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Einrichtungen >> Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften >> Bereich Soziologie >>

Professur für Soziologie, insbes. Europa- und Globalisierungsforschung

 

Ausgewählte Themen der soziologischen Theorie: Debattierseminar

Dozent/in:
Gerhard Schulze
Angaben:
Seminar
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, FMA/00.08
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung
Den VC-Kurs zum Seminar finden Sie hier: https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=54223

Bitte tragen Sie sich bis zum 28.04.2022 in den VC der Veranstaltung ein. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Module und Organisatorisches
  • MASOZ-ST2: Soziologische Theorie und

  • MASOZ-ST3: Allgemeine Soziologie: Ausgewählte Themen der soziologischen Theorie

  • Präsenz
    Zeit und Ort: Do 12:00 - 14:00, FMA/00.08 (alte Mensa). Beginn: 28. April 2022

  • Leistungserwerb (Prüfungsleistung) nur für Studierende im Masterstudium.

  • Studierende im Bachelorstudium können nach persönlicher Vorstellung zur Teilnahme an den Sitzungen zugelassen werden (kein Erwerben eines Leistungsnachweises möglich).
Inhalt:
Konzept

• Das Debattierseminar im Kontext des Soziologiestudiums

  • Die Inhalte des Studiums lassen sich überwiegend folgenden Kategorien zuordnen: Einführung, Theorien, Methoden, spezielle Soziologien.

  • Die Anforderungen im späteren Berufsleben gehen jedoch über die dabei erschlossenen Wissensgebiete hinaus. Zu denken ist dabei vor allem an die hauptsächlichen soziologischen Berufsfelder in Wirtschaft, Politik, öffentlicher Verwaltung, Publizistik, Beratung, Bildung und Forschung.

  • Dort werden die Inhalte des Soziologiestudiums gewiss gebraucht, zusätzlich aber benötigt man weitere Fähigkeiten, die typischerweise nicht Gegenstand soziologischen Prüfungswissens im regulären Studium sind.


• Das Debattierseminar ist auf solche zusätzlichen Fähigkeiten ausgerichtet. Im Einzelnen geht es um folgende Lernziele:

1. Soziologischer Blick als ständig aktuelle und bewusste Zentralperspektive;
2. Erkenntnistheoretisches Fundament (Logik, Begriffsbildung, Theorieformen, Umgang mit Normativität, Wahrheitsbegriff);
3. Wissenschaftlichkeit als Grundhaltung objektiver Wahrheitssuche im „organisierten Skeptizismus“ (Richard Merton);
4. Kenntnis der Besonderheiten der Soziologie im Vergleich zu anderen Wissenschaften;
5. Freies Reden und Argumentieren im unmittelbaren Gesprächskontakt.

• Als Motto sei dem Debattierseminar ein Zitat von Herbert Spencer vorangestellt (Philosoph und Soziologe 1820 – 1903): „The great aim of education is not knowledge but action.“

• Abgrenzung: Das Debattierseminar ist nicht als „Debattierclub“ zu verstehen, als „Verein, dessen Mitglieder sich regelmäßig versammeln, um Debatten in Form eines sportlichen Wettkampfes abzuhalten“ (Wikipedia). Vor allem im angelsächsischen Raum sind solche Debattierclubs an Universitäten zum Zweck rhetorischer und politischer Bildung weit verbreitet. Im Debattierseminar geht es jedoch nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um die oben genannten fünf Fähigkeiten.

Ablauf

• Die wöchentliche Sitzungen beschäftigen sich mit jeweils aktuellen Themen im öffentlichen Diskurs.

• Einzelne Teilnehmende übernehmen die Zuständigkeit für ein Thema, das sie selbst vorschlagen und mit dem Seminarleiter abstimmen.

• Einige Tage vor jeder Sitzung wird im VC Material aus der öffentlichen Diskussion zum jeweiligen Thema gepostet, gerne auch auf Vorschlag der jeweils Zuständigen: Artikel aus Printmedien, Videos, Texte aus Internetforen u.a.

• Am Anfang der Sitzung gibt der oder die für das Thema Zuständige ein Statement von 5 – 10 Minuten ab. Daraus entsteht später die Hausarbeit, in die Anregungen aus der nachfolgenden Debatte in der Sitzung einfließen können.

• Die Debatte selbst gleicht einer öffentlichen Diskussionsrunde, wie sie im Fernsehen, im Radio oder auf einem Podium vor Publikum stattfinden. Alle Teilnehmenden im Seminar können sich zu Wort melden und aufeinander Bezug nehmen.

• Die Debatte dient nicht nur der Bearbeitung des jeweiligen Themas, sondern auch dem Training soziologischer Rhetorik: Verständlichkeit, Flexibilität, Dialektik (kritisieren und Widerspruch aushalten), spontaner Gedankenaustausch im Hier und Jetzt (siehe oben Lernziel 5).
  • Die Moderation der Debatte durch den Seminarleiter hat folgende Ziele:

  • Strukturierung: Hervorheben von Hauptpunkten und zentralen Fragen.

  • Integration: Verbindung zwischen einzelnen Beiträgen, Herstellen von Übersicht, Zusammenfassungen.

  • Lernziele: durchgängige Thematisierung der oben genannten fünf allgemeinen Perspektiven in den Kontexten der jeweiligen Themen.


Themen

• Themenvorschläge werden ab sofort entgegengenommen (per Mail an: gerhard.schulze@uni-bamberg.de).

• Weitere Themenvorschläge können nach der ersten Seminarsitzung am 28. 4. 2022 vorgebracht werden.

• Ein Zeit- und Themenplan für das gesamte Seminar mit Benennung der jeweils Zuständigen wird in den ersten Wochen erstellt.

• Themenbeispiele aus dem letztem Semester:

  • Corona im öffentlichen Diskurs und im privaten Alltag

  • Deliberative Demokratie oder vermachtete Öffentlichkeit?

  • Klimawandel im nationalen und globalen Diskurs

  • Kernkraft – Neubewertung oder alter Irrweg?

