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Einrichtungen >> Wissenschaftliche Einrichtungen der Universität >> Zentrum für Mittelalterstudien (ZEMAS) >>

Lehrveranstaltungen

 

Aufklärung und Emanzipation

Dozent/in:
Kai Nonnenmacher
Angaben:
Vorlesung und Übung, 2 SWS, Gender und Diversität, Kultur und Bildung
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, U5/00.24
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Vorlesung/Übung Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft Französisch

BA: Propädeutisches Modul, Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodul Literatur-/Kulturwissenschaft Französisch Studium Generale
MA: Vertiefungsmodul Literatur-/Kulturwissenschaft Französisch Typ A, B, C, D, Profilmodul, Erweiterungsbereich
LA: Propädeutisches Modul, Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodul, Examensmodul bzw. Profilmodul Literatur-/Kulturwissenschaft Französisch
Grundlagenmodul Kulturelle Bildung

Anmeldung über FlexNow2

Anmeldung zur LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Abmeldung von LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Inhalt:
Sprichwörtlich als Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, formulieren sich mit der Aufklärung Tendenzen des Individuums in der Moderne. Die Vorlesung will einerseits einen literaturgeschichtlichen Überblick über das 18. Jahrhundert bieten, andererseits aber auch Aufklärung als unabschließbaren Prozess bis in unsere Gegenwart verfolgen: Wo keine Autorität mehr Wahrheit beansprucht, entstehen demokratischer Streit, hermeneutische Interpretationen, Individualisierung und Emanzipation als ein Freiheitsversprechen, das viele Debatten bis heute im Kern bestimmt, gegen irrationale Dogmen, für Toleranz, gegen Diktatur und für Menschenrechte. Auch die Aufklärung selbst unterliegt dieser Prüfung, etwa im Vorwurf, dass das, was Europäer als universalistisch in die Welt getragen haben, doch nur eurozentrisch war, etwa im Kolonialismus.
Der begleitende Besuch bspw. des Seminars über Marivaux oder der Übung über Rousseau wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.

 

Der italienische Roman der Moderne

Dozent/in:
Kai Nonnenmacher
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gender und Diversität, Kultur und Bildung
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar/Übung Literaturwissenschaft italienisch

• BA:
als Seminar/Übung im Aufbaumodul und Profilmodul Italienische Literaturwissenschaft,
Freie Erweiterung und Studium Generale (max. 6 ECTS);
als Übung im Vertiefungsmodul Italienische Literaturwissenschaft (max. 4 ECTS)
• MA:
als Übung Italienische Literaturwissenschaft, in Modulen bzw. Erweiterungsbereich (max. 4 ECTS)
• LA:
als Seminar/Übung im Aufbaumodul und Profil-/Examensmodul Italienische Literaturwissenschaft (max. 6 LP);
als Übung im Vertiefungsmodul Italienische Literaturwissenschaft (max. 4 LP)

Anmeldung über FlexNow2

Anmeldung zur LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Abmeldung von LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Inhalt:
Ziel der Veranstaltung ist die gemeinsame Besprechung von zentralen Romanen italienischer Sprache, bei denen zum einen die Fragen der Narrativik überprüft werden sollen, die andererseits exemplarisch für Fragen der Moderne und Gegenwart Italiens stehen, zum Beispiel Identität, Geschlechterverhältnisse, gesellschaftlicher Wandel. Bitte besorgen Sie den Roman Il colibrì von Sandro Veronesi in italienischer Sprache, der 2020 den Premio Strega gewonnen hat (Milano, La nave di Teseo, 2019, dt. Wien, Zsolnay, 2021) und beginnen Sie mit der Lektüre der ersten Kapitel bis zur ersten Sitzung.

 

Deutsch-Französischer Stammtisch

Dozent/in:
Kai Nonnenmacher
Angaben:
Arbeitsgemeinschaft
Termine:
Zeit/Ort n.V.
Inhalt:
Der Deutsch-Französische Stammtisch soll Gelegenheit für französische und deutsche Studierende in Bamberg bieten, sich in geselliger Atmosphäre kennenzulernen, voneinander alltagsnah zu lernen und miteinander das gemeinsame Studium angenehmer zu machen. Hier besteht Gelegenheit, den deutsch-französischen Austausch in Bamberg zu pflegen und auch Sprachtandems zu bilden. Koordiniert wird der Stammtisch an der Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft, Kontakt über die E-Mail-Adresse stammtisch.romlit2(at)uni-bamberg.de (Amelie Wegrath). Eine Gruppe zur internen Organisation der Treffen ist im Aufbau unter: https://www.facebook.com/groups/757339245649023/?ref=share

