UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 Lehr-
veranstaltungen
   Personen/
Einrichtungen
   Räume   Telefon &
E-Mail
 
 
 Darstellung
 
kompakt

kurz

Druckansicht

 
 
Stundenplan

 
 
 Extras
 
alle markieren

alle Markierungen löschen

Ausgabe als XML

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 
Einrichtungen >> Fakultät Geschichts- und Geowissenschaften >> Bereich Geschichte >>

Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

 

"Spätsommer" oder "Frühherbst" des Mittelalters? Das Interregnum in europäischer Perspektive

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 12, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 10:15 - 11:45, H/201
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab 19. Juli 2005 über ein Online-Formular, das Sie bei "Aktuellen Informationen" unserer Homepage finden. http://www.uni-bamberg.de/~ba5mg1/aktuelles/aktuelles.htm
Inhalt:
Die Jahre nach dem Tod Friedrichs II. (1250) werden in der Forschung ? in Anlehnung an Schillers Wort von der ?kaiserlosen schrecklichen Zeit? als das Interregnum bezeichnet. Während die Könige Westeuropas ihre Herrschaft konsolidierten und institutionalisierten, war das Königtum im Reich über mehrere Jahrzehnte aufgrund von Doppelwahlen weitgehend handlungsunfähig. Verfassungsgeschichtlich wurde das Interregnum daher schon früh als die entscheidende Weichenstellung für den deutschen Sonderweg in die Neuzeit begriffen: Im Reich vollzog sich die Staatswerdung auf der Ebene der Territorien, in Westeuropa dagegen auf der Ebene der Königreiche. Die Verwerfungen der europäischen Politik durch die Absetzung Kaiser Friedrichs II. 1245 und die daraus erwachsenden Konflikte um seine Nachfolge in Sizilien erfassten und veränderten jedoch auch die Monarchien Westeuropas entscheidend: Der gescheiterte, aber kostspielige Versuch Heinrichs III. von England, einem seiner Söhne die sizilische Krone zu verschaffen, wirkte als Auslöser für die Forderungen der Barone nach institutionalisierter Mitbestimmung (und damit für die Entstehung des englischen Parlaments).
Empfohlene Literatur:
Martin Kaufhold, Deutsches Interregnum und europäische Politik. Konfliktlösungen und Entscheidungsstrukturen 1230-1280 (MGH Schriften 49), Hannover 2000; Björn Weiler, Henry III and the Sicilian Business: a Re-interpretation, Historical Research 74 (2001), S. 127-150.

 

Einführung in das Studium der Mittelalterlichen Geschichte: "Zur Frau aber nahm er Judith..." Handlungsspielräume und Bedeutung mittelalterlicher Fürstinnen am Beispiel des Welfenhauses

Dozent/in:
Laura Brander
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mo, 12:15 - 13:45, H/205
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anhand ausgewählter Quellen zum Thema wird eine systematische Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte geboten. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Es werden die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Fachs vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Das Proseminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch dringend empfohlen wird. Der Erwerb eines qualifizierten Proseminarscheins setzt die regelmäßige aktive Teilnahme, das Bestehen einer Klausur, ein Referat und die Anfertigung einer Hausarbeit voraus. Die Anmeldung zur Teilnahme erfolgt im Anschluss an die erste Seminarsitzung.
Inhalt:
Frauen erscheinen in mittelalterlichen Quellen vorwiegend als schmückendes Beiwerk. Nur selten werden weibliches Handeln oder die Bedeutung, die Frauen für ihre Familie, die Gesellschaft und politische Ereignisse spielten, gezielt dargestellt. Historiker stehen damit vor der Aufgabe, sich auf die Spurensuche zu begeben und aus Randerwähnungen in Quellen Leben und Handeln mittelalterlicher Frauen zu rekonstruieren. Wie eine Königin oder Kaiserin war auch eine Fürstin ?consors regni?, Teilhaberin an der Herrschaft ihres Ehemannes. Abhängig von den Handlungsspielräumen des adligen Hauses verfügte eine Fürstin somit über Herrschaftsrechte. Darüber hinaus wurde durch die Eheschließung zwischen adligen Brautleuten gleichermaßen ein Band zwischen zwei Familien geknüpft. Der Eintritt einer Frau in eine Adelsfamilie konnte damit deren Status im politischen Kontext der Gemeinschaft vollkommen verändern. Am Beispiel des wohl am besten dokumentierten europäischen Adelshauses der Welfen sollen in diesem Proseminar die Rolle der Frauen in der Familie, die weibliche Bedeutung für den Rang des adligen Geschlechtes und die Handlungsmöglichkeiten der Frauen selbst erarbeitet werden. Dabei sollen Vergleiche zu weiteren Damen der Herrschaftsschicht gezogen werden.
Empfohlene Literatur:
GOETZ, Hans-Werner, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 2000 (= Uni-Taschenbücher 1719) (zur Anschaffung empfohlen). CADDEN, Joan, The Meaning of Sex Differences in the Middle Ages, Cambridge 1996. ENNEN, Edith, Frauen im Mittelalter, München 1991. FÖßEL, Amalie, Die Königin im mittelalterlichen Reich. Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume, Stuttgart 2000 (= Mittelalter-Forschungen 4). Geschichte der Frauen, hg. v. Georges DUBY u. Michelle PERROT, Bd. 2: Mittelalter, hg. v. Christine KLAPISCH-ZUBER, Frankfurt a.M., New York 1993. SCHNEIDMÜLLER, Bernd, Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819-1252), Stuttgart, Berlin, Köln 2000 (= Urban Taschenbücher 465). Welf IV. ? Schlüsselfigur einer Wendezeit. Regionale und europäische Perspektiven, hg. v. Dieter R. BAUER u. Matthias BECHER, München 2004 (= ZBLG. Beiheft).

