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Gaststudierendenverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

Institut für Slavistik

Slavische Sprach- und Literaturwissenschaft, Kunst- und Kulturgeschichte

Vorlesungen

 

Geschichte der russischen Kunst zwischen dem 11. und 20. Jahrhundert

Dozent/in:
Ada Raev
Termine:
Di, 18:15 - 19:45, U5/02.22
Inhalt:
In der Vorlesung werden anhand ausgewählter Kunstdenkmäler aus Architektur, Ikonen- und Tafelmalerei, der angewandten Kunst sowie der zeitgenössischen Installationskunst die besondere Chronologie und die Typologie der russischen Kultur- und Kunstentwicklung erörtert. Schwerpunkte bilden dabei einerseits das Verhältnis der russischen Kultur zur byzantinischen Tradition bis zum Ende des 17. Jahrhunderts und andererseits die vehemente und spannungsreiche Durchsetzung und Entwicklung eines neuzeitlichen Kulturmodells unter westlichem Einfluss seit Peter I. Darüber hinaus werden die Formierung und Differenzierung der russischen Moderne und Avantgarde, die Richtungskämpfe in der Kunst der frühen Sowjetunion, die Durchsetzung der Doktrin des „Sozialistischen Realismus“, die sog. zweite Avantgarde sowie Beispiele postsowjetischer Konzeptkunst thematisiert.
Empfohlene Literatur:
B. Groys: Gesamtkunstwerk Stalin. Die gespaltene Kultur in der Sowjetunion. München, Wien 1988; H. Faensen: Siehe, die Stadt, die leuchtet: Geschichte, Symbolik und Funktion altrussischer Baukunst. Leipzig 1989; E. Valkenier: Russian Realist Art, the State and Society. The Peredvizhniki and their Tradition. New York 1989; M. Tupitsyn: Margins of Soviet Art: Socialist realizm to the present. Milano 1989; E. Kiritschenko: Zwischen Byzanz und Moskau: Der Nationalstil in der russischen Kunst. München 1991; W. Petrow, A. Kamenski: Welt der Kunst. Vereinigung russischer Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Leningrad 1991; M. Allenow, N. Dmitrijewa, O. Medwedkowa: Russische Kunst. Freiburg, Basel, Wien 1992; Ausst. Kat. Die grosse Utopie. Die russische Avantgarde 1915-1932. Frankfurt a. M. 1992; Ausst. Kat. Agitation zum Glück. Bremen 1994; A. V. Erofeev (Hrsg.): Kunst im Verborgenen. Aus der Sammlung des Zarizyno-Museums Moskau. München 1995; K. Onasch: Ikone. Kirche. Gesellschaft. München, Wien, Zürich 1996; A. Orloff, D. Chwidkowski: Sankt Petersburg. Köln 1996; V. N. Lazarev: Die russische Ikone. Hrsg. von G. I. Vzdornov. Zürich, Düsseldorf 1997; Ausst. Kat. Prunkvolles Zarenreich: Eine Dynastie blickt nach Westen. 1613-1917. Köln 1997; V. Krieger: Von der Ikone zur Utopie. Kunstkonzepte der russischen Avantgarde. Köln, Weimar, Wien 1998; N. P. Franz (Hrsg.): Lexikon der russischen Kultur. Darmstadt 2002; A. Raev: Russische Künstlerinnen der Moderne (1870-1930). Historische Studien. Kunstkonzepte. Weiblichkeitsentwürfe. München 2002; Ch. Bauermeister, P. Noever (Hrsg.): Davaj! Russian Art Now. Aus dem Laboratorium der freien Künste in Russland. Berlin, Wien 2002; Ausst. Kat. Berlin-Moskau/Moskau-Berlin 1950-2000. Bd. 1-2. Berlin 2003.

Seminare, Proseminare und Übungen

 

A: Einführung in die Slavische Literaturwissenschaft

Dozent/in:
Erna Malygin
Termine:
Di, 12:15 - 13:45, U11/00.16
Inhalt:
Der Kurs richtet sich vor allem an Studierende der ersten Semester. In dieser – für das Basismodul obligatorischen – Veranstaltung erwerben die Studierenden thematische und methodologische Grundkenntnisse im Bereich der Literaturwissenschaft im Allgemeinen und speziell der slavischen Literaturwissenschaft. Sie bekommen einen Begriff davon, was Literatur ist, wobei die Definitionsproblematik besprochen wird, und lernen verschiedene Arbeitstechniken und Gebiete der Literaturwissenschaft (Transliteration kyrillischer Texte, Literaturrecherche, Bibliographieren, Zitiertechniken, Textanalyse und –interpretation, verschiedene methodische Ansätze u.a.) kennen. Dabei werden auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einzelnen slavischen Literaturen thematisiert.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden literarische Texte verschiedener Gattungen in deutscher Übersetzung gelesen und anschließend im Seminar besprochen. Darüber hinaus wird ausführlich über den Aufbau des Studiums im Bereich Slavische Literaturwissenschaft gesprochen. Die Modulteilprüfung ist eine 90-minütige Klausur.

