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Lehrveranstaltungen

 

Das Material in der Kunst des 20. Jahrhunderts

Dozent/in:
Wolfgang Brassat
Angaben:
Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich
Termine:
Mo, 14:15 - 15:45, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Für Studierende im Bachelor-Studiengang Kunstgeschichte: Basis-/Aufbaumodul Kunstgeschichte der Moderne I, II; Für Studierende im Master-Studiengang Kunstgeschichte: Modul Kunstgeschichte der Moderne II, IV.
Inhalt:
Schon im späten 19. Jahrhundert zeitigte die Erfindung neuer Materialien Kontroversen über ihre Verwendung in Kunst, Design und Architektur. Dabei zogen Traditionalisten mit dem Begriff der „Materialgerechtigkeit“ gegen die Anpassungsfähigkeit der „Neomaterien“ ins Feld. Gleichwohl sollten neu entwickelte und kunstfremde, „arme“ Stoffe in der Kunst des 20. Jahrhunderts im Zuge der Entgrenzung des Kunstbegriffs zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das Seminar wird sich nach einer Einführung auf die Kunst seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs konzentrieren. Anhand einschlägiger Kunstrichtungen, Künstler/innen und Werke sollen die Verwendung neuer Werkstoffe und deren ästhetische und semantische Dimensionen erörtert werden.
Empfohlene Literatur:
Wolfgang Drechsler/Peter Weibel (Hrsg.): Bildlicht. Malerei zwischen Materialität und Immaterialität, Kat. der Ausst. Wien, Museum des 20. Jahrhunderts, Wien 1991. Thomas Raff: Die Sprache der Materialien. Anleitung zu einer Ikonologie der Werkstoffe, Augsburg 1994. Winfried Nussbaummüller: Materialtendenzen des 20. Jahrhunderts im Spannungsbereich von Bild und Objekt, Frankfurt/M. 2000. Monika Wagner: Das Material der Kunst. Eine andere Geschichte der Moderne, München 2001. Sebastian Hachenschmidt/Dietmar Rübel/Monika Wagner (Hrsg.): Lexikon des künstlerischen Materials. Werkstoffe der modernen Kunst von Abfall bis Zinn, München 2002. Dietmar Rübel/Monika Wagner/Vera Wolff (Hrsg.): Materialästhetik. Quellentexte zu Kunst, Design und Architektur, Berlin 2005. Markus Brüderlin: Kunst & Textil: Stoff als Material und Idee in der Moderne von Klimt bis heute, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Wolfsburg; Staatsgalerie Stuttgart, Ostfildern 2013. Wolfgang Brassat: Über Kochkunst, ‚Eat Art‘ und Kochbuchillustrationen der letzten 60 Jahre, in: Maria Effinger u.a. (Hrsg.): Von analogen und digitalen Zugängen zur Kunst: Festschrift für Hubertus Kohle zum 60. Geburtstag, Heidelberg: arthistoricum.net, 2019. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.493

 