 

Einführung in das Studium der Mittelalterlichen Geschichte: Friedrich II.

Dozent/in:
Stefan Bießenecker
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8, Zentrum für Mittelalterstudien, mit begleitendem 2std. Tutorium
Termine:
Do, 8:30 - 10:00, H/016
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anhand ausgewählter Quellen zum Thema wird eine systematische Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte geboten. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Es werden die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Fachs vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Das Proseminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch dringend empfohlen wird. Der Erwerb eines qualifizierten Proseminarscheins setzt die regelmäßige aktive Teilnahme, das Bestehen einer Klausur, ein Referat und die Anfertigung einer Hausarbeit voraus. Die Anmeldung zur Teilnahme erfolgt im Anschluss an die erste Seminarsitzung.
Inhalt:
Kaum ein anderer Herrscher des Mittelalters erscheint so schillernd wie Friedrich II. Von seiner Geburt bis zu seinem Tod zeichnen die Quellen ein von Widersprüchen übervolles Bild. Während er einerseits als "Knabe[n] verheißen der Welt, Erneuerer der Zeiten und Reiche" gepriesen, als das "Staunen der Welt" wahrgenommen und sein Handeln als von Christlichkeit und Begeisterung für die Wissenschaften gleichermaßen geprägt beschrieben wurde, erscheint er auf der anderen Seite als untergeschobener Nachfolger eines kinderlos gebliebenen Herrschers, als Sarazenenfreund, Eidbrüchiger und gleich zweimal Gebannter, der den von schweren Durchfällen begleiteten schlechten Tod eines Ketzers starb.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Esch, Arnold/Kamp, Norbert (Hg.): Friedrich II. Tübingen 1996. - Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter. 2. überarb. Aufl. Stuttgart 2000. - Eickels, Klaus van/Brüsch, Tania: Friedrich II. Leben und Persönlichkeit in Quellen des Mittelalters. Düsseldorf 2000.

 

Einführung in die mittelalterliche Geschichte: Kulturkontakte und Werteausgleich zwischen dem Westen und Osten im 12. Jahrhundert