  • Einfach nur essen? Ernährung, Ökologie Wirtschaft und Technik in Gegenwart und Zukunft.

  • Gendern und biologischer Geschlechterdeterminismus

  • Auslaufmodell Familie?

  • Legalisierung von Cannabis?

  • Unterbringung von Geflüchteten

  • China heute aus soziologischer Sicht

  • Sexuelle Übergriffe im Alltag und in Institutionen


Hausarbeiten als Essays

• Die Hausarbeiten sollen sich in Stil und Argumentationsweise nicht spezifisch an die akademisch-soziologische Fachöffentlichkeit wenden, sondern an ein vorgestelltes allgemeines Publikum, das komplexe Aussagen erwartet und versteht.

• Anzustreben ist ein „Essay“. Diese Textgattung geht auf Michel de Montaigne (1533–1592) zurück. Es handelt sich um eine Form, die dem jeweiligen persönlichen Stil und Denken Raum gibt, dabei aber durchaus den Kriterien der Wissenschaftlichkeit entsprechen soll, ohne beliebig zu sein (siehe dazu etwa den Wikipedia-Artikel „Essay“)

• Die Bewertung der Essays erfolgt sowohl in Form einer Note als auch in Form eines Wortgutachtens, das die Note ausführlich begründet.

• Beispiele für sehr gut gelungene Essays aus früheren Debattierseminaren werden im VC verfügbar gemacht.

• Für die Fertigstellung der Hausarbeit steht auch noch die vorlesungsfreie Zeit nach dem Sommersemester 2022 zur Verfügung, nötigenfalls kann nach Absprache auch noch mehr Zeit eingeräumt werden.

• Der Essay gilt als Prüfungsleistung. Die Anmeldung zur Prüfungsleistung und die Bekanntgabe der Noten erfolgt auf dem üblichen Weg über FlexNow.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur:

• Schulze, Gerhard: Soziologie als Handwerk. Eine Gebrauchsanleitung. Frankfurt a.M. 2019: Campus

• Kogge, Werner: Einführung in die Wissenschaften. Wissenschaftstypen – Deutungskämpfe – Kooperationen. Bielefeld 2022: transcript.

 

Europäische und globale Studien: Russland: Soziologische und historische Annäherungen

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Seminar, 4 SWS
Termine:
Fr, 8:00 - 12:00, F21/03.81
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich bis zum 25.04.22 über FlexNow zu der Veranstaltung an. Bitte wenden Sie sich zusätzlich dazu bis zum 25.04.2022 per E-Mail an Herrn Prof. Rieger. Er wird Sie dann in eine Verteilerliste eintragen und Sie erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Geeignet für:
MA Soziologie Modul MASOZ-EGS3 Europäische und globale Studien
Nebenfach Soziologie in Masterstudiengängen
Inhalt:
"Es ist jedoch die Zeit gekommen, da Russland nicht zu kennen zur Bedrohung für unsere Sicherheit wird. Jetzt müssen wir endlich verstehen, welche grundlegenden Ursachen dieses riesige Imperium dazu brachte, die eigenen Grenzen zu verlassen und es zwangen, den Rest der Welt empfindlich zu bedrängen. Allzu lange schoben wir das auf eine ehrgeizige Politik, auf ein tief durchdachtes System, dabei haben wir es hier – wie wir noch sehen werden – mit einer natürlichen Folge mehrerer, ganz andersgearteter Ursachen zu tun. Wie immer – ob es sich nun um das Phänomen einer politischen, sittlichen oder geographischen Ordnung handelt –, wir dürfen auf keinen Fall länger auf seine gründliche Untersuchung und den Versuch verzichten, Russland selber – sofern dies überhaupt möglich ist – vor Augen zu führen, dass es jedesmal dann dem Untergang nahe war, wenn es sich in direkten Gegensatz zu den alten zivilisierten Rassen brachte, deren Macht tausendmal mehr auf kontinuierlichem und beharrlichem geistigen Bemühen denn auf materieller Stärke beruht, und dass eben dieser ihrer geistigen Arbeit Russland alles zu verdanken hat, sein eigenes Nationalgefühl eingeschlossen, mit dem es sich brüstet und das es jetzt gegen uns selbst kehrt."

Diese Sätze von Peter Tschaadajew aus dem Jahr 1854 machen darauf aufmerksam, dass seit langem Russland sich selbst ein Rätsel ist und die Welt vor Rätsel stellt. Was Tschaadajew forderte ist im Grunde nichts anderes als Soziologie – wenn Soziologie als Selbstverständigung und damit als zentrale Bedingung der Selbstbestimmung von Gesellschaft verstanden wird. Diese Soziologie hat es freilich weder im alten Russland noch in der Sowjetunion gegeben, und inzwischen ist auch wieder im postsowjetischen Russland weitgehend ausgelöscht worden. Masha Gessen hat die Problematik so gefasst: "Das Sowjetregime hat den Menschen nicht nur die Möglichkeit genommen, frei zu leben, sondern auch die Fähigkeit, wirklich zu verstehen, was ihnen vorenthalten wurde und wie das geschah. Es wollte die persönliche und historische Erinnerung ebenso auslöschen wie die wissenschaftliche Erforschung der Gesellschaft. Der geballte Krieg gegen die Sozialwissenschaften hatte zur Folge, dass westliche Wissenschaftler jahrzehntelang besser in der Lage waren, Russland zu interpretieren, als die Russen selbst. Sie konnten das Defizit jedoch nicht ausgleichen, da sie als Außenstehende nur beschränkt Zugang zu Informationen hatten. Das alles schadete nicht nur der Wissenschaft, es war vor allem ein Angriff auf die humane Verfasstheit der russischen Gesellschaft. Denn diese wurde dadurch der Werkzeuge und sogar der Sprache beraubt, die sie benötigte, um sich selbst zu verstehen. Die einzigen Geschichten, die Sowjetrussland sich über sich selbst erzählte, stammen von sowjetischen Ideologen. Was kann ein modernes Land über sich selbst wissen, wenn ihm weder Soziologen noch Psychologen, noch Philosophen zur Verfügung stehen? Und was können seine Bürger über sich wissen?"
Der Ausgangspunkt des Seminars ist die Frage nach der Modernität Russlands, also die Frage, welche Art von Gesellschaft, sozialer Ordnung und kultureller Identität in Russland angestrebt und zu verwirklichen versucht wurde – und welche Grenzen ihr dabei gesetzt und welche Gegenkräfte mobilisiert wurden. Das ist auch die Frage nach den Trägern der geistigen Auseinandersetzung über das moderne Russland als ein Land zwischen Westen und Osten. Tatsächlich ist die Formierung einer Intelligentsia, die mit den Mitteln der Literatur und der Literaturkritik eine soziologische Bestimmung der Eigenart Russlands zwischen Osten und Westen und der Zukunft seines Gesellschaftsmodells zu leisten versucht, ein regelmäßiges Phänomen im Streit um die Modernisierung Russlands. Den Schwerpunkt der Literatur, die im Seminar benutzt wird, werden die Russlandbilder der Intelligentsia und die Beiträge russischer Soziologen und Intellektueller bilden.