Karikatur

Dozent/in:
Wolfgang Brassat
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8, Erweiterungsbereich
Termine:
Mi, 12:15 - 13:45, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Für Studierende im Bachelor-Studiengang Kunstgeschichte: Aufbaumodul Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit I, II. Aufbaumodul Kunstgeschichte der Moderne I, II. Für Studierende im Master-Studiengang Kunstgeschichte: Methoden der Kunstgeschichte I; Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit I, II, III, IV; Kunstgeschichte der Moderne I, II, III, IV.
Inhalt:
Die Karikatur ist eine besondere Form des Porträts bzw. der Bildsatire, die, vorbereitet z.B. durch Schandbilder und Bildsatiren und Leonardo da Vincis „groteske Köpfe“, im 17. Jhd. im Umfeld der Carracci entstand. Der erstmals 1646 belegte Begriff „caricatura“ bezeichnet ursprünglich das Bildnis einer bestimmten Person, deren physiognomische Eigenheiten ins Hässliche übertrieben sind. Später wurde er auf szenische Darstellungen übertragen. Auch übertriebene Darstellungen von Typen und signifikanten Alltagsszenen werden heute als Karikaturen bezeichnet. Konstitutiv ist die herabsetzende Tendenz der Gattung, die, das Ideal negierend, durch Zuspitzung Nichtoffensichtliches überraschend anschaulich macht, wobei sie individuelle physiognomische Merkmale in der Regel zum Zoomorphen, Typischen bzw. Klischeehaften verstärkt und, Widersprüche sozialen und politischen Verhaltens entlarvend oder unterstellend, das Verhalten der Dargestellten auf niedere Beweggründe zurückführt. Das Anfertigen von Karikaturen war zunächst eine Entlastungstätigkeit und ein Atelierspaß, der dann auch im Rahmen der höfischen Geselligkeit für Unterhaltung sorgte. Seit dem Ende des 17. Jh. diente die Karikatur zunehmend polemischen Zwecken und entfaltete ihre emphatische Potenz vor allem im politischen Kontext, als bildlicher Rufmord. Ihren Höhepunkt erreichte die Gattung im 19. Jhd., als in fast ganz Europa und vielen weiteren Ländern zahllose Karikaturenzeitschriften erschienen und das politische und soziale Tagesgeschehen massenwirksam kommentierten. Im Rahmen des Hauptseminars wird die Geschichte der Karikatur nachzuvollziehen sein. Neben kunst-, kommunikations- und mediengeschichtlichen Aspekten soll dabei auch die Reflexion dieser Gattung, die Baudelaire als ernstzunehmende Kunstform anerkannt hat, in Kunsttheorie und Ästhetik zur Sprache kommen.
Empfohlene Literatur:
Arnold, Matthias (1987): Honoré Daumier: Leben und Werk. Stuttgart/Zürich. Baldinucci, Filippo (1681): Vocabolario Toscano dell’Arte del Disegno. Florenz. Baltrušaitis, Jurgis (1984): Tierphysiognomie. In: Ders.: Imaginäre Realitäten. Fiktion und Illusion als produktive Kraft. Tierphysiognomie – Bilder im Stein – Waldarchitektur – Illusionsgärten. Köln, 9-53. Baltrušaitis, Jurgis (1985): Das phantastische Mittelalter. Antike und exotische Elemente der Kunst der Gotik. Frankfurt/M./Berlin/Wien. Baudelaire, Charles (1857): Einige französische Karikaturisten. In: Ders.: Sämtliche Werke/Briefe in acht Bänden. Hg. v. Friedhelm Kemp/Claude Pichois in Zusammenarbeit mit Wolfgang Drost. München 1977, Bd. I, 306ff. Baudelaire, Charles (1868): Oeuvres complètes. Paris. Bd. II: Curiosités ésthetiques: De l´essence du rire et généralement du comique dans les arts plastiques (1855), 359-387; Quelques caricaturistes français (1857), 389-419; Quelques caricaturistes étrangers (1857), 421-436. Baur, Otto (1974): Bestiarium Humanum. Mensch-Tier-Vergleich in Kunst und Karikatur. Gräfelfing. Bornemann, Bernd (1972): Theorie der Karikatur. In: Kunsthaus Zürich (Hg.): Karikaturen – Karikaturen? Ausst.