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Gaststudierendenverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

Institut für Klassische Philologie und Philosophie

Klassische Philologie

Vorlesungen

 

V Ciceros rhetorische Schriften

Dozent/in:
Markus Schauer
Termine:
Mi, 18:00 - 20:00, U5/01.22
Inhalt:
Fateor me oratorem […] non ex rhetorum officinis sed ex Academiae spatiis exstitisse. (Cic. or. 12) Cicero (106-44 v.Chr.) gilt als Versöhner der Philosophie mit der Rhetorik und damit als Überwinder eines Streites, den – laut Cicero – Sokrates mit den Sophisten begann (de orat. 3,61). In der Vorlesung sollen neben einem allgemeinen Überblick über das System der antiken Rhetorik vor allem folgende Schriften Ciceros im Mittelpunkt stehen: De inventione (ca. 80 v.Chr.), De oratoribus (55 v.Chr.), Brutus und Orator (beide 46 v.Chr.). Dabei werden nicht nur Ciceros rhetorische Theorien vorgestellt und in die Geschichte der Rhetorik eingeordnet, sondern auch Ciceros Darstellungskunst (z.B. wenn er Dialoge schreibt). Abschließend soll ein Ausblick auf Ciceros immense Wirkung auf die antike und neuzeitliche Rhetorik gegeben werden. Einschlägige Literatur wird zum Vorlesungsbeginn genannt.

Philosophie

Philosophie BA

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Wissenschaftstheorie im Mittelalter

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33
Beginn am 27.10.2021
Inhalt:
Die Beschäftigung der mittelalterlichen Philosophen mit der Frage nach der Richtigkeit des Denkens, der Sicherheit des Wissens und der Wissenschaft könnte man nachgerade als besessen bezeichnen. Die Theorien dazu gleichen in ihrer imposanten Gesamtschau und ihrem Detailreichtum gotischen Kathedralbauten, die Fülle der Schriften zum Thema ist nur zu einem geringen Bruchteil erforscht, die entsprechenden Texte sind kaum jemals ediert worden. An die ganz diffizilen Entwürfe wagen wir uns in dieser Vorlesung nicht, aber einen kleinen Einblick in Grundfragen der Wissenschaftsauffassung und die Denkart einiger Philosophen wird sie verschaffen können. Als Grundlage werden einige Textausschnitte von Gundisalvus, Thomas von Aquin und Roger Bacon dienen, wenn Zeit bleibt, nehmen wir ergänzend Passagen aus den Werken von Wilhelm von Ockham oder Isaak Israeli dazu.
Empfohlene Literatur:
Relevante Textausschnitte werden im VC zur Verfügung gestellt. Stützende Literatur wird in der Vorbereitungssitzung bekanntgegeben und besprochen.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Wissenschaftstheorie im Mittelalter

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33
Beginn am 27.10.2021
Inhalt:
Die Beschäftigung der mittelalterlichen Philosophen mit der Frage nach der Richtigkeit des Denkens, der Sicherheit des Wissens und der Wissenschaft könnte man nachgerade als besessen bezeichnen. Die Theorien dazu gleichen in ihrer imposanten Gesamtschau und ihrem Detailreichtum gotischen Kathedralbauten, die Fülle der Schriften zum Thema ist nur zu einem geringen Bruchteil erforscht, die entsprechenden Texte sind kaum jemals ediert worden. An die ganz diffizilen Entwürfe wagen wir uns in dieser Vorlesung nicht, aber einen kleinen Einblick in Grundfragen der Wissenschaftsauffassung und die Denkart einiger Philosophen wird sie verschaffen können. Als Grundlage werden einige Textausschnitte von Gundisalvus, Thomas von Aquin und Roger Bacon dienen, wenn Zeit bleibt, nehmen wir ergänzend Passagen aus den Werken von Wilhelm von Ockham oder Isaak Israeli dazu.
Empfohlene Literatur:
Relevante Textausschnitte werden im VC zur Verfügung gestellt. Stützende Literatur wird in der Vorbereitungssitzung bekanntgegeben und besprochen.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Spätscholastik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Einzeltermin am 20.1.2022, Einzeltermin am 3.2.2022, 10:00 - 18:00, WE5/01.003
Inhalt:
Im 16. und 17. Jahrhundert brachte wohl keine andere Kultur so viele bedeutende und für lange Zeit nachwirkende Philosophen hervor wie die iberische. Dass diese Tatsache seit langem aus dem Blick geraten ist, hat wenig mit der Qualität dieser Spätscholastiker zu tun, deren Werke von der Forschung erst in den letzten etwa 20 Jahren wieder mit wachem Interesse wahrgenommen und gewürdigt wurden. Im Oberseminar werden verschiedene dieser Philosophen vorgestellt und Teile ihrer Werke besprochen: So die Frage nach dem gerechten Krieg angesichts der Eroberung der Neuen Welt, nach eigenen sprach- und formallogischen oder metaphysischen Modellen, mit denen man die scholastische Philosophie neu begreifbar machen wollte, nach dem universalen Geltungsanspruch von Religionen und Naturrecht, usw.
Empfohlene Literatur:
Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Wissenschaftstheorie im Mittelalter