Das Tutorium zum Seminar ist eine dringend empfohlene Unterstützung zur Vergewisserung bzw. Vertiefung des erarbeiteten Stoffes bzw. zur Klausurvorbereitung. Das gesamte Basismodul wird durch die zweite obligatorische Veranstaltung – Überblick (Vorlesung/Übung) über literarische Epochen – abgerundet, die jeweils im SS von Frau Prof. Elisabeth von Erdmann angeboten wird.

 

C: Die Schauerliteratur: Phantastisches und Grusel in der Literatur. Einige Beispiele im slavischen Kulturraum: Gustav Meyrink, Witold Gombrowicz und Viktor Pelevin

Dozent/in:
Elisabeth von Erdmann
Termine:
Mi, 16:15 - 17:45, U11/00.25
Inhalt:
Der Schauerroman ist eine Gattung, die sich im 18. Jahrhundert bildete und bis heute produktiv und beliebt ist. Vor allem der Einbezug phantastischer Elemente trägt zur Faszination und zu den literarischen Möglichkeiten der Schauerliteratur bei.
Wir beschäftigen uns mit den Gattungen der Schauerliteratur, ihren Wurzeln und Entwicklungen und untersuchen die Intentionen und Funktionen der Gestalten, Handlungsstränge, Räume und Motive und ganz besonders die Potentiale des Phantastischen.
Hierzu konzentrieren wir uns auf drei Autoren und jeweils eines ihrer Werke. Der österreichische Autor Gustav Meyrink lebte und arbeitete zeitweise in Prag und ist ein wichtiger Repräsentant phantastischer Literatur. Wir lesen aus seinem Klassiker Der Golem von 1915. Außerdem lesen wir aus dem parodistischen Schauerroman Die Besessenen (Opȩtani, 1939) des polnischen Schriftstellers Witold Gombrowicz und aus dem Vampirroman Das 5. Imperium (Empire "V", 2006) von Viktor Pelevin.
Wir üben Lektüre und literaturwissenschaftliches Arbeiten und stellen uns die Frage: Welche Funktion hat Schauerliteratur?
Empfohlene Literatur:
Eine Literaturliste wird zur Verfügung gestellt.

 

D: Der Kriminalroman. Krimi-Boom in Russland: Polina Daškova, Boris Akunin und Aleksandra Marinina

Dozent/in:
Elisabeth von Erdmann
Termine:
Do, 14:15 - 15:45, U11/00.24
Inhalt:
Nicht nur bei uns erlebt der Krimi einen beispiellosen Boom. Auch in Russland erfreut sich der Kriminalroman großer Beliebtheit. Spannung und Flexibilität machen diese Gattung zu einer Textsorte, die ständig weiterentwickelt werden und den Leser anhaltend faszinieren kann.
Wir konzentrieren uns auf drei heute aktive Autoren: Polina Daškova, Boris Akunin und Aleksandra Marinina. Wir genießen die Spannung und analysieren die Strategien ihrer Hervorbringung. Wir untersuchen, worin die Flexibilität und Attraktivität dieser Textsorte besteht und was die Gattung literarisch alles kann. Wir gehen der Frage nach, warum der Krimi heute so beliebt ist, sowohl in Deutschland als auch in Russland und ordnen die heutigen Krimis in der Geschichte der Kriminalliteratur ein.
Zu Beginn der Veranstaltung suchen wir gemeinsam nach jeweils einem Werk der drei ausgewählten Autoren, auf das wir uns konzentrieren, und analysieren gleichzeitig, aufgrund welcher Kriterien wir vor der Lektüre unsere Wahl treffen.
Empfohlene Literatur:
Eine Literaturliste wird zur Verfügung gestellt.

 

Die politische und sprachliche Desintegration Jugoslaviens im Spiegel der Krisen- und Kriegsberichterstattung.

Dozent/in:
Johannes Grotzky
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33

 

E: Das Tagebuch. Polnische Tagebücher im 20. Jh. vom Leben im Sozialismus und in der Emigration

Dozent/in:
Elisabeth von Erdmann
Termine:
Di, 16:15 - 17:45, U11/00.24
Inhalt:
Das Tagebuch ist eine Gattung an der Grenze von Literatur und Zeitdokument. Viele Schriftsteller haben sich ihren Tagebüchern anvertraut, die außerordentlich viel Information nicht nur über das individuelle Leben, sondern auch über die zeitgeschichtlichen Kontexte sowie die kreativen Ideen und Gedanken des Schreibers enthalten können.
Wir lernen drei polnische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und ihre Tagebücher kennen, in denen sie vom Leben im Sozialismus und in der Emigration berichten: Adam Zagajewski, Miron Białoszewski und Sławomir Mrożek. Wir rekonstruieren die Kontexte dieser Autoren und suchen nach Kriterien, diese subjektiven Quellen zu bewerten und für das literaturwissenschaftliche Arbeiten mit literarischen Texten zu nutzen. Darüber hinaus eröffnen wir eine Diskussion über die Gattung des Tagebuchs und darüber, ob sie wie Romane und andere Prosatexte zur Literatur gerechnet werden können oder eine außerliterarische Textsorte bilden.
Empfohlene Literatur:
Eine Literaturliste wird zur Verfügung gestellt.