Dozent/in:
Alexandru Anca
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 18:00 - 19:30, H/218
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anhand ausgewählter Quellen zum Thema wird eine systematische Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte geboten. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Es werden die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Fachs vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Das Proseminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch dringend empfohlen wird. Der Erwerb eines qualifizierten Proseminarscheins setzt die regelmäßige aktive Teilnahme, das Bestehen einer Klausur, ein Referat und die Anfertigung einer Hausarbeit voraus. Die Anmeldung zur Teilnahme erfolgt im Anschluss an die erste Seminarsitzung.
Inhalt:
Nach relativ bescheidenden Kontaktfeldern zwischen den beiden Teilen Europas vom 7.-11. Jahrhundert brachte das 12. Jahrhundert eine qualitative und quantitative Änderung mit sich. Der Westen "bewegte" sich nach Osten und intensivierte die Beziehungen und Kontakte zwischen diesen beiden Großräumen in einer bis dahin unbekannten Dimension. Wir wollen uns daher genauer der Frage nach der Natur dieser Beziehungsfelder widmen und die Erweiterung des geistigen Horizontes mit seinen wirtschaftlichen, sozialen und politischer Konsequenzen gemeinsam betrachten. Näher rücken in unser Interessenfeld Kulturräume wie die byzantinische und die der muslimischen Welt des Vorderen Orients. Der Aufstieg der italienischen Seerepubliken, die Kreuzzüge, das Zweikaiserproblem und das Papsttum sollen dabei angesprochen werden. Im Sinne eines Wertewandels werden Begriffe wie "Heiliger Krieg"; hinterfragt. Anhand dieser Fragestellungen werden Grundprobleme, Quellen, Arbeitstechniken und Methode der mittelalterlichen Geschichte präsentiert. Zugleich will das Seminar den Interessenten als eine Einführung in die mittelalterliche Geschichte dienen.
Empfohlene Literatur:
Ralph-Johannes Lilie Byzanz und die Kreuzzüge, Stuttgart 2004; Michael Mittelauer, Warum Europa? Mittelalterlichen Grundlagen eines Sonderwegs. München 2003; Nikolas Jaspert, Die Kreuzzüge, Darmstadt 2003; Angeliki E. Laiou, Roy Parviz Mottahedeh, (Hgg.), The Crusades from the Perspective of Byzantium and the Muslim World, Washington, 2001; Ralph-Johannes Lilie, Handel und Politik zwischen dem byzantinischen Reich und den italienischen Kommunen Venedig, Pisa und Genua in der Epoche der Komnenen und Angeloi (1081-1204), Amsterdam 1984

 

Mediävistisches Kolloquium (OS)

Dozentinnen/Dozenten:
Klaus van Eickels, Ingrid Bennewitz
Angaben:
Kolloquium, 2 SWS, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mo, 19:00 - 21:00, U5/222
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung in den Sekretariaten des LS für Mittelalterliche Geschichte und des LS für Deutsche Philologie des Mittelalters
Inhalt:
Das Mediävistische Kolloquium ist als interdisziplinäres Informations- und Diskussionsforum für alle mediävistisch Interessierten intendiert; es soll insbesondere auch jenen Studierenden und Graduierten, die einen Schwerpunkt im Bereich mediävistischer Disziplinen setzen, einen Einblick in aktuelle thematische und methodische Diskussionen gewähren. Als Vortragende konnten zahlreiche auswärtige Gäste gewonnen werden, u.a. voraussichtlich W. Röcke (HU-Berlin), Martin Przibilski (Trier), Ann Marie Rasmussen (Duke-University). Hinzu kommt die Präsentation einschlägiger mediävistischer Abschlussarbeiten von fortgeschrittenen Bamberger Studierenden.
Empfohlene Literatur:
Literatur wird rechtzeitig vor den einzelnen Veranstaltungen bekanntgegeben.

 

Partnerschaftskonzepte im Wandel. Die Ehe im Früh- und Hochmittelalter

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 12, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 16:15 - 17:45, H/218
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab 19. Juli 2005 über ein Online-Formular, das Sie bei "Aktuellen Informationen" unserer Homepage finden. http://www.uni-bamberg.de/~ba5mg1/aktuelles/aktuelles.htm
Inhalt:
Die Ehe als soziale Institution stand im Mittelalter im Spannungsfeld weltlicher und geistlicher Ordnungsvorstellungen, die in kaum einer anderen Frage so stark von einander abwichen wie in der Wahrnehmung, Deutung und Normierung der auf die Gründung einer Familie abzielenden Partnerschaft von Mann und Frau. Aus kirchlicher Sicht verband die Ehe zwei Individuen, aus weltlicher Sicht stiftete sie ein Bündnis zwischen zwei Verwandtschaftsverbänden. Selbst das Gebot der Monogamie wurde erst an der Wende vom Früh- zum Hochmittelalter tatsächlich durchgesetzt. Ziel der Übung ist es anhand früh- und hochmittelalterlicher Quellen dem Wandel der sozialen Praxis und den Freiräumen für neue Entwicklungen nachzugehen, die sich in diesem Spannungsfeld ergaben und teilweise bis heute unsere Vorstellungen bestimmen.
Empfohlene Literatur:
Ines Weber, ?Una lex de viris et de feminis?. Zur Religions- und Gesellschaftsgeschichte der Ehe im frühen Mittelalter (Monographien zur Geschichte des Mittelalters), Stuttgart 2005 (z.Zt. noch im Druck); Andrea Esmyol, Geliebte oder Ehefrau. Konkubinen im frühen Mittelalter, Köln 2002; Else Ebel, Der Konkubinat nach altwestnordischen Quellen. Philologische Studien zur "Friedelehe", Hannover 1993.

