Zeitraum für diese Anmeldung wird im VC-Kurs bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: Aktive Mitarbeit im Seminar und Referat mit Hausarbeit
Inhalt:
„Reisen ist heute die populärste Form von Glück,“ hat einst der Schriftsteller Sigismund von Radecki (1891-1970) verkündet. Lässt man die pandemiebedingten Einschnitte beiseite, sprechen die Zahlen auch aktuell für sich: Rund 55 Millionen Deutsche haben im Jahr 2019 rund 73,1 Milliarden Euro für Urlaubsreisen ausgegeben (Statistiken zum Reiseverhalten der Deutschen vom Nov. 2022 auf de.statista.com).
Die Vorstellungen vom „Urlaubsglück“ variieren dabei teils erheblich: Pauschalreise oder individuelles Programm? Sightseeing in der Stadt, Wandern in den Alpen oder mit dem Rucksack durch ferne Länder? Eine Reise allein, mit Freunden oder in einer Gruppe mit Fremden? Touristische Reisen können viele Gesichter haben und bleiben dabei von Ambivalenzen nicht verschont: Auseinandersetzungen um Reisen zu sogenannten Schattenorten, häufig unter dem Schlagwort „Dark Tourism“ subsumiert, oder etwa Debatten um Nachhaltigkeit und „Overtourism“ begleiten aktuelle Diskurse.
Während Menschen bereits seit Jahrhunderten zweckgebunden reisten, sind die Anfänge des heutigen Massenphänomens „Tourismus“ im 19. Jahrhundert zu finden. Das Seminar wird sowohl diesen Wurzeln und deren Entwicklung nachspüren, als auch verschiedene Facetten heutigen touristischen Reisens beleuchten. Das methodische Spektrum reicht dabei von archivalischer Quellenarbeit bis zum Einsatz der gängigen qualitativen Methoden „am Menschen“. Eigene Themenvorschläge für Referate/Hausarbeiten können bei entsprechender Eignung gerne berücksichtigt werden. Um eine Zusendung per E-Mail vor Semesterbeginn wird gebeten.
Empfohlene Literatur:
  • Gyr, Ueli. Tourismus und Tourismusforschung. In: Brednich, Rolf Wilhelm (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2001, S. 469-489.
  • Lauterbach, Burkhart: Tourismus. Eine Einführung aus Sicht der volkskundlichen Kulturwissenschaft (= Kulturtransfer Bd. 3). Würzburg 2015.
  • Löfgren, Orvar: On Holiday. A history of vacationing (= California studies in critical human geography Bd. 6). Berkeley u. a. 1999.
  • Rolshoven, Johanna: Mobilitäten. Für einen Paradigmenwechsel in der Tourismusforschung. In: Dies./Spode, Hasso/Sporrer, Dunja u. a. (Hgg.): Mobilitäten! Tagungsband zur 10. Tagung der Tourismuskommission der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in 2012 in Graz (= Voyage. Jahrbuch für Reise- & Tourismusforschung Bd. 10). Berlin 2014, S. 11-24.
  • Samida, Stefanie: Schlachtfelder als touristische Destinationen: Zum Konzept des Thanatourismus aus kulturwissenschaftlicher Sicht. In: Zeitschrift für Tourismuswissenschaft 10.2 (2018), S. 267-290.
Schlagwörter:
Tourismus; Reisen; Dark Tourism; Overtourism; Welterbe; Authentizität; Massentourismus; Reiseführer; Reisebericht; Wissensvermittlung; Living history; Tourismusforschung; Narrative; Stereotype; Identität; Reisefolgen; Reisemotivation; Urlaub

 

Einführung in die Europäische Ethnologie – Grundbegriffe und Fragestellungen [Einführung EuroEthno]

Dozent/in:
Monika Bäuerlein
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Bachelor (2,5 ECTS): GM I.
Termine:
Mi, 14:15 - 15:45, KR12/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Dieses Seminar wird jedes Semester angeboten.

Leistungsnachweis: Portfolio

Hinweise zur Reihenfolge:

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Inhalt:
Als geistes- und kulturwissenschaftliche Disziplin verfolgt das Fach Europäische Ethnologie in besonderem Maße das Ziel, die Menschen in ihrem kulturellen Handeln zu beschreiben und zu verstehen. Im Rahmen des Einführungsseminars werfen Sie einen Blick auf die bewegte Fachgeschichte sowie die Entwicklung von und den Umgang mit verschiedenen Forschungsansätzen. Sie lernen die Grundlagen in Form von wichtigen Begriffen, Fragestellungen und ausgewählten Forschungsfeldern kennen und setzen sich mit den Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens auseinander. Zusammen mit der Übung „Quellen und Methoden“ bildet das Seminar das Fundament für ein erfolgreiches Studium der Europäischen Ethnologie.
Empfohlene Literatur:
  • Brednich, Rolf Wilhelm (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2001.
  • Hirschfelder, Gunther: Europäischer Alltag im Fokus der Kulturanthropologie/Volkskunde. In: Conermann, Stephan (Hg.): Was ist Kulturwissenschaft? Zehn Antworten aus den „Kleinen Fächern“ (= Edition Kulturwissenschaft, 14). Bielefeld 2012, S. 135-174.
  • Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. 4., aktual. Aufl. München 2012.
  • May, Sarah: Kultur. In: Heimerdinger, Timo/Tauschek, Markus (Hgg.): Kulturtheoretisch argumentieren. Ein Arbeitsbuch. Münster/New York 2020, S. 236-269.
-Schmidt-Lauber, Brigitta/Liebig, Manuel (Hgg.): Begriffe der Gegenwart. Ein kulturwissenschaftliches Glossar. Wien 2021.
Schlagwörter:
Einführung; Grundbegriffe; Fragestellung; Grundlagen; wissenschaftliches Arbeiten; Forschungsfelder; Fachgeschichte