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33
Beginn am 27.10.2021
Inhalt:
Die Beschäftigung der mittelalterlichen Philosophen mit der Frage nach der Richtigkeit des Denkens, der Sicherheit des Wissens und der Wissenschaft könnte man nachgerade als besessen bezeichnen. Die Theorien dazu gleichen in ihrer imposanten Gesamtschau und ihrem Detailreichtum gotischen Kathedralbauten, die Fülle der Schriften zum Thema ist nur zu einem geringen Bruchteil erforscht, die entsprechenden Texte sind kaum jemals ediert worden. An die ganz diffizilen Entwürfe wagen wir uns in dieser Vorlesung nicht, aber einen kleinen Einblick in Grundfragen der Wissenschaftsauffassung und die Denkart einiger Philosophen wird sie verschaffen können. Als Grundlage werden einige Textausschnitte von Gundisalvus, Thomas von Aquin und Roger Bacon dienen, wenn Zeit bleibt, nehmen wir ergänzend Passagen aus den Werken von Wilhelm von Ockham oder Isaak Israeli dazu.
Empfohlene Literatur:
Relevante Textausschnitte werden im VC zur Verfügung gestellt. Stützende Literatur wird in der Vorbereitungssitzung bekanntgegeben und besprochen.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

Philosophie MA

 

Spätscholastik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Einzeltermin am 20.1.2022, Einzeltermin am 3.2.2022, 10:00 - 18:00, WE5/01.003
Inhalt:
Im 16. und 17. Jahrhundert brachte wohl keine andere Kultur so viele bedeutende und für lange Zeit nachwirkende Philosophen hervor wie die iberische. Dass diese Tatsache seit langem aus dem Blick geraten ist, hat wenig mit der Qualität dieser Spätscholastiker zu tun, deren Werke von der Forschung erst in den letzten etwa 20 Jahren wieder mit wachem Interesse wahrgenommen und gewürdigt wurden. Im Oberseminar werden verschiedene dieser Philosophen vorgestellt und Teile ihrer Werke besprochen: So die Frage nach dem gerechten Krieg angesichts der Eroberung der Neuen Welt, nach eigenen sprach- und formallogischen oder metaphysischen Modellen, mit denen man die scholastische Philosophie neu begreifbar machen wollte, nach dem universalen Geltungsanspruch von Religionen und Naturrecht, usw.
Empfohlene Literatur:
Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Wissenschaftstheorie im Mittelalter