 

Quellenkundliche Übung: Hugo Falcandus "Geschichte der Tyrannen Siziliens" und Petrus de Ebulo "Liber ad honorem Augusti"

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 5, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Di, 16:15 - 17:45, H/016
Inhalt:
Am Hof Wilhelms II. von Sizilien (1166-1189) verfasste Hugo Falcandus eine Chronik über die Ereignisse die Sizilien nach dem Tod Rogers II. 1154 erschütterten. In einzigartiger Weise gibt dieser Text Einblick in die informellen Strukturen, die einen mittelalterlichen Königshof bestimmten. Zugleich ist die ?Geschichte der Tyrannen Siziliens? ein Beispiel dafür, wie die Parteilichkeit der Hauptquelle bis in die Gegenwart hinein die Sichtweise der modernen Historiker bestimmen kann. Dies soll auch im Vergleich mit dem eine Generation später von Petrus de Ebulo als Panegyrikus auf Heinrich VI. (und entsprechend als Schmähschrift gegen dessen Gegner ) verfassten ?Liber ad Honorem Augusti? herausgearbeitet werden, in dem zusätzlich die Bedeutung von Bildern und Versen in der politischen Auseinandersetzung deutlich wird. Die Übung ist als Lektürekurs konzipiert. Sie ist Teil eines Forschungsprojektes, an dessen Ende eine kommentierte deutsche Übersetzung des Textes stehen soll. Lateinkenntnise sind erforderlich; der Einstieg in die Arbeit mit den Quellen wird jedoch erleichtert durch das Vorliegen einer englischen bzw. deutschen Übersetzung.
Empfohlene Literatur:
Ugo Falcando, La Historia o Liber de regno Sicilie e la epistola ad Petrum Panormitane urbis Thesaurarium, hg. v. G. B. Siragusa (Fonti per la storia d'Italia 22), Rom 1897 [Nachdruck 1960]; The History of the tyrants of Sicily by 'Hugo Falcandus' 1154-69, übers. und kommentiert von A. Loud/Thomas Wiedemann (Manchester Medieval Sources Series), Manchester 1998; H. Hoffmann, Hugo Falcandus und Romuald von Salerno, DA 23 (1967), S. 116-170; Horst Enzensberger, Der ?böse? und der ?gute? Wilhelm, DA 36 (1980), S. 385-432. ? Petrus de Ebulo, Liber ad honorem Augusti. Eine Bilderchronik der Stauferzeit aus der Burgerbibliothek Bern, hg. v. Theo Kölzer/Marlis Stähli, übers. v. Gereon Becht-Jördens, Sigmaringen 1994.

 

Quellenkundliche Übung: „conversio gentilium aquilonis“ – „Die Bekehrung der Heiden des Nordens“