 

Europäische Ethnologie in der Schule [Europäische Ethnologie in der Schule]

Dozent/in:
Janina Jackermeier
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Kultur und Bildung, Lehramt (3 ECTS): EWS II-Bereich, Europäische Ethnologie I, LAMOD-01-09-001a; Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B.
Termine:
Einzeltermin am 23.6.2023, 14:00 - 17:00, LU19/00.13
Blockveranstaltung 14.7.2023-16.7.2023 Mo-Fr, Sa, So, 9:00 - 16:00, LU19/00.11
Achtung: Kurzfristige Änderungen an diesen Terminen werden über den VC-Kurs bekannt gegeben.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Dieses Seminar wird in jedem WS angeboten, die Veranstaltung im SS ist eine Ausnahmen!
Prüfungsleistung: Portfolio
Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:

Zum Besuch des Seminar gehört die Teilnahme an einer Tages-Exkursion. Informationen dazu erhalten Sie im VC-Kurs.
Inhalt:
Die Einführungsveranstaltung Europäische Ethnologie in der Schule wurde gezielt für Studierende der Lehramtsstudiengänge des EWS-Bereiches konzipiert. Neben Einblicken in die Fachgeschichte, ist es Zielsetzung des Seminars, die Studierenden an die Problem- und Forschungsfelder sowie die Arbeitsweisen der Disziplin heranzuführen. Primär werden dazu exemplarisch relevante Forschungstendenzen und -perspektiven in ihren Anwendungsmöglichkeiten für den Schulalltag reflektiert und diskutiert. Ziel der einführenden Veranstaltung ist es demnach, einen ersten Einblick in das Fach der Europäischen Ethnologie zu ermöglichen.
Empfohlene Literatur:
  • Bischoff, Christine/Oehme-Jüngling, Karoline/Leimgruber, Walter (Hgg.): Methoden der Kulturanthropologie. Bern 2014.
  • Brednich, Rolf W. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2001.
  • Göttsch, Silke/Lehmann, Albrecht (Hgg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. 2., überarb. u. erw. Aufl. Berlin 2007.
  • Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. 4., aktual. Aufl. München 2012.
  • Kramer, Dieter: Europäische Ethnologie und Kulturwissenschaften (= Grazer Beiträge zur Europäischen Ethnologie Bd. 15). Marburg 2013.
  • Lauterbach, Burkhart: Von der Heimatkunde zur Europäischen Ethnologie. Volkskunde als vergleichende Alltagskulturforschung. In: Augsburger Volkskundliche Nachrichten Nr. 11, Juli 2001, S. 1-21.
  • Weber-Kellermann, Ingeborg/Bimmer, Andreas C./Becker, Siegfried: Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie. Eine Wissenschaftsgeschichte (=Slg. Metzler Bd. 79). 3., vollst. überarb. u. aktual. Aufl. Stuttgart u.a. 2003.
Schlagwörter:
Fachgeschichte, Quellen und Methoden, Forschungsfelder, Europäische Ethnologie in der Schule, Forschungstendenzen und -perspektiven, von der Heimatkunde zur Europäischen Ethnologie

 

Idyllisch, rückständig, bezahlbar? Kulturanalyse des ländlichen Raumes [Kulturanalyse des ländlichen Raumes]

Dozent/in:
Barbara Wittmann
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Studium Generale, Kultur und Bildung, Nachhaltigkeit, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Bachelor (2,5 ECTS): AM III; Master (7 ECTS): VM I, VM III; EM I, EM II. Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B. Studium Generale (3 oder 5 ECTS).
Termine:
Mo, 12:15 - 13:45, KR12/02.01
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzungen im BA-Studium Europäische Ethnologie:
  • Für die Belegung der Module BM III und IV sowie AM II müssen die beiden Grundlagenmodule GM I und II erfolgreich abgeschlossen sein.
  • Bei einer Belegung im Exkursionsmodul AM III ist die Teilnahme an der 1-Tages-Exkursion "Bad Windsheim. Einblick in das Konzept und Berufsfeld Freilandmuseum" oder der 6-Tages-Exkursion "Musikgeschichte in Városlöd" nach Ungarn verpflichtend:
Bad Windsheim: https://univis.uni-bamberg.de/form?dsc=anew/lecture_view&lvs=guk/gesch/junior_1/freila&anonymous=1&ref=tlecture&sem=2023s&tdir=guk/gesch/volksk/exkurs
Ungarn: https://univis.uni-bamberg.de/form?dsc=anew/lecture_view&lvs=guk/gesch/heima/exkurs&anonymous=1&ref=tlecture&sem=2023s&tdir=guk/gesch/volksk/exkurs