Im Einzelnen werden folgende Fragen und Themen im Seminar behandelt:
  • Warum soll sich die Soziologie mit Russland auseinandersetzen? Welche Rolle spielt Russland in der Entwicklung der Soziologie?

  • Ist Russland tatsächlich ein Sonderfall der Modernisierung und Rationalisierung? Aus welchen Gründen sind die Versuche einer Modernisierung nach westlichem Muster immer wieder abgebrochen worden?

  • Welches Zivilisationsprojekt wird in Russland verfolgt? Welche Gesellschaftsbilder wurden dabei prägend? Aus welchen Quellen werden die Russlandbilder gespeist?

  • Bietet der alte (und immer wieder neu aufflammende) Streit zwischen "Westlern" und "Slawophilen" einen Schlüssel für das Verständnis der Eigenart der russischen Gesellschaft?


  • Sind historisch begründete Pfadabhängigkeiten der Grund für die Wiederkehr von Totalitarismus und Autokratismus?

  • Wie hängen die innere Destabilisierung von Sozialstrukturen und Mentalitäten mit der aggressiven und destruktiven Außenpolitik zusammen?


Ein Leistungsnachweis (10 ECTS) kann über das regelmäßige Verfassen kleinerer Essays erreicht werden.
Empfohlene Literatur:
Masha Gessen, Die Zukunft ist Geschichte. Wie Russland die Freiheit gewann und verlor, Berlin: Suhrkamp, 2020 (Taschenbuchausgabe – amerikanische Originalausgabe 2017).

 

Internationale Politische Soziologie: Gesellschaft und Gemeinschaft im Zeitalter der Globalisierung: Anwendungen

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, F21/03.81
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich bis zum 25.04.22 über FlexNow zu der Veranstaltung an. Bitte wenden Sie sich zusätzlich dazu bis zum 25.04.2022 per E-Mail an Herrn Prof. Rieger. Er wird Sie dann in eine Verteilerliste eintragen und Sie erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Geeignet für: MA Soziologie: Modulgruppe MASOZ C4 Europäische und globale Studien (Studienschwerpunkt) – Modul MASOZ-EGS1: Internationale Politische Soziologie (12 ECTS)
Inhalt:
Mit dieser Vorlesung wird die Veranstaltung aus dem WS 2021/21 (Gesellschaft und Gemeinschaft I: Grundlagen) weitergeführt; sie kann aber auch unabhängig vom ersten Teil gehört und über die einstündige Vorlesungsklausur in das Modul Soziologische Theorie eingebracht werden. In diesem Teil der Vorlesung geht es um die Begründung von Gesellschaft und sozialer Ordnung in den Vereinigten Staaten, Russland, China, Indien, Brasilien, Afrika, Türkei und in der Bundesrepublik. In diesen Fällen wird danach gefragt, durch welche Eigenart sich die jeweiligen Ordnungsmodelle im Zusammenspiel und Gegeneinander von Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung auszeichnen, wie sich ihre historischen Anfänge und ihre weitere Entwicklung gestaltet haben, welche Rolle der internationale Kontext bzw. die Universalisierung bestimmter Wertideen jeweils spielten, und wie leistungsfähig sich ihre Ordnungsmodelle bei den Herausforderungen durch Globalisierungsentwicklungen zeigten. Im Mittelpunkt der Vorlesung steht die Frage nach den Chancen der Rationalität, die ja nicht zuletzt in den Sozialwissenschaften verkörpert werden, in den Auseinandersetzungen moderner Gesellschaften bei den Herausforderungen der wirtschaftlichen Globalisierung und der Digitalisierung, des Nationalismus und des Populismus, und nicht zuletzt des religiösen Fundamentalismus. Das Ziel der Veranstaltung ist die soziologische Aufklärung über die Gegenwart – wie sie zu dem geworden ist, was sie ist, ihre Brüche, Widersprüche, Konfliktlinien. Ein Leistungsnachweis kann in Form einer zweistündigen Klausur erworben werden, die auch den Stoff der Vorlesung im WS 2021/22 umfasst (12 ECTS).
Empfohlene Literatur:
Richard Connolly, The Russian Economy. A Very Short Introduction, Oxford: Oxford University Press, 2020.

 

Kolloquium zu laufenden Forschungsarbeiten: Soziologisches Denken und Soziologisches Schreiben

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Kolloquium, 2 SWS
Termine:
Do, 18:00 - 20:00, F21/03.48
Inhalt:
Bei diesem Seminar handelt es sich um eine Pflichtveranstaltung für alle Studierenden, die bei der Professur ihre Abschlussarbeit anfertigen. Eine Teilnahme ist auch für die Studierenden möglich, die sich noch nicht für ein Thema entschieden haben bzw. noch nicht wissen, in welchem Bereich ihre Abschlussarbeit angesiedelt sein wird.