Le « Stammtisch franco-allemand » offre aux étudiants francophones et allemands de Bamberg l'occasion de faire connaissance dans une atmosphère conviviale, d'apprendre les uns des autres au quotidien et de rendre les études plus agréables. C'est l'occasion de discuter de sujets franco-allemands et de former des tandems linguistiques. Le Stammtisch est coordonné par la Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft, contact via e-mail : stammtisch.romlit2(at)uni-bamberg.de (Amelie Wegrath). Un groupe virtuel sert à l'organisation interne des rencontres : https://www.facebook.com/groups/757339245649023/?ref=share

 

Frankreichs Dritte Republik (1870–1940)

Dozentinnen/Dozenten:
Kai Nonnenmacher, Sabine Freitag
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gender und Diversität
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar/Übung Kulturwissenschaft Französisch
Prof. Dr. Sabine Freitag und Prof. Dr. Kai Nonnenmacher (Neueste Geschichte und Romanistik)

BA:
Propädeutisches Modul, Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Französisch
Studium Generale
MA:
Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Französisch Typ A, B, C, D,
Profilmodul, Erweiterungsbereich
LA:
Propädeutisches Modul, Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodul,
Examensmodul bzw. Profilmodul Kulturwissenschaft Französisch
Grundlagenmodul Kulturelle Bildung

Anmeldung über FlexNow2

Anmeldung zur LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Abmeldung von LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Inhalt:
Die Diskussionen in Frankreich, ob die aktuelle 5. Republik nicht eine Verfassungsreform für eine 6. Republik angehen sollte, lassen auch im Jahr 2022 nicht nach. In der Abfolge seit der Französischen Revolution war die Form der Republik (Erste: 1792–1804, Zweite: 1848–1852, Dritte: 1871–1940, Vierte: 1946–1958 und Fünfte: seit 1958) nicht kontinuierlich, sondern von Konsulat, Kaiserreichen, Julimonarchie, Kommune und Vichy-Regime unterbrochen. Die Dritte Republik ist in mehrerer Hinsicht kulturell wie politisch und historisch grundlegend, um Frankreichs Weg in die Gegenwart zu verstehen, so definierte Vincent Duclert sie als „naissance de l'idée de la France comme nation politique“: Es ist nach der Implosion des Zweiten Kaiserreichs mit dann 70 Jahren und 14 Präsidenten (der erste ist der Historiker Adolphe Thiers) die erste langlebige Republikform, nach Deutsch-Französischem Krieg und der Pariser Commune, erkämpft wird eine laizistische Trennung der Nation vom Katholizismus, die deutsch-französische sogenannte „Erbfeindschaft“ incl. Elsass-Frage spitzen sich zu, zugleich ist es eine Epoche des erneuten Nationalismus, Kolonialismus und eines Ersten Weltkriegs, die Marseillaise als Nationalhymne und der 14. Juli als Nationalfeiertag werden in der Dritten Republik entschieden usw. Zugleich wird der Zeitraum von 1871 bis 1914 nachträglich als Belle Époque bezeichnet, eine Zeit des Fortschritts(-Glaubens) und des Wandels im Sozialen, der technologisch-wirtschaftlichen Modernisierung (z.B. Pariser Weltausstellung 1889 mit Errichtung des Eiffelturms), des wissenschaftlichen Positivismus, die auch intellektuell und künstlerisch besprochen werden soll (z.B. Marcel Proust), incl. heutiger Bildern der Belle Époque etwa im Film (2019 etwa „J'accuse“ von Roman Polanski).

 

Klassiker der Kulturwissenschaft: Rousseau und die Folgen

Dozent/in:
Kai Nonnenmacher
Angaben:
Seminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gender und Diversität, Kultur und Bildung
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U5/01.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar/Übung Kulturwissenschaft Französisch

BA:
Propädeutisches Modul, Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Französisch
Studium Generale
MA:
Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Französisch Typ A, B, C, D,
Profilmodul, Erweiterungsbereich
LA:
Propädeutisches Modul, Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodul,
Examensmodul bzw. Profilmodul Kulturwissenschaft Französisch
Grundlagenmodul Kulturelle Bildung