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Leistungsnachweis: Gefordert werden aktive Mitarbeit im Seminar, Referat und Verfassen einer Hausarbeit. Für das Seminar findet sich zudem pro Sitzung ein begleitender Text auf der VC-Plattform, zu dem jeweils verbindlich kurze Thesen abgegeben werden müssen.
Inhalt:
Ländlichkeit und ländlicher Raum sind mit zahlreichen kulturellen Zuschreibungen verbunden. Während Naturnähe, Möglichkeiten individuellen Freiraums und nicht zuletzt ökonomische Vorteile bezahlbar(er)en Wohnraums das Leben auf dem Land für Teile der Bevölkerung attraktiv machen, stehen dem gleichzeitig Assoziationen von Konservativität und eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten vor allem für junge Menschen gegenüber. Dazu kommt, dass demografischer Wandel, infrastrukturelle Anbindung und Transformationen der Landwirtschaft große Herausforderungen für gegenwärtige und künftige ländliche Alltagskulturen darstellen.
Im Seminar beschäftigen wir uns sowohl mit entsprechenden konkreten Ausgestaltungen und Problemen innerhalb von Dörfern und Gemeinden – wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem fränkischen Raum liegen wird –, als auch mit Projektionen auf und Imaginationen des Ländlichen in historischer Perspektive. Die Teilnehmenden erhalten im Kursverlauf die Aufgabe, mittels eigener empirischer Untersuchungen etwa zum Aussterben von Ortskernen, Rückgang der Höfezahlen, Erhalt bestimmter Traditionsformen oder lokaler Initiativen Forschungseinblicke zu generieren und im Seminar vorzustellen. In Verbindung mit dem Kursbesuch eingeladener Gäste und Akteur:innen aus dem ländlichen Kontext sollen so umfassende und praxisnahe Auseinandersetzungen mit den einführend vermittelten theoretischen Inhalten erfolgen.
Empfohlene Literatur:
  • Egnolff: Mareike: Die Sehnsucht nach dem Ideal. Landlust und Urban Gardening in Deutschland. Saarbrücken 2015.
  • Fenske, Michaela/Best, Daniel/Peselmann, Arnika (Hrsg.): Ländliches vielfach! Leben und Wirtschaften in erweiterten sozialen Entitäten. Würzburg 2021.
  • Scholze-Irrlitz, Leonore: Der ländliche Raum als ethnologischer Erkenntnisort – Verlust und Innovation: Das Beispiel Uckermark / Brandenburg. In: Gisela Welz/Antonia Davidovic-Walther/Anke Weber (Hrsg.): Gemeinde und Region als Forschungsformate. Frankfurt a. M. 2011, S. 213–232.
  • Trummer, Manuel: Das Land und die Ländlichkeit. Perspektiven einer Kulturanalyse des Ländlichen. In: Zeitschrift für Volkskunde 2/114, 2018, S. 187–212.
  • Trummer, Manuel/Decker, Anja (Hrsg.): Das Ländliche als kulturelle Kategorie. Aktuelle kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Stadt-Land-Beziehungen. Bielefeld 2020.
Schlagwörter:
demografischer Wandel, Dorf, Landleben, Landwirtschaft, ländlicher Raum, Identität, Nachhaltigkeit, Transformation, Umwelt

 

Putzperlen, Pflegekräfte und Lieferservice. Fakten und Fiktionen vom Leben „dienstbarer Geister“ [Dienstboten]

Dozent/in:
Heidrun Alzheimer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Kultur und Bildung, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Bachelor (2,5 ECTS): AM III; Master (7 ECTS): VM I, VM III; EM I, EM II. Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B.
Termine:
Do, 10:15 - 11:45, KR12/02.05
Veranstaltungsbeginn in der zweiten Semesterwoche. Erster Termin: 27.04.2023.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung im BA-Studium Europäische Ethnologie:
Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Ergänzend zu diesem Seminar können Sie an einer Tages-Exkursion ins Graf-Luxburg-Museum in Schloss Aschach am Samstag, 01.07.2023 teilnehmen. Im Zentrum der Exkursion steht die 2020 eröffnete, neu konzipierte Ausstellung über die Dienstboten der gräflichen Familie im 19. und 20. Jh.: https://univis.uni-bamberg.de/form?dsc=anew/lecture_view&lvs=guk/gesch/heima/schlos&anonymous=1&ref=tlecture&sem=2023s&tdir=guk/gesch/volksk/exkurs