 

Methoden der Online-Forschung

Dozent/in:
Susann Sachse-Thürer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 10
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, F21/03.80
Bitte melden Sie sich bis zum 25.04.2022 über FlexNow an, wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen wollen.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bei dem Seminar Methoden der Online-Forschung (4 SWS) handelt es sich im Bachelor Studiengang Soziologie, mit dem Studienschwerpunkt Kommunikation und Internet um eine Pflichtveranstaltung. In das Nebenfach Soziologie kann das Modul nicht eingebracht werden.

Das Seminar Methoden der Online-Forschung teilt sich in einen theoretischen Teil (T) und einen praktischen Teil (P). Der theoretische Teil findet donnerstags von 10-12 Uhr statt; der praktische Teil des Seminars findet als Blockseminar statt. Ort und Zeit hierfür werden noch bekannt gegeben. Die Vorkenntnisse von Methoden der empirischen Sozialforschung sind stark von Vorteil. Seminar- und Prüfungsanmeldungen erfolgen über das Onlinesystem FlexNow.

Bitte melden Sie sich bis zum 25.04.2022 über FlexNow an, wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen wollen.
Inhalt:
Mit der zunehmenden Ausbreitung des Internets hat sich gleichzeitig ein neues Forschungsfeld etabliert: die Online-Forschung. Das Forschungsfeld beinhaltet einerseits Methodenforschung, d.h. die Anwendung klassischer Methoden der empirischen Sozialforschung im Internet. Andererseits wird Online-Forschung als Forschung über das Internet betrieben und hat die Erforschung sozialer Phänomene im Internet zum Gegenstand. Das Seminar teilt sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Teil widmet sich nach einer kurzen Einführung in das Feld der Online-Forschung speziell den Methoden der Online-Forschung. Im Mittelpunkt steht dabei die Online-Befragung, die in den letzten Jahren in den Sozialwissenschaften als Erhebungsmethode im Vergleich zur persönlichen, telefonischen und postalischen Befragung zunehmend an Relevanz gewonnen hat. Es werden methodische Aspekte der Durchführung von Online-Umfragen im Hinblick auf Fragebogenkonstruktion, Stichprobenziehung, Nonresponse und Qualitätskriterien besprochen. Die SeminarteilnehmerInnen werden darauf aufbauend im praktischen Teil des Seminars in einem selbst gewählten Themengebiet eine eigene kleine Online-Befragung konzipieren. Leistungsnachweis Studierende im Bachelorstudiengang Soziologie können einen benoteten Leistungsnachweis mit 10 ECTS-Punkten erwerben. Der Leistungsnachweis kann für den Bereich Methoden der Online-Forschung des Studienschwerpunktes Kommunikation und Internet und das Kontextstudium E.1 ausgestellt werden. Um einen Leistungsnachweis zu erhalten, sind folgende Leistungen, enthalten in der Gesamtleistung Portfolio, zu erbringen:

1. Präsentation (ca. 30-40 Minuten) sowie Vorbereitung von Diskussionsfragen

2. Klausur (60 Minuten)

3. Methodenbericht (Gruppenarbeit mit max. 4 Personen pro Gruppe)

4. Textlektüre

5. Aktive Mitarbeit & regelmäßige Teilnahme (im praktischen Teil wird Anwesenheit vorausgesetzt)

 

Methoden der Online-Forschung (Block) [MdOF]

Dozent/in:
Susann Sachse-Thürer
Angaben:
Übung/Blockseminar, 2 SWS, ECTS: 10, Ist nur in Kombination mit Seminar Methoden der Online-Forschung wählbar. Anmeldung nur für Seminar Methoden der Online-Forschung notwendig, keine zusätzliche Anmeldung für das Blockseminar.
Termine:
Blockveranstaltung 15.7.2022-22.7.2022 Fr, 9:00 - 18:00, RZ/01.03
Einzeltermin am 18.7.2022, 9:00 - 16:00, RZ/01.02

 

Online- und Internetforschung: Qualitative Analyse von nutzergenerierten Inhalten im Internet und in den sozialen Medien

Dozent/in:
Sang-Hui Nam
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Di, 18:00 - 20:00, FMA/00.08
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Teilnahme/Anmeldung:
Bitte wenden Sie sich bis zum 25.04.2022 per E-Mail an Frau Dr. Nam. Sie werden dann in den VC eingetragen. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Das Seminar ist dem Studienschwerpunkt MASOZ-KMI3 Forschungspraktikum Kommunikation und Internet zugeordnet.
Inhalt:
Mit der fortschreitenden Verbreitung des Internets gehört es heute zu unserem Alltag, eigene Beiträge auf Webseiten mit unterschiedlichsten Endgeräten zu publizieren und somit miteinander in Austausch zu treten. Über die spezifischen Herausforderungen bei der Analyse nutzergenerierter Inhalte und deren Verhältnisse mit Offline-Kommunikation ist in der empirischen Sozialforschung mittlerweile eine lebhafte Methodendiskussion in Gang gekommen. Das Seminar (zgl. Forschungspraktikum) geht davon aus, dass qualitative Methoden immer bedeutender werden, insbesondere wenn es sich um Prozesse der Sinngenerierung und der Herstellung von Sinnzusammenhängen im Internet und in den sozialen Medien handelt.

Im SS2022 beginnt das Forschungspraktikum I mit dem Ziel, ein eigenes Projektvorhaben fertigzustellen. Studierenden, die in ihren Haus-, Bachelor- oder Masterarbeiten mit qualitativen Methoden (auch im Sinne methodischer Triangulation) arbeiten möchten, bietet sich hier die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion mit anderen Teilnehmenden, zum Austausch von Denkanstößen und zum Entwurf vielseitiger Lösungsmöglichkeiten für die eigenen Forschungsprobleme. Im methodischen Mittelpunkt stehen qualitative Inhaltsanalyse, Deutungsmusteranalyse, Diskursanalyse und Bild-/Videoanalyse. Im WS2022/2023 findet das anschließende Forschungspraktikum II statt, das auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Teilnehmenden ausgerichtet ist.
Empfohlene Literatur:
Fraas, Claudia, Stefan Meier und Christian Pentzold (Hg.). 2013. Online-Diskurse. Theorien und Methoden transmedialer Online-Diskursforschung. Köln: Herbert von Halem Verlag.
Kelle, Udo und Susann Kluge. 2010. Vom Einzelfall zum Typus. Fallvergleich und Fallkontrastierung in der qualitativen Sozialforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

 

Soziale Netzwerkanalyse 2: Qualitative Analyse von nutzergenerierten Inhalten im Internet und in den sozialen Medien

Dozent/in:
Sang-Hui Nam
Angaben:
Forschungspraktikum, 2 SWS
Termine:
Di, 18:00 - 20:00, FMA/00.08
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bitte wenden Sie sich bis zum 25.04.2022 per E-Mail an die Dozentin bzw. den Dozenten der Veranstaltung. Sie werden dann in den VC eingetragen. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.
Inhalt:
Mit der fortschreitenden Verbreitung des Internets gehört es heute zu unserem Alltag, eigene Beiträge auf Webseiten mit unterschiedlichsten Endgeräten zu publizieren und somit miteinander in Austausch zu treten. Über die spezifischen Herausforderungen bei der Analyse nutzergenerierter Inhalte und deren Verhältnisse mit Offline-Kommunikation ist in der empirischen Sozialforschung mittlerweile eine lebhafte Methodendiskussion in Gang gekommen. Das Seminar (zgl. Forschungspraktikum) geht davon aus, dass qualitative Methoden immer bedeutender werden, insbesondere wenn es sich um Prozesse der Sinngenerierung und der Herstellung von Sinnzusammenhängen im Internet und in den sozialen Medien handelt.

Im SS2022 beginnt das Forschungspraktikum I mit dem Ziel, ein eigenes Projektvorhaben fertigzustellen. Studierenden, die in ihren Haus-, Bachelor- oder Masterarbeiten mit qualitativen Methoden (auch im Sinne methodischer Triangulation) arbeiten möchten, bietet sich hier die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion mit anderen Teilnehmenden, zum Austausch von Denkanstößen und zum Entwurf vielseitiger Lösungsmöglichkeiten für die eigenen Forschungsprobleme. Im methodischen Mittelpunkt stehen qualitative Inhaltsanalyse, Deutungsmusteranalyse, Diskursanalyse und Bild-/Videoanalyse. Im WS2022/2023 findet das anschließende Forschungspraktikum II statt, das auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Teilnehmenden ausgerichtet ist.
Empfohlene Literatur:
Fraas, Claudia, Stefan Meier und Christian Pentzold (Hg.). 2013. Online-Diskurse. Theorien und Methoden transmedialer Online-Diskursforschung. Köln: Herbert von Halem Verlag.
Kelle, Udo und Susann Kluge. 2010. Vom Einzelfall zum Typus. Fallvergleich und Fallkontrastierung in der qualitativen Sozialforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

 

Soziologie der Europäischen Union und der europäischen Integration: Soziologie der Europäischen Union und der europäischen Integration

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, F21/03.81
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich bis zum 25.04.22 über FlexNow zu der Veranstaltung an. Bitte wenden Sie sich zusätzlich dazu bis zum 25.04.2022 per E-Mail an Herrn Prof. Rieger. Er wird Sie dann in eine Verteilerliste eintragen und Sie erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Geeignet für:
Modul BA Soz D.4.1 B Soziologie der Europäischen Union und der europäischen Integration
Soziologie im Nebenfach BA Studiengänge
Studium Generale/Gasthörer
Inhalt:
Diese Vorlesung stellt die Europäische Union in den Zusammenhang mit den nationalstaatlichen Ordnungen ihrer Mitgliedstaaten. Es wird insbesondere danach gefragt, welche Absichten mit den europäischen Institutionenbildungen verfolgt wurden und wie sich in den verschiedenen Teilbereichen der Integration das Verhältnis von Union und Mitgliedstaat konkret gestaltet und was sich daraus für die politische Gestaltung der inneren Ordnungsverhältnisse der Mitgliedstaaten ergibt. Ein zweiter Themenkreis ist die Selbständigkeit der Union, auch und gerade was ihre soziale Integration bzw. die Eigenart der von ihr betriebenen Vergesellschaftung betrifft, aber auch ihr äußeres Verhalten. Ein dritter Themenkreis befasst sich mit den Erscheinungsformen und Gründen der in den letzten Jahren Einfluss gewinnenden anti-europäischen Bewegungen, des Autoritarismus und Populismus, und des Nationalismus.

In der Vorlesung werden die verschiedenen sozialwissenschaftlichen Theorieansätze und Theorieentwürfe der Europaforschung mit der Wirklichkeit der europäischen Integration und supranationalen Politikentwicklung konfrontiert und ihre Erklärungskraft zu bestimmen versucht. Die Vorlesung setzt keine soziologischen Vorkenntnisse voraus, sondern führt am Thema der Europäischen Integration in die Eigenart soziologischer Fragestellungen ein und versucht die Leistungsfähigkeit soziologischer Perspektiven zu zeigen.

Ein Leistungsnachweis kann am Ende der Vorlesung in Form einer einstündigen Klausur erworben werden (5 ECTS).
Empfohlene Literatur:
Christian Lahusen, Das gespaltene Europa. Eine politische Soziologie der Europäischen Union, Frankfurt am Main und New York: Campus, 2019.

 

Soziologie des Internets: Die numerische Konstruktion der Wirklichkeit

Dozent/in:
Sang-Hui Nam
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, F21/03.03
Voraussetzungen / Organisatorisches:

Teilnahme/Anmeldung:
Bitte wenden Sie sich bis zum 25.04.2022 per E-Mail an Frau Dr. Nam. Sie werden dann in den VC eingetragen. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Geeignet für:
Inhalt:
Inwiefern sind Zahlen ein Forschungsgegenstand der Soziologie? Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit der „numerischen Konstruktion der Wirklichkeit“ aus wissenssoziologischer Perspektive (in Anlehnung an das Hauptwerk von Peter L. Berger und Thomas Luckmann, The Social Construction of Reality, 1966). Im Zentrum der Diskussion stehen die Produktion dieser Zahlenwerte und ihre Wirkungsmacht auf die gesellschaftliche Ordnung.

Der besondere Fokus des Seminars liegt dabei auf digital produzierten Zahlenwerten wie der Anzahl der Likes auf Facebook, YouTube oder anderen Webseiten, Bewertungsskalen im Onlinehandel, Kennzahlsystemen in Arbeitsorganisationen und Banken, Sozialkreditsystemen oder Zahlen, die durch Self-Tracking-Apps generiert werden. Algorithmisch generiert werden Zahlen in Form von Ratings, Rankings oder Scorings Objekte und Personen beschreiben, vergleichen und bewerten. Die Zahlen definieren soziale Verhältnisse, indem sie einen großen Einfluss auf das politische, wirtschaftliche und soziale Leben ausüben.
Empfohlene Literatur:
Lepenies, Philipp. 2013. Die Macht der einen Zahl: Eine politische Geschichte des Bruttoinlandsprodukts. Berlin: Suhrkamp.
Passoth, Jan-Hendrick und Josef Wehner (Hg.). 2013. Quoten, Kurven und Profile. Zur Vermessung der sozialen Welt. Wiesbaden: Springer.

 

Soziologie transnationaler Prozesse und internationaler Strukturen: Russland in der Weltgesellschaft

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, FMA/00.08
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich bis zum 25.04.22 über FlexNow zu der Veranstaltung an. Bitte wenden Sie sich zusätzlich dazu bis zum 25.04.2022 per E-Mail an Herrn Prof. Rieger. Er wird Sie dann in eine Verteilerliste eintragen und Sie erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Geeignet für: BA Soziologie: Modulgruppe D.4 Studienschwerpunkt Europäische und globale Studien – Modul D.4.1 C 2: Gesellschaft und Politik im Wandel 2
Inhalt:
"Das Schönste in Tokio ist McDonald's.
Das Schönste in Stockholm ist McDonald's.
Das Schönste in Florenz ist McDonald's.
Peking und Moskau haben noch nichts Schönes."
Andy Warhol

Das Gedicht von Andy Warhol, entstanden in den 1970er Jahren, bringt eine zentrale Erwartung der soziologischen Modernisierungstheorie zum Ausdruck: eine unaufhaltsame, durch Kapitalismus vorangetriebene institutionelle Konvergenz der Gesellschaften. Inzwischen gibt es auch in Peking und Moskau Filialen von McDonald's (wobei im Moment in Russland McDonald's seinen Betrieb eingestellt hat). Unter den Stichworten "Globalisierung" und "Weltgesellschaft" wurde und wird in der Soziologie eine Auseinandersetzung darüber geführt, ob und bis zu welchen Grenzen nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Wirtschaftsordnungen und kommunistischen Herrschaftssysteme sich tatsächlich jenes Muster einer sozialen Ordnung allgemein durchsetzen, deren zentrale Elemente eine liberale politische Kultur, eine wettbewerbsgesteuerte Marktwirtschaft und ein wohlfahrtsstaatliches System der Einkommenssicherung bilden.

In dieser Veranstaltung wird es vor allem darum gehen, das Potential der makrosoziologischen Theorien des sozialen Wandels für das Verständnis der Entwicklung Russlands seit der Auflösung der Sowjetunion zu nutzen. Wie lässt sich die Entwicklung hin zu einem totalitären und autokratischen System erklären? Welche Rolle spielen dabei Nationalismus und Orthodoxie? Im ersten Teil des Seminars werden die zentralen Theorien langfristiger gesellschaftlicher Entwicklung vorgestellt: Modernisierungstheorie, Globalisierungstheorie, Theorie der Weltgesellschaft. Der zweite Teil setzt sich mit den Strukturproblemen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in Russland in historisch-soziologischen Perspektiven auseinander. Hier liegt der Fokus auf der Entwicklung der Zivilgesellschaft und einer liberalen Öffentlichkeit, dem Aufbau eines pluralen politischen Systems, der Transformation der Wirtschaft. Was hier vor allem interessieren sind die Eigenart der neueren sozioökonomischen und politischen Strukturen in Russland, den Bedingungen ihrer Entwicklung und ihren weiteren Konsequenzen für Kultur und Gesellschaft. Im dritten Teil steht die gegenwärtige Situation Russlands zur Diskussion. Welche Rolle spielt die Globalisierung beim gesellschaftspolitischen Strukturwandel Russlands? ie kann die Wende zu einem neuen Autokratismus erklärt werden? Welche Rolle spielen Nationalismus und Imperialismus in den Versuchen der Bildung einer postsowjetischen gesellschaftlichen Identität? Was treibt die zunehmend expansive und sich der Mittel des Krieges bedienenden Außenpolitik voran?

Ein Leistungsnachweis (5 ECTS) kann über das regelmäßige Verfassen kleinerer Essays erworben werden.
Empfohlene Literatur:
Richard Connolly, The Russian Economy. A Very Short Introduction, Oxford: Oxford University Press, 2020.

 

Soziologische Theorie: Debattierseminar

Dozent/in:
Gerhard Schulze
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, FMA/00.08
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Module und Organisatorisches
  • MASOZ-ST2: Soziologische Theorie und

  • MASOZ-ST3: Allgemeine Soziologie: Ausgewählte Themen der soziologischen Theorie

  • Präsenz
    Zeit und Ort: Do 12:00 - 14:00, FMA/00.08 (alte Mensa). Beginn: 28. April 2022

  • Leistungserwerb (Prüfungsleistung) nur für Studierende im Masterstudium.

  • Studierende im Bachelorstudium können nach persönlicher Vorstellung zur Teilnahme an den Sitzungen zugelassen werden (kein Erwerben eines Leistungsnachweises möglich).
Inhalt:
Konzept

• Das Debattierseminar im Kontext des Soziologiestudiums

  • Die Inhalte des Studiums lassen sich überwiegend folgenden Kategorien zuordnen: Einführung, Theorien, Methoden, spezielle Soziologien.

  • Die Anforderungen im späteren Berufsleben gehen jedoch über die dabei erschlossenen Wissensgebiete hinaus. Zu denken ist dabei vor allem an die hauptsächlichen soziologischen Berufsfelder in Wirtschaft, Politik, öffentlicher Verwaltung, Publizistik, Beratung, Bildung und Forschung.

  • Dort werden die Inhalte des Soziologiestudiums gewiss gebraucht, zusätzlich aber benötigt man weitere Fähigkeiten, die typischerweise nicht Gegenstand soziologischen Prüfungswissens im regulären Studium sind.


• Das Debattierseminar ist auf solche zusätzlichen Fähigkeiten ausgerichtet. Im Einzelnen geht es um folgende Lernziele:

1. Soziologischer Blick als ständig aktuelle und bewusste Zentralperspektive;
2. Erkenntnistheoretisches Fundament (Logik, Begriffsbildung, Theorieformen, Umgang mit Normativität, Wahrheitsbegriff);
3. Wissenschaftlichkeit als Grundhaltung objektiver Wahrheitssuche im „organisierten Skeptizismus“ (Richard Merton);
4. Kenntnis der Besonderheiten der Soziologie im Vergleich zu anderen Wissenschaften;
5. Freies Reden und Argumentieren im unmittelbaren Gesprächskontakt.

• Als Motto sei dem Debattierseminar ein Zitat von Herbert Spencer vorangestellt (Philosoph und Soziologe 1820 – 1903): „The great aim of education is not knowledge but action.“

• Abgrenzung: Das Debattierseminar ist nicht als „Debattierclub“ zu verstehen, als „Verein, dessen Mitglieder sich regelmäßig versammeln, um Debatten in Form eines sportlichen Wettkampfes abzuhalten“ (Wikipedia). Vor allem im angelsächsischen Raum sind solche Debattierclubs an Universitäten zum Zweck rhetorischer und politischer Bildung weit verbreitet. Im Debattierseminar geht es jedoch nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um die oben genannten fünf Fähigkeiten.

Ablauf

• Die wöchentliche Sitzungen beschäftigen sich mit jeweils aktuellen Themen im öffentlichen Diskurs.

• Einzelne Teilnehmende übernehmen die Zuständigkeit für ein Thema, das sie selbst vorschlagen und mit dem Seminarleiter abstimmen.

• Einige Tage vor jeder Sitzung wird im VC Material aus der öffentlichen Diskussion zum jeweiligen Thema gepostet, gerne auch auf Vorschlag der jeweils Zuständigen: Artikel aus Printmedien, Videos, Texte aus Internetforen u.a.

• Am Anfang der Sitzung gibt der oder die für das Thema Zuständige ein Statement von 5 – 10 Minuten ab. Daraus entsteht später die Hausarbeit, in die Anregungen aus der nachfolgenden Debatte in der Sitzung einfließen können.

• Die Debatte selbst gleicht einer öffentlichen Diskussionsrunde, wie sie im Fernsehen, im Radio oder auf einem Podium vor Publikum stattfinden. Alle Teilnehmenden im Seminar können sich zu Wort melden und aufeinander Bezug nehmen.

• Die Debatte dient nicht nur der Bearbeitung des jeweiligen Themas, sondern auch dem Training soziologischer Rhetorik: Verständlichkeit, Flexibilität, Dialektik (kritisieren und Widerspruch aushalten), spontaner Gedankenaustausch im Hier und Jetzt (siehe oben Lernziel 5).
  • Die Moderation der Debatte durch den Seminarleiter hat folgende Ziele:

  • Strukturierung: Hervorheben von Hauptpunkten und zentralen Fragen.

  • Integration: Verbindung zwischen einzelnen Beiträgen, Herstellen von Übersicht, Zusammenfassungen.

  • Lernziele: durchgängige Thematisierung der oben genannten fünf allgemeinen Perspektiven in den Kontexten der jeweiligen Themen.


Themen

• Themenvorschläge werden ab sofort entgegengenommen (per Mail an: gerhard.schulze@uni-bamberg.de).

• Weitere Themenvorschläge können nach der ersten Seminarsitzung am 28. 4. 2022 vorgebracht werden.

• Ein Zeit- und Themenplan für das gesamte Seminar mit Benennung der jeweils Zuständigen wird in den ersten Wochen erstellt.

• Themenbeispiele aus dem letztem Semester:

  • Corona im öffentlichen Diskurs und im privaten Alltag

  • Deliberative Demokratie oder vermachtete Öffentlichkeit?

  • Klimawandel im nationalen und globalen Diskurs

  • Kernkraft – Neubewertung oder alter Irrweg?

  • Einfach nur essen? Ernährung, Ökologie Wirtschaft und Technik in Gegenwart und Zukunft.

  • Gendern und biologischer Geschlechterdeterminismus

  • Auslaufmodell Familie?

  • Legalisierung von Cannabis?

  • Unterbringung von Geflüchteten

  • China heute aus soziologischer Sicht

  • Sexuelle Übergriffe im Alltag und in Institutionen


Hausarbeiten als Essays

• Die Hausarbeiten sollen sich in Stil und Argumentationsweise nicht spezifisch an die akademisch-soziologische Fachöffentlichkeit wenden, sondern an ein vorgestelltes allgemeines Publikum, das komplexe Aussagen erwartet und versteht.