 

F: Ivan Bunin über Russland und die Liebe: Vera (1912)

Dozent/in:
Elisabeth von Erdmann
Termine:
Di, 14:15 - 15:45, U11/00.16
Inhalt:
Ivan A. Bunin (1870-1953) schrieb über Russland und die Liebe. Er gilt als bedeutender Schriftsteller der russischen Emigration, der seit 1920 in Paris lebte und schrieb. Er und seine Erzählkunst können als Weiterführung des feinen Realismus der leisen Töne gelten, wie er von Anton Čechov in die russische Literatur eingeführt wurde. Bunin stand in lebhaften Kontakt mit Čechov, Maksim Gor'kij und anderen Schriftstellern. Er erhielt 1933 als erster Russe den Nobelpreis. Nach Stalins Tod konnten seine Werke in der Sowjetunion wieder gedruckt und gelesen werden.
Wir wählen als Einstieg in Bunins Prosawerk die 1912 entstandene Erzählung Vera und einige andere Erzählungen und beobachten, wie Natur, Schicksal, Liebe und Leben in Russland abseits der großen Ereignisse in eindrucksvolle Literatur verwoben werden. Wir lesen und lassen die Erzählungen und ihre sprachliche Gestalt auf uns wirken. Wir analysieren, wir ziehen die historischen, biographischen und literarischen Kontexte heran, wir üben die Regeln der Interpretation, wir verorten Bunin in der russischen Literatur und schärfen unsere Werkzeuge literaturwissenschaftlichen Arbeitens.
Empfohlene Literatur:
Bunin, Ivan A.: Vera. Erzählungen 1912. Hrsg. von Thomas Grob. Übers. von Dorothea Trottenberg. Zürich, Dörlemann, 2014.

Bunin, Ivan, A.: Polnoe sobranie sočinenij Bd. 3. Povesti, rasskazy (1911- 1914). Tenʹ Pticy (1907 - 1911). Moskau, Voskresenʹe, 2006.

Eine Literaturliste wird zur Verfügung gestellt.

 

H: Epochen der Slavischen Literaturen: Slavische Gegenwartsliteratur

Dozent/in:
Erna Malygin
Termine:
Mo, 12:15 - 13:45, U5/02.22
Inhalt:
Dieses Seminar des Aufbaumoduls Slavische Literaturwissenschaft wird regelmäßig in jedem Semester angeboten, jeweils mit verschiedenen Schwerpunkten. Es stellt eine Vertiefung der Veranstaltung Überblick über literarische Epochen (Ü/V) dar. Hier lernen Sie in einem sich über mehrere Semester erstreckenden Veranstaltungszyklus Autoren und Texte der einzelnen literarischen Epochen der Slavischen Literaturen vertieft kennen. In diesem Semester ist es die Slavische Gegenwartsliteratur.
Die Prüfungsleistung für die maximale Punktzahl ist Referat mit Hausarbeit.

 

I: Der Boldino-Herbst: Puschkins Versmärchen

Dozent/in:
Ksenia Reiser
Termine:
Mi, 14:15 - 15:45, M3N/03.29
Inhalt:
Im Seminar wird die Sprache Pu kins am Beispiel der Versmärchen analysiert, die während des bekanntlich fruchtbarsten Schaffenszeitraums von A. S. Pu kin, des berühmten Boldino-Herbstes, geschrieben worden sind. Nicht nur die Etymologie der im Werk vorkommenden Archaismen (lexikalischen, semantischen etc.), sondern auch ihre morphologischen Eigenschaften werden untersucht und diskutiert, unter anderem auch im Kontext der russischen Romantik. Am Beispiel der Märchen von A. S. Pu kin werden die Besonderheiten der Kunst- und Volksmärchen besprochen. Wir lesen die Pu kinschen Versmärchen in der Originalsprache, analysieren sie sowohl formal als auch inhaltlich und übersetzen ausgewählte Wörter und Sätze ins moderne Russisch.

 

Die politische und sprachliche Desintegration Jugoslaviens im Spiegel der Krisen- und Kriegsberichterstattung.