Leistungsnachweis: Aktive Mitarbeit im Seminar und Referat mit Hausarbeit
Inhalt:
„Putzperlen“, Pflegekräfte, Lieferservice für Pizza, Medikamente oder Einkäufe, KinderbetreuerInnen oder Butler – die Schar der „dienstbaren Geister“ in privaten Haushalten ist groß. Populäre TV-Sendungen wie „Das Haus am Eaton Place“, „Downtown Abbey“, „Abenteuer 1900 – Leben im Gutshaus“, „Ein Tag in der Kaiserzeit“ oder „Ausgeliefert – Berlins neue Dienstboten“ zeichnen ein vielfach bedrückendes Bild vom Alltag dieser Menschen. Wir fragen nach ihren Lebensverhältnissen und Arbeitsbedingungen im historischen Wandel bis heute. Das Bild der Dienstboten ist durch Projektionen des Bürgertums, durch Darstellungen in der Malerei und durch die Literatur (Thomas Mann, Jules Verne, Kurt Tucholsky, Robert Walser, Franz Werfel) der vergangenen 200 Jahre sexualisiert und romantisiert worden. Mit Hilfe von Rechtsquellen (Gesinderecht, Ehehaltenordnung, BGB, Polizeistrafgesetz), Ego-Dokumenten und Feldforschungen wollen wir dieses Bild zurechtrücken. Nicht zuletzt geht es auch um technisches Gerät (Waschmaschinen, Thermomix, Saug-/Wisch-Roboter und vor allem Computer), das den Dienstboten in menschlicher Gestalt Konkurrenz macht.
Empfohlene Literatur:
  • Frings-Merck, Ute: Zwischen Bialystok und Berlin-Westend. Eine ethnografische Studie zu den Begegnungen von Polinnen und Deutschen in informellen Hausarbeitsverhältnissen (= Gender Studies). Bielefeld 2018.
  • Heidrich, Hermann (Hg.): Mägde, Knechte, Landarbeiter. Arbeitskräfte in der Landwirtschaft in Süddeutschland (= Schriften und Kataloge des Fränkischen Freilandmuseums, 27). Bad Windsheim 1997.
  • Leitner, Gerhard: The future home is wise, not smart. A human-centric perspective on next generation domestic technologies. Cham 2015.
  • Müller, Heidi: Dienstbare Geister. Leben und Arbeitswelt städtischer Dienstboten (= Schriften des Museums für Deutsche Volkskunde Berlin, 6). Berlin 1985. [Geschichte der Dienstboten 1800-1930].
  • Odierna, Simone: Die heimliche Rückkehr der Dienstmädchen. Bezahlte Arbeit im privaten Haushalt (= zugl. Diss., Univ. Dortmund 1994). Wiesbaden 2000.
  • Orthofer, Maria: Au-pair: Von der Kulturträgerin zum Dienstmädchen. Die moderne Kleinfamilie als Bildungsbörse und Arbeitsplatz. Wien u.a. 2008.
  • Pielhoff, Stephen/Murauer-Ziebach, Waltraud: Im Haus Krupp. Die Bediensteten der Villa Hügel. Berlin 2021.
  • Speckle Birgit/Keß, Bettina: Ein Sommerschloss in Aschach. Die Grafen von Luxburg, ihre Dienstboten und die Dorfbewohner. In: Bayer. Jb. f. Volkskunde 2018, S. 111-153.
  • Walser, Karin: Dienstmädchen. Frauenarbeit und Weiblichkeitsbilder um 1900. Frankfurt 1985.
Schlagwörter:
Haushaltshilfe, Pflegekraft, Arbeitsbedingungen, prekäre Arbeitsverhältnisse, Lieferservice, Dienstboten, Dienstmädchen, Bedienstete, Gesinde

 

Solastalgie – Trauer in der Klimakrise. Eine Reaktion auf den Verlust von ‚Natur‘ [Solastalgie – Trauer in der Klimakrise]

Dozent/in:
Alena Mathis
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Kultur und Bildung, Nachhaltigkeit, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM III, VM V; EM I, EM II. Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B.
Termine:
Do, 14:15 - 15:45, KR12/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung im BA-Studium Europäische Ethnologie:
  • Für die Belegung der Module BM III und IV sowie AM II müssen die beiden Grundlagenmodule GM I und II erfolgreich abgeschlossen sein.

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit; aktive Mitarbeit im Seminar; Bearbeitung der kurzen, aber verbindlichen Aufgaben im VC-Kurs für die jeweils nächste Sitzung
Inhalt:
Landschaft verändert sich schon immer. Und dennoch vollzieht sich ihre Transformation im Zuge der Ursachen und Auswirkungen der Klimakrise besonders radikal und kompromisslos. Die als negativ empfundene Veränderung von vertrauten Landschaften – und damit von konkreten menschlichen Lebenswelten – in der Klimakrise fördert ein neuartiges Spektrum von Trauer, Sterben und Verlust zutage, das entsprechend auch neue Begrifflichkeiten, Theorien, empirische Studien verlangt.
‚Solastalgie‘ (englisch: ‚solastalgia‘) ist ein solches Konzept. Es bezeichnet eine Trauerform, die sich auf den Verlust von vertrauter Landschaft bezieht. Landschaft, die Menschen – im engeren oder weiteren Sinne – als ihr ‚Zuhause‘ bezeichnet haben. Häufig bezieht sich die Trauer auch auf sozial-ökologische Ungleichgewichte, die sich im Zuge der landschaftlichen Degradation verstärkt haben. Seit Glenn A. Albrecht das Konzept ‚Solastalgie‘ 2003 vorgestellt hat, wächst das Interesse daran stetig – sowohl innerhalb der Wissenschaft, etwa in Disziplinen wie Ethnologie, Psychologie und Soziologie, als auch außerhalb der Wissenschaft, sodass auch in Massenmedien wie Presse, Rundfunk und öffentlich-rechtlichem Fernsehen inzwischen häufiger entsprechende Beiträge vorzufinden sind.
„Wir alle wissen, dass der Mensch unseren Planeten verändert, doch hier, in diesem neuen Wort [‚Solastalgie‘], f[indet] sich ein Hinweis darauf, wie diese Veränderungen wiederum uns verändern.“
In welchem Verhältnis stehen wir als Menschen zu ‚Landschaft‘? Was hat das mit ‚Natur‘ und ‚Kultur‘ zu tun? Und was mit ‚Zuhause‘ und ‚Identität‘? Was bedeutet ‚aufgeklärter Anthropozentrismus‘, ein ‚multispecies‘-Ansatz und die Akteur-Netzwerk-Theorie? Und wie kann Trauer um den Verlust von ‚Natur‘ gestaltet werden?
Nach der Beschäftigung mit Grundlagen wie dem weiten Trauerbegriff sowie dem Landschaftsbegriff, setzen wir uns in diesem Seminar mit gesellschaftlichen Bedingungen und gegenwärtigen alltagskulturellen Erfahrungen von Solastalgie auseinander. Gerne entwickeln wir zu dieser neuen, global bereits weit verbreiteten Trauerform auch interdisziplinäre Perspektiven.
Empfohlene Literatur:
  • Albrecht, Glenn A.: Earth Emotions. New Words for a New World. Ithaca/London 2019.
  • Butler, Andrew/Sarlöv-Herlin, Ingrid/Knez, Igor u.a.: Landscape identity, before and after a forest fire. In: Landscape Research 43, 6 (2018), S. 878-889.
  • Cunsolo, Ashlee/Landman, Karin (Hrsg.): Mourning Nature: Hope at the Heart of Ecological Loss and Grief. Montreal 2017.
  • Kropp, Cordula/Sonnberger, Marco: Umweltsoziologie (= Studienkurs Soziologie). Baden-Baden 2021.
Schlagwörter:
Solastalgie, Trauer, Klima, Klimakrise, Klimawandel, Nachhaltigkeit, Umwelt, Natur, Landschaft, Zuhause, Identität, Transformation, multispecies, Verlust, non-human, Gesundheit, Gesellschaft