Dozent/in:
Heiko Hiltmann
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 5, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 8:30 - 10:00, H/016
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Ziel der Übung ist es, anhand exemplarischer lateinischer und gelegentlich auch altnordischer Quellenauszüge Konzepte und Formen der frühmittelalterlichen Mission zu erschließen. Lateinkenntnisse sind erforderlich; Kenntnisse des Altnordischen werden nicht vorausgesetzt; entsprechende Texte werden zusammen mit Übersetzung ausgegeben. Ein quellenkundlicher Übungsschein kann erworben werden. Zum Erwerb des Scheines wird regelmäßige Teilnahme, das Einreichen von Übersetzungen und die Abgabe einer Hausarbeit erwartet.
Inhalt:
„Von Norden her ergießt sich das Unheil über alle Bewohner des Landes“ (Jer 1, 13-14). Diese Weissagung des Propheten Jeremia zitierte der angelsächsische Theologe und bedeutende Berater Karls des Großen Alkuin im ausgehenden 8. Jahrhundert in einem Brief, den er an die Mönche des nordenglischen Klosters Lindisfarne schickte, nachdem diese Opfer eines Überfalls heidnischer Nordmanni geworden waren. Den Plünderungen englischer, schottischer und irischer Klöster folgten schon bald die ersten Überfälle auf das Frankenreich. Dort erkannte man schnell, dass dauerhafter Frieden nur durch eine Angliederung des Nordens an das christliche Europa zu erreichen war: Das Ziel lautete also nicht Abwehr, sondern Integration. Daher wurde bereits in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts das Erzbistum Hamburg-Bremen eingerichtet, dessen Hauptaufgabe die Missionierung der nordeuropäischen Gebiete sein sollte. Im 11. Jahrhundert kann die Phase der eigentlichen Missionsarbeit als weitgehend abgeschlossen gelten.
Empfohlene Literatur:
ANGENENDT, Arnold, Geschichte der Religiosität im Mittelalter, Darmstadt 1997; GRÄSLUND, Anne-Sofie, The conversion of Scandinavia – a sudden event or a gradual process?, in: Archaeological Review from Cambridge 17 (2), 2000, S. 83-98; KAUFHOLD, Martin, Europas Norden im Mittelalter. Die Integration Skandinaviens in das christliche Europa (9.-13. Jh.), Darmstadt 2001; MÜLLER-WILLE, Michael (Hrsg.), Rom und Byzanz im Norden. Mission und Glaubenswechsel im Ostseeraum während des 8.-14. Jahrhunderts 1 (Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse 1997 Nr. 3, I), Mainz /Stuttgart 1997; PADBERG, Lutz E. v., Die Christianisierung Europas im Mittelalter, Stuttgart 1998; DERS., Die Inszenierung religiöser Konfrontationen. Theorie und Praxis der Missionspredigt im frühen Mittelalter (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 51), Stuttgart 2003; SEEGRÜN, Wolfgang, Das Papsttum und Skandinavien bis zur Vollendung der nordischen Kirchenorganisation (1164) (Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins 51), Neumünster 1967; SØRENSEN, Preben Meulengracht, Alte und neue Religion, in: SAWYER, Peter, (Hrsg.), Die Wikinger. Geschichte und Kultur eines Seefahrervolkes, Stuttgart 2000, S. 212-234.

 

Schnittpunkt der Kulturen Europas: Sizilien und Zypern im Mittelalter

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Di, 14:15 - 15:45, U2/025
Inhalt:
Die beiden Inseln Sizilien und Zypern spielten aufgrund ihrer geographischen Lage eine zentrale Rolle als Schnittstelle der Kulturen des europäischen Mittelalters. Exemplarisch lässt sich hier auf kleinstem Raum beobachten, welche Verbindungen die Großkulturen lateinisches Christentum, byzantinisches Christentum und Islam im Mittelalter eingehen konnten und wie sich über durch mehrfachen Wechsel der Leitkultur eine multikulturelle Gesellschaft entwickelte, in der Privilegierung einzelner und Gruppenautonomie die Funktionen übernahmen, die in modernen Gesellschaften durch Toleranz und Integration angestrebt werden. Als eigenständige Königreiche sind das normannische Sizilien seit dem 12. und das Kreuzfahrerkönigreich Zypern seit dem 13. Jahrhundert zudem außergewöhnlich gut dokumentierte Modellfälle, an denen die großen Entwicklungen des europäischen Rechtsdenkens erkennbar werden. Schließlich standen Sizilien und auch Zypern selbst mehrfach im Mittelpunkt des Interesses der europäischen Politik.
Empfohlene Literatur:
Bernd Rill, Sizilien im Mittelalter. Das Reich der Araber, Normannen und Staufer. Stuttgart/Zürich 1995; J.J. Norwich, Die Normannen in Sizilien, 1130-1194, Wiesbaden 2. Aufl. 1973; H. Takayama, The Administration of the Norman Kingdom of Sicily, Leiden 1993; Raphael Strauss, Die Juden im Königreich Sizilien unter Normannen und Staufern, Heidelberg 1910. – George Hill, A History of Cyprus, London 1940; P.W. Edbury, The Kingdom of Cyprus and the Crusades, 1191-1374, Cambridge 1991; Nicholas Coureas, The Latin Church in Cyprus, 1195-1312, Aldershot 1997; Anne Gilmour-Bryson, The Trial of the Templars in Cyprus. A complete English edition, Leiden 1998; vgl. auch http:// www.ceu.hu/ medstud/ events/ ev004/ edbury.htm; Stavros Panteli, Place of Refuge. The history of the Jews in Cyprus, London 2003.

 

Tutorium zur Mittelalterlichen Geschichte (Markus Oswald)

Dozent/in:
Markus Oswald
Angaben:
Tutorien, 2 SWS, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mo, 14:15 - 15:45, H/016
ab 24.10.2005

 

Tutorium zur Mittelalterlichen Geschichte (Pohl Benjamin)

Dozent/in:
Benjamin Pohl
Angaben:
Tutorien, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mo, 12:15 - 13:45, H/005
ab 24.10.2005



UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof