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Lehrveranstaltungen

 

Adaption, Remake, kollektive Autorschaft oder: Wie machen einen Film

Dozent/in:
Felix Lenz
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, LU19/00.09
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Vergleichende Literatur- und Medienwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Anmeldung/Abmeldung vom 30. März 2020, 10:00 Uhr bis 8. Mai 2020, 23:59 Uhr über FlexNow2
Inhalt:
Nach dem großen Erfolg des Seminars "Wir machen ein Hörspiel" soll diesmal ein weiteres gestalterisches Feld in der Spannweite von Theorie und Praxis erschlossen werden: Ein Film, das ist die kollektive Arbeit an der Verwandlung eines Textes in einen Film. Diese Ebene mit ihren verschiedenen Phasen der Umgestaltung kann kaum besser verstanden werden, als dadurch, sie konkret zu erproben. Das Seminar wird daher zunächst theoretisch erkunden, wie ein Ursprungstext gemäß gegebener Rahmenbedingungen zu einem Drehbuch und dann zu einem Drehplan adaptiert wird und wie sich diese Übersetzungsarbeit in mehrere Departments aufteilt, um schließlich zu einem fertigen Produkt zu führen. Untersucht und erfahren wird hierbei die Mehrschichtigkeit einer Remake-Kultur, die jede Arbeitsphase bestimmt, sei es im Rahmen eines konkreten Regieplans, sei es in seiner Umsetzung in kollektiver Autorschaft, sei es im Schnittprozess. Hierbei werden wir Forschungsliteratur zu Fragen der Adaption, des Remakes, dem Drehbuchschreiben und der kollektiven Autorschaft kennenlernen (Benke, Gaut, Hutcheon, Perkins, Sanders, Verevis, Zag).

Der Maupassant-Text "Im Frühling" bildet dann den praxisorientierten Ausgangspunkt für eine freie in Bamberg ohne Budget realisierbare und in die Gegenwart versetzte Filmversion der Novelle.

Zeit und Ressourcen sind knapp bemessen, wir werden daher stark auf uns selbst zugängliche Ressourcen zurückgreifen und früh mit der Arbeit beginnen. Zu meiner Orientierung bitte ich daher bis zum 10.4. um ein kurzes Anmeldungsschreiben per Mail (felix.lenz@uni-bamberg.de), aus dem sich Ihre besonderen Interessen und etwaige technische Ressourcen entnehmen lassen. Ich versorge dann alle Teilnehmer mit dem Maupassant-Text „Im Frühling“, damit wir gleich in unserem ersten Zusammentreffen verschiedene Adaptionsmöglichkeiten diskutieren können.
Empfohlene Literatur:
Benke, Dagmar/Routh, Christian, Script Development. Im Team zum guten Drehbuch, Konstanz 2006.
Dunker, Achim, „Die chinesische Sonne scheint immer von unten“ – Licht- und Schattengestaltung im Film, München 1993.
Dunker, Achim, Eins zu hundert, die Möglichkeiten der Kameragestaltung, Konstanz 2009.
Eisenstein, Sergej: Jenseits der Einstellung. Schriften zur Filmtheorie, Frankfurt/M 2006.
Gaut, Berys, "Film Authorship and Collaboration", in: Allen, Richard/Smith, Murray (Hg.), Film Theory and Philosophy, Oxford 1997, S. 149-172.
Goffman, Erving: Wir alle spielen Theater, München 2000.
Hutcheon, Linda, A Theory of Adaptation, London 2013
Kallas, Christina: Kreatives Drehbuchschreiben, Konstanz 2012. Kentworthy, Christopher, Master Shots: 100 advanced Camera Techniques to get an expensive Look on your low-budget-movie, Los Angeles 2009. Lumet, Sidney: Filme machen, Berlin 2005.
Mamet, David: Die Kunst der Filmregie, Berlin 2006.
Maupassant, Guy de, Von der Liebe und anderen Kriegen: Novellen, München 2014.
McCall Smith, Alexander, 44 Scotland Street, New York 2005.
Perkins, Victor Francis, Film as Film. Understanding and Judging Movies, London 1972.
Sanders, Julie, Adaptation and Appropriation, London 2006.
Schütte, Oliver: Die Kunst des Drehbuchlesens, Bergisch-Gladbach 1999.
Seger, Linda/Whetmore, Jay (Hg.), From Script to Screen. The Collaborative Art of Filmmaking, New York, 1994.
Verevis, Constantine, Film Remakes, Edinburgh 2006.
Weston, Judith: Directing Actors, Studio City 1996.
Zag, Roland: Der Publikumsvertrag, Konstanz 2005.

 

Das Kino von Terrence Malick

Dozent/in:
Felix Lenz
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, LU19/00.09
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Vergleichende Literatur- und Medienwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Anmeldung/Abmeldung vom 30. März 2020, 10:00 Uhr bis 8. Mai 2020, 23:59 Uhr über FlexNow2
Inhalt:
Terrence Malicks plastische Bilder und die Vielfältigkeit ihrer assoziativen und sinnlichen Kräfte haben viele Wurzeln. Malick ist ein äußerst eigensinniger Filmmacher und sucht den existentiellen Kern seiner Sujets, zugleich hat er nichts vom kindlichen Staunen über die Fülle der Welt verloren. Zudem besetzt Malick einen Kreuzungspunkt facettenreicher Einflüsse aus der amerikanischen und europäischen Kulturgeschichte, die von archaischen Vorzeiten bis in die Gegenwart reichen. Demgemäß lässt sich in der Beschäftigung mit Malick über ihn selbst hinaus ein reicher Kulturraum erfahren: seine im New Hollywood wurzelnde Ästhetik mit Off-Stimmen, Handkamera, intertextuellen Verweisen und raffinierter Montage, sein auf Muster der Initiation zurückgreifendes Erzählen von persönlichen und historischen Übergangslagen, die enorme Palette kultur- und literaturgeschichtlich geprägter Motive, auf die er zurückgreift, und die frappante Gleichwertigkeit von Pflanze, Tier und Mensch im Bild. Genau in dieser Spannbreite wird das Seminar Malick und fürs Kino insgesamt bedeutsame Einflusszonen erschließen. Hierbei geht es insbesondere um intermediale Wechsel- und Übersetzungsverhältnisse. Denn Malick bezieht sich auf Autoren wie Arthur Miller, John Steinbeck oder Leo Tolstoi, auf legendäre Filmemacher wie John Ford, Elia Kazan, Geirge Stevens, Sergej Eisenstein, Stanley Kubrick oder Michelangelo Antonioni, auf Schauspieler wie James Dean, auf Maler wie Edward Hopper oder Andrew Wyeth, auf grundlegende Fotografen wie Lewis Hine und H.H. Bennett, sowie auf klassische Komponisten aber auch philosophische und biblische Kerntexte.
Malick brach aus einer philosophischen Karriere in Harvard aus, als er die völlige Untauglichkeit begrifflicher Sprachen zum Ausdruck seines Weltverhältnisses erkannte. Deshalb, aber auch weil er seine beiden Brüder durch Selbstmorde verlor und hierin eine mächtige künstlerische Triebfeder in etwas Unaussprechlichem findet, hat er seit 1973 kein Interview mehr gegeben. Das Kino ist für Malick insofern die einzig mögliche Sprache. Von dieser zugespitzten Auteur-Perspektive aus gliedert sich sein mit zehn Filmen schmales Werk in zwei Hauptlinien: Filme zur Mentalitätsgeschichte der USA von der britischen Kolonisierung im 17. Jahrhundert in „The New World“ (2005) über die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre in „Days of Heaven“ (1978), den zweiten Weltkrieg in „The Thin Red Line“ (1998) bis zu einem Killerpärchen der 1960er Jahre in „Badlands“ (1973). Diese Filme verfugen Malicks persönliche Erfahrungen mit historischen Verhältnissen. Ihnen steht der autobiografische Zyklus mit „To the Wonder“ (2012), „Knight of Cups“ (2015) und „Song to Song“ (2017) gegenüber. Im Brennpunkt beider Linien steht das mit der Goldenen Palme ausgezeichnete Meisterwerk „The Tree of life“ (2011), das kosmische, historische und persönliche Geschichte untrennbar überlagert. Malicks jüngster Film „Ein verborgenes Leben“ (2019) bricht vom bisherigen Werk neu auf. Erstmals ist nicht mehr die USA der Hauptschauplatz, sondern die Nazidiktatur wird zum Anlass einer Passionsgeschichte, die in ihrer menschlichen Präzision über alle bisherigen Filme dieser Gattung hinausgeht. Das Seminar wird Malick so als eigensinnige Stimme im Global-Art-Cinema erschließen, jeden Film mittels der Einflussfelder analysieren, die er verarbeitet und so in die intertextuelle Filmanalyse und einige Momente der US-Kulturgeschichte einführen. Darüber hinaus werden konzeptuelle Faktoren wie Eisensteins Montage, Kracauers Fotografie, Strukturen der Initiation, theologische und mythologische Strukturen, Grundlagen der Soundgestaltung und Typologien des Kameraverhältnisses zur Wirklichkeit vermittelt.
Empfohlene Literatur:
Bhabha, Homi, The location of culture, London 1995.
Böhme, G., Böhme Hartmut, Feuer, Wasser, Erde, Luft – Eine Kulturgeschichte der Elemente, München 1996.
Campbell, Joseph, Der Heros in tausend Gestalten, Frankfurt 1999.
Chion, Michel, The Thin Red Line, London 2007.
Edinger, Edward F., Anatomy of the Psyche, La Salle Illinois 1985.
Eisenstein, Sergej, Nonindifferent Nature, Cambridge, 1987.
Eliade, Mircea, Kosmos und Geschichte: Der Mythos der ewigen Wiederkehr, Frankfurt am Main 1986 (11953).
Guekos-Hollenstein, Quellen des Tarot, Klein Königsförde 2000.
Hegel, Georg, Wilhelm, Friedrich, Vorlesungen über die Ästhetik III, Frankfurt am Main 1986.
Heller, Franziska, Filmästhetik des Fluiden, München 2010.
Jung, Carl Gustav, Symbole der Wandlung, Olten, 1971.
Kamalzadeh, Dominik/Pekler, Michael: Terrence Malick, Marburg 2013.
Kambeck, Sybille, Edward Hopper – Die Rezeption seines Oeuvres im fiktionalen Film, München 2012.
Karlegger, Stefan, Zwei Welten – Terrence Malick und seine Filme. München 2009.
Kracauer, Siegfried, Theorie des Films: Die Errettung der äußeren Wirklichkeit, Frankfurt am Main 1985 (1960).
Lenz, Felix, "Amerikanische Totentänze: Terrence Malicks BADLANDS und dessen Echo in THE TREE OF LIFE", in: Jessica Nitsche (Hg.),Mit dem Tod Tanzen. Tod und Totentanz im Film, Berlin 2015, S. 89-109.
Lenz, Felix, "Hiobmotive in Terrence Malicks Film THE TREE OF LIFE“, in: BG (2013), H. 3, S. 94-99.
Lenz, Felix, "Urelemente und Milieu: Die Coming-of-Age-Filme von Dominik Graf", in: Chris Wahl et al (Hg.), Im Angesicht des Fernsehens, München 2012, S. 156-180.
Matt, Gerald, Western Motel. Edward Hopper und die zeitgenössische Kunst, Nürnberg 2008.
Michaelis, Lloyd, Terrence Malick, University of Illinois Press 2008.
Patterson, Hannah (Hg.), The Cinema of Terrence Malick: Poetic Visions of America, London 2007
Paul Maher (Hg.), One Big Soul. An Oral History of Terrence Malick, ohne Ort, 2012.
Said, Edward: Orientalism, London 1995.
Schmied, Wieland, Edward Hopper. Bilder aus Amerika, München 2000. Sinnerbrink, Robert, Terrence Malick: Filmmaker and Philosopher, London 2019
Slotkin, Richard, Gunfighter Nation: The Myth of the Frontier in Twentieth-Century America, New York, 1992.
Steinwede, Dietrich, Först, Dietmar, Die Schöpfungsmythen der Menschheit, Düsseldorf 2004.
Tucker, Thomas Deane/Kendell, Stuart (Hg.),Terrence Malick: Film and Philosophy, Continuum, London 2011.
van Gennep, Arnold, Übergangsritena, Frankfurt am Main 2005 (1909).



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