 

Texte effizient lesen und verstehen – Lektüreseminar [Lektüreseminar EuroEthno]

Dozent/in:
Monika Bäuerlein
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Bachelor (2,5 ECTS): BM I, AM I.
Termine:
Mi, 10:15 - 11:45, KR12/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Lektüreseminar wird jedes Semester angeboten.

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Hinweise zu Modulen:
Um die Module BM I und AM I mit 5 ECTS abzuschließen, ist neben dem Besuch des Lektüreseminars der Besuch einer Vorlesung erforderlich! Die Modulprüfung wird in der jeweiligen Vorlesung erbracht. Im SS 2023 gilt dies für folgende Vorlesungen:
Inhalt:
Die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Texten ist ein Kernelement der akademischen Ausbildung an Universitäten und (Fach-)Hochschulen. Fachliteratur bietet die Möglichkeit, sich neue Inhalte zu erschließen, unterschiedliche Standpunkte zu erkennen, (fach-)wissenschaftliche Diskurse nachzuvollziehen und zeigt problemorientiert die Anwendung von Theorien und Methoden. Letztlich bildet sie auch die Grundlage für eigene wissenschaftliche Arbeiten (z. B. Hausarbeiten, Abschlussarbeiten).
Dieses Lektüreseminar greift anhand ausgewählter wissenschaftlicher Texte Inhalte der verschiedenen Vorlesungen auf, wobei er diese vertieft und erweitert. Auch Texte aus Nachbardisziplinen (z. B. Geschichte, Geographie, Soziologie) finden dabei Berücksichtigung.
Empfohlene Literatur:
  • Gerstmann, Meike: Wissenschaftliches Arbeiten. Stuttgart 2021.
  • Forster, Gabriele: Effizient lesen. 8., überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart 2021.
  • Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hgg.): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. 16., überarb. Aufl. Paderborn 2011.
  • Lange, Ulrike: Fachtexte lesen - verstehen - wiedergeben. 2., aktual. Aufl. Paderborn 2018.
Schlagwörter:
Lektüreseminar; Grundlagen; Texte; Fachliteratur; wissenschaftliches Arbeiten; Geschlechterforschung; Gender Studies; Rollenbilder; Geschlechterkompetenz; Ethnologie; Anthropologie; Feldforschung; Erzählforschung; Brüder Grimm; Erzählen; Alltägliches Erz

 

„… oder kann das weg?“ Europäisch-ethnologische Perspektiven auf Kulturpraktiken des Sammelns [Sammeln und Sammlungen]

Dozent/in:
Barbara Wittmann
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Studium Generale, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM II, VM III, VM V; EM I, EM II. Studium Generale (3 oder 5 ECTS)
Termine:
Mi, 12:15 - 13:45, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung im BA-Studium Europäische Ethnologie:
  • Für die Belegung der Module BM III und IV sowie AM II müssen die beiden Grundlagenmodule GM I und II erfolgreich abgeschlossen sein.