-Kat. Zürich, Kunsthaus. Bern, 5-23. Brassat, Wolfgang/Thomas Knieper (2017): Die Karikatur. In: Wolfgang Brassat (Hg.): Handbuch Rhetorik der Bildenden Künste (HBRH 2). Berlin/Boston 2017, S. 773-796. Bryant, Mark/Simon Heneage (1994): Dictionary of British Cartoonists and Caricaturists 1730-1980. Aldershot. Chantelou, Paul Fréart de (1877-1885): Journal de voyage du Cavalier Bernin en France. Hg. v. Milovan Stanić. Paris 2001. Döring, Jürgen (1991): Eine Kunstgeschichte der frühen englischen Karikatur. Hildesheim. Dussel, Konrad (2012): Pressebilder in der Weimarer Republik: Entgrenzung der Information. Münster. Freud, Sigmund (1905): Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten. In: Ders.: Studienausgabe. Hg. v. Alexander Mitscherlich u.a. Bd. IV: Psychologische Schriften. 8. Ausg. Frankfurt/M. 1994, 9-219. Full, Bettina (2005): Karikatur und Poiesis. Die Ästhetik Charles Baudelaires. Heidelberg. Fuchs, Eduard (1901): Die Karikatur der europäischen Völker. Vom Altertum bis zur Neuzeit. Berlin. Gombrich, Ernst H. (1976): The Grotesque Heads, in: Ders.: The Heritage of Apelles. Oxford, 57-75. Gombrich, Ernst H. (1978): Das Arsenal der Karikaturisten. In: Ders.: Meditationen über ein Steckenpferd. Von den Wurzeln und Grenzen der Kunst. Frankfurt/M. 1978, 223-248. (Wiederabgedruckt in Langemeyer 1984, 384-401.) Grünewald, Dietrich (Hg.) (2002): Politische Karikatur: Zwischen Journalismus und Kunst. Kromsdorf/Weimar. Heinisch, Severin (1988): Die Karikatur: Über das Irrationale im Zeitalter der Vernunft. Wien/Köln/Graz. Herding, Klaus/Gunter Otto (Hg.) (1980): „Nervöse Auffangsorgane des inneren und äußeren Lebens“. Karikaturen. Gießen. Herding, Klaus (1980): Karikaturen-Perspektiven. In: Herding/Otto, 353-386. Herding, Klaus/Rolf Reichardt (1989): Die Bildpublizistik der Französischen Revolution. Frankfurt/M. Hofmann, Werner (2007): Die Karikatur: Von Leonardo bis Picasso. (Wien 1956) 2. Aufl. Hamburg. Kerr, David S. (2000): Caricature and French Political Culture 1830-1848. Charles Philipon and the Illustrated Press. Oxford. Knieper, Thomas (2002): Die politische Karikatur: Eine journalistische Darstellungsform und deren Produzenten. Köln. Knieper, Thomas/Marie-Theres Tinnefeld (2008): Der Karikaturenstreit im säkularisierten Staat – Wie weit reichen Meinungsfreiheit und Toleranz? In: Erich Schweighofer u.a. (Hg.): Komplexitätsgrenzen der Rechtsinformatik. Stuttgart u.a., 473-482. Koch, Ursula E./Pierre-Paul Sagave (1984): Le Charivari: Die Geschichte einer Pariser Tageszeitung im Kampf um die Republik (1832-1882). Ein Dokument zum deutsch-französischen Verhältnis. Köln. Kris, Ernst (1977): Psychologie der Karikatur. In: Ders.: Die ästhetische Illusion. Phänomene der Kunst in der Sicht der Psychoanalyse. Frankfurt/M., 145-161. Krüger, Udo Michael (1981): Politische Karikaturen in meinungsbildenden Tageszeitungen. In: Publizistik, Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, 26. Jg., Heft 1, 56-85. Lammel, Gisold (1995): Deutsche Karikaturen: Vom Mittelalter bis heute. Stuttgart/Weimar. Langemeyer, Gerhard (1974): Aesopus in Europa. Bemerkungen zur politisch-satirischen Graphik des Romeyn de Hooghe. Münster. Langemeyer, Gerhard u.a. (Hg.) (1984): Bild als Waffe: Mittel und Motive der Karikatur in fünf Jahrhunderten. Ausst.-Kat. Hannover, Wilhelm-Busch-Museum. München. Leidl, Christoph (2012): Urbanitas. In: HWRh, 10, 1344-1364. Lenz, Matthias (2004): Konflikt, Ehre, Ordnung. Untersuchungen zu den Schmähbriefen und Schandbildern des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit (ca. 1350 bis 1600). Hannover. Mahon, Denis (1947): Studies in Seicento Art and Theory. London. Mosini, Giovanni Atanasio (1664): Vorwort zu Diverse figure al numero di ottanta, disegnate di penna nell’hore di ricreatione da Annibale Carracci, intagliate in rame e cavate dagli originali da Simone Guilino Parigino. In: Mahon, 233-275. Münch, Roger/Matthias Winzen in Zusammenarbeit mit der Honoré Daumier-Gesellschaft (Hg.) (2010): Daumier und sein Paris. Kunst und Technik einer Metropole. Heidelberg/Berlin. Oesterle, Günter u. Ingrid (1976): Karikatur. In: HWPh, 4, 696-701. Oesterle, Günter u. Ingrid (1980): „Gegenfüssler des Ideals“ – Prozessgestalt der Kunst – „Mémoire processive“ der Geschichte. Zur ästhetischen Fragwürdigkeit von Karikatur seit dem 18. Jahrhundert. In: Herding/Otto, 87-130. Oswald, Josef (Hg.) (1984): Kreuz unterm Hakenkreuz. Ein Querschnitt durch die antikirchlichen Karikaturen aus der Zeit des Nationalsozialismus. München. Pachnicke, Peter/Klaus Honnef (1991): John Heartfield. Ausst.-Kat. Berlin, Akademie der Künste u.a. Köln. Paulson, Ronald (1970): Hogarth’s Graphic Work. Bd. 1. New Haven/London. Piltz, Georg (1976): Geschichte der europäischen Karikatur. Berlin. (2. Aufl. 1980.) Piltz, Georg (1983): Reformation und Bildsatire. In: Ders. (Hg.): Ein Sack voll Ablaß: Bildsatiren der Reformationszeit. Berlin, 5-13. Plum, Angelika (1998): Die Karikatur im Spannungsfeld von Kunstgeschichte und Politikwissenschaft. Eine ikonologische Untersuchung zu Feindbildern in Karikaturen. Aachen. Posner, Donald (1971): Annibale Carracci. A Study in the Reform of Italian Painting Around 1590. 2 Bde. London. Rennicke, Rafael (2004): Rede als Karikatur – Karikatur als Rede. Zur Gleichzeitig von Macht und Ohnmacht der Rhetorik im Frankreich des 19. Jahrhunderts. In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch 24, 90-106. Schäfer, Julia (2005): Vermessen – gezeichnet – verlacht. Judenbilder in populären Zeitschriften – 1918-1933. Frankfurt/M. Scheffler, Sabine und Ernst u. Gert Unverfehrt (1995): So zerstieben getraeumte Weltreiche. Napoleon I. in der Karikatur. Stuttgart. Schmölders, Claudia (1995): Das Vorurteil im Leibe. Eine Einführung in die Physiognomik. Berlin. Ueding, Gert (1996): Rhetorik des Lächerlichen. In: Lothar Fietz/Joerg O. Fichte/Hans-Werner Ludwig (Hg.): Semiotik, Rhetorik und Soziologie des Lachens. Vergleichende Studien zum Funktionswandel des Lachens vom Mittelalter zur Gegenwart. Tübingen, 21-36. Ueding, Gert (2007): Wilhelm Busch. Das 19. Jahrhundert en miniature. Erweiterte u. revidierte Neuausgabe. Frankfurt/M. Unverfehrt, Gerd (1984): Karikatur – Zur Geschichte eines Begriffes. In: Langemeyer u.a., 345-354. Unverfehrt, Gerd (1998): Karikatur. In: HWRh, 4, 889-905. Wechsler, Judith (1982): A Human Comedy: Physiognomy and Caricature in 19th Century Paris. Chicago/London. Wechsler, Judith (1998): Caricature. In: Jane Turner (Hg.): The Dictionary of Art. London (Reprint der Erstausgabe von 1996 mit geringen Korrekturen), 755-761. Wessolowski, Tanja (2011): Karikatur. In: HPI, 2, 44-50. Winckelmann, Johann Joachim (1756): Sendschreiben über die Gedanken von der Nachahmung der griechischen Werke in der Malerey und Bildhauerkunst. In: Ders.: Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke … 2., vermehrte Aufl. Dresden/Leipzig, 45-89. Winkler, Christine (1986): Die Maske des Bösen: groteske Physiognomien als Gegenbild des Heiligen und Vollkommenen in der Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts. München.

