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Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie >>

Lehrstuhl für Neuere Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

 

Examenskurs zur Neueren Geschichte

Dozent/in:
Mark Häberlein
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Achtung - Der Kurs beginnt erst in der 2. Semesterwoche ! Anmeldung per E-Mail an Prof. Häberlein: mark.haeberlein@uni-bamberg.de
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:15 - 11:45, KR12/00.16
14tägig
ab 3.5.2019

 

GK: Grundkurs im Einführungsmodul "Theorien und Methoden"

Dozent/in:
Sandra Schardt
Angaben:
Grundkurs, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 5
Termine:
Do, 10:15 - 11:45, KR12/00.16
Einzeltermin am 13.6.2019, 10:15 - 11:45, KR12/00.02
Einzeltermin am 4.7.2019, 10:15 - 11:45, U5/02.23

 

HS: Chinabilder im neuzeitlichen Europa

Dozent/in:
Dorothee Schaab-Hanke
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Aufbaumodul Neuere Geschichte
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, KR12/00.05
Inhalt:
Chinabilder im neuzeitlichen Europa (Hauptseminar, Mo: 14:15-15:45, PD Dr. Dorothee Schaab-Hanke)

In der Zeit zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert rückte China immer stärker in den Fokus des europäischen Interesses. Zunächst stand dabei die Missionierung im Vordergrund, danach der Handel mit China, doch mit der Zunahme von Informationen über China in Reise-, Missions- und sonstigen Berichten setzten sich die Europäer zunehmend mit Fragen wie der chinesischen Gesellschaftsordnung, der Rolle des Kaisers und derjenigen seiner Beamten sowie nach den wirtschaftlichen Grundlagen dieses riesigen Reiches auseinander. Wo Bilder geschaffen und rezipiert werden, entstehen jedoch stets auch Zerrbilder, die vor allem Aufschluss geben über die politische und kulturelle Situation, aus der heraus sie entstanden. Zum Teil verselbständigen sich solche Bilder so, dass sie ein Eigenleben annehmen, wie sich dieses etwa in europäischen Fürstenhäusern als „Chinoiserie“ niedergeschlagen hat. Im Seminar geht es darum, schwerpunktmäßig Aspekte von China, zu denen in Europa solche Bilder entstanden, in den Blick zu nehmen und sowohl deren Ursprünge als auch deren Auswirkungen im europäischen Diskurs zu verfolgen.

 

HS: Rekatholisierung und katholische Reform: Die Hochstifte Würzburg und Bamberg

Dozent/in:
Mark Häberlein
Angaben:
Hauptseminar, benoteter Schein, ECTS: 7, Studium Generale, Erweiteungsbereich, Modulstudium, Aufbaumodul Neuere Geschichte (Typ I), Vertiefungsmodul Neuere Geschichte (Typ I), Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte, Wahlpflichtmodul "Religiöse Traditionen"
Termine:
Mo, 14:15 - 15:45, MG1/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzuordnung: Aufbaumodul Neuere Geschichte; Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte
Inhalt:
Nachdem viele ihrer Untertanen in der Reformationszeit evangelisch geworden waren, begannen die Fürstbischöfe von Würzburg und Bamberg im späten 16. Jahrhundert, ihre Hochstifte zu rekatholisieren und Reformen im Einklang mit den Beschlüssen des Konzils von Trient (1545–1563) umzusetzen. Dabei ging insbesondere der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (reg. 1573–1617) sehr konsequent und energisch vor, während die Reformpolitik der Bamberger Fürstbischöfe nach Ansicht mancher Forscherinnen und Forscher vergleichsweise zaghaft und ineffektiv war. Doch trifft diese Einschätzung tatsächlich zu? Und wenn ja, worin lagen die Unterschiede zwischen den beiden fränkischen Hochstiften begründet? Diesen Fragen wird das Hauptseminar auf der Basis ausgewählter Quellen und der aktuellen Forschungsliteratur nachgehen.
Empfohlene Literatur:
Luitgar Göller (Hg.), 1000 Jahre Bistum Bamberg 1007–2007. Unterm Sternenmantel, Petersberg 2007; Hanna Brommer, Rekatholisierung mit und ohne System. Die Hochstifte Würzburg und Bamberg im Vergleich (ca. 1555–1700), Göttingen 2014; Wolfgang Weiß (Hg.), Fürstbischof Julius Echter. Verehrt, verflucht verkannt, Würzburg 2017; Ders. (Hg.), Landesherrschaft und Konfession. Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (reg. 1573–1617) und seine Zeit, Würzburg 2018.

 

Oberseminar zur Neueren Geschichte

Dozent/in:
Mark Häberlein
Angaben:
Oberseminar, ECTS: 5
Termine:
Do, 16:15 - 17:45, MG1/02.06
Inhalt:
Das Oberseminar dient der Präsentation von Examensarbeiten (BA-, MA-, Zulassungsarbeiten) aus dem Bereich der Neueren Geschichte sowie der Vorstellung von Dissertations- und Habilitationsprojekten. Außerdem werden aktuelle Forschungsvorhaben des Lehrstuhls diskutiert und Gastreferentinnen und -referenten eingeladen. Das aktuelle Programm wird zu Semesterbeginn über die Lehrstuhl-Homepage bekannt gegeben.

 

PS: Aufruhr des gemeinen Mannes: Der Bauernkrieg 1524-1526

Dozent/in:
Mark Häberlein
Angaben:
Proseminar, benoteter Schein, ECTS: 7, Basismodul Neuere Geschichte (Typ I), Grundlagenmodul, Erweiterungsmodul, Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte
Termine:
Mi, 14:15 - 15:45, KR12/02.05
Inhalt:
Wenige Jahre nachdem Martin Luther mit seiner Kirchenkritik und seiner reformatorischen Lehre an die Öffentlichkeit getreten war, erschütterte der Bauernkrieg große Teile Süddeutschlands und des Alpenraums. In den Aufständen des gemeinen Mannes – die keineswegs nur ländliche Gebiete, sondern auch zahlreiche Städte und die großen mitteleuropäischen Bergbaureviere erfassten – vermischten sich soziale, wirtschaftliche und politische Forderungen mit der neuartigen Legitimationsformel des „göttlichen Rechts“. Obwohl die meisten Aufstände blutig niedergeschlagen haben, prägten die Ereignisse die rechtliche und politische Entwicklung im Heiligen Römischen Reich und in den betroffenen Territorien nachhaltig. In diesem Proseminar werden Ursachen, Verlauf und Folgen des Bauernkriegs anhand ausgewählter Quellen und der Forschungsliteratur zum Thema erarbeitet.
Empfohlene Literatur:
Peter Blickle, Der Bauernkrieg. Die Revolution des Gemeinen Mannes, 5. Aufl. München 2018; Ders., Der Bauernjörg. Feldherr im Bauernkrieg: Georg Truchsess von Waldburg 1488–1531, München 2015; Siegfried Bräuer /Günther Vogler, Thomas Müntzer. Neu Ordnung machen in der Welt. Eine Biographie, Gütersloh 2016.

 

PS: Der Hallesche Pietismus und seine weltweiten Wirkungen im 18. Jahrhundert

Dozent/in:
Markus Berger
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, NG BA 01: Basismoudl I Neuere Geschichte (7ECTS); EG Bachelor 04: Ergänzungsmodul Kernfach I - Typ I; GM MA: Grundlagenmodul (12 ECTS); Erweiterungsmodul Typ II (10 ECTS)
Termine:
Mi, 8:30 - 10:00, KR12/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
NG BA 01: Basismodul I Neuere Geschichte (7 ECTS)
EG Bachelor 04: Ergänzungsmodul Kernfach I – Typ I (12 ECTS)
GM MA: Grundlagenmodul (12 ECTS)
Erweiterungsmodul Typ II (10 ECTS)
Inhalt:
Der Pietismus gilt als die wichtigste protestantischer Erneuerungsbewegung nach der Reformation, die insbesondere durch August Hermann Francke (1663–1727) und die durch ihn vor den Toren Halles gegründeten Franckeschen Stiftungen weltweite Bedeutung erlangte. Von Nordamerika bis Russland wirkten in Halle ausgebildete Geistliche, um in ihren Gemeinden die religiösen, sozialen und pädagogischen Reformideen Franckes und seiner Nachfolger in die Tat umzusetzen sowie „am Bau des Reich Gottes auf Erden“ mitzuwirken. Dazu gehörten ab 1706 auch Missionsbemühungen unter Malabaren und Tamilen im dänischen Stützpunkt Tranquebar an der Südostküste Indiens. Im Proseminar soll diese weltweite Ausstrahlung hallesch-pietistischer Ideen im Kontext der wichtigsten Quellen und Forschungsdiskussionen thematisiert werden.
Empfohlene Literatur:
Brecht, Martin: August Hermann Francke und der Hallesche Pietismus. In: Geschichte des Pietismus. Bd. 1: Der Pietismus vom siebzehnten bis zum frühen achtzehnten Jahrhundert. Hg. v. M. Brecht. Göttingen 1993, 440–539.
Gleixner, Ulrike: Pietismus und Bürgertum. Eine historische Anthropologie der Frömmigkeit; Württemberg 17.–19. Jahrhundert. Göttingen 2005
Gross, Andreas, Kumaradoss, Vincent u. Liebau, Heike (Hrsg.): Halle and the beginning of Protestant Christianity in India. 3 Bde. Halle 2006.
Jacobi, Juliane: Zwischen christlicher Tradition und Aufbruch in die Moderne. Das Hallesche Waisenhaus im bildungsgeschichtlichen Kontext. Tübingen 2007
Pyrges, Alexander: Das Kolonialprojekt EbenEzer. Formen und Mechanismen protestantischer Expansion in der atlantischen Welt des 18. Jahrhunderts. Stuttgart 2015.
Shantz, Douglas H. (Hg.): A companion to German pietism, 1660-1800. Leiden 2015.
Wallmann, Johannes: Der Pietismus. Göttingen 2005.
Wallmann, Johannes (Hrsg.): Halle und Osteuropa. Zur europäischen Ausstrahlung des hallischen Pietismus. Tübingen 1998.
Wellenreuther, Hermann: Heinrich Melchior Mühlenberg und die deutschen Lutheraner in Nordamerika 1742–1787. Wissenstransfer und Wandel eines atlantischen zu einem amerikanischen Netzwerk. Berlin [u. a.] 2013.
Zaunstöck, Holger u.a. (Hrsg): London und das Hallesche Waisenhaus. Eine Kommunikationsgeschichte im 18. Jahrhundert. Halle 2011.
Zaunstöck, Holger; Müller-Bahlke, Thomas , Veltmann, Claus (Hrsg.): Die Welt verändern. August Hermann Francke - ein Lebenswerk um 1700. Halle 2013.

 

QÜ: Die überseeischen Unternehmungen des Handelshauses der Welser im 16. Jahrhundert

Dozent/in:
Mark Häberlein
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Basismodul Neuere Geschichte (Typ II/III), Aufbaumodul Neuere Geschichte (Typ II/III), Vertiefungsmodul Neuere Geschichte (Typ II/III), Ergänzungsmodule
Termine:
Di, 10:15 - 11:45, KR12/00.16
Inhalt:
Die Augsburger Welser-Gesellschaft beteiligte sich so intensiv wie kein anderes süddeutsches Handelshaus an der europäischen Expansion nach Übersee. Sie investierte 1505 und 1506 in portugiesische Indienfahrten, erwarb kurze Zeit später eine Zuckerplantage auf der Kanareninsel La Palma, errichtete Niederlassungen (sog. Faktoreien) auf Madeira und Hispaniola, sicherte sich 1528 Lizenzen für den Transport von 4.000 afrikanischen Sklaven nach Amerika und hatte von 1528 bis 1546 die Statthalterschaft über die südamerikanische Provinz Venezuela inne. Anhand von Verträgen, Briefen, autobiographischen Berichten und Geschäftsunterlagen der Welser sollen diese Unternehmungen rekonstruiert und in den Kontext des süddeutschen Handels sowie der iberischen Expansion am Beginn der Neuzeit gestellt werden.
Empfohlene Literatur:
Eberhard Schmitt/Friedrich Karl von Hutten (Hg.), Das Gold der Neuen Welt. Die Papiere des Welser-Konquistadors und Generalkapitäns von Venezuela Philipp von Hutten 1534–1541, Hildburghausen 1996; Jörg Denzer, Die Konquista der Augsburger Welser-Gesellschaft in Südamerika 1528–1556. Historische Rekonstruktion, Historiografie und lokale Erinnerungskultur in Kolumbien und Venezuela, München 2005; Mark Häberlein, Aufbruch ins globale Zeitalter. Die Handelswelt der Fugger und Welser, Darmstadt 2016.

 

QÜ: Familien- und Liebesbriefe

Dozent/in:
Sandra Schardt
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Die Prüfungsart wird vom Dozenten zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Termine:
Mi, 14:15 - 15:45, KR12/00.16
Inhalt:
In vergangenen Jahrhunderten spielten Briefe als Medium der Kommunikation unter Abwesenden eine große Rolle. Inhalt und Sprache richteten sich sowohl nach Schreiber und Adressat als auch nach dem Zweck des Briefes. Neben dem Gebrauch zur Nachrichtenübermittlung zwischen politischen und ökonomischen Institutionen fungierten sie auf intimerer Ebene auch zu Anbahnung und Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen in der Familie, im Freundeskreis oder unter Liebenden. Während zu Beginn der Frühen Neuzeit noch sog. „Briefsteller“ Beispiele und Formeln der Mitteilung vorgaben und daher besonders Liebesbriefe in Inhalt und Sprache stark uniform wirken, standen im 18. Jahrhundert Authentizität und Individualität sowie das sinnliche Erleben des Briefeschreibens im Vordergrund. In der Übung sollen Fragen des Verfassens, Sendens und Erhaltens von privaten Briefen genauso thematisiert werden wie die zeitgenössische theoretische Literatur. Darüber hinaus werden Inhalt und Sprache frühneuzeitlicher Briefe anhand von Familien- und Liebesbriefen unterschiedlicher gesellschaftlicher Schichten des 16. bis 18. Jahrhunderts in den Blick genommen.
Empfohlene Literatur:
Furger, Carmen: Briefsteller. Das Medium „Brief“ im 17. und frühen 18. Jahrhundert. Köln u. a. 2010. Hornung Gablinger, Petra: Gefühlsmedien. Das Nürnberger Ehepaar Paumgartner und seine Familienbriefe um 1600 (= Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen 39). Zürich 2018.

 

QÜ: Lektüre und Interpretation handschriftlicher Quellen der Frühen Neuzeit - Einführung in das editorische Arbeiten

Dozent/in:
Markus Berger
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4
Termine:
Do, 14:15 - 15:45, KR12/00.16
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Basismodul Neuere Geschichte (Typ II/III) Aufbaumodul Neuere Geschichte (Typ II/III)
Vertiefungsmodul Neuere Geschichte (Typ II/III)
Ergänzungsmodule
Inhalt:
Quelleneditionen stellen ein zentrales Instrument der Geschichtswissenschaft dar, um zum einen Texte von herausragender historischer Bedeutung einem breiten wissenschaftlichen Publikum zugänglich zu machen. Zum anderen können Editionen aber auch dazu dienen, gezielt Aufmerksamkeit auf bisher wenig beachtete Quellen zu lenken. Die Übung möchte Studierende an das Arbeiten mit Originalquellen aus editionswissenschaftlicher Sicht heranführen. Es werden die wichtigsten Herausforderungen, Methoden und Hilfsmittel bei der Edition historischer Texte vorgestellt, die dann die Teilnehmer bei der gemeinsamen Lektüre praktisch anwenden werden. Der Fokus liegt dabei auf Quellen der Frühen Neuzeit, es sind aber Interessierte aller Fachrichtungen willkommen.
Empfohlene Literatur:
https://www.adfontes.uzh.ch/

 

VL: Juden in der atlantischen Welt 1500-1800 [Jews in the Atlantic World, 1500-1800]

Dozent/in:
Michaela Schmölz-Häberlein
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 3, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Voraussetzung für den Erwerb von ECTS-Punkten (im Falle einer Prüfungsleistung): Bestehen der Abschlussklausur
Termine:
Mo, 10:15 - 11:45, KR12/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzuordnung: Basismodul Neuere Geschichte (Typ II/III); Aufbaumodul Neuere Geschichte (Typ II/III); Exportmodul, Vertiefungsmodul Neuere Geschichte (Typ II/III), Ergänzungsmodule
Voraussetzung für den Erwerb von ECTS-Punkten: Bestehen der Abschlussklausur
Inhalt:
Das Jahr 1492 war für die europäische Geschichte in doppelter Hinsicht von großer Bedeutung:
Columbus entdeckte die Neue Welt, und die katholischen Könige Spaniens erließen ein Edikt,
das die Vertreibung oder Zwangstaufe der Juden in ihren Königreichen zur Folge hatte.
Zehntausende Juden bekannten sich daraufhin formal zum Christentum (Conversos), während
Tausende andere auswanderten. Auch die Neue Welt wurde seit dem 16. Jahrhundert Teil dieser
jüdischen bzw. kryptojüdischen Diaspora. In dieser Vorlesung wird die jüdische Geschichte im
Kontext der atlantischen Geschichte betrachtet. Dieses Konzept geht davon aus, dass die Anknüpfung
der europäischen Kontakte mit Afrika und der Neuen Welt eine von intensiven wirtschaftlichen
und kulturellen Austauschprozessen geprägte Weltregion begründete. Die Interaktionen zwischen
Europa, Afrika und Amerika beeinflussten demographische, soziale, wirtschaftliche, politische,
rechtliche, militärische, geistesgeschichtliche und religiöse Entwicklungen auf beiden
Seiten des Atlantiks. Für die jüdische Diaspora waren diese Austauschprozesse besonders
relevant, denn sie war aufgrund sich verändernder Rahmenbedingungen in ihren Herkunftsländern
häufig gezwungen, zu migrieren und sich ergebende wirtschaftliche Chancen zu nutzen.
Die Vorlesung behandelt das spannungsreiche Verhältnis von Konflikt und Kooperation zwischen
jüdischer Minderheit und christlicher Mehrheit in Spanisch-Amerika, Brasilien, der Karibik
und Britisch-Nordamerika zwischen der europäischen Entdeckung der Neuen Welt und dem
Beginn der Judenemanzipation im Zeitalter von Aufklärung und Französischer Revolution.
Empfohlene Literatur:
Kagan, Richard L./Philip D. Morgan (Hrsg.), Atlantic Diasporas: Jews, Conversos,
and Crypto-Jews in the Age of Mercantilism, Baltimore 2009.



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