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Gaststudierendenverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie >> Geschichte >>

Übungen

 

Die geistlichen Ritterorden

Dozent/in:
Mats Pfeifer
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, KR12/02.01
Inhalt:
Mit der Gründung der "Armen Ritterschaft Christi vom Tempel Salomos" Anfang des 12. Jahrhunderts, war durch die Verschmelzung der Ideale von Ritter- und Mönchstum ein Novum geschaffen, das schon von den Zeitgenossen als solches wahrgenommen wurde und dessen Faszination bis heute nicht verloren gegangen ist. Von der Frühzeit der Kreuzfahrerreiche über den Aufbau weiträumiger Besitzungen im lateinischen Europa, die Krise durch den Verlust des letzten Stützpunktes im Heiligen Land mit der Suche nach neuen Aufgaben, sowie den Templerprozessen, bis hin zur Herrschaft des Deutschen Ordens im Osten oder auch dem Kampf gegen die Muslime auf der Iberischen Halbinsel, nahmen die Orden in zahlreichen Bereichen und Phasen des lateinischen Mittelalters eine bedeutende Stellung ein. Im Seminar werden wir uns anhand von ausgewählten Texten aus verschiedenen Quellengattungen dem Phänomen Ritterorden nähern und uns einen thematischen wie zeitlichen Überblick verschaffen. Neben der Entwicklung der drei großen levantinischen Ordensgründungen (Templer, Johanniter, Deutscher Orden), wird dabei auch ein Blick auf verschiedene kleinere Gemeinschaften geworfen werden. Außerdem sollen möglichst vielfältige Perspektiven aus der Innensicht der Orden selbst, sowie verschiedener externer Akteure, wie dem Papsttum und anderer kirchlicher Kommentatoren, europäischen Herrschern aber auch muslimischer Zeitgenossen zur Sprache kommen.
Empfohlene Literatur:
Malcolm Barber (Hg.), The Military Orders. Fighting for the Faith and Cairing for the Sick, Aldershot 1994. Alain Demurger, Die Ritter des Herrn. Geschichte der geistlichen Ritterorden, München 2003. Josef Fleckenstein, Manfred Hellmann (Hg.), Die geistlichen Ritteroden Europas, Sigmaringen 1980 (Vorträge und Forschungen, 26). Alan Forey, The Military Orders. From the Twelfth to the Early Fourteenth Centuries, London 1992 (New Studies in Medieval History). Helen Nicholson (Hg.), The Military Orders. Welfare and Warfare, Aldershot 1998. Feliciano Novoa Portela, Carlos de Ayala Martínez (Hg.), Ritterorden im Mittelalter, Stuttgart 2006. Jürgen Sarnowsky, Die geistlichen Ritterorden. Anfänge - Strukturen - Wirkungen, Stuttgart 2018 (Geschichte der christlichen Orden).

 

Die Reconquista

Dozent/in:
Alexandru Anca
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, KR12/00.16
Inhalt:
Die Reconquista bezeichnet vereinfacht die Verdrängung des islamischen Herrschaftsbereichs durch die christlichen Reiche auf der Iberischen Halbinsel. Dieser Prozess begonnen im 8. Jahrhundert, kurz nach der islamischen Eroberung der Halbinsel, endete mit der Eroberung Granadas im Jahre 1492. Die Reconquista wurde dem Namen nach in der Geschichtsschreibung als eine Rückeroberung dessen, was ursprünglich den christlichen Reichen eigen war. Dabei verschleiert dieser Begriff die Tatsache, dass es bei der Expansion der christlichen Reiche auf der Iberischen Halbinsel primär um die Mehrung des eigenen Hauses ging, was nicht immer gegen den muslimischen Nachbarn gerichtet war. Vielmehr lässt der Begriff außer Acht, dass die christlichen politischen Gebilde auf der Halbinsel nicht unbedingt an eine Reconquista gebunden waren. Der Krone Aragón standen sogar bisweilen bessere Aussichten auf Erfolgt bevor, einen Weg der Expansion jenseits der Pyrenäen in den christlich südfranzösisch-okzitanischen Norden einzuschlagen, als in den muslimischen Süden. Ferner verschweigt der Begriff der Reconquista, dass es nicht nur eine Konfrontation zwischen Christen und Muslimen gab; manche politische Träger haben versucht, sich zum eigenen Vorteil mit den beiden zu arrangieren. Bekannter darf in dieser Hinsicht die Figur von Rodrigo Díaz de Vivar „El Cid“ gewesen sein. Wir möchten uns all diesen komplexen Aspekten der Auseinandersetzung und des Austausches zwischen dem christlichen und dem muslimischen Kulturkreis anhand ausgesuchter Quellenstellen widmen.
Empfohlene Literatur:
Fábregas, Adela (Hrsg.), The Nasrid Kingdom of Granada between East and West Leiden; Boston 2020; Jaspert, Nikolaus, Die Reconquista, München 2019; O'Callaghan, Joseph F., Reconquest and Crusade in Medieval Spain, Philadelphia 2002; Barton, Simon; Fletcher, Richard, The World of El Cid. Chronicles of the Spanish Reconquest, Manchester 2000; Bronisch, Alexander Pierre, Reconquista und Heiliger Krieg – die Deutung des Krieges im christlichen Spanien von den Westgoten bis ins frühe 12. Jahrhundert, Münster 1998.