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Leistungsnachweis: Aktive Mitarbeit im Seminar, Referat und Verfassen von insgesamt drei Essays während des Kursverlaufes. Für das Seminar findet sich zudem pro Sitzung ein begleitender Text auf der VC-Plattform, zu dem jeweils verbindlich kurze Thesen abgegeben werden müssen.
Inhalt:
Was sind die Motive und Beweggründe von Sammlern und Sammlerinnen? Nach welchen Kriterien wählen sie welche Objekte aus? Weshalb wird diesen eine bestimmte Bedeutung zugeschrieben und welche Narrationen sind damit verbunden? Wo und wie werden die gesammelten Artefakte sortiert, aufbewahrt oder weiterverkauft und wie hat sich dies durch digitale Möglichkeiten verändert? Vor welchen Herausforderungen stehen Museen beim Umgang mit Schenkun-gen und Nachlässen? Wie treffen sie angesichts häufig bereits voller Depots eine Auswahl?
Im Seminar setzen wir uns aus einer spezifisch europäisch-ethnologischen Perspektive mit entsprechenden, den persönlichen ebenso wie den institutionellen Raum betreffenden Fragestellungen rund um Sammlungen und Sammeln auseinander, das die Schweizer Kulturwissenschaftlerin Waltraut Bellwald 2008 als „kultivierte Habgier“ (2008) pointierte. Mit dem Ziel einer möglichst umfassenden und gleichzeitig abwechslungsreichen Annäherung an das Feld spielen im Kursverlauf sowohl Aspekte fachgeschichtlicher Sammlungstätigkeiten der frühen Volkskunde, theoretische Annäherungen durch die Objektforschung mit Schwerpunkt auf postmodernen Ansätzen als auch praktische Eindrücke eine Rolle. Dazu werden im Rahmen kleinerer städtischer Exkursionen Museumsdepots und Archive besichtigt sowie Gäste mit Sammelleidenschaft in ausgewählte Sitzungen eingeladen.
Empfohlene Literatur:
  • Bauer, Katrin/Hänel, Dagmar/Leßmann, Thomas (Hrsg.): Alltag sammeln: Perspektiven und Potentiale volkskundlicher Sammlungsbestände. Münster/New York 2020.
  • Bellwald, Waltraut: Sammeln. Die kultivierte Habgier. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 2008, Vol. 104 (2), S. 149-161.
  • Heinzel, Heike/Jacoby, Marianne/Link, Alexander (Hrsg.): Alltag anders. Sammeln, interpretieren, ausstellen. Marburg 2016.
  • Macdonald, Sharon/Morgan, Jennie: What not to collect? Post-connoisseurial dystopia and the profusion of things. In: Schorch, Philipp/McCarthy, Conal (Hrsg.): Curatopia. Museums and the Future of Curatorship, Manchester 2018, S. 29-43.
  • Selheim, Claudia (Hrsg.): Welche Zukunft hat das Sammeln? Eine museale Grundaufgabe in der globalisierten Welt. Nürnberg 2011.
  • Wilde, Denise: Dinge sammeln. Annäherungen an eine Kulturtechnik. Edition Kulturwissenschaft, Band 62. Bielefeld 2015.
Schlagwörter:
Alltagskultur, Archiv, Ausstellungen, Identität, Museum, Objektforschung, Partizipation, Sam-meln, Volkskunde

 

Idyllisch, rückständig, bezahlbar? Kulturanalyse des ländlichen Raumes [Kulturanalyse des ländlichen Raumes]

Dozent/in:
Barbara Wittmann
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Studium Generale, Kultur und Bildung, Nachhaltigkeit, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Bachelor (2,5 ECTS): AM III; Master (7 ECTS): VM I, VM III; EM I, EM II. Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B. Studium Generale (3 oder 5 ECTS).
Termine:
Mo, 12:15 - 13:45, KR12/02.01
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzungen im BA-Studium Europäische Ethnologie:
  • Für die Belegung der Module BM III und IV sowie AM II müssen die beiden Grundlagenmodule GM I und II erfolgreich abgeschlossen sein.
  • Bei einer Belegung im Exkursionsmodul AM III ist die Teilnahme an der 1-Tages-Exkursion "Bad Windsheim. Einblick in das Konzept und Berufsfeld Freilandmuseum" oder der 6-Tages-Exkursion "Musikgeschichte in Városlöd" nach Ungarn verpflichtend:
Bad Windsheim: https://univis.uni-bamberg.de/form?dsc=anew/lecture_view&lvs=guk/gesch/junior_1/freila&anonymous=1&ref=tlecture&sem=2023s&tdir=guk/gesch/volksk/exkurs
Ungarn: https://univis.uni-bamberg.de/form?dsc=anew/lecture_view&lvs=guk/gesch/heima/exkurs&anonymous=1&ref=tlecture&sem=2023s&tdir=guk/gesch/volksk/exkurs

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Leistungsnachweis: Gefordert werden aktive Mitarbeit im Seminar, Referat und Verfassen einer Hausarbeit. Für das Seminar findet sich zudem pro Sitzung ein begleitender Text auf der VC-Plattform, zu dem jeweils verbindlich kurze Thesen abgegeben werden müssen.
Inhalt:
Ländlichkeit und ländlicher Raum sind mit zahlreichen kulturellen Zuschreibungen verbunden. Während Naturnähe, Möglichkeiten individuellen Freiraums und nicht zuletzt ökonomische Vorteile bezahlbar(er)en Wohnraums das Leben auf dem Land für Teile der Bevölkerung attraktiv machen, stehen dem gleichzeitig Assoziationen von Konservativität und eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten vor allem für junge Menschen gegenüber. Dazu kommt, dass demografischer Wandel, infrastrukturelle Anbindung und Transformationen der Landwirtschaft große Herausforderungen für gegenwärtige und künftige ländliche Alltagskulturen darstellen.
Im Seminar beschäftigen wir uns sowohl mit entsprechenden konkreten Ausgestaltungen und Problemen innerhalb von Dörfern und Gemeinden – wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem fränkischen Raum liegen wird –, als auch mit Projektionen auf und Imaginationen des Ländlichen in historischer Perspektive. Die Teilnehmenden erhalten im Kursverlauf die Aufgabe, mittels eigener empirischer Untersuchungen etwa zum Aussterben von Ortskernen, Rückgang der Höfezahlen, Erhalt bestimmter Traditionsformen oder lokaler Initiativen Forschungseinblicke zu generieren und im Seminar vorzustellen. In Verbindung mit dem Kursbesuch eingeladener Gäste und Akteur:innen aus dem ländlichen Kontext sollen so umfassende und praxisnahe Auseinandersetzungen mit den einführend vermittelten theoretischen Inhalten erfolgen.
Empfohlene Literatur:
  • Egnolff: Mareike: Die Sehnsucht nach dem Ideal. Landlust und Urban Gardening in Deutschland. Saarbrücken 2015.
  • Fenske, Michaela/Best, Daniel/Peselmann, Arnika (Hrsg.): Ländliches vielfach! Leben und Wirtschaften in erweiterten sozialen Entitäten. Würzburg 2021.
  • Scholze-Irrlitz, Leonore: Der ländliche Raum als ethnologischer Erkenntnisort – Verlust und Innovation: Das Beispiel Uckermark / Brandenburg. In: Gisela Welz/Antonia Davidovic-Walther/Anke Weber (Hrsg.): Gemeinde und Region als Forschungsformate. Frankfurt a. M. 2011, S. 213–232.
  • Trummer, Manuel: Das Land und die Ländlichkeit. Perspektiven einer Kulturanalyse des Ländlichen. In: Zeitschrift für Volkskunde 2/114, 2018, S. 187–212.
  • Trummer, Manuel/Decker, Anja (Hrsg.): Das Ländliche als kulturelle Kategorie. Aktuelle kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Stadt-Land-Beziehungen. Bielefeld 2020.
Schlagwörter:
demografischer Wandel, Dorf, Landleben, Landwirtschaft, ländlicher Raum, Identität, Nachhaltigkeit, Transformation, Umwelt

 

Solastalgie – Trauer in der Klimakrise. Eine Reaktion auf den Verlust von ‚Natur‘ [Solastalgie – Trauer in der Klimakrise]

Dozent/in:
Alena Mathis
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Kultur und Bildung, Nachhaltigkeit, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM III, VM V; EM I, EM II. Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B.
Termine:
Do, 14:15 - 15:45, KR12/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung im BA-Studium Europäische Ethnologie:
  • Für die Belegung der Module BM III und IV sowie AM II müssen die beiden Grundlagenmodule GM I und II erfolgreich abgeschlossen sein.

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit; aktive Mitarbeit im Seminar; Bearbeitung der kurzen, aber verbindlichen Aufgaben im VC-Kurs für die jeweils nächste Sitzung
Inhalt:
Landschaft verändert sich schon immer. Und dennoch vollzieht sich ihre Transformation im Zuge der Ursachen und Auswirkungen der Klimakrise besonders radikal und kompromisslos. Die als negativ empfundene Veränderung von vertrauten Landschaften – und damit von konkreten menschlichen Lebenswelten – in der Klimakrise fördert ein neuartiges Spektrum von Trauer, Sterben und Verlust zutage, das entsprechend auch neue Begrifflichkeiten, Theorien, empirische Studien verlangt.
‚Solastalgie‘ (englisch: ‚solastalgia‘) ist ein solches Konzept. Es bezeichnet eine Trauerform, die sich auf den Verlust von vertrauter Landschaft bezieht. Landschaft, die Menschen – im engeren oder weiteren Sinne – als ihr ‚Zuhause‘ bezeichnet haben. Häufig bezieht sich die Trauer auch auf sozial-ökologische Ungleichgewichte, die sich im Zuge der landschaftlichen Degradation verstärkt haben. Seit Glenn A. Albrecht das Konzept ‚Solastalgie‘ 2003 vorgestellt hat, wächst das Interesse daran stetig – sowohl innerhalb der Wissenschaft, etwa in Disziplinen wie Ethnologie, Psychologie und Soziologie, als auch außerhalb der Wissenschaft, sodass auch in Massenmedien wie Presse, Rundfunk und öffentlich-rechtlichem Fernsehen inzwischen häufiger entsprechende Beiträge vorzufinden sind.
„Wir alle wissen, dass der Mensch unseren Planeten verändert, doch hier, in diesem neuen Wort [‚Solastalgie‘], f[indet] sich ein Hinweis darauf, wie diese Veränderungen wiederum uns verändern.“
In welchem Verhältnis stehen wir als Menschen zu ‚Landschaft‘? Was hat das mit ‚Natur‘ und ‚Kultur‘ zu tun? Und was mit ‚Zuhause‘ und ‚Identität‘? Was bedeutet ‚aufgeklärter Anthropozentrismus‘, ein ‚multispecies‘-Ansatz und die Akteur-Netzwerk-Theorie? Und wie kann Trauer um den Verlust von ‚Natur‘ gestaltet werden?
Nach der Beschäftigung mit Grundlagen wie dem weiten Trauerbegriff sowie dem Landschaftsbegriff, setzen wir uns in diesem Seminar mit gesellschaftlichen Bedingungen und gegenwärtigen alltagskulturellen Erfahrungen von Solastalgie auseinander. Gerne entwickeln wir zu dieser neuen, global bereits weit verbreiteten Trauerform auch interdisziplinäre Perspektiven.
Empfohlene Literatur:
  • Albrecht, Glenn A.: Earth Emotions. New Words for a New World. Ithaca/London 2019.
  • Butler, Andrew/Sarlöv-Herlin, Ingrid/Knez, Igor u.a.: Landscape identity, before and after a forest fire. In: Landscape Research 43, 6 (2018), S. 878-889.
  • Cunsolo, Ashlee/Landman, Karin (Hrsg.): Mourning Nature: Hope at the Heart of Ecological Loss and Grief. Montreal 2017.
  • Kropp, Cordula/Sonnberger, Marco: Umweltsoziologie (= Studienkurs Soziologie). Baden-Baden 2021.
Schlagwörter:
Solastalgie, Trauer, Klima, Klimakrise, Klimawandel, Nachhaltigkeit, Umwelt, Natur, Landschaft, Zuhause, Identität, Transformation, multispecies, Verlust, non-human, Gesundheit, Gesellschaft