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33
Beginn am 27.10.2021
Inhalt:
Die Beschäftigung der mittelalterlichen Philosophen mit der Frage nach der Richtigkeit des Denkens, der Sicherheit des Wissens und der Wissenschaft könnte man nachgerade als besessen bezeichnen. Die Theorien dazu gleichen in ihrer imposanten Gesamtschau und ihrem Detailreichtum gotischen Kathedralbauten, die Fülle der Schriften zum Thema ist nur zu einem geringen Bruchteil erforscht, die entsprechenden Texte sind kaum jemals ediert worden. An die ganz diffizilen Entwürfe wagen wir uns in dieser Vorlesung nicht, aber einen kleinen Einblick in Grundfragen der Wissenschaftsauffassung und die Denkart einiger Philosophen wird sie verschaffen können. Als Grundlage werden einige Textausschnitte von Gundisalvus, Thomas von Aquin und Roger Bacon dienen, wenn Zeit bleibt, nehmen wir ergänzend Passagen aus den Werken von Wilhelm von Ockham oder Isaak Israeli dazu.
Empfohlene Literatur:
Relevante Textausschnitte werden im VC zur Verfügung gestellt. Stützende Literatur wird in der Vorbereitungssitzung bekanntgegeben und besprochen.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Wissenschaftstheorie im Mittelalter

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33
Beginn am 27.10.2021
Inhalt:
Die Beschäftigung der mittelalterlichen Philosophen mit der Frage nach der Richtigkeit des Denkens, der Sicherheit des Wissens und der Wissenschaft könnte man nachgerade als besessen bezeichnen. Die Theorien dazu gleichen in ihrer imposanten Gesamtschau und ihrem Detailreichtum gotischen Kathedralbauten, die Fülle der Schriften zum Thema ist nur zu einem geringen Bruchteil erforscht, die entsprechenden Texte sind kaum jemals ediert worden. An die ganz diffizilen Entwürfe wagen wir uns in dieser Vorlesung nicht, aber einen kleinen Einblick in Grundfragen der Wissenschaftsauffassung und die Denkart einiger Philosophen wird sie verschaffen können. Als Grundlage werden einige Textausschnitte von Gundisalvus, Thomas von Aquin und Roger Bacon dienen, wenn Zeit bleibt, nehmen wir ergänzend Passagen aus den Werken von Wilhelm von Ockham oder Isaak Israeli dazu.
Empfohlene Literatur:
Relevante Textausschnitte werden im VC zur Verfügung gestellt. Stützende Literatur wird in der Vorbereitungssitzung bekanntgegeben und besprochen.

Philosophie LA

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Wissenschaftstheorie im Mittelalter

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33
Beginn am 27.10.2021
Inhalt:
Die Beschäftigung der mittelalterlichen Philosophen mit der Frage nach der Richtigkeit des Denkens, der Sicherheit des Wissens und der Wissenschaft könnte man nachgerade als besessen bezeichnen. Die Theorien dazu gleichen in ihrer imposanten Gesamtschau und ihrem Detailreichtum gotischen Kathedralbauten, die Fülle der Schriften zum Thema ist nur zu einem geringen Bruchteil erforscht, die entsprechenden Texte sind kaum jemals ediert worden. An die ganz diffizilen Entwürfe wagen wir uns in dieser Vorlesung nicht, aber einen kleinen Einblick in Grundfragen der Wissenschaftsauffassung und die Denkart einiger Philosophen wird sie verschaffen können. Als Grundlage werden einige Textausschnitte von Gundisalvus, Thomas von Aquin und Roger Bacon dienen, wenn Zeit bleibt, nehmen wir ergänzend Passagen aus den Werken von Wilhelm von Ockham oder Isaak Israeli dazu.
Empfohlene Literatur:
Relevante Textausschnitte werden im VC zur Verfügung gestellt. Stützende Literatur wird in der Vorbereitungssitzung bekanntgegeben und besprochen.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

Philosophie für EWS-Studium

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Wissenschaftstheorie im Mittelalter