 

Einführung in das Latein des Mittelalters

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, KR12/02.18
Inhalt:
Das Latein des Mittelalters war eine lebendige Sprache, die von Gebildeten nicht nur im Schriftverkehr, sondern auch in vielen Alltagssituationen verwendet wurde. Es war die Sprache der Liturgie, der kirchenrechtlichen Prozesse, der urkundlichen Bestätigung und der Universitäten. Vorbild war nicht das Latein Caesars und Ciceros, das dem heutigen Schulunterricht zugrunde liegt, sondern die Sprache der spätantiken Kirchenväter. Gelehrtes Schrifttum zeigte oft klassische Bildung und hohen literarischen Anspruch; alltägliche Formen der Schriftlichkeit dagegen zeigen deutliche Tendenzen zur Vereinfachung und Interferenzen mit der Volkssprache. Die Übung wendet sich an Studierende, die auf der Schule oder an der Universität Latein gelernt haben, jedoch ihre Kenntnisse im Umgang mit lateinischen Texten des Mittelalters auffrischen wollen. Die grundlegenden sprachlichen Strukturen des Lateinischen werden wiederholt und in die Variationsbreite des mittelalterlichen Latein eingeordnet. Geübt wird anhand kurzer lateinischer Texte von einfachem bis mittlerem Schwierigkeitsgrad aus unterschiedlichen Quellengattungen (insb. Historiographie und Urkunden).
Empfohlene Literatur:
Monique GOULLET, Michel PARISSE, Lehrbuch des mittelalterlichen Lateins für Anfänger, Hamburg 2010. Karl LANGOSCH, Lateinisches Mittelalter. Einleitung in Sprache und Literatur, Darmstadt 1988 (Das lateinische Mittelalter). Martin R. P. MCGUIRE, Introduction to mediaeval Latin studies. A syllabus and bibliographical guide, Washington, D.C 1964. Rainer NICKEL (Hg.), Das Testament des Hundes und andere Denkwürdigkeiten, Bamberg 2009 (Florilegium medievale, 1). Rainer NICKEL (Hg.), Die Tochter des Seeräubers und andere starke Frauen, Bamberg 2009 (Florilegium medievale, 2). Karl STRECKER, Einführung in das Mittellatein, Berlin 1929. Karl STRECKER, Introduction to medieval Latin, Dublin 1971.

 

QÜ: Reformatorische Bewegungen in süddeutschen Städten

Dozent/in:
Hans-Kristian Stüven
Termine:
Do, 12:15 - 13:45, KR12/00.16
Inhalt:
In ihren Anfängen war die Reformation ein städtisches Ereignis. Städte waren Orte der Bildung, des intellektuellen Austauschs, wirtschaftlich stark und daraus folgend auch politisch bedeutsam. Sie boten alle in der Frühen Neuzeit denkbaren Möglichkeiten (Druckereien, Buchmärkte, kurze Kommunikationswege, zahlreiche Orte der Begegnung), neue oder neuverpackte theologische Ideen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die Übung soll anhand ausgewählter Quellentexte ermöglichen, die Frühphase der (städtischen) Reformation nachzuvollziehen, mit verschiedenen Bewegungen und deren theologischer Profile bekannt machen, und unter mikrohistorischer Perspektive einige Biographien neugläubiger Prediger zu erarbeiten.
Empfohlene Literatur:
  • Berndt Hamm, Bürgertum und Glaube. Konturen der städtischen Reformation. Göttingen 1996.
  • Rolf Kießling/Thomas Max Safley/Lee Palmer Wandel (Hrsg.), Im Ringen um die Reformation. Kirchen und Prädikanten, Rat und Gemeinden in Augsburg. Epfendorf/Neckar 2011.



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