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Einrichtungen >> Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaften >> Bereich Germanistik >>

Professur für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung

 

ENTFÄLLT: Ü: Programm- und Lektoratsarbeit in einem Belletristikverlag / Positionen der Gegenwartsliteratur

Dozent/in:
Martin Hielscher
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Einzeltermin am 29.10.2005, 14:00 - 18:00, U5/217
Einzeltermin am 30.10.2005, 10:00 - 14:00, U5/217
Einzeltermin am 3.12.2005, 14:00 - 18:00, U5/217
Einzeltermin am 4.12.2005, 10:00 - 14:00, U5/217
Einzeltermin am 4.2.2006, 14:00 - 19:00, U5/217
Einzeltermin am 5.2.2006, 10:00 - 15:00, U5/217
Bitte beachten: Die Termine sind jeweils Samstag und Sonntag!
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Übung muss leider entfallen !

 

ES II: Gottfried Benn

Dozent/in:
Martin Rehfeldt
Angaben:
Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, U5/217
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005, ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Inhalt:
Gottfried Benn gehört zu den bedeutendsten deutschen Lyrikern des 20. Jahrhunderts, das kann bereits seit Kurt Tucholskys Diktum, Benn und Brecht seien die größten lyrischen Talente ihrer Zeit, als Konsens gelten. Doch während Brecht schon von Tucholsky auch als Dramatiker wahrgenommen wird und seine theoretischen Schriften und seine Prosa, zumindest in Gestalt der Keuner-Geschichten, ebenfalls kanonisiert sind, wird im Falle Benns fast ausschließlich seine Lyrik rezipiert. Und selbst innerhalb seines lyrischen Werkes werden in der Regel nur die dem Expressionismus zugerechneten Morgue-Texte sowie thematisch verwandte Gedichte aus den 1910er Jahren einerseits und andererseits die Texte aus dem 1948 erschienen Band Statische Gedichte zur Kenntnis genommen.

Das Ziel des Seminars ist es nun, die Vielfalt des Bennschen Werks in den Blick zu nehmen: die zwischen Pathos, Polemik, lyrischer Verdichtung und Satire oszillierenden Essays, die „absolute Prosa“, die Dramen, die oft nur wenige kurze Szenen umfassen, sowie neben der drastischen und melancholischen auch die satirische und collagierte Lyrik. Die relativ große thematische Konstanz innerhalb von Benns Werk bietet dabei die Möglichkeit, exemplarisch die Gesetzmäßigkeiten der verschiedenen Gattungen und Genres zu untersuchen, indem der Fokus auf die jeweils unterschiedliche Gestaltung des gleichen Themas in einer anderen Gattung gerichtet wird.

Angesichts der Vielfalt an Stilen, die sich in Benns Werk finden, soll der heuristische Wert von Epochen- bzw. Strömungsbezeichnungen wie „Expressionismus“ oder „Neue Sachlichkeit“ ebenso diskutiert werden wie der Nutzen der Zusammenfassung von Texten zu einem Werk unter Bezugnahme auf ihren empirischen Verfasser. Auch soll erprobt werden, welche Perspektiven auf einen Text eröffnet werden, wenn er als Teil eines bestimmten Diskurses (etwa des medizinischen oder anthropologischen) gelesen oder mit motivisch verwandten Texten anderer Epochen kontrastiert wird.

Ausgehend von Benns kurzfristiger Affinität zum Nationalsozialismus, die er auch in seiner Autobiographie Doppelleben thematisiert, deren erster Teil 1934 und deren zweiter 1949 erschien, sollen auch mögliche Korrespondenzen zwischen ästhetischen und politischen Positionen untersucht werden.
Empfohlene Literatur:
Gottfried Benn: Gesammelte Werke in der Fassung der Erstdrucke. Band 1: Gedichte. Frankfurt a. M.: Fischer 2002. Band 2: Prosa und Autobiographie. Frankfurt a. M.: Fischer 1998. Band 3: Essays und Reden. Frankfurt a. M.: Fischer1989. Band 4: Szenen und Schriften. Frankfurt a. M.: Fischer 1990.

