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Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

 

Bayern im Mittelalter

Dozent/in:
Patrick Nitzsche
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Typ I, Grundlagenmodul Geschichte, Lehramtsmodul I, Bayerische Landesgeschichte
Termine:
Mo, 8:30 - 10:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Lehrveranstaltungen des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte werden im Sommersemester 2021 in der ersten Semesterwoche beginnen; der Beginn der Vorlesungszeit wird zentral festgelegt und auf der Homepage der Otto-Friedrich-Universität Bamberg veröffentlicht: (https://www.uni-bamberg.de/studium/im-studium/studienorganisation/vorlesungszeiten/). Der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte strebt eine möglichst rasche und vollständige Wiederaufnahme der Präsenzlehre an, um die Universität als sozialen Ort forschenden Lernens und das Studium als Lebensphase und Erfahrungsraum zu erhalten und weiterzuentwickeln. Ob und inwieweit eine rasche Rückkehr zur Präsenzlehre möglich sein wird, wird jedoch entscheidend von den Maßnahmen der Staatsregierung zur Eindämmung des Virus SARS-CoV-2 abhängen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch im Sommersemester 2021 das Lehrangebot ganz oder teilweise online umgesetzt werden muss. Falls eine Einschränkung des Lehrangebotes auf online-Lehre aufgrund staatlicher Anordnungen notwendig ist, werden die TeilnehmerInnen des Kurses rechtzeitig über das weitere Vorgehen informiert. Unabhängig davon erscheint es sinnvoll, Elemente der online-Lehre auch in Zukunft in die Präsenzlehre zu integrieren. Bitte sorgen Sie daher frühzeitig dafür, dass Sie über die technischen Voraussetzungen für die Teilnahme an online-Lehrveranstaltungen verfügen und diese ggf. auch kurzfristig aktivieren können. Für die Teilnahme an einer online-Lehrveranstaltung ist in jedem Fall eine stabile, leistungsfähige Internetverbindung und ein Mikrofon erforderlich. Eine Webcam ist nicht unbedingt erforderlich, aber unbedingt wünschenswert, da eine lebendige Diskussion auf Dauer nicht in Gang kommen kann, wenn sich die TeilnehmerInnen nicht auch sehen können. Dies ist durchaus mit dem berechtigten Interesse am Schutz ihrer Privatsphäre vereinbar. Machen Sie sich rechtzeitig mit der Möglichkeit vertraut, Hintergründe in Microsoft Teams und in Zoom einzublenden. Die Anmeldung in FlexNow! ist für die Planung der Lehrveranstaltungen und die spätere Anmeldung zur Prüfung/Eintragung von Noten oder dem Vermerk „belegt“ unbedingt erforderlich. Bitte melden Sie sich zusätzlich zur Anmeldung über FlexNow! unbedingt auch im jeweiligen VC-Kurs zur Lehrveranstaltung an. Dieser dient neben dem Bereich Kursmaterialien in Microsoft Teams als wichtiges Informations- und Kommunikationsforum. Dort erhalten Sie rechtzeitig vor Semesterbeginn auch ggf. den Link zur Veranstaltung in der für den Online-Unterricht verwendeten Software. Nur über diesen Link können Sie an der Veranstaltung teilnehmen. Zur besseren Vorbereitung werden jedoch alle TeilnehmerInnen bereits jetzt gebeten, das Programm Microsoft Teams auf dem Computer/Laptop zu installieren und sich mit seiner Funktionsweise vertraut zu machen. Das Programm ist für alle Studierenden der Universität Bamberg kostenfrei zugänglich. Um die Stabilität der Datenübertragung zu erhöhen, wird das Installieren der entsprechenden App jedoch dringend empfohlen und nicht auf browserbasierte Versionen zu setzen. Weitere Informationen zu Microsoft Teams finden Sie unter https://www.uni-bamberg.de/rz/dienstleistungen/dateidienste/teams/. Falls im Betrieb von Microsoft Teams Probleme auftauchen, wird ersatzweise auf Zoom zurückgegriffen werden: https://www.uni-bamberg.de/rz/dienstleistungen/tele/video/zoom/.

Wie alle Proseminare des Lehrstuhls führt auch dieses Seminar systematisch in das Studium der mittelalterlichen Geschichte ein. Die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches werden vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Die im propädeutischen Anteil des Proseminars vermittelten Inhalte werden anhand kleinerer Hausaufgaben eingeübt. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, sind von Vorteil. Der Erwerb des Leistungsnachweises erfolgt über eine schriftliche Klausur zur Semesterhälfte, einen Multiple-Choice-Test sowie die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit (insgesamt 7 ECTS-Punkte). Um die angemessene Betreuung und die Erfüllung der Qualifikationsvorgaben des Modulhandbuchs zu gewährleisten, wird eine eingehende Vorbesprechung in der Sprechstunde sowie die Vorstellung der Hausarbeit als „work in progress“ zu einem festgesetzten Termin im Rahmen des Seminars erwartet. Dazu ist ein Exposé (inklusive Quellen) vorab an alle TeilnehmerInnen des Kurses zu verschicken. Neben regelmäßiger Teilnahme wird eine aktive Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit im Seminar erwartet. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab über FlexNow! und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Zeitgleich melden Sie sich bitte im entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus an, damit Sie alle Informationen zum Seminar erhalten. Die TeilnehmerInnenzahl am Proseminar ist begrenzt, ein Platz in einem der angebotenen Proseminare des Faches wird aber garantiert. Studierende, die ECTS-Punkte erwerben wollen, müssen sich außerdem in FlexNow! zur Prüfung anmelden. Da diese Anmeldung erst während des Semesters erfolgen kann, werden die Anmeldefristen hierfür gesondert bekannt gegeben.
Inhalt:
Das Proseminar zielt darauf ab, mit den Studierenden einen die gesamte Epoche des Mittelalters umfassenden Überblick über die Geschichte Bayerns vom Zeitalter der Agilolfinger über die Zeit der Teilherzogtümer bis zur Sicherung der Einheit Altbayerns durch die Primogeniturordnung Albrechts IV. vom 08. Juli 1506 zu gewinnen. Das Seminar wird von einem grundlegenden Propädeutikum zum Studium der Mittelalterlichen Geschichte begleitet.
Empfohlene Literatur:
SCHMID, Alois (Hrsg.), Das Alte Bayern. Von der Vorgeschichte bis zum Hochmittelalter (=Handbuch der Bayerischen Geschichte 1,1), 1. Auflage der Neuausgabe, München 2017; KRAUS, Andreas (Hrsg.), Das Alte Bayern. Der Territorialstaat vom Ausgang des 12. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der Bayerischen Geschichte 2), 2. Auflage, München 1988; KRAUS, Andreas (Hrsg.), Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der Bayerischen Geschichte 3,1), 3. Auflage, München 1997; KRAUS, Andreas (Hrsg.), Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der Bayerischen Geschichte 3,2), 3. Auflage, München 1997; KRAUS, Andreas (Hrsg.), Geschichte der Oberpfalz und des bayerischen Reichskreises bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der Bayerischen Geschichte 3,3), 3. Auflage, München 2001; KRAUS, Andreas, Geschichte Bayerns. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 4. Auflage, München 2013; FREUND, Stephan, Geschichte der Baiern (=Urban-Taschenbücher 732), Stuttgart 2018; HOLZFURTNER, Ludwig, Die Wittelsbacher. Staat und Dynastie in acht Jahrhunderten (=Urban-Taschenbücher 592), Stuttgart 2008; SCHNEIDMÜLLER, Bernd, Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (=Urban-Taschenbücher 465), Stuttgart 2000; VOLKERT, Wilhelm, Geschichte Bayerns (=Beck’sche Reihe 2178), München 2001; MERZ, Johannes/SCHUH, Robert (Hrsg.), Franken im Mittelalter. Francia orientalis, Franconia, Land zu Franken: Raum und Geschichte (= Hefte zur Bayerischen Landesgeschichte 3), München 2004; JAHN, Wolfgang/SCHUMANN, Jutta/BROCKHOFF, Evamaria (Hrsg.), Edel und Frei. Franken im Mittelalter (=Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 47/04), Augsburg 2004; GLASER, Hubert (Hrsg.), Wittelsbach und Bayern 1,1. Die Zeit der frühen Herzöge. Von Otto I. zu Ludwig dem Bayern. Beiträge zur Bayerischen Geschichte und Kunst 1180 – 1350, München 1980.

 

