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Seminar/Proseminar: Literatur und Brief

Dozent/in:
Jonas Meurer
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS, ECTS: 8, Erweiterungsbereich
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U5/01.17
Einzeltermin am 10.1.2020, 10:00 - 18:00, LU19/00.11
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Höchstteilnehmerzahl: 20
Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Basismodul NDL. Der vorherige Besuch der literaturwissenschaftlichen Übung/Einführung II wird empfohlen. Darüber hinaus gelten für alle Studiengänge die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen. Noten-/Punkterwerb: Referat/Arbeitsgruppe, Hausaufgaben, Seminararbeit. Die Textkenntnis wird vorausgesetzt.
Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.
Anmeldung/Abmeldung vom 23. September 2019 (10:00 Uhr) bis 31. Oktober 2019 (23:59 Uhr) über FlexNow!

Modulzugehörigkeit:
BA Germanistik:
  • Aufbaumodul NdL II (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

LA Deutsch:
  • Aufbaumodul/Aufbaumodul NdL II (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch:
  • Aufbaumodul NdL II (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

BA BWL, Studienschwerpunkt WiPäd II, Unterrichtsfach Deutsch:
  • Aufbaumodul NdL II (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

MA WiPäd:
  • Bachelor-Aufbaumodul II, Fachteil NdL (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

Kulturelle Bildung (KulturPLUS):
  • Grundlagenmodul A, Lehramtsstudiengänge RS/Gym (4 ECTS, Prüfung)
  • Grundlagenmodul B, M. Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS, Prüfung)
Inhalt:
Das Seminar nimmt die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Literatur und Brief in den Blick in zeitlicher Hinsicht von der Briefkultur des 18. Jahrhunderts über die Briefeuphorie der Autorinnen und Autoren der Romantik sowie Formen essayistischer Epistolarik um 1900 bis in die unmittelbare Gegenwart hinein, in der der Brief seinen Status als bevorzugtes Kommunikationsmittel längst verloren hat. Folgende Fragen sollen u.a. im Fokus stehen: Wie lässt sich die Textualität, Materialität und Medialität von Briefen in je spezifischem historischen Kontext beschreiben? Wie werden in literarischen Texten Briefe als Thema und Motiv, d.h. textdramaturgisch inszeniert, um etwa Handlungen zu motivieren, zu strukturieren, zu durchbrechen oder um Erinnerung zu stiften? Über welche Merkmale verfügt die Gattung des Briefromans? Inwiefern lassen sich Briefe als idealtypisches Experimentierfeld moderner Subjektivität (Jochen Strobel) verstehen? Wie positionieren sich Schriftstellerinnen und Schriftstellern in ihren Briefkorrespondenzen adressatenspezifisch, ihr Schreiben und nicht selten schon den eigenen Nachruhm im Blick? Wie prägt die Rezeption von Brief(edition)en die Rezeption von Autorinnen und Autoren bzw. ihrem Werk?

Auf dem Seminarplan stehen deutschsprachige Briefe und Brieftexte u.a. von Christian Fürchtegott Gellert, J.W. Goethe, Ludwig Börne, Gottfried Keller, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Stefan Zweig und Walter Benjamin sowie, aus der Gegenwartsliteratur, Abbas Khider und Senthuran Varatharajah. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiten sich während des Semester zudem eigenverantwortlich je einen literaturgeschichtlich einschlägigen Briefwechsel (Goethe und Schiller, Ingeborg Bachmann und Paul Celan, Thomas Bernhard und Siegfried Unseld u.a.) bzw. Briefe speziell einer Autorin/eines Autors (Karoline von Günderode, Heinrich von Kleist, Theodor Fontane, Robert Walser, Ernst Jünger u.a.) und präsentieren ihre Ergebnisse während einer Blocksitzung (Freitag, 10. Januar 2020, 10-18 Uhr, LU19/00.11). Die Teilnahme an diesem Termin ist verpflichtend, als Kompensation entfallen entsprechend viele reguläre Seminareinheiten.

Übung/Einführung II: Gottfried Kellers Novellenzyklus 'Die Leute von Seldwyla'

Dozent/in:
Jonas Meurer
Angaben:
Übung, 2 SWS, ECTS: 4
Termine:
Mo, 10:00 - 12:00, U5/01.17
Einzeltermin am 24.1.2020, Einzeltermin am 7.2.2020, 10:00 - 18:00, WE5/02.003
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Höchstteilnehmerzahl: 20
Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Basismodul NDL. Darüber hinaus gelten für alle Studiengänge die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen. Noten-/Punkterwerb: Referat/Arbeitsgruppe, Hausaufgaben, Seminararbeit. Die Textkenntnis wird vorausgesetzt.
Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.
Anmeldung/Abmeldung vom 23. September 2019 (10:00 Uhr) bis 31. Oktober 2019 (23:59 Uhr) über FlexNow!

Modulzugehörigkeit:
BA Germanistik:
  • Aufbaumodul NdL I (Übung: 4 ECTS, Hausarbeit)

LA Deutsch:
  • Aufbaumodul/Aufbaumodul NdL I (Übung: 4 ECTS, Hausarbeit)

BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch:
  • Aufbaumodul NdL I (Übung: 4 ECTS, Hausarbeit)

BA BWL, Studienschwerpunkt WiPäd II, Unterrichtsfach Deutsch:
  • Aufbaumodul NdL I (Übung: 4 ECTS, Hausarbeit)

MA WiPäd:
  • Bachelor-Aufbaumodul NdL I (Übung: 4 ECTS, Hausarbeit)


Inhalt:
Wenn man von Goethes Schriften absieht [...], was bleibt eigentlich von der deutschen Prosa-Literatur übrig, das es verdiente, wieder und wieder gelesen zu werden? Lichtenbergs Aphorismen, das erste Buch von Jung-Stillings Lebensgeschichte, Adalbert Stifters Nachsommer und Gottfried Kellers Leute von Seldwyla, und damit wird es einstweilen am Ende sein. (Friedrich Nietzsche)

Gottfried Keller wäre dieses Jahr 200 Jahre alt geworden der perfekte Anlass, seinen von Nietzsche geadelten Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla (1856, 1873-75) einer intensiven Lektüre zu unterziehen und ihn in literatur- und kulturgeschichtliche Kontexte einzubetten. Angesiedelt im fiktiven Schweizer Städtchens Seldwyla, entfalten die zehn Novellen, darunter so kanonische wie Kleider machen Leute und Romeo und Julia auf dem Dorfe, ein Panorama des bürgerlichen Zeitalters und reflektieren am Beispiel modellhafter Figuren, Konstellationen und Themen die radikale gesellschaftliche Modernisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es ist dabei nicht zuletzt Kellers mitunter abgründiger Humor und seine ausgeprägte Sinnenlust [ ] des Beschreibens (Walter Benjamin), die diese Novellen bis heute so lesenswert macht.

Am Beispiel der Leute von Seldwyla führt das Seminar in die Erzähltheorie und -analyse, die Gattung der Novelle sowie die Programmatik des (poetischen oder bürgerlichen) Realismus ein. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Rezeption liegen: Neben den Reaktionen der zeitgenössischen Literaturkritik im 19. Jahrhundert steht die literarische Aneignung bei Autoren wie Robert Walser und W.G. Sebald ebenso auf dem Seminarprogramm wie Adaptionen im Comic und im illustrierten Kinderbuch. Als Textgrundlage, die zum Semesterbeginn bereits angeschafft sein sollte, dient die 2006 von Thomas Böning herausgegebene Ausgabe im Klassiker Verlag (ISBN 9783618680109, 16 ). Alle zusätzlichen Texte werden über den Virtuellen Campus bzw. einen Semesterapparat zugänglich sein. Ein Teil des Seminars wird am 22. November (Freitag, 10-16 Uhr, MG2/01.02) als Blockseminar abgehalten!

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