 

HS/OS: Methoden und Strategien wissenschaftlicher Forschung

Dozent/in:
Hans-Peter Ecker
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS
Termine:
jede 2. Woche Mi, 10:00 - 12:00, U5/217
zusätzliche 2 samstägige Blockseminare
ab 26.10.2005
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Abgeschlossenes Grundstudium
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005, ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Inhalt:
Das Seminar wendet sich an Studierende, die sich bereits auf ihre Abschlußarbeit hin orientieren bzw. daran arbeiten sowie an Doktoranden und unterstützt diese hinsichtlich der Themenfindung, methodischen Reflexion und Durchführung der Arbeiten. Die Inhalte werden mit den Teilnehmern in der ersten Sitzung abgesprochen.

 

HS: Literarische Glücksfaszinationen

Dozent/in:
Hans-Peter Ecker
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 12
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, U5/117
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005, ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Themenlisten für Referate liegen ab Ende des SS bei Frau Heger (U5/001) aus.
Max. Teilnehmerzahl: 25
Das Seminar ist von seinem Charakter her als Forschungsseminar angelegt, es wird von den Teilnehmern die Bereitschaft zu selbständiger, kreativer Arbeit erwartet.
Inhalt:
Ein Leben, das mehr ist als bloße Daseinsfristung, ein Leben, in dem vielmehr die wesentlichen Bedürfnisse und Bestimmungen des Menschen ihre Erfüllung finden, heißt in der philosophischen Tradition „gutes Leben“. Seit der antiken Reflexion über Glück im emphatischen Sinne (Eudämonie) und rechte Lebensführung wird eine solche Existenzform rückgebunden an räumliche und soziale Strukturen - auch und gerade an Örtlichkeiten, in welchen die Natur dem Menschen friedlich, ja freundlich und freigiebig entgegenkommt und so ein ,natürliches’ und gerade darin menschengerechtes Leben ermöglicht.
Wichtige Aspekte des „guten Lebens“ werden durch folgende Stichworte aufgerufen: Authentizität und Redlichkeit (Echtheit, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit, Wahrhaftigkeit), Bescheidenheit (Diskretion, Mäßigung), Demokratie (Gemeinsinn, Rechtsstaatlichkeit, Solidarität), Freiheit und Spielraum (Autonomie, Spontanität, Kreativität, Phantasie), Geborgenheit in Familie, Heimat und Freundschaft (Elternschaft, Fortpflanzung, Geselligkeit, Freundlichkeit, Mitgefühl, Sympathie, Partnerschaft), Frohsinn und Vergnügen (Heiterkeit, Humor, Lächeln, Freude, Wohlbehagen), Emotionalität (Sensibilität), Geschicklichkeit (Begabung, Talent), Gesundheit (Kraft, Heil, Vitalität), Glück (Erfolg, Erfüllung, Gunst, Seligkeit), Intimität (Leidenschaft, Liebe, Zärtlichkeit), Leistung (Disziplin, Fleiß, Meisterschaft, Wissen und Produktivität), Macht (Einfluß, Charisma, Anhängerschaft, Zustimmung), Mündigkeit (Reife), Mut (Beherztheit, Vertrauen), Ordnung (Anstand, Güte, Maß, Tugend), Optimismus, Reichtum und Wohltätigkeit (Komfort, Wohlstand, Freigiebigkeit, Großzügigkeit, Hilfsbereitschaft), Ruhe (Ataraxie, Frieden, Gelassenheit, Muße, Zufriedenheit), Schönheit (Harmonie, Stil), Sicherheit (Beistand, Protektion, Vorsorge, Zuflucht), Spiritualität und Aufmerksamkeit (Bewußtheit, Wachheit, Religion, Besonnenheit, Weisheit, Kontemplation), Verstand (Intelligenz, Klugheit), Würde (Anerkennung, Ehre, Selbstachtung).
Wie das „gute Leben“ zu verschiedenen Zeiten und in differenten Bereichen (Milieus) der kulturellen Tradition jeweils entworfen (gedacht, geträumt, eingefordert, abgebildet, medial inszeniert, vorgelebt, verfehlt, gemessen ...) wird, ist Gegenstand dieses Seminars und außerdem einer öffentlichen Tagung (Universität Bamberg, 5.-9. Oktober 2005), deren Besuch durch die Seminarteilnehmer sehr erwünscht ist. Aus philosophischen, theologischen, psychologischen und ethnographischen, raum-, sozial- und ingenieurwissenschaftlichen, literarischen und künstlerischen Belegen wird im interdisziplinären Diskurs zu ermitteln sein, wie sich Menschen den Ausgleich von Geborgenheit und Freiheitsstreben, von Sicherheit und Entfaltungsmöglichkeiten, von Orientierung und Anregung jeweils vorgestellt haben bzw. in aktuellen Visionen vorstellen und wie eine harmonische Verbindung von Handeln und Betrachtung, von vita activa und vita contemplativa erzielt und praktiziert werden soll. Auch wäre zu fragen, ob diese Entwürfe eher zur idyllischen Rückprojektion in ein ,einfaches’ Leben - womöglich gar zur problematischen Regression - oder aber zum utopischen Vorgriff tendieren und welche Formen der Gemeinschaft dabei jeweils als geeignet galten (gelten), das humane Ideal zu verwirklichen.
Empfohlene Literatur:
Die zu behandelnde Literatur wird im Seminar verabredet; Vorschläge der Teilnehmer sind ausdrücklich erwünscht!

 

PS/Ü: Schreibende Frauen 1750 - 1850

Dozent/in:
Bernd Goldmann
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, H/016
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005, ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Inhalt:
Es gibt keine Männer- oder Frauenliteratur, sondern gute oder schlechte. Dennoch ist gerade in diesem vermeintlich von Männern dominierten Literaturszene der Anteil von Dichterinnen und Autorinnen größer als gemeinhin angenommen. Immerhin wurden 1823 ca. 550 mit Biographie und Bibliographie nachgewiesen. Da gibt es nicht nur Sophie von la Roche, Bettina von Arnim oder die Günderode. Das Proseminar/die Übung wendet sich den weniger bekannten Texten zu.

 

PS: Funktionen des Phantastischen und Unheimlichen in der Literatur des 19. Jahrhunderts

Dozent/in:
Martin Rehfeldt
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, U5/217
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bedingungen für den Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005 bei Frau Heger (U5/001).
Inhalt:
In wohl keinem anderen Jahrhundert ist das Phantastische und Unheimliche in der kanonisierten Literatur so präsent wie im 19. Jahrhundert. In Texten der Romantik sind rational nicht erklärbare oder zumindest nicht erklärbar scheinende Phänomene ebenso zentrale Motive wie in Texten des poetischen Realismus, der Biedermeierliteratur und der Literatur des Fin de siècle.
Aufgrund ihres starken Einflusses auf die deutschsprachige Literatur werden auch Texte nicht-deutschsprachiger Autoren wie Edgar Allan Poe oder Charles Baudelaire einbezogen.
Der Fokus des Seminars richtet sich vorrangig auf die Funktion, die das Phantastische und Unheimliche auf poetologischer und auf anthropologischer Ebene – hier sowohl innerfiktional für die Figuren als auch außerfiktional für die Rezipienten des Textes – erfüllen. Schließlich soll die Leistungsfähigkeit verschiedener Beschreibungs- und Erklärungsmodelle (u.a. Freuds und Todorovs) an den untersuchten Texten erprobt werden. Dabei wird auch zu diskutieren sein, inwiefern solche Systematisierungen die Komplexität eines Textes reduzieren und zentrale Elemente ignorieren.
Es werden u.a. Texte von Brentano, Tieck, Hoffmann, Eichendorff, Raabe, Storm, Fontane, Droste-Hülshoff, Gotthelf und Hofmannsthal behandelt.
Empfohlene Literatur:
Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihls wundersame Geschichte. Stuttgart: Reclam 1986.
Eichendorff, Joseph von: Sämtliche Erzählungen. Stuttgart: Reclam 1990.
Fontane, Theodor: Effi Briest. Stuttgart: Reclam 1986.
La Motte Fouqué, Friedrich de: Undine. München: dtv 1999.
Gotthelf, Jeremias: Die schwarze Spinne. Stuttgart: Reclam 1986.
Hoffmann, E.T.A.: Der Sandmann. Stuttgart: Reclam 1986.
Hofmannsthal, Hugo von: Reitergeschichte und andere Erzählungen. Stuttgart: Reclam 2000.
Mann, Thomas: Der Wille zum Glück. Erzählungen 1893-1903. Frankfurt a.M.: Fischer 2005.
Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Stuttgart: Reclam 1987.
Poe, Edgar Allan: Im Wirbel des Maelstroem und andere Novellen. Stuttgart: Reclam 1986.
Raabe, Wilhelm: Else von der Tanne. Stuttgart: Reclam 1986.
Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Stuttgart: Reclam 2001.
Tieck, Ludwig: Der blonde Eckbert/Der Runenberg. Märchen. Stuttgart: Reclam 1986.

 

PS: Kleist

Dozent/in:
Hans-Peter Ecker
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Di, 8:30 - 10:00, U5/218
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Erfolgreiche Teilnahme an den literaturwissenschaftlichen Einführungsseminaren I und II.
Maximale Teilnehmerzahl: 25
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005, ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Inhalt:
Das Seminar wird die eigenständige Stellung des Dramatikers und Epikers Heinrich von Kleist (1777-1811) zwischen Klassik und Romantik herausarbeiten. Kleist durchbrach in seinen Tragödien das „apollinisch“ idealisierte und harmonisierte Antikebild der deutschen Klassik, indem er vom Verstand nicht mehr zu kontrollierende „dionysische“ Affekte und den tragischen Zusammenprall von Idee bzw. innerer Weltvorstellung und äußerer Wirklichkeit, Individuum und Schicksal inszenierte. Neben extremen Gefühlslagen zeigt Kleist auch feine seelische Nuancierungen, dies besonders häufig in seinen auf Geschlechtergegensätzen basierenden Dramen. Kleist verdanken wir eines der besten Lustspiele der deutschen Literatur sowie unnachahmliche Erzähltexte, die extreme Grenzsituationen in einer strengsachlichen, doch rhythmisch vibrierenden Sprache von äußerster Prägnanz darstellen. Kleist war auch ein Meister der epigrammatisch zugespitzten Anekdote sowie des tiefgründigen Essays. Seine Lyrik soll hier nicht zur Sprache kommen.
Empfohlene Literatur:
Dramen: Die Familie Schroffenstein. Amphitryon. Penthesilea. Das Käthchen von Heilbronn. Der zerbrochene Krug. Der Prinz von Homburg.
Erzählungen: Michael Kohlhaas. Die Marquise von O. Das Erdbeben in Chili. Die Verlobung in San Domingo. Das Bettelweib von Locarno. Der Findling. Die heilige Cäcilie. Der Zweikampf. Anekdoten.

 