 

„… oder kann das weg?“ Europäisch-ethnologische Perspektiven auf Kulturpraktiken des Sammelns [Sammeln und Sammlungen]

Dozent/in:
Barbara Wittmann
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Studium Generale, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM II, VM III, VM V; EM I, EM II. Studium Generale (3 oder 5 ECTS)
Termine:
Mi, 12:15 - 13:45, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung im BA-Studium Europäische Ethnologie:
  • Für die Belegung der Module BM III und IV sowie AM II müssen die beiden Grundlagenmodule GM I und II erfolgreich abgeschlossen sein.

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Leistungsnachweis: Aktive Mitarbeit im Seminar, Referat und Verfassen von insgesamt drei Essays während des Kursverlaufes. Für das Seminar findet sich zudem pro Sitzung ein begleitender Text auf der VC-Plattform, zu dem jeweils verbindlich kurze Thesen abgegeben werden müssen.
Inhalt:
Was sind die Motive und Beweggründe von Sammlern und Sammlerinnen? Nach welchen Kriterien wählen sie welche Objekte aus? Weshalb wird diesen eine bestimmte Bedeutung zugeschrieben und welche Narrationen sind damit verbunden? Wo und wie werden die gesammelten Artefakte sortiert, aufbewahrt oder weiterverkauft und wie hat sich dies durch digitale Möglichkeiten verändert? Vor welchen Herausforderungen stehen Museen beim Umgang mit Schenkun-gen und Nachlässen? Wie treffen sie angesichts häufig bereits voller Depots eine Auswahl?
Im Seminar setzen wir uns aus einer spezifisch europäisch-ethnologischen Perspektive mit entsprechenden, den persönlichen ebenso wie den institutionellen Raum betreffenden Fragestellungen rund um Sammlungen und Sammeln auseinander, das die Schweizer Kulturwissenschaftlerin Waltraut Bellwald 2008 als „kultivierte Habgier“ (2008) pointierte. Mit dem Ziel einer möglichst umfassenden und gleichzeitig abwechslungsreichen Annäherung an das Feld spielen im Kursverlauf sowohl Aspekte fachgeschichtlicher Sammlungstätigkeiten der frühen Volkskunde, theoretische Annäherungen durch die Objektforschung mit Schwerpunkt auf postmodernen Ansätzen als auch praktische Eindrücke eine Rolle. Dazu werden im Rahmen kleinerer städtischer Exkursionen Museumsdepots und Archive besichtigt sowie Gäste mit Sammelleidenschaft in ausgewählte Sitzungen eingeladen.
Empfohlene Literatur:
  • Bauer, Katrin/Hänel, Dagmar/Leßmann, Thomas (Hrsg.): Alltag sammeln: Perspektiven und Potentiale volkskundlicher Sammlungsbestände. Münster/New York 2020.
  • Bellwald, Waltraut: Sammeln. Die kultivierte Habgier. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 2008, Vol. 104 (2), S. 149-161.
  • Heinzel, Heike/Jacoby, Marianne/Link, Alexander (Hrsg.): Alltag anders. Sammeln, interpretieren, ausstellen. Marburg 2016.
  • Macdonald, Sharon/Morgan, Jennie: What not to collect? Post-connoisseurial dystopia and the profusion of things. In: Schorch, Philipp/McCarthy, Conal (Hrsg.): Curatopia. Museums and the Future of Curatorship, Manchester 2018, S. 29-43.
  • Selheim, Claudia (Hrsg.): Welche Zukunft hat das Sammeln? Eine museale Grundaufgabe in der globalisierten Welt. Nürnberg 2011.
  • Wilde, Denise: Dinge sammeln. Annäherungen an eine Kulturtechnik. Edition Kulturwissenschaft, Band 62. Bielefeld 2015.
Schlagwörter:
Alltagskultur, Archiv, Ausstellungen, Identität, Museum, Objektforschung, Partizipation, Sam-meln, Volkskunde



UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof