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Lehrveranstaltungen

 

Dominik Graf: Deutschlands TV-Meisterregisseur

Dozent/in:
Felix Lenz
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Vergleichende Literatur- und Medienwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

An- und Abmeldung zur Lehrveranstaltung vom 12.03.2021, 10:00 Uhr bis 19.04.2021 23:59 Uhr über FlexNow
Inhalt:
Dominik Graf, 1952 zusammen mit dem deutschen Fernsehen geboren, ist einer der bedeutendsten und profiliertesten deutschen Film- und Fernsehregisseure der Gegenwart. Neben vielen anderen Auszeichnungen ist er mit 10 Grimme-Preisen einsamer Rekordhalter, und von zahllosen Kollegen wird er als stilbildender Vorreiter wahrgenommen. Mit bald 80 Kino- und Fernsehfilmen, Serien, Miniserien, Reihen – etwa der Jubiläumsfolge des TATORT, Essayfilmen und Literaturverfilmungen schlägt Graf alle anderen deutschen Filmschaffenden in Quantität und Vielfalt seiner Filme. Hierbei stehen aufs Ganze Polizeifilme als wiederkehrende Basis im Zentrum.
Quer durch sein Werk interessiert sich Graf stets für Fragen der Schuld, für die vielfältigen Härten des Großstadtlebens, für die Verstrickung realistischer Ermittlergestalten mit Mächten des organisierten Verbrechens oder politischen Verwerfungen und schließlich für den persönlichen Unschuldsverlust als einziger Möglichkeit, einen realistischen Weltzugriff zu gewinnen. Seine präferierten Genres sind der Coming-of-Age-Film, das Melodrama und vor allem der Polizeifilm. Hierbei erweist sich Graf stets als äußerst kreativer Schauspielführer. Trotz des eingeschränkten Rahmens des Fernsehens sucht er dabei stets auf dem Niveau bedeutender Vorbilder und in Reflex auf internationale filmästhetische Strömungen mit jedem Film den Film neu zu entdecken. Auf diese Weise hat er eines der interessantesten Werke der Gegenwart geschaffen.
Der skizzierten Vielfalt lässt sich unmöglich in nur einem Seminar gerecht werden. Für diesmal stehen daher Grafs Polizeifilme im Zentrum, während die anderen Werkflügel kursorisch und exemplarisch einbezogen werden. Ausgehend von Grafs 1980er-Jahre Fernsehserie DER FAHNDER und Grafs Beiträgen zu TATORT, POLIZEIRUF 110 und SPERLING wird es darum gehen, Grafs Beitrag zum Genre des Polizeifilmes anhand von Meisterwerke wie FRAU BU LACHT (1995) oder DER SCHARLACHROTE ENGEL (2004) und ER SOLLTE TOT (2006) zu klären und gleichlaufend hierzu die Bestandteile zusammenzusetzen, aus denen sich Grafs Opus Magnum, die faszinierende Miniserie IM ANGESICHT DES VERBRECHENS (2010) zusammensetzt. Als Kinowerke sollen DIE SIEGER (1994) und DER FELSEN (2001) besprochen werden, für die Essayfilme MÜNCHEN – GEHEIMNISSE EINER STADT (2000) einstehen. Melodrama und Coming-of-Age-Film anhand von DEINE BESTEN JAHRE (1998) und DER ROTE KAKADU (2005) erschlossen werden.
Empfohlene Literatur:
Eisenstein, Sergej M.: Jenseits der Einstellung: Schriften zur Filmtheorie, hg. v. Felix Lenz/Helmut H. Diederichs, Frankfurt am Main 2006.
Graf, Dominik/Peter Körte: Verstörung im Kino. Der Regisseur von Die Sieger im Gespräch mit Stefan Stosch über die Arbeit am Film, Wehrhahn-Verlag 1998.
Graf, Dominik: Schläft ein Lied in allen Dingen, Berlin 2009.
Graf, Dominik/Sievert, Johannes/Vietinghoff, Julia: Im Angesicht des Verbrechens: Die Entstehung einer deutschen Fernsehserie, Berlin 2010.
Hallberg, Jana / Weberka, Alexander: Dogma 95. Zwischen Kontrolle und Chaos. Alexander Verlag, Berlin 2001.
Hickethier, Knut, Filmgenres: Der Kriminalfilm, Stuttgart, 2005.
Huber, Christoph/Möller, Olaf, Dominik Graf, Wien, 2013.
Krützen, Michaela: Dramaturgie des Films: wie Hollywood erzählt, Fischer, Frankfurt 2004.
Lenz, Felix: „Widerspruch in Bewegung zum Filmwerk von Dominik Graf“, in: Augenblick Marburger Hefte zur Medienwissenschaft Nr. 47, Marburg 2010.
Lumet, Sidney: Filme machen, Heyne, München 1996.
Manche Filme habe ich nur wegen einer einzigen Szene gemacht! Ein langes Gespräch mit dem Regisseur Dominik Graf, Interview von Johanna Adorján, in: ZOO, April 2005, Nr. 6
Ritzer, Ivo (Hg.): Polar französischer Kriminalfilm, Mainz, 2012.
Sesslen, Georg, Copland, Marburg 1999.
Stehr, Manuela (Hg.): Der Rote Kakadu Das Buch zum Film Drehbuch Michael Klier und Karin Åström in einer Bearbeitung von Günther Schütter, Berlin 2006.
Wahl, Chris/Abel, Marco ua. (Hg.): Im Angesicht des Fernsehens Der Filmemacher Dominik Graf, München, 2012
Weston, Judith: Directing Actors, Michael Wiese Productions, Studio City, CA 1996.
Glasenapp, Jörn (Hg.): Dominik Graf, München 2015.

 

Filme über die Kinogeschichte: Eine cineastische Einführung ins Weltkino

Dozent/in:
Felix Lenz
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Vergleichende Literatur- und Medienwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

An- und Abmeldung zur Lehrveranstaltung vom 12.03.2021, 10:00 Uhr bis 19.04.2021 23:59 Uhr über FlexNow
Inhalt:
Das Kino ist keine 130 Jahre alt, doch imdb, die Internetdatenbank des Films, umfasst bereits gut drei Millionen Titeleinträge. Die paar Jahrhunderte, die man braucht, um sich hier einen Überblick zu verschaffen, werden die wenigsten unter uns aufbringen wollen. Zum Glück gibt es hier ein alternatives Verfahren: dokumentarische Filme schauen, die sich der Kinogeschichte widmen!

Ein enormer Vorteil dieser Gattung besteht darin, dass sie die Kinogeschichte nicht nur verbal beschwört. Vielmehr zitiert sie direkt Filmausschnitte und gibt so unmittelbaren Einblick in Technik, Machart und Gesten wesentlicher Phasen und Werke der Filmgeschichte. Dies ist hochinformativ, vor allem aber weckt es heiße Wünsche, Filme, Filmepochen und Macher näher kennenzulernen. Darüber hinaus inspiriert der so erschlossene Bildraum dazu, auch die akute Produktion in Kino, Fernsehen und Internet im Rahmen eines gewaltigen Resonanzraumes neu zu entdecken: der Filmgeschichte. Denn auf ihre Möglichkeiten, Errungenschaften und Bildfindungen bleibt einfach jedes neue Werk stets bezogen. Hiermit verbinden sich Möglichkeiten qualifizierter Kritik und Würdigung. Denn die Filmgeschichte schafft Distanz zum akuten, ist aber zugleich auch ein Spielpartner, um neue analytische Einschätzungen zu fundieren. Kurz, Einblick in die Filmgeschichte erhöht generell den Durchblick im Feld der Bewegtbildproduktion.

Nichts hat die Produktion von Filmen über die Kinogeschichte stärker stimuliert als der 100. Geburtstag des Kino 1995. Das British Film Institute (BFI) schob damals eine Filmserie an, in der prominente Filmemacher Einblick in die Kinematographien ihrer Länder geben. Martin Scorsese ist hier gleich zweimal mit mehrstündigen Werken zur amerikanischen und italienischen Filmgeschichte vertreten. Filme über die chinesische, japanische, koreanische, skandinavische, französische, britische, polnische und deutsche Filmgeschichte erweitern dies. Um diese Vertiefungen gemäß der Tradition verschiedener Länder ideal nutzbar zu machen, beginnt das Seminar mit Mark Cousins monumentalem Werk THE STORY OF FILM (2011), das versucht, einen Überblick über die gesamte Filmgeschichte zu geben und hierbei eine Geschichte der ästhetischen Artikulationsmittel ins Zentrum stellt. Begleitend zu den genannten Filmen zur Filmgeschichte soll es hierbei immer wieder Referate zu wesentlichen Einzelwerken geben, um dem allgemeinen Überblick Wege in eine größere Detailschärfe gegenüberzustellen.

Ebenfalls zur Sprache kommen sollen kleinere Filme, die speziellere Themen ins Auge fassen: Wim Wenders Film zur Erfindung des Films DIE GEBRÜDER SKLADANOWSKY (1995), Filme über einzelne Regisseure wie DAVID LEAN: A LIFE IN FILMS (1985) oder über den Filmkritiker Michael Althen WAS HEISST HIER ENDE? (2015) sowie dessen eigene deutsche Filmgeschichte AUGE IN AUGE – EINE DEUTSCHE FILMGESCHICHTE (2008), Filme über eminente Kuratoren der Filmgeschichte wie CINEMA A PUBLIC AFFAIR (2015), der Naum Kleiman porträtiert, oder Kleimans eigenen epochalen Film EISENSTEIN - DAS HAUS DES MEISTERS (1998). Schließlich soll auch die Kultur des audiovisuellen Essays zu einzelnen filmgeschichtlichen oder filmästhetischen Fragen gestreift werden.

Auf diese Weise vorgebildet und gerüstet werden wir uns zum Schluss dem Meisterwerk zur Filmgeschichte überhaupt widmen: Jean-Luc Godards hochexperimenteller Fernsehserie HISTOIRE(S) DU CINÉMA (1989-1999).
Empfohlene Literatur:
Richard Blank: Film&light: the history of light is the history of film, Berlin 2012.
David Bordwell: Visual Style in Cinema: vier Kapitel Filmgeschichte, Frankfurt am Main 2006.
Christopher Beach: A hidden history of film style: Cinematographers, Directors, and the Collaborative Process, Oakland 2015.
Sergei M. Eisenstein: Notes for a general history of cinema, Amsterdam 2016.
Lorenz Engell: Sinn und Industrie: Einführung in die Filmgeschichte, Frankfurt/Main 1992.
Lorenz Engel: Bewegen beschreiben: Theorie zur Filmgeschichte, Weimar 1995.
Thomas Elsaesser: Filmgeschichte und frühes Kino: Archäologie eines Medienwandels, München 2002.
Douglas Gomery/Clara Pafort-Overduin: Movie history: a survey, New York 2011.
Dominik Graf: Schläft ein Lied in allen Dingen: Texte zum Film, Berlin 2009.
Frieda Grafe: Film - Geschichte: wie Film Geschichte anders schreibt, Berlin 2004.
Barry Keith Grant (Hg.): Film Genre Reader IV, Austin 2012.
Knut Hickethier (Hg.): Filmgeschichte schreiben: Ansätze, Entwürfe und Methoden, Berlin 1989.
Klaus Kreimeier: Prekäre Moderne: Essays zur Kino- und Filmgeschichte, Marburg 2008.
Michaela Krützen: Klassik, Moderne, Nachmoderne: eine Filmgeschichte, Frankfurt am Main 2015.
Steve Neale: Genre and Hollywood, London 2000.
Joachim Pfeiffer/ Michael Staiger: Filmkanon, Filmklassiker, Filmgeschichte, Braunschweig 2010.
Robert A. Rosenstone: History on film/film on history, London und New York 2018.
Michael Wedel: Filmgeschichte als Krisengeschichte: Schnitte und Spuren durch den deutschen Film, Bielefeld 2011.
Wheeler Winston Dixon/Gwendolyn Audrey Foster: A short history of film, New Brunswick 2013.



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