Anmeldung über FlexNow2

Anmeldung zur LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Abmeldung von LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Inhalt:
Rousseau ist vielleicht der bedeutendste Kritiker der Moderne in einer Zeit des Zukunftsoptimismus gewesen. Auf die Preisfrage der Académie von Dijon: „Hat die Wiederherstellung der Wissenschaften und Künste dazu beigetragen, die Sitten zu läutern?“ antwortete er mit einem entschiedenen Nein. So wurde Rousseau ein Prophet der Aussteiger, des Exotismus, der Zivilisationskritik. Sein Nein verfolgen wir durch die Jahrhunderte bis heute. Alfred Hirsch schrieb in Schlüsselwerke der Kulturwissenschaften: „Als Kristallisationspunkt für die aktuelle und zukünftige Kulturkritik könnten die Überlegungen Rousseaus dienen, weil sie einerseits die komplizierte Beziehung der Dualität Natur/Kultur problematisieren und weil sie andererseits das Phänomen Kultur eng mit dem kritischen Denken der Sprache, der Zeichen und der Medien verflechten.“
Der begleitende Besuch der Vorlesung "Aufklärung und Emanzipation" wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.

 

Marivaux

Dozent/in:
Kai Nonnenmacher
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gender und Diversität
Termine:
Di, 8:30 - 10:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar/Übung Literaturwissenschaft Französisch

• BA:
als Seminar/Übung im Aufbaumodul und Profilmodul Französische Literaturwissenschaft, Freie Erweiterung und Studium Generale (max. 6 ECTS);
als Übung im Vertiefungsmodul Französische Literaturwissenschaft (max. 4 ECTS)
• MA:
als Übung Französische Literaturwissenschaft, in Modulen bzw. Erweiterungsbereich (max. 4 ECTS)
• LA:
als Seminar/Übung im Aufbaumodul und Profil-/Examensmodul Französische Literaturwissenschaft;Basismodul Typ B (bei Kombination der LA-Fächer Sp./Frz.) (max. 6 LP);
als Übung im Vertiefungsmodul Französische Literaturwissenschaft (max. 4 LP)

Anmeldung über FlexNow2

Anmeldung zur LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Abmeldung von LV: 01.10.2022 - 31.10.2022
Inhalt:
Marivaux' Komödien zählen zu den meistgespielten Theaterstücken in Frankreich. In Deutschland sind nur ein paar wirklich auf der Bühne zuhause, etwa Le Jeu de l’amour et du hasard von 1730. Der Dichter zählte im Kampf zwischen Klassizisten und Modernisten zu den Modernen, und in der Tat weisen seine Stücke in die Zukunft des französischen Theaters. Die Sprache ist natürlich geworden, die Struktur der Stücke testet die Grenzen des Aufklärungsdramas aus. Wir diskutieren einige Werke, Aufführungen und Verfilmungen im Werkzusammenhang.
Der begleitende Besuch der Vorlesung "Aufklärung und Emanzipation" wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.

 

Oberseminar: Besprechung von Abschlussarbeiten und wissenschaftliches Arbeiten

Dozent/in:
Kai Nonnenmacher
Angaben:
Oberseminar
Termine:
Mo, 18:00 - 19:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Literatur- und Kulturwissenschaft gesamtromanisch (Französisch, Italienisch)

Teilnahme nach persönlicher Anmeldung bei Prof. Dr. Nonnenmacher, Besprechung der Sitzungstermine und -inhalte in der ersten Vorlesungswoche.

Modulzuordnungen:
BA/LA: Aufbaumodul
BA/LA/MA: Vertiefungsmodul
BA/LA/MA: Profilmodul
BA/LA: Propädeutisches Modul
LA: Examensmodul
MA: Erweiterungsbereich
Studium Generale

 

Thementag "Globales Lernen in Schule und Unterricht. Fächerübergreifende Bildung zur Förderung der Orientierungs- und Handlungsfähigkeit in einer vernetzten Weltgesellschaft"