Ehe und Familie im Mittelalter

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Studium Generale, Gender und Diversität, Kultur und Bildung, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ I, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ I)
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung findet online auf MS-Teams statt. Näheres wird im VC-Kurs bekannt gegeben.
Inhalt:
Ehe und Familie erscheinen vielfach als Grundstrukturen menschlicher Gesellschaften und anthropologische Konstanten. Sie sind jedoch soziale Konstrukte und unterliegen in Abhängigkeit von sozialen, kulturellen und religiösen Rahmenbedingungen einem tiefgreifenden historischen Wandel. Die Einführung eines auf Gleichberechtigung der Partner beruhenden Eherechts, eines ausschließlich auf das Kindeswohl ausgerichteten Familienrechts und schließlich die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare hat diese Wandelbarkeit der Vorstellungen von Ehe und Familie in den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll vor Augen geführt. Die Dynamik der Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert wäre nicht denkbar gewesen ohne die im Hochmittelalter sich durchsetzende Konkurrenz des kirchlichen und weltlichen Modells der Ehe. Während die Familien in der Ehe vor allem eine soziale Institution der geregelten Weitergabe von Besitz und Status an die nächste Generation sahen und deshalb ganz selbstverständlich davon ausgingen, dass Ehen nur mit Zustimmung der Eltern geschlossen werden konnten und oft von ihnen arrangiert wurden, betonte das kirchliche Eherecht, wie es sich ab dem 10. und 11. Jahrhundert entfaltete, ausschließlich die Bedeutung des individuellen Konsenses der Ehepartner (und damit einen Gedanken, der sich seit der Aufklärung, vor allem aber in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Grundlage unseres Familien- und Eherechts, aber auch unseres Sexualstrafrechts durchsetzte). Der Gedanke einer auf romantischer Liebe beruhenden Ehe war dem Mittelalter zwar fremd, doch schuldeten die Ehegatten einander Liebe aufgrund der Ehe, die sie eingegangen waren. Aus kirchlicher Sicht diente die Ehe vor allem der Kanalisierung des sexuellen Begehrens, aus weltlicher Sicht dagegen der Fortpflanzung und Weiterführung der Familie. Auch der Begriff der Familie erweist sich jedoch bei näherer Betrachtung als „falscher Freund“, da im Mittelalter unter „familia“ der Hausstand einschließlich des Gesindes verstanden wurde, wohingegen Verwandte und Verschwägerte als „Freunde“ bezeichnet wurden. Auch im Bereich der Verwandtschaftsstrukturen und ihrer Wahrnehmung ergaben sich in der Zeit um 1000 weitreichende Veränderungen. Erst mit dem Burgenbau setzte sich die heute geläufige Vorstellung von der adligen Familie mit einem weit zurückreichenden Stammbaum in männlicher Linie durch, ohne dass durch Frauen vermittelte Verwandtschaftsbeziehungen dadurch ihre Bedeutung verloren hätten. Ziel des Hauptseminars ist es, anhand besonders eindrucksvoller Beispiele den Veränderungen der Vorstellungen von Ehe und Familie im Mittelalter zu nachzugehen, die unsere Vorstellungen von diesen beiden wichtigen sozialen Institutionen bis heute prägen.
Empfohlene Literatur:
Regine Birkmeyer, Ehetrennung und monastische Konversion im Hochmittelalter, Berlin 1998; Pavel Blažek, Die mittelalterliche Rezeption der aristotelischen Philosophie der Ehe Leiden, Boston, Mass. 2007 (Studies in medieval and Reformation traditions 117); Claudia Bornholdt, Saintly spouses. Chaste marriage in sacred and secular narrative from medieval Germany (12th and 13th centuries), Tempe 2012 (Medieval and Renaissance texts and studies 411); Anna Clark, The history of sexuality in Europe. A sourcebook and reader, London, New York 2011 (Routledge readers in history); Michael Dallapiazza, Wie ein Mann ein fromm Weib soll machen. Mittelalterliche Lehren über Ehe und Haushalt, Frankfurt am Main 1984 (Insel Taschenbuch); R. H. Helmholz, Marriage litigation in medieval England, London, New York 1974; Conor McCarthy, Love, sex and marriage in the Middle Ages. A sourcebook, London, New York 2004; Conor McCarthy, Marriage in medieval England. Law, literature, and practice, Suffolk 2004; Jacqueline Murray, Love, marriage, and family in the Middle Ages. A reader, Peterborough Ont., Orchard Park NY 2001; Jacqueline Murray, Love, marriage, and family in the Middle Ages. A reader, Peterborough Ont., Orchard Park NY 2001; Frederik Pedersen, Marriage disputes in medieval England, London 2000; Philip L. Reynolds, How marriage became one of the sacraments. The sacramental theology of marriage from its medieval origins to the Council of Trent, Cambridge 2018; Philip Lyndon Reynolds/John Witte (Hg.), To have and to hold. Marrying and its documentation in Western Christendom, 400-1600, Cambridge 2007; Christof Rolker, Two models of incest. Conflict and confusion in high medieval discourse on kinship and marriage, Konstanz 2015; Ludwig Schmugge, Marriage on trial. Late medieval German couples at the papal court, Washington, DC 2012 (Studies in medieval and early modern canon law 10); Rüdiger Schnell, Sexualität und Emotionalität in der vormodernen Ehe, Köln, Weimar, Wien 2002.

 

England und Frankreich im Mittelalter

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 3, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Basismodul Mittelalterliche Geschichte(Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Exportmodul, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Ergänzungsmodule
Termine:
Mo, 12:00 - 14:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung findet online auf MS-Teams statt. Näheres wird im VC-Kurs bekannt gegeben.
Inhalt:
Die Vorlesung England und Frankreich im Mittelalter lenkt den Blick auf die beiden Königreiche, deren Entwicklung und Konkurrenz vom 12. Jahrhundert an die Geschichte Westeuropas entscheidend bestimmte. Während Frankreich aus den spätkarolinigischen Teilungen des Frankenreiches hervorgegangen war, entstand England durch den Zusammenschluss angelsächischer Königreiche. In beiden Reichen spielten die Normanneneinfälle eine wichtige Rolle: Das westfränkisch-französische Königtum hatte durch sein weitgehendes Versagen in der Normannenabwehr an weltlicher Autorität verloren, kompensierte dies aber durch einen besonderen Ausbau seiner sakralen Legitimierung; diese Grundlagen bestimmten auch die weitere Entwicklungsmöglichkeiten der Kapetinger, die 987 die Nachfolge der westfränkischen Karolinger antraten. In England, das bereits früh den Normanneneinfällen ausgesetzt war, standen im frühen 11. Jahrhundert weite Gebiete unter dänischer Herrschaft; schon unter Eduard dem Bekenner, der in der Normandie aufgewachsen war, wuchs dann der normannische Einfluss stark an. Mit der Schlacht von Hastings 1066 wurde die Normandie mit dem Königreich England verbunden. Ihren Festlandsbesitz konnten die englischen Könige im 12. Jahrhundert stark ausbauen. Die häufige Abwesenheit des Herrschers förderte den Ausbau einer effizienten Verwaltung und machte den englischen König zum reichsten und handlungsfähigsten Herrscher Europas. Im 13. Jahrhundert gelang es den französischen Königen jedoch große Teile des englischen Festlandsbesitzes und im Zuge der Albigenserkreuzzüge auch Südfrankreich ihrem Bereich tatsächlicher Herrschaftsausübung anzugliedern und so den zunächst auf die unmittelbare Umgebung von Paris und Orléans beschränkten „Sanktionsbereich“ der französischen Krone auf den gesamten „Legitimationsbereich“ auszudehnen, in dem sie als Könige anerkannt waren. Dieser Expansionsprozess wurde sowohl weltlich als auch religiös legitimiert: Aufbauend auf die das „geschriebene Recht“ der neuangegliederten südfranzösischen Gebiete, beanspruchten die Experten des römischen Rechts (Legisten) für den König die Stellung eines „Kaisers in seinem Königreich“; das „Parlement de Paris“ wurde zum obersten Gerichtshof Frankreichs. Zugleich rechtfertigte der französische König als „allerchristlichster König“ sein Ausgreifen nach Südfrankreich mit der Bekämpfung der südfranzösischen Katharer/Albigenser als Ketzer. Innerhalb von nur einem Jahrhundert wurde der französische König damit zum wichtigsten politischen Akteur Europas. Die verbliebenen Besitzungen der englischen Könige auf dem Festland in Südwestfrankreich (Gascogne) aber standen dem Ausbau der kapetingischen Königsmacht weiterhin entgegen. Der daraus resultierende Konflikt eskalierte im 14. Jahrhundert zum Hundertjährigen Krieg, der sich mit Unterbrechungen bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts hinzog und Anlass zur Ausbildung eines französischen und englischen Nationalbewusstseins gab. Die Geschichte Englands und Frankreichs ist im Mittealter in so vielfältiger Weise miteinander verschränkt, dass sie nur bei gemeinsamer Betrachtung der manchmal gegenläufigen, oft aber komplementären Entwicklungen verstanden werden kann.
Empfohlene Literatur:
Ehlers, Joachim, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, Darmstadt 2009; Ehlers, Joachim / Müller, Heribert / Schneidmüller, Bernd (Hrsg.), Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498, München 1996; Hallam, Elizabeth M., Capetian France 987-1328, London/New York 2020; Krieger, Karl-Friedrich, Geschichte Englands von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert, München 1990; Vollrath, Hanna (Hrsg.). Die englischen Könige im Mittelalter : von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III., München 2009; Majorie Chibnall, The Debate on the Norman Conquest, Manchester 1999; Allmand, Christopher T., The Hundred Years War. England and France at war c. 1300 - c. 1450, Cambridge 1988

 

Examensvorbereitungskurs Mittelalterliche Geschichte

Dozentinnen/Dozenten:
Patrick Nitzsche, Roland Schnabel
Angaben:
Übung/Blockseminar, 2 SWS, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, Raum n.V.
Einzeltermin am 19.5.2021, Einzeltermin am 20.5.2021, Einzeltermin am 23.6.2021, Einzeltermin am 24.6.2021, 8:00 - 14:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung findet online statt.
Vorbesprechung: Mittwoch, 21.4.2021, 15:00 - 18:00 Uhr
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Kurs findet online über MS Teams statt. Technische Ausrüstung zur aktiven Teilnahme an den Videokonferenzen wird vorausgesetzt. Die Anmeldung zum Kurs erfolgt per Mail an die Dozenten und FlexNow.
Inhalt:
Die Übung richtet sich an Lehramtsstudierende, die ihr Erstes Staatsexamen im Herbst 2021 oder Frühjahr 2022 ablegen werden und bereitet auf die Klausur im Fach Mittelalterliche Geschichte vor. In einer einführenden Sitzung am 27.04.2020 erhalten Sie Hinweise und Hilfestellung bei der Vorbereitung und Erarbeitung von Prüfungsthemen. Weiterhin werden Prüfungsaufgaben aus Staatsexamensprüfungen der letzten Jahre vergeben. Pro Person sollen je 2 Aufgaben übernommen und mit Hilfe der grundlegenden Literatur bis zu den Blockterminen vorbereitet werden. Herangehensweise und Inhalte sollen dort im Plenum präsentiert und diskutiert werden. Insgesamt sind vier Themenblöcke vorgesehen, die sich an den zentralen, in den Prüfungsklausuren immer wiederkehrenden Dynastien der Reichsgeschichte (Karolinger, Ottonen, Salier, Staufer) orientieren. In diesem Rahmen wird auch Gelegenheit gegeben, auf einige Spezialthemen (z.B. Investiturstreit, Königswahl, Kreuzzüge) einzugehen. Die Wiederholung zentraler Grundbegriffe und Abläufe der mittelalterlichen Geschichte (z.B. Herrschersakralität, Ritual, Grundherrschaft, ottonisch-salische Reichskirche) rundet die Vorbereitung auf die Prüfungsaufgaben ab. Eine eigenständige Erarbeitung des nötigen Faktenwissens zu den einzelnen Sitzungen mit Hilfe der vorgestellten Literatur wird vorausgesetzt.
Empfohlene Literatur:
ALTHOFF, Gerd, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat (Urban-Taschenbücher 473), Stuttgart u.a. 3. Aufl. 2012; BORGOLTE, Michael, Europa entdeckt seine Vielfalt. 1050-1250 (Handbuch der Geschichte Europas 3), Stuttgart 2002; BOSHOF, Egon, Die Salier (Kohlhammer-Urban Taschenbücher 387), Stuttgart, Berlin, Köln 5. Aufl. 2008. ENGELS, Odilo, Die Staufer (Kohlhammer-Urban Taschenbücher 154), Stuttgart, Berlin, Köln 9. Aufl. 2010. GOETZ, Hans-Werner, Europa im frühen Mittelalter (500-1050) (Handbuch der Geschichte Europas 2), Stuttgart 2003. GOEZ, Werner, Kirchenreform und Investiturstreit. 910-1122 (Kohlhammer-Urban Taschenbücher 462), Stuttgart, Berlin, Köln 2. Aufl. 2008. SCHIEFFER, Rudolf: Die Karolinger (Kohlhammer-Urban Taschenbücher 411), Stuttgart 5. Aufl. 2014. WEINFURTER, Stefan, Das Reich im Mittelalter, München 2. Aufl. 2011.

 

Grundkurs im Einführungsmodul Theorien und Methoden

Dozent/in:
Alexandru Anca
Angaben:
Grundkurs, 2 SWS, ECTS: 5, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Einführungsmodul "Theorien und Methoden", Grundlagenmodul Geschichte
Termine:
Mi, 8:00 - 10:00, KR12/00.16
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte strebt eine möglichst rasche und vollständige Wiederaufnahme der Präsenzlehre an, um die Universität als sozialen Ort forschenden Lernens und das Studium als Lebensphase und Erfahrungsraum zu erhalten und weiterzuentwickeln. Ob und inwieweit eine rasche Rückkehr zur Präsenzlehre möglich sein wird, wird jedoch entscheidend von den Maßnahmen der Staatsregierung zur Eindämmung des Virus SARS-CoV-2 abhängen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch im Sommersemester 2021 das Lehrangebot ganz oder teilweise online umgesetzt werden muss. Falls eine Einschränkung des Lehrangebotes auf online-Lehre aufgrund staatlicher Anordnungen notwendig ist, werden die TeilnehmerInnen des Kurses rechtzeitig über das weitere Vorgehen informiert. Unabhängig davon erscheint es sinnvoll, Elemente der online-Lehre auch in Zukunft in die Präsenzlehre zu integrieren. Bitte sorgen Sie daher frühzeitig dafür, dass Sie über die technischen Voraussetzungen für die Teilnahme an online-Lehrveranstaltungen verfügen und diese ggf. auch kurzfristig aktivieren können. Für die Teilnahme an einer online- Lehrveranstaltung ist in jedem Fall eine stabile, leistungsfähige Internetverbindung und ein Mikrofon erforderlich. Eine Webcam ist nicht unbedingt erforderlich, aber unbedingt wünschenswert, da eine lebendige Diskussion auf Dauer nicht in Gang kommen kann, wenn sich die TeilnehmerInnen nicht auch sehen können. Dies ist durchaus mit dem berechtigten Interesse am Schutz ihrer Privatsphäre vereinbar. Machen Sie sich rechtzeitig mit der Möglichkeit vertraut, Hintergründe in Microsoft Teams und in Zoom einzublenden. Die Anmeldung in FlexNow! ist für die Planung der Lehrveranstaltungen und die spätere Anmeldung zur Prüfung/Eintragung von Noten oder dem Vermerk „belegt“ unbedingt erforderlich. Bitte melden Sie sich zusätzlich zur Anmeldung über FlexNow! unbedingt auch im jeweiligen VC-Kurs zur Lehrveranstaltung an. Dieser dient neben dem Bereich Kursmaterialien in Microsoft Teams als wichtiges Informations- und Kommunikationsforum. Dort erhalten Sie rechtzeitig vor Semesterbeginn auch ggf. den Link zur Veranstaltung in der für den Online-Unterricht verwendeten Software. Nur über diesen Link können Sie an der Veranstaltung teilnehmen. Zur besseren Vorbereitung werden jedoch alle TeilnehmerInnen bereits jetzt gebeten, das Programm Microsoft Teams auf dem Computer/Laptop zu installieren und sich mit seiner Funktionsweise vertraut zu machen. Das Programm ist für alle Studierenden der Universität Bamberg kostenfrei zugänglich. Um die Stabilität der Datenübertragung zu erhöhen, wird das Installieren der entsprechenden App jedoch dringend empfohlen und nicht auf browserbasierte Versionen zu setzen. Weitere Informationen zu Microsoft Teams finden Sie unter https://www.uni-bamberg.de/rz/dienstleistungen/dateidienste/teams/. Falls im Betrieb von Microsoft Teams Probleme auftauchen, wird ersatzweise auf Zoom zurückgegriffen werden: https://www.uni-bamberg.de/rz/dienstleistungen/tele/video/zoom/.
Bei dem Grundkurs handelt es sich um die Einführung in das Studium des Faches Geschichte, die im Rahmen des Einführungsmoduls Theorien und Methoden zu belegen ist. Der Kurs ist für Studierende des Bachelorstudiengangs Geschichte/History, die nach der (seit dem WS 2012/2013 geltenden) Studienordnung studieren, verpflichtend und sollte dringend im 1. Fachsemester belegt werden; für Studierende der Lehramtsordnung ist die Veranstaltung ebenfalls verpflichtend; der Besuch wird hier in den ersten beiden Fachsemestern empfohlen.
Hinweis für Studierende des Faches Sozialkunde (Basismodul I Zeitgeschichte): Anrechenbar sind ausschließlich die angebotenen Grundkurse des Lehrstuhls für Neueste Geschichte sowie des Lehrstuhls für Fränkische Landesgeschichte. Alle übrigen Grundkurse (=dieser) sind für die Modulstruktur des Faches Sozialkunde NICHT verwendbar! Der Besuch eines der beiden Proseminare (Basismodul I) parallel zum Grundkurs ist nicht zwingend, wird aber empfohlen. Der erfolgreiche Abschluss des Grundkurses setzt die Erstellung von mehreren kleineren Aufgaben voraus. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab über FlexNow! und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Die TeilnehmerInnenzahl am Grundkurs ist aus organisatorischen und didaktischen Gründen auf max. 20 Studierende begrenzt; sollte Ihnen bei der FlexNow!-Anmeldung also nur ein Platz auf der Warteliste zugewiesen werden, melden Sie sich bitte in einem anderen Kurs an. Sollten Sie keinen Platz mehr erhalten, wenden Sie sich bitte an die Studiengangskoordinatoren Prof. Dr. Freyberger (Lehramt) oder Prof. Dr. Klaus van Eickels (Bachelor/Master). Studierende, die einen Leistungsnachweis erwerben wollen, müssen sich außerdem in FlexNow! zur Prüfung anmelden. Da diese Anmeldung erst während des Semesters erfolgen kann, werden die Anmeldefristen hierfür gesondert bekannt gegeben.

 

Kontinuität und Wandel: Die Staufer

Dozent/in:
Alexandru Anca
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Typ I, Grundlagenmodul Geschichte
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte strebt eine möglichst rasche und vollständige Wiederaufnahme der Präsenzlehre an, um die Universität als sozialen Ort forschenden Lernens und das Studium als Lebensphase und Erfahrungsraum zu erhalten und weiterzuentwickeln. Ob und inwieweit eine rasche Rückkehr zur Präsenzlehre möglich sein wird, wird jedoch entscheidend von den Maßnahmen der Staatsregierung zur Eindämmung des Virus SARSCoV- 2 abhängen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch im Sommersemester 2021das Lehrangebot ganz oder teilweise online umgesetzt werden muss. Falls eine Einschränkung des Lehrangebotes auf online-Lehre aufgrund staatlicher Anordnungen notwendig ist, werden die TeilnehmerInnen des Kurses rechtzeitig über das weitere Vorgehen informiert. Unabhängig davon erscheint es sinnvoll, Elemente der online-Lehre auch in Zukunft in die Präsenzlehre zu integrieren. Bitte sorgen Sie daher frühzeitig dafür, dass Sie über die technischen Voraussetzungen für die Teilnahme an online-Lehrveranstaltungen verfügen und diese ggf. auch kurzfristig aktivieren können. Für die Teilnahme an einer online-Lehrveranstaltung ist in jedem Fall eine stabile, leistungsfähige Internetverbindung und ein Mikrofon erforderlich. Eine Webcam ist nicht unbedingt erforderlich, aber unbedingt wünschenswert, da eine lebendige Diskussion auf Dauer nicht in Gang kommen kann, wenn sich die TeilnehmerInnen nicht auch sehen können. Dies ist durchaus mit dem berechtigten Interesse am Schutz ihrer Privatsphäre vereinbar. Machen Sie sich rechtzeitig mit der Möglichkeit vertraut, Hintergründe in Microsoft Teams und in Zoom einzublenden. Die Anmeldung in FlexNow! ist für die Planung der Lehrveranstaltungen und die spätere Anmeldung zur Prüfung/Eintragung von Noten oder dem Vermerk „belegt“ unbedingt erforderlich. Bitte melden Sie sich zusätzlich zur Anmeldung über FlexNow! unbedingt auch im jeweiligen VC-Kurs zur Lehrveranstaltung an. Dieser dient neben dem Bereich Kursmaterialien in Microsoft Teams als wichtiges Informations- und Kommunikationsforum. Dort erhalten Sie rechtzeitig vor Semesterbeginn auch ggf. den Link zur Veranstaltung in der für den Online-Unterricht verwendeten Software. Nur über diesen Link können Sie an der Veranstaltung teilnehmen. Zur besseren Vorbereitung werden jedoch alle TeilnehmerInnen bereits jetzt gebeten, das Programm Microsoft Teams auf dem Computer/Laptop zu installieren und sich mit seiner Funktionsweise vertraut zu machen. Das Programm ist für alle Studierenden der Universität Bamberg kostenfrei zugänglich. Um die Stabilität der Datenübertragung zu erhöhen, wird das Installieren der entsprechenden App jedoch dringend empfohlen und nicht auf browserbasierte Versionen zu setzen. Weitere Informationen zu Microsoft Teams finden Sie unter https://www.uni-bamberg.de/rz/dienstleistungen/dateidienste/teams/. Falls im Betrieb von Microsoft Teams Probleme auftauchen, wird ersatzweise auf Zoom zurückgegriffen werden: https://www.uni-bamberg.de/rz/dienstleistungen/tele/video/zoom/. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt über FlexNow in der vorlesungsfreien Zeit. Zum Erwerb eines Leistungsnachweises ist die Abgabe einer schriftlichen Hausarbeit mit vorheriger Themenabsprache in der Sprechstunde sowie Vorstellung im Kurs als work in progress notwendig. Regelmäßige und aktive Teilnahme ermöglicht das gemeinsame Erarbeiten der Quellen und erleichtert den Kursteilnehmern das Verfassen ihrer Hausarbeit. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich zwischen Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Die Unterlagen und Informationen für die erste Sitzung sind durch Anmeldung im VC-Kurs vor Semesterbeginn abrufbar.
Inhalt:
Die Dynastie der Staufer prägte über ein Jahrhundert lang im 12. und 13. Jahrhundert die Geschichte des Reiches und Italiens. Die Staufer waren darüber hinaus bedeutsame Akteure auf europäischer Ebene. Zentrale Themen wie die Durchsetzung und das Funktionieren von Herrschaft im Mittelalter, die Auseinandersetzung mit dem Papsttum und der Stellenwert eines gewichtigen Phänomens für den westlich-lateinisch geprägten Kulturkreis, nämlich der Kreuzzüge, lassen sich mit Blick auf die Staufer näher beleuchten. Diesem Themenkomplex werden wir uns im Seminar anhand ausgewählten Beispielen widmen.
Empfohlene Literatur:
Wolfgang Stürner: Die Staufer. Aufstieg und Machtentfaltung (975–1190), Bd. 1, Stuttgart 2020; Görich Knut, Die Staufer. Herrscher und Reich, 4., durchgesehene und aktualisierte Auflage, München 2019; Görich Knut, Friedrich Barbarossa. Eine Biographie, München 2011; Engels Odilo, Die Staufer, 9. ergänzte Auflage, Stuttgart 2010; Laudage Johannes, Friedrich Barbarossa. (1152–1190). Eine Biographie. Herausgegeben von Lars Hageneier und Matthias Schrör. Pustet, Regensburg 2009; Stürner Wolfgang, Friedrich II. 1194–1250, Darmstadt 2009; Opll Ferdinand, Friedrich Barbarossa. 4. bibliographisch vollständig aktualisierte Auflage, Darmstadt 2009; Ziegler Wolfram, König Konrad III. (1138–1152). Hof, Urkunden und Politik Böhlau, Wien u. a. 2008 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Band 26); Houben Hubert, Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch und Mythos, Stuttgart 2008 (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 618); Seibert Hubertus; Dendorfer Jürgen (Hrsg.), Grafen, Herzöge, Könige. Der Aufstieg der frühen Staufer und das Reich (1079–1152). Ostfildern 2005; Csendes Peter, Philipp von Schwaben. Ein Staufer im Kampf um die Macht, Darmstadt 2003; Schütte Bernd, König Philipp von Schwaben. Itinerar – Urkundenvergabe – Hof Hahn, Hannover 2002 (= Monumenta Germaniae Historica. Schriften 51); Weinfurter Stefan (Hg.), Stauferreich im Wandel. Ordnungsvorstellungen und Politik in der Zeit Friedrich Barbarossas, Stuttgart 2002 (= Mittelalter-Forschungen. Bd. 9); van Eickels Klaus; Brüsch Tania, Friedrich II. Leben und Persönlichkeit in Quellen des Mittelalters, Düsseldorf 2000; Hechberger Werner, Staufer und Welfen 1125–1190. Zur Verwendung von Theorien in der Geschichtswissenschaft Böhlau, Köln u. a. 1996 (= Passauer historische Forschungen. Bd. 10); Csendes Peter, Heinrich VI. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993 (= Gestalten des Mittelalters und der Renaissance); Ulrich Hucker Bernd, Kaiser Otto IV.. Hahn, Hannover 1990 (= Monumenta Germaniae Historica. Schriften. 34).

 

Lateinische Quellenlektüre: Zölibat und Priesterehe in der Kirchenreform des 11. Jahrhunderts

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Ergänzungsmodul, Erweiterungsmodule
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung findet online auf MS-Teams statt. Näheres wird im VC-Kurs bekannt gegeben.
Inhalt:
Das 11. Jahrhundert bildet mit Kirchenreform und Investiturstreit einen wichtigen Wendepunkt in der Entwicklung der Kirche des lateinischen Westens. Das Selbstverständnis des Papsttums und der Kleriker wurde auf neue Grundlagen gestellt, das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Gewalt neu definiert. Aus der Klosterreform (Cluny/Hirsau) hervorgegangen, stellten die Kirchenreformer von Anfang an die Frage der besonderen Reinheit des Priesterstandes in den Mittelpunkt ihrer Reformbestrebungen. Eine entscheidende Rolle spielte dabei die Frage, ob Priester verheiratet sein durften. Die Gegner der Priesterehe argumentierten, dass der Vollzug liturgischer Handlungen und die Spendung der Sakramente eine kultische Reinheit voraussetzte, die die Erfüllung der ehelichen Pflichten unmöglich machte, da diese ja auch den regelmäßigen geschlechtlichen Verkehr mit der Ehefrau einschlossen. Insbesondere rechtfertigten die Reformer den Priesterzölibat mit der Vorstellung von der Todesstunde als Weichenstellung für das Jenseits, die sich seit spätkarolingischer Zeit herausgebildet hatte: Wenn die Spendung der Sterbesakramente unmittelbar vor dem Tod als entscheidend für das Seelenheil der ihm anvertrauten Gläubigen betrachtet wurde, setzte dies eine ständige Verfügbarkeit des Priesters voraus, da ja die Todesstunde nicht planbar war. Die Befürworter der Priesterehe dagegen betonten, dass das Leben in vollständiger sexueller Enthaltsamkeit viele Priester überfordern und sie in die Unzucht des Konkubinates abgleiten lassen würde, die Forderung nach dem Zölibat also das Ansehen des Priesterstandes nicht, wie von den Reformern beabsichtigt, fördern, sondern insgesamt eher mindern würde. Im Laufe des 11. Jahrhunderts setzten sich die Reformer mit ihrer Ablehnung der Priesterehe durch, obwohl schon früh erkennbar war, dass die Befürworter der Priesterehe rechtbehalten würden: Der Zölibat verhinderte zwar die Erblichkeit kirchlicher Ämter, der Konkubinat blieb aber weitverbreitet und mit ihm das Problem der unehelichen Priesterkinder. Im Mittelpunkt der Übung stehen einige Texte zur Verteidigung der Priesterehe, die zwar seit einiger Zeit in einer guten Edition vorliegen, bislang aber noch nicht ins Deutsche oder Englische übersetzt wurden. Gemeinsam werden wir die Kernstellen dieser Texte sprachlich erschließen und ihre Argumentationsweise analysieren. Lateinkenntnisse sind Voraussetzung; ausbaufähige Schulkenntnisse oder entsprechende an der Universität erworbene Kenntnisse reichen jedoch aus. Studierende der Klassischen Philologie sind als Teilnehmerinnen sehr willkommen.
Empfohlene Literatur:
Frauenknecht, Erwin, Die Verteidigung der Priesterehe in der Reformzeit (MGH Studien und Texte 16), Hannover 1997; Denzler, Georg, Die Geschichte des Zölibats, Freiburg ²2016; Heid, Stefan, Zölibat in der frühen Kirche : die Anfänge einer Enthaltsamkeitspflicht für Kleriker in Ost und West, Paderborn ; München 1997; Tanner, Ralph, Sex, Sünde, Seelenheil : die Figur des Pfaffen in der Märenliteratur und ihr historischer Hintergrund (1200 - 1600), Würzburg 2005

 

Quellen zur Geschichte Friedrichs II.

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Ergänzungsmodul, Erweiterungsmodule
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung findet online auf MS-Teams statt. Näheres wird im VC-Kurs bekannt gegeben.
Inhalt:
Kaiser Friedrich II. (1194-1250) beeindruckte seine Zeitgenossen und mehr noch die Nachwelt als ungewöhnlicher Herrscher. Sein Herrschaftsbereich reichte von Deutschland über Norditalien und Sizilien bis ins Heilige Land. Von seinen Gegnern (insbesondere den Päpsten) als „Antichrist“ verteufelt, von seiner eigenen Kanzlei als Heilsbringer überhöht, gilt er vielen Historikern bis heute als der „erste moderne Mensch auf dem Thron“. Seine Offenheit für die Kommunikation mit muslimischen Herrschern, die Integration arabischer Elemente in seine Herrschaftsrepräsentation und die Weiterentwicklung normannischer Traditionen effizienter Staatlichkeit in Sizilien trugen entscheidend zu diesem Bild bei. In der Übung soll mit Blick auf die entscheidenden Wendepunkte in der langen Herrschaftszeit Friedrichs II. analysiert werden, welche Faktoren die Herrschaftspraxis Friedrichs II. bestimmten und wie gegensätzlich die Zeitgenossen seine „Andersartigkeit“ wahrnahmen.
Empfohlene Literatur:
Wolfgang Stürner, Friedrich II. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), 2 Bde, Darmstadt 2009; Klaus van Eickels, Tania Brüsch, Kaiser Friedrich II. Leben und Persönlichkeit in Quellen des Mittelalters, Düsseldorf 2000; Klaus Joachim Heinisch, Kaiser Friedrich II. in Briefen und Berichten seiner Zeit, Darmstadt 1968; Mamoun Fansa, Karen Ermete (Hgg.), Kaiser Friedrich II. (1194 - 1250). Welt und Kultur des Mittelmeerraums (Schriftenreihe des Landesmuseums für Natur und Mensch 55), Mainz am Rhein 2008; Hubert Houben, Kaiser Friedrich II. (1194-1250). Herrscher, Mensch und Mythos (Urban-Taschenbücher 618), Stuttgart 2008; Olaf B. Rader, Friedrich II. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. Eine Biographie, München 2010; Andrea Sommerlechner, Stupor mundi? Kaiser Friedrich II. und die mittelalterliche Geschichtsschreibung (Publikationen des Historischen Instituts beim Österreichischen Kulturinstitut in Rom 11), Wien 1999; David Abulafia, Herrscher zwischen den Kulturen. Friedrich II. von Hohenstaufen, Berlin 1991; Ernst Kantorowicz, Kaiser Friedrich der Zweite, Berlin 1927/31.

 

Werkstatt Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften

Dozentinnen/Dozenten:
Klaus van Eickels, Christof Rolker
Angaben:
Oberseminar, 2 SWS, Schein, ECTS: 4, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modul: Intensivierungsmodul; Lehramtsstudiengänge RS/Gym: Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A
Termine:
Di, 18:00 - 20:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Studierende, die im Rahmen des Oberseminars ihre Abschlussarbeit im Fach Mittelalterliche Geschichte vorstellen, sollten sich bezüglich der Terminvergabe möglichst frühzeitig, auf jeden Fall aber vor Beginn der Vorlesungszeit, per Email an Herrn Dr. Alexandru Anca (alexandru.anca@uni-bamberg.de) wenden.



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