Dozent/in:
Johannes Grotzky
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/01.33

 

Einführung in die Slavische Sprachwissenschaft

Dozent/in:
Sebastian Kempgen
Termine:
Do, 16:15 - 17:45, U2/02.30
Inhalt:
Die Veranstaltung führt in die Grundgedanken und Grundbegriffe, die Arbeitstechniken und Gebiete der Sprachwissenschaft im allgemeinen und speziell der slawischen Sprachwissenschaft ein: sprachliche Phänomene, Kommunikation mit Sprache, Besonderheiten der slawischen Sprachen, Beschreibung von Sprache mit Sprache - ein spannendes Gebiet! Kenntnisse einer slavischen Sprache werden für die "Einführung" selbstverständlich nicht vorausgesetzt. Am Ende des Kurses gibt es eine Klausur (= Modulteilprüfung). Das Tutorium (Tutorin: Dr. Anna-Maria Meyer) ist eine dringend empfohlene Unterstützung zur Vergewisserung des erarbeiteten Stoffes sowie grundlegender Arbeitstechniken in der Slavischen Sprachwissenschaft. Das gesamte Basismodul wird durch die zweite Veranstaltung abgerundet, die jeweils im SS angeboten wird ("Überblick über die slawischen Länder und Sprachen").

 

Kontaktlinguistik - When languages collide

Dozent/in:
Anna-Maria Meyer
Termine:
Mo, 14:15 - 15:45, MG2/01.02
Inhalt:
Überall, wo Menschen miteinander in Kontakt stehen, treffen auch ihre Sprachen aufeinander. Der klassische Fall ist die geographische Nähe zweier Sprachgemeinschaften, die mit der Zeit zur gegenseitigen Übernahme von Wörtern und bei intensiverem Kontakt sogar zur Übernahme von grammatischen Strukturen führen kann. Aber auch auf ganz individueller Ebene findet Sprachkontakt statt, beispielsweise bei Kindern, die bilingual aufwachsen oder beim Erwerb einer Fremdsprache im späteren Leben. Die Kontaktlinguistik stellt also einen weiten und vielfältigen Forschungsbereich da, der für West-, Süd- und OstslavistInnen gleichermaßen Spannendes bereithält. Themen des Seminars werden unter anderem sein: der Balkansprachbund, die „Mischvarietäten“ Surzhyk und Trasjanka in der Ukraine und Belarus, Bilingualismus (z.B. deutsch-russische Zweisprachigkeit bei Aussiedlern in Deutschland), die Pidginsprache Russenorsk, die vielen Lehn- und Fremdwörter in den slavischen Sprachen und nicht zuletzt das drohende Aussterben kleiner slavischer Sprachen durch den starken Einfluss ihrer dominanten Nachbarsprachen. Auch thematisch passende Wünsche der TeilnehmerInnen können gern berücksichtigt werden.

 

Sprachpolitik: Slavische Sprachen zwischen Ideologie, Identität und Nationalismus [Sprachpolitik]

Dozent/in:
Alisa Müller
Termine:
Di, 12:15 - 13:45, MG2/01.02
Inhalt:
Ein Staat, eine Sprache: Dieses vermeintliche Idealbild entspricht in vielen slavischen Ländern nicht der Realität. Die Sprachlandschaft hat sich gerade in den letzten Jahrzenten stark gewandelt: Neue Sprachen entstehen, Sprachen sind vom Aussterben bedroht oder müssen sich mit Minderheitensprachen auf einem Gebiet arrangieren. Dabei kochen leicht die Emotionen hoch. Sprache ist Teil der Identität jedes Menschen, und wer seine Sprache bedroht sieht, der fürchtet um seine Identität. Viele verschiedene Akteure – staatliche, politische und im kleineren Raum auch Privatpersonen – wollen deshalb aus verschiedenen Gründen Einfluss auf die Sprache(n) in ihrem Land nehmen. Jede dieser Beeinflussungen ist Sprachpolitik.
In dem Kurs werden wir uns die Mechanismen und die zugrunde liegenden Ideologien von Sprachpolitik anhand konkreter Beispiele aus dem gesamten slavischen Raum anschauen. Die Phänomene reichen dabei von Sprachpurismus über gesellschaftliche Zweisprachigkeit bis zu einer angestrebten Vielsprachigkeit wie (zu Beginn ihres Bestehens) in der Sowjetunion. Daneben werden wir uns näher mit der aktuellen Situation in Kroatien, Polen, Russland, Belarus und Makedonien beschäftigen – Anregungen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu weiteren Themen sind herzlich willkommen. Auch Länder, in denen slavische Sprachen Minderheiten- oder Zweitsprachen sind, wie Deutschland (Sorbisch) oder Kasachstan (Russisch), bieten für Slavisten interessante Einblicke in die Mechanismen von Sprachpolitik.
Empfohlene Literatur:
Marten, Heiko F.: Sprach(en)politik. Eine Einführung. Tübingen 2016.