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33
Beginn am 27.10.2021
Inhalt:
Die Beschäftigung der mittelalterlichen Philosophen mit der Frage nach der Richtigkeit des Denkens, der Sicherheit des Wissens und der Wissenschaft könnte man nachgerade als besessen bezeichnen. Die Theorien dazu gleichen in ihrer imposanten Gesamtschau und ihrem Detailreichtum gotischen Kathedralbauten, die Fülle der Schriften zum Thema ist nur zu einem geringen Bruchteil erforscht, die entsprechenden Texte sind kaum jemals ediert worden. An die ganz diffizilen Entwürfe wagen wir uns in dieser Vorlesung nicht, aber einen kleinen Einblick in Grundfragen der Wissenschaftsauffassung und die Denkart einiger Philosophen wird sie verschaffen können. Als Grundlage werden einige Textausschnitte von Gundisalvus, Thomas von Aquin und Roger Bacon dienen, wenn Zeit bleibt, nehmen wir ergänzend Passagen aus den Werken von Wilhelm von Ockham oder Isaak Israeli dazu.
Empfohlene Literatur:
Relevante Textausschnitte werden im VC zur Verfügung gestellt. Stützende Literatur wird in der Vorbereitungssitzung bekanntgegeben und besprochen.

Philosophie gesamt

 

Hannah Arendt: Augustinus

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Beginn am 25.10.2021
Inhalt:
1928 promovierte Hannah Arendt bei Karls Jaspers mit dieser Schrift zum Liebesbegriff bei Augustinus. Sie erklärt und untersucht darin verschiedene Liebesauffassungen, wie sie im Werk des Augustinus zu finden sind, und unternimmt es, daraus eigenständige philosophische Schlüsse zu ziehen. Im Seminar werden wir Arendts Doktorarbeit lesen und in einem close reading zu interpretieren versuchen.
Empfohlene Literatur:
„Grundlage für das Seminar ist der von Frauke Kurbacher herausgegebene Text von Arendts Werk in der Ausgabe des Meiner-Verlags (Hamburg 2018). Die wichtigsten im Seminar behandelten Ausschnitte daraus werden im VC zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literatur wird im Seminarverlauf bekanntgegeben und besprochen“.

 

Spätscholastik

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Einzeltermin am 20.1.2022, Einzeltermin am 3.2.2022, 10:00 - 18:00, WE5/01.003
Inhalt:
Im 16. und 17. Jahrhundert brachte wohl keine andere Kultur so viele bedeutende und für lange Zeit nachwirkende Philosophen hervor wie die iberische. Dass diese Tatsache seit langem aus dem Blick geraten ist, hat wenig mit der Qualität dieser Spätscholastiker zu tun, deren Werke von der Forschung erst in den letzten etwa 20 Jahren wieder mit wachem Interesse wahrgenommen und gewürdigt wurden. Im Oberseminar werden verschiedene dieser Philosophen vorgestellt und Teile ihrer Werke besprochen: So die Frage nach dem gerechten Krieg angesichts der Eroberung der Neuen Welt, nach eigenen sprach- und formallogischen oder metaphysischen Modellen, mit denen man die scholastische Philosophie neu begreifbar machen wollte, nach dem universalen Geltungsanspruch von Religionen und Naturrecht, usw.
Empfohlene Literatur:
Wird zu jedem Einzelthema zugänglich gemacht.

 

Theologie der Religionen Philosophie der Religion

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Simon Steinberger
Termine:
Blockveranstaltung 28.2.2022-3.3.2022 Mo-Do, 10:00 - 18:00, U5/00.24
Inhalt:
Was ist das Verhältnis der Religionen zueinander, und was ist eigentlich Religion? Diese wichtige Frage wird unter anderem von der Theologie, aber auch in der Philosophie der Religion diskutiert. Bekannt sind die drei grundsätzlichen Deutungsmuster Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus: Der Exklusivismus behauptet, dass nur EINE Religion (nämlich die christliche) die wahre sein kann, der Inklusivismus betont dagegen, dass ALLE Religionen in irgendeiner Weise die Wahrheit ausdrücken (nur eben die christliche in herausragender Weise), der Pluralismus schließlich leugnet die Möglichkeit derartiger hierarchisierender Ordnungen zwischen den Religionen, und dies nicht zuletzt aufgrund des Mangels eines taxinomie- und hierarchiebegründenden Begriffs der Religion als solcher. Die Philosophie der Religion tritt demgegenüber noch einen Schritt zurück und fragt nach dem Begriff der Religion als solcher.
Im Seminar werden erstens die genannten Standarddeutungen entwickelt und kritisch diskutiert, ausdrücklich auch mit Blick auf die Frage, ob diese dem christlich-theologischen Kontext entnommenen Ordnungsmuster eigentlich sachangemessen oder nicht eher ein ‚christo-zentrischer‘ Oktroi sind. Zweitens wird diesem im engeren Sinne theologischen Zugriff eine einschlägige und umfassende religionsphilosophische Position gegenübergestellt, und zwar diejenige G. W. F. Hegels.

 

Wissenschaftstheorie im Mittelalter

Dozent/in:
Christian Schäfer
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33
Beginn am 27.10.2021
Inhalt:
Die Beschäftigung der mittelalterlichen Philosophen mit der Frage nach der Richtigkeit des Denkens, der Sicherheit des Wissens und der Wissenschaft könnte man nachgerade als besessen bezeichnen. Die Theorien dazu gleichen in ihrer imposanten Gesamtschau und ihrem Detailreichtum gotischen Kathedralbauten, die Fülle der Schriften zum Thema ist nur zu einem geringen Bruchteil erforscht, die entsprechenden Texte sind kaum jemals ediert worden. An die ganz diffizilen Entwürfe wagen wir uns in dieser Vorlesung nicht, aber einen kleinen Einblick in Grundfragen der Wissenschaftsauffassung und die Denkart einiger Philosophen wird sie verschaffen können. Als Grundlage werden einige Textausschnitte von Gundisalvus, Thomas von Aquin und Roger Bacon dienen, wenn Zeit bleibt, nehmen wir ergänzend Passagen aus den Werken von Wilhelm von Ockham oder Isaak Israeli dazu.
Empfohlene Literatur:
Relevante Textausschnitte werden im VC zur Verfügung gestellt. Stützende Literatur wird in der Vorbereitungssitzung bekanntgegeben und besprochen.

 

Die Vergänglichkeit der Kirschblüten: Die japanische Philosophie des Nicht

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Termine:
Blockveranstaltung 11.12.2021-12.12.2021 Sa, So, Blockveranstaltung 15.1.2022-16.1.2022 Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/01.33
Samstags 10-12 und 14-18; Sonntags 8-12 und 14-18)
Inhalt:
Das Thema der japanischen Philosophie steht keineswegs klar konturiert, während im Allgemeinen Vorsicht geboten ist, wenn eine nationale Philosophie (griechisch, deutsch, französisch usw.) propagiert wird. Darüber hinaus stößt man in der japanischen oder östlichen Denktradition nicht selten auf dergleichen Konzepte, welche mit dem westlichen Gegenbild inkompatibel zu sein scheinen. Ausgehend von dieser labilen Problemlage wird in diesem Seminar versucht, die japanische, durch das Zen-buddhistische Prinzip des Nichts geprägte Weltanschauung aufzuarbeiten. Kitaro Nishida (1870-1945), der in vieler Hinsicht als der erste originelle Denker Japans gilt, äußert sich: Wie kann man [...] die beiden Kulturformen, die morgenländische und die abendländische, vom metaphysischen Standpunkt aus gesehen unterscheiden? Ich möchte denken, daß man sie trennen kann, indem man für diese das Sein, für jene das Nichts als Grundlage der Wirklichkeit annimmt . Diese Tendenz zum Nichts führt Nishida auf den Zen-Buddhismus zurück, um dessen authentisches Verständnis sich sein Schulkamerad / Zen-Buddhist Daisetz Teitaro Suzuki (1870-1966) bemüht. Man hat für diese neue Perspektive eine Art Epoché zu üben, während sie die entgegengesetzte Richtung einschlägt als Husserls egologische Transzendenz. Suzuki beschreibt die Philosophie der So-heit wie folgt: Alles ist erfüllt, gesättigt. Jedes Ding erscheint dem Bewußtsein, so wie es ist . Außer der genannten zwei Denker wird die Sekundärliteratur ebenfalls zu Rate gezogen, um das Thema von vielen Seiten her sichtbar zu machen. Die Lektüre erfolgt in deutscher oder englischer Sprache und alle Texte werden im VC-Kurs bereitgestellt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Empfohlene Literatur:
Primärliteratur: Kitaro Nishida, Die Intelligible Welt, Drei philosophische Abhandlungen, Berlin 1943; Daisetz T. Suzuki, Mysticism: Christian and Buddhist, New York 1957; Ders., An Introduction to Zen Buddhism, New York 1964.

 

Philosophie der Erziehung

Dozent/in:
Michael Gerten
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/00.04
18.10.2021 - Raum MG1/00.04
Inhalt:
Was bzw. wer wären wir ohne Erziehung? Was sind wir durch unsere Erziehung? Was sind wir trotz unserer Erziehung? Berichte über Wolfskinder legen die These nahe, wir würden ohne menschliche Erziehung auf einem tierähnlichen Status verharren. Wird der Mensch (als biologisches Naturwesen) erst durch Erziehung zum Menschen (im Sinne des Humanum , als Kulturwesen), so ist es kaum übertrieben, wenn der Grieche Antiphon schon vor 2500 Jahren schrieb: Das Wichtigste auf der Welt ist nach meiner Meinung die Erziehung [paideia] (aus: Fragmente, Nr. 60). Die Lehrveranstaltung führt konsequent auf Grundsatzfragen: Was ist Erziehung überhaupt? Was ist das oberste, letzte Ziel aller Erziehung? Was unterscheidet gute, gelingende, von schlechter, misslingender Erziehung? Die theoretische, systematische Reflexion solcher Grundsatz- oder Prinzipienfragen ist eine genuine Aufgabe der Philosophie. Durch Reflexion der konstitutiven Prinzipien von Erziehung spezifiziert sich Philosophie zur Philosophie der Erziehung, zur philosophischen Pädagogik. Sie ist Grundlage aller weiteren Wissenschaften, die Erziehung thematisieren (Psychologie, Soziologie, empirische Erziehungswissenschaften usw.). Aber sie ist noch mehr als das: Erziehung ist für uns Menschen nicht nur von fundamentaler, grundlegender Bedeutung, sie betrifft auch unser Leben in seiner Ganzheit. Entsprechend ist auch eine Philosophie der Erziehung mehr als nur ein bloßer Teilbereich der Philosophie. Vielmehr laufen in ihr alle philosophischen Themen und Teildisziplinen wie die Fäden in einem Netz zusammen. Auf dem Wege einer philosophisch-systematischen Reflexion der Prinzipien von Erziehung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Betrachtung der Erziehung
Geschichte der (philosophischen) Pädagogik
Das Problem der Festsetzung des Ziels der Erziehung
Der von der Zielsetzung her geforderte Weg (= Methode) der Erziehung
Einteilung sinnvoller Aufbaustufen der Erziehung
Autoritärer Zwang oder antiautoritäres Laissez faire Erziehung zwischen Totalitarismus und Relativismus
Der Einzelne und die Gemeinschaft Erziehung zwischen Individualismus und Kollektivismus
Der Erziehungsprozess als interpersonales Freiheitsgeschehen zwischen Erzieher und Zögling
Von der Fremderziehung zur Selbsterziehung Erziehung als unabschließbarer Prozess
Die Gefahren reduktionistischer Erziehungskonzepte Erziehung als ganzheitlicher Prozess
Das Verhältnis zwischen theoretischer Erziehungswissenschaft und praktischer Erziehungskunst

Auf einschlägige Literatur wird im Laufe der Lehrveranstaltung hingewiesen. Wer sich einlesen will und sich schon zutraut, zeitlose Erkenntnisse von zeitbedingten Meinungen zu unterscheiden, findet gute Anregungen bei Immanuel Kant: Über Pädagogik. [Nach Vorlesungsmitschriften] hg. von Friedrich Theodor Rink, Königsberg 1803 [zahlreiche Neuausgaben].
Prüfungsform: ECTS-Punkte können durch Stundenprotokolle und einen abschließenden Essay Hausarbeit (bzw. eine Hausarbeit) erworben werden.



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