• Anzustreben ist ein „Essay“. Diese Textgattung geht auf Michel de Montaigne (1533–1592) zurück. Es handelt sich um eine Form, die dem jeweiligen persönlichen Stil und Denken Raum gibt, dabei aber durchaus den Kriterien der Wissenschaftlichkeit entsprechen soll, ohne beliebig zu sein (siehe dazu etwa den Wikipedia-Artikel „Essay“)

• Die Bewertung der Essays erfolgt sowohl in Form einer Note als auch in Form eines Wortgutachtens, das die Note ausführlich begründet.

• Beispiele für sehr gut gelungene Essays aus früheren Debattierseminaren werden im VC verfügbar gemacht.

• Für die Fertigstellung der Hausarbeit steht auch noch die vorlesungsfreie Zeit nach dem Sommersemester 2022 zur Verfügung, nötigenfalls kann nach Absprache auch noch mehr Zeit eingeräumt werden.

• Der Essay gilt als Prüfungsleistung. Die Anmeldung zur Prüfungsleistung und die Bekanntgabe der Noten erfolgt auf dem üblichen Weg über FlexNow.
Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur:

• Schulze, Gerhard: Soziologie als Handwerk. Eine Gebrauchsanleitung. Frankfurt a.M. 2019: Campus

• Kogge, Werner: Einführung in die Wissenschaften. Wissenschaftstypen – Deutungskämpfe – Kooperationen. Bielefeld 2022: transcript.

 

Soziologische Theorie: Gesellschaft und Gemeinschaft im Zeitalter der Globalisierung: Anwendungen

Dozent/in:
Elmar Rieger
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, F21/03.81
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich bis zum 25.04.22 über FlexNow zu der Veranstaltung an. Bitte wenden Sie sich zusätzlich dazu bis zum 25.04.2022 per E-Mail an Herrn Prof. Rieger. Er wird Sie dann in eine Verteilerliste eintragen und Sie erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Geeignet für:
Modul MASOZ-EGS1 Internationale Politische Soziologie
Modul MASOZ-ST2 Soziologische Theorie
Soziologie im Nebenfach MA Studiengänge
Inhalt:
Mit dieser Vorlesung wird die Veranstaltung aus dem WS 2021/21 (Gesellschaft und Gemeinschaft I: Grundlagen) weitergeführt; sie kann aber auch unabhängig vom ersten Teil gehört und über die einstündige Vorlesungsklausur in das Modul Soziologische Theorie eingebracht werden.

In diesem Teil der Vorlesung geht es um die Begründung von Gesellschaft und sozialer Ordnung in den Vereinigten Staaten, Russland, China, Indien, Brasilien, Afrika, Türkei und in der Bundesrepublik. In diesen Fällen wird danach gefragt, durch welche Eigenart sich die jeweiligen Ordnungsmodelle im Zusammenspiel und Gegeneinander von Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung auszeichnen, wie sich ihre historischen Anfänge und ihre weitere Entwicklung gestaltet haben, welche Rolle der internationale Kontext bzw. die Universalisierung bestimmter Wertideen jeweils spielten, und wie leistungsfähig sich ihre Ordnungsmodelle bei den Herausforderungen durch Globalisierungsentwicklungen zeigten. Im Mittelpunkt der Vorlesung steht die Frage nach den Chancen der Rationalität, die ja nicht zuletzt in den Sozialwissenschaften verkörpert werden, in den Auseinandersetzungen moderner Gesellschaften bei den Herausforderungen der wirtschaftlichen Globalisierung und der Digitalisierung, des Nationalismus und des Populismus, und nicht zuletzt des religiösen Fundamentalismus. Das Ziel der Veranstaltung ist die soziologische Aufklärung über die Gegenwart – wie sie zu dem geworden ist, was sie ist, ihre Brüche, Widersprüche, Konfliktlinien.

Ein Leistungsnachweis kann in Form einer zweistündigen Klausur erworben werden, die auch den Stoff der Vorlesung im WS 2021/22 umfasst (12 ECTS).
Empfohlene Literatur:
Timothy Snyder, Der Weg in die Unfreiheit: Russland, Europa, Amerika, München: Beck, 2018.

 

Vertiefung Allgemeine Soziologie: Die numerische Konstruktion der Wirklichkeit

Dozent/in:
Sang-Hui Nam
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, F21/03.03
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bitte wenden Sie sich bis zum 25.04.2022 per E-Mail an die Dozentin bzw. den Dozenten der Veranstaltung. Sie werden dann in den VC eingetragen. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.
Inhalt:
Inwiefern sind Zahlen ein Forschungsgegenstand der Soziologie? Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit der „numerischen Konstruktion der Wirklichkeit“ aus wissenssoziologischer Perspektive (in Anlehnung an das Hauptwerk von Peter L. Berger und Thomas Luckmann, The Social Construction of Reality, 1966). Im Zentrum der Diskussion stehen die Produktion dieser Zahlenwerte und ihre Wirkungsmacht auf die gesellschaftliche Ordnung.

Der besondere Fokus des Seminars liegt dabei auf digital produzierten Zahlenwerten wie der Anzahl der Likes auf Facebook, YouTube oder anderen Webseiten, Bewertungsskalen im Onlinehandel, Kennzahlsystemen in Arbeitsorganisationen und Banken, Sozialkreditsystemen oder Zahlen, die durch Self-Tracking-Apps generiert werden. Algorithmisch generiert werden Zahlen in Form von Ratings, Rankings oder Scorings Objekte und Personen beschreiben, vergleichen und bewerten. Die Zahlen definieren soziale Verhältnisse, indem sie einen großen Einfluss auf das politische, wirtschaftliche und soziale Leben ausüben.
Empfohlene Literatur:
Lepenies, Philipp. 2013. Die Macht der einen Zahl: Eine politische Geschichte des Bruttoinlandsprodukts. Berlin: Suhrkamp.
Passoth, Jan-Hendrick und Josef Wehner (Hg.). 2013. Quoten, Kurven und Profile. Zur Vermessung der sozialen Welt. Wiesbaden: Springer.



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