PS: Nestroy

Dozent/in:
Hans-Peter Ecker
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Do, 8:30 - 10:00, U5/117
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005, ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Erfolgreiche Teilnahme an den literaturwissenschaftlichen Einführungsseminaren I und II.
Maximale Teilnehmerzahl: 25
Inhalt:
Nestroy gilt als der “österreichische Shakespeare” und ist zweifellos der bedeutendste Lustspieldichter, den das Land je hervorgebracht hat. Die Tradition von Stranitzky, Hafner und Raimund konsequent weiterentwickelnd, begleitet und dominiert Nestroy das Wiener Theaterleben vom Biedermeier über den Vormärz bis zur Revolution und prägt auch noch die Jahre nach 1848. Er ersetzt die liebenswert-heiteren Feenmärchen und romantisch-humoristischen Phantasiekomödien, die durch Ferdinand Raimund einen letzten Höhenflug erlebt haben, durch ein zeitgemäßeres, teils realistisch-satirisches, teils sozialkritisches Volkstheater, und reflektiert damit wie ein Seismograph die gesellschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit, stets pendelnd zwischen Provokation und scheinbarer Angepaßtheit. Im Kampf mit der staatlichen Zensur, seinen ebenso unerbittlichen, wie unqualifizierten Kritikern und dem oft begeisterten, manchmal aber auch irritierten Publikum führt Nestroy das Wiener Volkstheater zu einer nie wieder erreichten Blüte. Seine überragenden Erfolge werden zu seinen Lebzeiten vor allem seiner magischen, dämonischen Ausstrahlung als komischer Charakterspieler zugeschrieben. Aber auch noch Jahrzehnte nach seinem Tod wird die sprachliche, theatralische und dramaturgische Qualität seiner Stücke (etliche davon sind inzwischen zu unsterblichen Klassikern der Weltliteratur geworden) grob unterschätzt. Erst Karl Kraus leitet eine Wiederentdeckung ein, befreit N. vom Klischee des witzigen »Wiener Dialekt-Dichters« und erkennt in ihm den großen Theaterdichter deutscher Sprache, dessen Werke – über das Lokale weit hinausreichend - inhaltlich und formal zeitlose Gültigkeit haben und deshalb auch heute zu den meistgespielten Theaterstücken im deutschsprachigen Raum zählen. Seine Volksstücke, Possen, Travestien und Parodien (auf Grillparzer, Meyerbeer, Holtei, Hebbel und Wagner) basieren fast durchwegs auf fremdsprachigen Roman- oder Stückvorlagen, die inzwischen mit Recht vergessen sind. Sie sind immer mehr oder weniger durchsetzt mit Gesangseinlagen (Couplets, Chören, Duetten, Quodlibets), welche die Handlung teils distanziert reflektieren, teils situationsbezogen überhöhen. Alle seine Werke sind geprägt von desillusionierender, absoluter Skepsis gegenüber menschlichem Verhalten und gesellschaftlichen Entwicklungen jeglicher Art. Unerbittlich zeigt er menschliche Abgründe und Schwächen, prangert sie an, doch ist stets Sympathie für die kleinen Leute spürbar, letztlich auch eine tiefversteckte moralische Utopie. Das raffinierte Wechselspiel von Dialekt und (meist aufgesetzter) Hochsprache entlarvt nicht nur die Charaktere, bzw. deren soziale Herkunft und Befindlichkeit, sondern vereinigt sich bei Nestroy zu einer ungemein rhythmischen und präzisen Art von Kunstsprache, deren stärkste Aphorismen und Wortbilder als Zitate wieder in den Volksmund eingegangen sind.
Empfohlene Literatur:
Es sollen – mindestens - folgende Texte behandelt werden: Der Talisman, Lumpazivagabundus, Der gefühlvolle Kerkermeister [...], Einen Jux will er sich machen, Der Zerrissene, Das Haus der Temperamente, Die schlimmen Buben in der Schule, Häuptling Abendwind, Der alte Mann mit der jungen Frau, Das Mädl aus der Vorstadt.

 

TU Literaturverfilmungen

Dozent/in:
Martin Rehfeldt
Angaben:
Tutorien
Termine:
Einzeltermin am 16.11.2005, Einzeltermin am 30.11.2005, Einzeltermin am 7.12.2005, Einzeltermin am 11.1.2006, 20:00 - 22:00, U7/105
Einzeltermin am 25.1.2006, 20:00 - 22:00, U7/105, U5/024
Einzeltermin am 1.2.2006, 20:00 - 21:30, U7/105

 

Ü: Buch- und Bibliothekswesen: "Wie ein Buch entsteht"

Dozent/in:
Rolf-Bernhard Essig
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 20:00, U2/204
Einzeltermin am 12.1.2006, Einzeltermin am 26.1.2006, 16:00 - 20:00, U2/230
Achtung: Terminänderung - Beginn: 27.10.2005
ab 27.10.2005
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab 5. Juli 2005 bei Frau Heger (U5/001).
Zuordnung zum Schwerpunkt Literaturvermittlung:
(3) Übung zum Buch- und Bibliothekswesen
Inhalt:
Bücher scheinen manchmal vom Himmel zu fallen. Der Einfall ist zwingend, das Schreiben geht wie von selbst, der Verlag ist begeistert, die Leser auch. Doch in der Regel sieht es anders aus. In dieser Übung soll es um die verschiedenen Schritte gehen, die auf dem Weg zum fertigen Buch zu tun sind, dazu um allerlei Geburtshelfer und -verhinderer (Agenten, Lektoren, Verleger), schließlich um diejenigen, die das weitere Schicksal bestimmen: Kritiker, Buchhändler, Bibliothekare, Leser. Besichtigungen und Expertengespräche sind geplant.

 

Ü: Digitale Literatur

Dozent/in:
Gertraud Götz
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Einzeltermin am 19.10.2005, 14:00 - 16:00, U7/105
Einzeltermin am 16.12.2005, 12:00 - 18:00, U5/223
Einzeltermin am 17.12.2005, 10:00 - 18:00, U5/223
Einzeltermin am 13.1.2006, 12:00 - 18:00, U5/223
Einzeltermin am 14.1.2006, 10:00 - 18:00, U5/223
Samstags ist von 12 bis 14 Uhr Pause
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005, ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist die vollständige Teilnahme an beiden Blockveranstaltungen, die aktive Mitarbeit in einer der Arbeitsgruppen und die Präsentation des Arbeitsergebnisses.
Zuordnung zum Schwerpunkt Literaturvermittlung:
(1) Übung in Lektoratsaufgaben oder Literaturvermarktung
(2) Übung in Literaturkritik oder Literatur in den Medien
(4) Übung zum Berufsfeld Literaturvermittlung
(10) Übungen aus den Bereichen Lektoratsaufgaben, Literaturvermarktung, Literaturkritik oder Literatur in den Medien
Inhalt:
Das Seminar richtet sich an Studierende der Germanistik / Literaturvermittlung aller Semester, die sich für das Verlagswesen im allgemeinen und für die Entstehung und die Nutzungsmöglichkeiten von Anthologien auf CD-ROM im besonderen interessieren. In einer Einführungsveranstaltung werden die nötigen Abläufe beim Erstellen einer CD-ROM-Publikation sowie damit zusammenhängende Fragen wie Urheberrecht, Kostenkalkulation und Vermarktung erläutert.
In zwei Blockveranstaltungen jeweils freitags und samstags produzieren wir gemeinsam eine eigene thematische Literaturanthologie auf CD-ROM. In verschiedenen Arbeitsgruppen sollen alle mit der Entstehung eines Verlagsprodukts zusammenhängenden Abläufe erarbeitet werden. Dazu gehören die Bereiche Redaktion/Lektorat, Herstellung/Drucksachen, der Entwurf eines Vertriebs- und Marketing-Konzepts und die Pressearbeit.
Das Ergebnis sollte eine presswerkfähige Master-CD sein, die im Verlag On Demand produziert und am Ende jedem/jeder Studierenden ausgehändigt wird.

Zur Vorbereitung empfehle ich dringend, sich mit dem Programm und der Funktionsweise der Software der Digitalen Bibliothek vertraut zu machen. Möglichkeiten dazu gibt es in der Teilbibliothek 4 der Universitätsbibliothek sowie im Internet unter www.digitale-bibliothek.de.
Sehr kostengünstige Ausgaben der Digitalen Bibliothek gibt es im Fundevogel in der Austraße.

 

Ü: Dramaturgiewerkstatt - Zur Dramaturgie der Gewalt

Dozent/in:
Johanna Sandberg
Angaben:
Übung, 2 SWS, Schein, ECTS: 7
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, H/205
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005 ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt.
Zuordnung zum Schwerpunkt Literaturvermittlung:
(4) Übung zum Berufsfeld Literaturvermittlung
(10) Übung aus den Bereichen Lektoratsaufgaben, Literaturvermarktung, Literaturkritik oder Literatur in den Medien
Inhalt:
Die Dramaturgiewerkstatt umfaßt eine Einführung in die Grundbegriffe der Dramaturgie und Methoden der Stückanalyse am Beispiel zeitgenössischer Theatertexte, die sich mit Formen direkter und struktureller Gewalt auseinandersetzen. Darüber hinaus sollen in Kleingruppen Passagen der Theatertexte szenisch erarbeitet und zur Aufführung gebracht werden. Literatur: Sarah Kane, „Zerbombt“, in: Kane: Sämtliche Stücke, Reinbek bei Hamburg 2002; weitere Texte werden zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

 

Ü: Theaterworkshop

Dozent/in:
Sandra Mohr
Angaben:
Übung, 2 SWS, Schein, ECTS: 5
Termine:
E.T.A.-Hoffmann-Theater, Probebühne 2, Di. 16-18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005, ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Zuordnung zum Schwerpunkt Literaturvermittlung:
(4) Übung zum Berufsfeld Literaturvermittlung
(10) Übung aus den Bereichen Lektoratsaufgaben, Literaturvermarktung, Literaturkritik oder Literatur in den Medien
Inhalt:
Schauspielgrundlagen und Rollenarbeit
In diesem praktisch ausgerichteten Seminar beschäftigen wir uns zunächst mit Schauspielgrundlagen wie Wahrnehmung von Raum, Körper und Mitspielern. Danach steigen wir in die Rollen- und Figurenarbeit ein, um uns schließlich an szenischen Improvisationen zu versuchen.

 

Ü: Von der Krabbelgruppe zum Redaktionsbesuch - Praxis in der Presseabteilung eines Kinder- und Jugendbuchverlages

Dozent/in:
Dominik Nüse
Angaben:
Übung, 2 SWS, Schein, ECTS: 7
Termine:
Einzeltermin am 5.11.2005, Einzeltermin am 12.11.2005, Einzeltermin am 26.11.2005, Einzeltermin am 10.12.2005, 9:00 - 15:00, U5/118
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung ab Dienstag, 5. Juli 2005, ab 8:30 Uhr bei Frau Heger (U5/001).
Zuordnung zum Schwerpunkt Literaturvermittlung:
(1) Übung in Lektoratsaufgaben oder Literaturvermarktung
(4) Übung zum Berufsfeld Literaturvermittlung
(10) Übung aus den Bereichen Lektoratsaufgaben, Literaturvermarktung, Literaturkritik oder Literatur in den Medien
Inhalt:
Von der Zielgruppenwerbung über die Presseinfo und die verschiedenen Arten der Kontaktpflege zu wichtigen Journalisten bis hin zur Lesereise und dem Messe-Event werden in dieser Übung die wichtigsten Instrumentarien erfolgreicher Pressearbeit in einem Kinder- und Jugendbuchverlag vorgestellt. Anhand praktischer Übungen, wie z.B. dem Verfassen eines Mailing-Textes sollen einige der vorgestellten Instrumentarien vermittelt werden. Ein weiteres Ziel wird es sein, einen ersten Überblick über die Kinder- und Jugendbuch-Verlagslandschaft und deren wichtigsten Institutionen und begleitenden Arbeitsgemeinschaften zu bekommen.

 

V: Westdeutsche Literatur 1945-1989

Dozent/in:
Hans-Peter Ecker
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 6
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U5/024
Inhalt:
Die Vorlesung wendet sich an Studierende aller germanistischen Studiengänge. Sie vermittelt Grundlagenkenntnisse über den historischen und kulturellen Hintergrund der westdeutschen Literatur zwischen 1945 und 1989, wobei der Schwerpunkt der Vorlesung auf die Konturierung von Teilepochen gelegt wird, innerhalb derer repräsentative Autoren und Texte vorgestellt werden.
Empfohlene Literatur:
Zur Vorbereitung empfiehlt sich die Lektüre möglichst vieler einschlägigen Werke, etwa: Lyrik von Rose Ausländer, Jürgen Becker, Rolf Dieter Brinkmann, Paul Celan, Günter Eich, Hans-Magnus Enzensberger, Erich Fried, Reiner Kunze, Christoph Meckel, Franz Mon, Oskar Pastior, Peter Rühmkorf, Doris Runge, Hannelies Taschau, Jürgen Theobaldy und Wolf Wondratschek. Kurzgeschichten bzw. Erzählungen von Ilse Aichinger, Heinrich Böll, Hermann Lenz, Siegfried Lenz, Josef Reding; Arno Schmidt, Wolfdietrich Schnurre, Dieter Wellershoff, Gabriele Wohmann und Gerhard Zwerenz; Essays von Hans Christoph Buch, Elias Canetti, Hans Magnus Enzensberger und Helmut Heißenbüttel. Alfred Andersch: Sansibar oder der letzte Grund; Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns; Die verlorene Ehre der Katharina Blum; Nicolas Born: Die erdabgewandte Seite der Geschichte; Tankred Dorst: Toller; Günter Grass: Die Blechtrommel; Katz und Maus; Der Butt; Wolfgang Hildesheimer: Lieblose Legenden, Das Opfer Helena; Rolf Hochhuth: Der Stellvertreter; Uwe Johnson: Jahrestage; Heinar Kipphardt: In der Sache J. Robert Oppenheimer; Walter Kempowski: Tadellöser & Wolff; Gerhard Köpf: Die Strecke; Brigitte Kronauer: Berittener Bogenschütze; Martin Sperr: Jagdszenen aus Niederbayern; Botho Strauß: Paare, Passanten; Karin Struck: Klassenliebe; Uwe Timm: Heißer Sommer; Martin Walser: Das Einhorn; Das fliehende Pferd; Dorle und Wolf; Günter Wallraff: Der Aufmacher; Peter Weiss: Die Ermittlung.



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