 

Tutorium zur Einführung in die Slavische Sprachwissenschaft

Dozent/in:
Anna-Maria Meyer
Termine:
Mi, 14:15 - 15:00, U9/01.11

 

"Die Genossenschaft für Wanderausstellungen" und der Realismus in der russischen Kunst

Dozent/in:
Ada Raev
Termine:
Mi, 10:15 - 11:45, U11/00.25
Inhalt:
Durch die von Alexander II. auf den Weg gebrachten Reformen veränderte sich das Kunstleben Russlands. Seit dem „Bunt der 14“ 1863 und vor allem durch die „Genossenschaft für Wanderausstellungen“ (1870-1923) erhielt die allmächtige Kaiserliche Akademie der Künste Konkurrenz. Ausgehend von der russischen Literatur und unter dem Einfluss der französischen Malerei setzte sich der Realismus in allen Gattungen der bildenden Kunst durch. Die Künstler wandten sich nun aktuellen sozialen Problemen der russischen Gesellschaft zu, reflektierten unter dem Einfluss der Slavophilen die russische Geschichte und identifizierten sich mit der heimischen Landschaft. Damit prägten sie das Nationalbewusstsein der Russen nachhaltig. Im Seminar werden die Ideen der neuen Künstlervereinigung, ihre Förderer, ihr in die Provinz ausstrahlendes Ausstellungsprogramm und zentrale Werke der Genre-, Landschafts-, Porträt- und Historienmalerei von Ivan Kramskoj, Vasilij Perov, Grigorij Mjasoedov, Nikolaj Ge, Il’ja Repin, Vasilij Surikov, Isaak Levitan und Valentin Serov behandelt. Darüber hinaus werden Künstlererzählungen, das Verhältnis der „Wanderer“ zur Akademie und zur Petersburger Künstlervereinigung „Welt der Kunst“ behandelt und die Vereinnahmung der „Wanderer“ zur Sowjetzeit thematisiert.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Gerhard Hallmann: Russische Realisten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Rosenheim 1989; Elisabeth Kridl Valkenier: Russian Realist Art. The State and Society. The Peredvizhniki and their tradition. New York 1989; Elena Nesterova: Die Wanderer. Die Meister des russischen Realismus. Zweite Hälfte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Bournemouth, St. Petersburg 1996; Ausst.-Kat. Ilja Repin - Auf der Suche nach Russland. Hrsg. von Angelika Wesenberg, Nicole Hartje und Anne-Marie Werner. Saarland-Museum, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz; Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin. Berlin 2003; David Jackson: The Wanderers and critical realism in nineteenth century Russian painting. Manchester [u.a.] 2006; Ausst.-Kat. Die Peredwischniki. Maler des russischen Realismus. Hrsg. von Ingrid Mössinger und Beate Ritter. Kunstsammlungen Chemnitz, Nationalmuseum Stockholm 2012.

 

Mäzene, Sammler und Museen: Kunstsammeln im östlichen Europa von der Frühen Neuzeit bis heute

Dozent/in:
Ada Raev
Termine:
Mi, 18:15 - 19:45, MG2/01.02
Inhalt:
Mit der Etablierung der Kunst im neuzeitlichen Sinne ging eine rege Sammeltätigkeit unterschiedlicher Akteure, privater wie öffentlicher, einher. Auch im östlichen Europa wurden Kunstwerke, Naturalien, Münzen u.a. als repräsentative Symbole für Besitz, zur Bestätigung von Macht und Würde und als Ausdruck von persönlichem Geschmack und ästhetischem Urteilsvermögen von Königen, Adeligen und Bürgern gesammelt. Später kamen die Museen mit öffentlich zugänglichen Sammlungen als Orte der Bildung und nationaler Identitätsstiftung hinzu; Künstler schufen Museen moderner Kunst. Im Seminar soll untersucht werden, wer im östlichen Europa wann und mit welchen Möglichkeiten und Motivationen als Mäzen hervorgetreten ist und welche Schicksale den Sammlungen beschieden war. Berücksichtigt werden Karl IV. und Rudolf II., Peter I. und Katharina II., aber auch Pavel Tret’jakov, Sergej Ščukin, Georgios Costakis, Vincenc Kramář, Isabella Czatoryska und Avantgardemuseen in der Sowjetunion und Polen.

Geplant sind drei Exkursionen:
1. nach Nürnberg zum Besuch der Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung 2016/17 „Karl IV. 1316-1378.“ im Germanischen Nationalmuseum
2. nach Paris zum Besuch der Ausstellung „Icônes de l’Art Moderne. La collection Chtchoukine“ in der Fondation Louis Vuitton
3. nach Chemnitz zum Besuch der Ausstellung “Revolutionär! Kunst der russischen Avantgarde aus der Sammlung Tsarenkov“ in den Kunstsammlungen Chemnitz
Empfohlene Literatur:
Literatur: Angelica Zander Rudenstine: Russische Avantgarde-Kunst. Die Sammlung George Costakis. Köln 1982; Ausst.-Kat. Prag um 1600. Kunst und Kultur am Hofe Rudolfs II. Villa Hügel, Essen. Freren 1988; Ausst.-Kat. Morosow – Schtschukin, die Sammler. 120 Meisterwerke aus der Eremitage, St. Petersburg, und dem Puschkin-Museum, Moskau. Monet bis Picasso. Hrsg. von Georg W. Költzsch. Köln 1993; Waltraud Bayer: Die Moskauer Medici. Der russische Bürger als Mäzen. 1850-1917. Wien u.a. 1996; Barbara Marx (Hrsg.): Sammeln als Institution. Von der fürstlichen Wunderkammer zum Mäzenatentum des Staates. München u.a. 2006; Christiane Post: Die russische Avantgarde und ihre Museen für Moderne Kunst. Berlin 2012.

 

Multimedial-intermedial: Ästhetische und politische Dynamiken der russischen und sowjetischen Avantgarde

Dozent/in:
Ada Raev
Termine:
Do, 10:15 - 11:45, U2/01.36
Inhalt:
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es im Zuge komplexer Modernisierungsprozesse zu einer Verwischung der Grenzen zwischen den schönen und den angewandten Künsten. Für die Künstlerinnen und Künstler eröffneten sich neue, attraktive Betätigungsfelder, die ihr Selbstverständnis und öffentliches Erscheinungsbild veränderten. Dem mannigfachen Wechselspiel der Künste wurde ein hohes Maß an gesellschaftlichem Erneuerungspotential zugesprochen. Diese Phänomene traten in der russischen und sowjetischen Avantgarde mit besonderer Intensität zutage, wie die Biographien von Kasimir Malevič, Vladimr Tatlin, Ol’ga Rozanova Aleksandr Rodčenko, Ljubov‘ Popova, El Lissitzky und anderen zeigen.

Im Seminar soll die multi- und intermediale Vielfalt der russischen und sowjetischen Avantgarde anhand von Beispielen der futuristischen Buchkunst, der konstruktivistischen Plakat- und Zeitschriftengrafik, der Bühnen- und Kostümgestaltung, des Agitationsporzellans und des Industrie- und Ausstellungsdesigns herausgearbeitet werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei auch der Theoriebildung und der politischen Indienstnahme der Künstler.

Geplant ist eine eintägige Exkursion nach Chemnitz zur der Ausstellung „Revolutionär! Russische Avantgarde aus der Sammlung Vladimir Tsarenkov“.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Ausst.-Kat. From Surface to Space. Russia 1916-1924. Galerie Gmurzynska Köln 1974; El Lissitzky. Maler Architekt Typograf Fotograf. Erinnerungen Briefe Schriften übergeben von Sophie Lissitzky-Küppers. Dresden 1976; Larissa A. Shadowa: Suche und Experiment. Aus der Geschichte der russischen und sowjetischen Kunst. Dresden 1978; Christina Lodder: Russian Constructivism. New Haven, London 1983; Alexander Nikolajewitsch Lawrentjew: Warwara Stepanowa. Ein Leben für den Konstruktivismus. Weingarten 1988; John E. Bowlt, Olga Matich (Hrsg.): Laboratory of dreams: the Russian avant-garde and cultural experiment. Stanford 1996; Ausst.-Kat. Mit voller Kraft. Russische Avantgarde 1910-1934. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Heidelberg 2001; Deborah Wye: The Russian Avantgarde-book. 1910-1934. Ausst.-Kat. MoMA u. a. New York 2002; Georg Witte; Jurij Murašov (Hg.): Die Musen der Macht. Medien in der sowjetischen Kultur der 20er und 30er Jahre. München 2003; Klaus Waschik, Nina Baburina: Werben für die Utopie. Russische Plakatkunst des 20. Jahrhunderts. Bietigheim-Bissingen 2003; Maria Gough: The artist as producer. Russian constructivism in revolution. Berkeley, Calif. u.a. 2005; Ausst.-Kat. Für den neuen Menschen. Russisches Avantgarde-Design. Ideen, Entwürfe, Gestaltung. Aus der Sammlung der Sepherot-Foundation (Liechtenstein). Hrsg. von Anna Chilova und Nana Shekhter-Pusenkoff. Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück, Museum der Fundatie Zwolle. Köln 2014; Ausst.-Kat. Wir müssen den Schleier von unseren Augen reissen. Fotografie und Zeichnung der russischen Avantgarde aus der Sammlung der Sepherot Foundation (Liechtenstein), hrsg. von Beate Kemfert und Alla Chilova. Ostfildern 2014.

Hauptseminare

 

Mord und Totschlag im Alten Russland: Altrussische Lektüre

Dozent/in:
Sebastian Kempgen
Termine:
Mo, 16:15 - 17:45, MG2/01.02
Inhalt:
Die Veranstaltung soll in die selbständige Lektüre altrussischen Sprachmaterials einführen, und zwar anhand besonders spannender Texte. Die Beschäftigung mit historischen Texten braucht besondere Hilfsmittel (Grammatiken, Wörterbücher), aber auch besondere Kenntnisse zu den sog. Realien (d.h. Sachkenntnisse, landeskundliche Kenntnisse, dazu historische Kenntnisse), aber auch sprachlicher Art (über alte Orthographie, Handschriften und deren Besonderheiten etc.) Zwei Texte sollen die Grundlage der Lektüre bilden: die Reisebeschreibung Afanasij Nikitins, eines Tverer Kaufmanns, den es im 15. Jh. nach Indien verschlagen hat, und der Aufstand der Altgläubigen auf den Solovecer Inseln (Solovki). Beide Texte liegen im Facsimile vor, sind gut lesbar, nicht zu umfangreich und eben in jeder Hinsicht interessant. Um sinnvoll teilnehmen zu können, braucht man grundlegende Russisch-Kenntnisse. Die Lektüre des Altrussischen wird aber nur im Hinblick auf rezeptive Fähigkeiten geübt.
Empfohlene Literatur:
http://kodeks.uni-bamberg.de/Russia/Texts/SolovVostFacs.htm http://kodeks.uni-bamberg.de/Russia/Texts/AfanasijNikitin-TroickijSpisok1.htm

 

"Die Genossenschaft für Wanderausstellungen" und der Realismus in der russischen Kunst

Dozent/in:
Ada Raev
Termine:
Mi, 10:15 - 11:45, U11/00.25
Inhalt:
Durch die von Alexander II. auf den Weg gebrachten Reformen veränderte sich das Kunstleben Russlands. Seit dem „Bunt der 14“ 1863 und vor allem durch die „Genossenschaft für Wanderausstellungen“ (1870-1923) erhielt die allmächtige Kaiserliche Akademie der Künste Konkurrenz. Ausgehend von der russischen Literatur und unter dem Einfluss der französischen Malerei setzte sich der Realismus in allen Gattungen der bildenden Kunst durch. Die Künstler wandten sich nun aktuellen sozialen Problemen der russischen Gesellschaft zu, reflektierten unter dem Einfluss der Slavophilen die russische Geschichte und identifizierten sich mit der heimischen Landschaft. Damit prägten sie das Nationalbewusstsein der Russen nachhaltig. Im Seminar werden die Ideen der neuen Künstlervereinigung, ihre Förderer, ihr in die Provinz ausstrahlendes Ausstellungsprogramm und zentrale Werke der Genre-, Landschafts-, Porträt- und Historienmalerei von Ivan Kramskoj, Vasilij Perov, Grigorij Mjasoedov, Nikolaj Ge, Il’ja Repin, Vasilij Surikov, Isaak Levitan und Valentin Serov behandelt. Darüber hinaus werden Künstlererzählungen, das Verhältnis der „Wanderer“ zur Akademie und zur Petersburger Künstlervereinigung „Welt der Kunst“ behandelt und die Vereinnahmung der „Wanderer“ zur Sowjetzeit thematisiert.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Gerhard Hallmann: Russische Realisten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Rosenheim 1989; Elisabeth Kridl Valkenier: Russian Realist Art. The State and Society. The Peredvizhniki and their tradition. New York 1989; Elena Nesterova: Die Wanderer. Die Meister des russischen Realismus. Zweite Hälfte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Bournemouth, St. Petersburg 1996; Ausst.-Kat. Ilja Repin - Auf der Suche nach Russland. Hrsg. von Angelika Wesenberg, Nicole Hartje und Anne-Marie Werner. Saarland-Museum, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz; Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin. Berlin 2003; David Jackson: The Wanderers and critical realism in nineteenth century Russian painting. Manchester [u.a.] 2006; Ausst.-Kat. Die Peredwischniki. Maler des russischen Realismus. Hrsg. von Ingrid Mössinger und Beate Ritter. Kunstsammlungen Chemnitz, Nationalmuseum Stockholm 2012.

 

Mäzene, Sammler und Museen: Kunstsammeln im östlichen Europa von der Frühen Neuzeit bis heute

Dozent/in:
Ada Raev
Termine:
Mi, 18:15 - 19:45, MG2/01.02
Inhalt:
Mit der Etablierung der Kunst im neuzeitlichen Sinne ging eine rege Sammeltätigkeit unterschiedlicher Akteure, privater wie öffentlicher, einher. Auch im östlichen Europa wurden Kunstwerke, Naturalien, Münzen u.a. als repräsentative Symbole für Besitz, zur Bestätigung von Macht und Würde und als Ausdruck von persönlichem Geschmack und ästhetischem Urteilsvermögen von Königen, Adeligen und Bürgern gesammelt. Später kamen die Museen mit öffentlich zugänglichen Sammlungen als Orte der Bildung und nationaler Identitätsstiftung hinzu; Künstler schufen Museen moderner Kunst. Im Seminar soll untersucht werden, wer im östlichen Europa wann und mit welchen Möglichkeiten und Motivationen als Mäzen hervorgetreten ist und welche Schicksale den Sammlungen beschieden war. Berücksichtigt werden Karl IV. und Rudolf II., Peter I. und Katharina II., aber auch Pavel Tret’jakov, Sergej Ščukin, Georgios Costakis, Vincenc Kramář, Isabella Czatoryska und Avantgardemuseen in der Sowjetunion und Polen.

Geplant sind drei Exkursionen:
1. nach Nürnberg zum Besuch der Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung 2016/17 „Karl IV. 1316-1378.“ im Germanischen Nationalmuseum
2. nach Paris zum Besuch der Ausstellung „Icônes de l’Art Moderne. La collection Chtchoukine“ in der Fondation Louis Vuitton
3. nach Chemnitz zum Besuch der Ausstellung “Revolutionär! Kunst der russischen Avantgarde aus der Sammlung Tsarenkov“ in den Kunstsammlungen Chemnitz
Empfohlene Literatur:
Literatur: Angelica Zander Rudenstine: Russische Avantgarde-Kunst. Die Sammlung George Costakis. Köln 1982; Ausst.-Kat. Prag um 1600. Kunst und Kultur am Hofe Rudolfs II. Villa Hügel, Essen. Freren 1988; Ausst.-Kat. Morosow – Schtschukin, die Sammler. 120 Meisterwerke aus der Eremitage, St. Petersburg, und dem Puschkin-Museum, Moskau. Monet bis Picasso. Hrsg. von Georg W. Költzsch. Köln 1993; Waltraud Bayer: Die Moskauer Medici. Der russische Bürger als Mäzen. 1850-1917. Wien u.a. 1996; Barbara Marx (Hrsg.): Sammeln als Institution. Von der fürstlichen Wunderkammer zum Mäzenatentum des Staates. München u.a. 2006; Christiane Post: Die russische Avantgarde und ihre Museen für Moderne Kunst. Berlin 2012.

 

Multimedial-intermedial: Ästhetische und politische Dynamiken der russischen und sowjetischen Avantgarde

Dozent/in:
Ada Raev
Termine:
Do, 10:15 - 11:45, U2/01.36
Inhalt:
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es im Zuge komplexer Modernisierungsprozesse zu einer Verwischung der Grenzen zwischen den schönen und den angewandten Künsten. Für die Künstlerinnen und Künstler eröffneten sich neue, attraktive Betätigungsfelder, die ihr Selbstverständnis und öffentliches Erscheinungsbild veränderten. Dem mannigfachen Wechselspiel der Künste wurde ein hohes Maß an gesellschaftlichem Erneuerungspotential zugesprochen. Diese Phänomene traten in der russischen und sowjetischen Avantgarde mit besonderer Intensität zutage, wie die Biographien von Kasimir Malevič, Vladimr Tatlin, Ol’ga Rozanova Aleksandr Rodčenko, Ljubov‘ Popova, El Lissitzky und anderen zeigen.

Im Seminar soll die multi- und intermediale Vielfalt der russischen und sowjetischen Avantgarde anhand von Beispielen der futuristischen Buchkunst, der konstruktivistischen Plakat- und Zeitschriftengrafik, der Bühnen- und Kostümgestaltung, des Agitationsporzellans und des Industrie- und Ausstellungsdesigns herausgearbeitet werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei auch der Theoriebildung und der politischen Indienstnahme der Künstler.

Geplant ist eine eintägige Exkursion nach Chemnitz zur der Ausstellung „Revolutionär! Russische Avantgarde aus der Sammlung Vladimir Tsarenkov“.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Ausst.-Kat. From Surface to Space. Russia 1916-1924. Galerie Gmurzynska Köln 1974; El Lissitzky. Maler Architekt Typograf Fotograf. Erinnerungen Briefe Schriften übergeben von Sophie Lissitzky-Küppers. Dresden 1976; Larissa A. Shadowa: Suche und Experiment. Aus der Geschichte der russischen und sowjetischen Kunst. Dresden 1978; Christina Lodder: Russian Constructivism. New Haven, London 1983; Alexander Nikolajewitsch Lawrentjew: Warwara Stepanowa. Ein Leben für den Konstruktivismus. Weingarten 1988; John E. Bowlt, Olga Matich (Hrsg.): Laboratory of dreams: the Russian avant-garde and cultural experiment. Stanford 1996; Ausst.-Kat. Mit voller Kraft. Russische Avantgarde 1910-1934. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Heidelberg 2001; Deborah Wye: The Russian Avantgarde-book. 1910-1934. Ausst.-Kat. MoMA u. a. New York 2002; Georg Witte; Jurij Murašov (Hg.): Die Musen der Macht. Medien in der sowjetischen Kultur der 20er und 30er Jahre. München 2003; Klaus Waschik, Nina Baburina: Werben für die Utopie. Russische Plakatkunst des 20. Jahrhunderts. Bietigheim-Bissingen 2003; Maria Gough: The artist as producer. Russian constructivism in revolution. Berkeley, Calif. u.a. 2005; Ausst.-Kat. Für den neuen Menschen. Russisches Avantgarde-Design. Ideen, Entwürfe, Gestaltung. Aus der Sammlung der Sepherot-Foundation (Liechtenstein). Hrsg. von Anna Chilova und Nana Shekhter-Pusenkoff. Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück, Museum der Fundatie Zwolle. Köln 2014; Ausst.-Kat. Wir müssen den Schleier von unseren Augen reissen. Fotografie und Zeichnung der russischen Avantgarde aus der Sammlung der Sepherot Foundation (Liechtenstein), hrsg. von Beate Kemfert und Alla Chilova. Ostfildern 2014.

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