 

Oberseminar für Examenskandidaten*innen

Dozent/in:
Wolfgang Brassat
Angaben:
Oberseminar, 2 SWS, ECTS: 10
Termine:
Mi, 18:15 - 19:45, Raum n.V.
Die erste Sitzung findet online über MS Teams am Mittwoch, 11.11.2020 um 18.15 Uhr statt.
ab 11.11.2020

 

Paris, Courbet und die Impressionisten

Dozent/in:
Wolfgang Brassat
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, Schein, ECTS: 2, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Online-Veranstaltung!
Termine:
Mo, 14:15 - 15:45, Raum n.V.
Die Vorlesung wird online stattfinden.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Für Studierende im Bachelor-Studiengang Kunstgeschichte: Basis-/Aufbaumodul Kunstgeschichte der Moderne I; Aufbaumodul Grundlagen und Methoden I. Für Studierende im Master-Studiengang Kunstgeschichte: Methoden der Kunstgeschichte I; Kunstgeschichte der Moderne I, III.
Inhalt:
Die Vorlesung behandelt die französische Malerei vorwiegend der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nach einem Überblick über das Kunstgeschehen der ersten Jahrhunderthälfte wendet sie sich Gustave Courbet zu, dem Sozialisten und Enfant terrible des Realismus, der mit seinen monumentalen Darstellungen von Bauern und Proletariern, aber auch blasphemischen Sujets und höchst erotischen Aktdarstellungen Skandale heraufbeschwor. Das Werk von Édouard Manet bildet dann den Auftakt der sezessionistischen Bewegung der Impressionisten mit ihren bedeutenden Vertretern Degas, Monet, Pissarro, Caillebotte, Renoir u.a. An ihren Werken, aber auch anhand zeitgenössischer Fotografien von Baldus, Marville, Atget u.a. wird neben weiteren Aspekten eingehend die städtebauliche Erneuerung der Metropole Paris durch den Baron Georges-Eugène Haussmann erörtert. Als Präfekt Napoleons III. ließ dieser großzügige Boulevards angelegen, mit denen Licht und Luft in die Stadt kamen. Zugleich entstanden eine bessere Wasserversorgung, neue Kanalisation, eine Gasbeleuchtung und neuer Wohnraum. Durch die breiten Straßen sollten auch die Mobilität und Zugriffsmöglichkeiten von Polizei und Militär erhöht und Straßenkriminalität und die Errichtung von Barrikaden verhindert werden. Für die Erneuerung der Stadt wurden ganze Viertel, insgesamt 25.000 Häuser, abgerissen, was nur durch strikte Enteignungsgesetze möglich war. Für einen großen Teil der Bevölkerung bedeutete die Haussmannisierung in erster Linie einen Verlust ihrer Heimat, da Bodenspekulationen die Mieten derart anstiegen ließen, dass Arbeiter, Handwerker und Gewerbetreibende in die Banlieue verdrängt wurden.
Empfohlene Literatur:
Germain Bazin: Les impressionnistes au Musée d'Orsay, Paris 1990. Anne Distel: Gustave Caillebotte: Urban Impressionist, New York 1995. David Jordan: Die Neuerschaffung von Paris. Baron Haussmann und seine Stadt, aus dem Amerikanischen von Hans Günter Holl, Frankfurt/M. 1996. Karl-Heinz Stierle: Der Mythos von Paris. Zeichen und Bewußtsein der Stadt, München 1998. Andrea Frey: Der Stadtraum in der französischen Malerei 1860-1900, Berlin 1999. Barbara Palmbach: Paris und der Impressionismus. Die Großstadt als Impuls für neue Wahrnehmungsformen und Ausdrucksmöglichkeiten in der Malerei, Weimar 2001. Klaus Schüle: Paris. Die kulturelle Konstruktion der französischen Metropole, Opladen 2003. John House: Impressionism. Paint and Politics, New Haven/London 2004. Carla Cugini: "Er sieht einen Fleck, er malt einen Fleck": physiologische Optik, Impressionismus und Kunstkritik, Basel 2006. Timothy J. Clark: The Painting of Modern Life: Paris in the Art of Manet and his Followers, New Jersey 2008. Leonard Pitt: Paris Postcards. The Golden Age, Berkeley 2009. Karin Sagner: Gustave Caillebotte. Neue Perspektiven des Impressionismus, München 2009. Bilder einer Metropole. Die Impressionisten in Paris, Ausst.-Kat. Essen, Museum Folkwang, Essen 2010. Michael F. Zimmermann: Die Kunst des 19. Jahrhunderts. Realismus, Impressionismus, Symbolismus, München 2011. Marnin Young: Realism in the age of impressionism: painting and the politics of time, New Haven/London 2015. Felix Krämer (Hrsg.): Monet und die Geburt des Impressionismus. Ausst.-Kat. Frankfurt/M., Städel Museum, München/London/New York 2015. Ortrud Westheider: Impressionismus - Die Kunst der Landschaft, München u.a. 2017. Gustave Caillebotte. Maler und Mäzen des Impressionismus, Ausst.-Kat. Berlin, Alte Nationalgalerie, Berlin/München 2019.

 

Propädeutikum Bildkünste

Dozent/in:
Wolfgang Brassat
Angaben:
Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 5
Termine:
Di, 10:15 - 11:45, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Für Studierende im Bachelorstudiengang Kunstgeschichte: Dieses Propädeutikum ist eine Veranstaltung im Basismodul Grundlagen und Methoden der Kunstgeschichte I, deren Besuch verpflichtend ist. Es werden 5 ECTS-Punkte für regelmäßige aktive Teilnahme und eine schriftliche Klausur vergeben.
Inhalt:
Der Kurs wendet sich an Studienanfänger. Er führt ein in das Studium der Kunstgeschichte und die Methoden des Faches, wobei er sich auf die Medien Malerei, Graphik und Skulptur konzentriert. Die Lehrveranstaltung wird von einem Tutorium begleitet, das der praktischen Übung und Vertiefung dient.
Empfohlene Literatur:
Hans Belting, Wolfgang Kemp u.a. (Hrsg.): Kunstgeschichte. Eine Einführung, 7. Aufl. Berlin 2008. Wolfgang Brassat, Hubertus Kohle (Hrsg.): Methoden-Reader Kunstgeschichte. Texte zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft, 2. Aufl. Köln 2009. Gustav Frank, Barbara Lange: Einführung in die Bildwissenschaft, Darmstadt 2010. Caecilie Weissert (Hrsg.): Stil in der Kunstgeschichte, Darmstadt 2010.



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