Dozentinnen/Dozenten:
Pascal Fischer, Adrianna Hlukhovych, Kai Nonnenmacher, Benjamin Reiter
Angaben:
Vorlesung und Übung, ECTS: 1, Gender und Diversität, Kultur und Bildung, Nachhaltigkeit, FIBS: E214-ZLB/23/319477-1
Termine:
Einzeltermin am 20.1.2023, 9:00 - 14:15, U7/01.05
Online-Übertragung via Zoom: https://uni-bamberg.zoom.us/j/63948565381
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung in FlexNow: zwischen 05.09.2022 und 24.10.2022 unter Fakultätsübergreifende Einrichtungen / ZLB
Modulzuordnung:
Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A
Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B
Kulturelle Bildung: Kulturelle Diversität in Bildungskontexten (Erweiterungsstudium "Individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern")
Inhalt:
Verflechtungen auf kultureller, politischer und wirtschaftlicher Ebene sowie damit zusammenhängende, weltumspannende Probleme fordern Schüler:innen mehrfach heraus: Auf räumlicher Ebene erfordert die Entgrenzung der nationalen Gesellschaften und eine zunehmende Verflechtung von Regionen im globalen Maßstab die Fähigkeit zur räumlichen Bestimmung im glokalen Kontext, um mit der wahrgenommenen Offenheit der Räume umzugehen. Auf zeitlicher Ebene fordert die Beschleunigung des sozialen Wandels die individuelle Zukunftsplanung heraus, was zur Suche nach Gewissheiten führt, der durch eine kritische Reflexion von Geschichte und Gegenwart begegnet werden kann. Auf sachlicher Ebene erschwert die steigende Informationsmenge und Komplexität Entscheidungsfindungen, weshalb es notwendiger wird, mit dem wachsendem Nichtwissen kompetent umzugehen und gleichzeitig mögliche Fernwirkungen eigener Handlungen abschätzen zu können. Auf sozialer Ebene schließlich führt die Individualisierung von Lebenskonzepten zu einem Wertepluralismus, wodurch Vertrautheit als auch Fremdheit gleichermaßen gewürdigt werden müssen, indem beispielsweise Spannungen multiperspektivisch begegnet wird und vermeintliche Fremdheit durch transversale Bezüge aufgehoben werden kann.
Schüler:innen müssen angesichts dieser Herausforderungen von Globalität einerseits eine Orientierung für das eigene Leben finden, indem sie sich in der globalisierten Welt kulturell und räumlich verorten können. Andererseits benötigen sie eine handlungsleitende Vision für eine gerechte Weltgesellschaft, um darin als politisch mündige Bürger:innen partizipieren zu können. Globales Lernen im Sinne der Global Citizenship Education bearbeitet diese doppelte Herausforderung. Anhand globaler Themen und Perspektivierungen wird die Fähigkeit zum Erkennen und Verstehen der Verwobenheit verschiedener Regionen auf globaler Ebene angebahnt und Schüler:innen beim problemlösenden und wertebildenden Umgang mit hybriden und transkulturellen Räumen unterstützt. Globales Lernen ist dabei eine fächerübergreifende Aufgabe der Schulen, da die vernetzte Weltwirtschaft ebenso in den Blick genommen werden sollte, wie komplexe und diffuse Machtstrukturen und die globalen Kommunikationskanäle und Sprachen. Eine gelingende Lebensführung im Kontext von Globalität benötigt also das Zusammenspiel der Fächer.
Lehrkräfte sind hier herausgefordert, den Überblick zu globalen Zusammenhängen zu erhalten und die lebensweltlichen bzw. sinnstiftenden Bezüge zu den Schüler:innen herzustellen, um Lernangebote zu entwickeln, die Orientierungs- und Handlungsfähigkeit in einer komplexen Weltgesellschaft ermöglichen. Der Thementag richtet sich somit an (angehende) Lehrkräfte aller Fächer der Sekundarstufe I und II. Er soll den (Lehramts-)Studierenden und Lehrkräften die Herausforderungen verdeutlichen und Wege diskutieren, die einen zielführenden Unterricht im Sinne des Globalen Lernens anbahnen.

PROGRAMM

BLOCK I
9:00 – 10:00 Uhr
Prof. Dr. Annette Scheunpflug (Universität Bamberg)
Globalität lehren – empirische Befunde zu den didaktischen Herausforderungen globalen Lernens (Vortrag)
In dieser Einführung werden empirische Befunde zur spezifischen Qualität und Herausforderungen des „Lernens von Globalität“ vorgestellt. Was bedeuten sie für Lehrer:innen und für die didaktische Gestaltung von Unterricht? Dazu werden fachübergreifende Impulse gegeben, die dann in den nachfolgenden fachspezifischen Überlegungen konkretisiert werden.

BLOCK II
Session A
10:15 – 11:25 Uhr
Katharina Beuter (Universität Bamberg)
Von ELFen und anderen Riesen: Weltsprachen im Klassenzimmer (Workshop)
Die Beliebtheit und feste Verankerung insbesondere von Englisch, Spanisch und Französisch im Fächerkanon der modernen Fremdsprachen an deutschen Schulen gründet sich vor allem auf deren überregionaler Geltung als weltweit bedeutende Kommunikationsmittel. In einer unüberschaubaren Vielfalt von sozialen, räumlichen und inhaltlichen Kontexten nutzen und prägen Menschen verschiedener sprachlich-kultureller Herkunft diese gemeinsamen Verkehrssprachen. Wird der schulische Unterricht jedoch der globalen Wirklichkeit dieser Sprachen auch gerecht? Welche Fähigkeiten brauchen Schüler:innen, um als global citizens Weltsprachen in häufig wechselnden kommunikativen Situationen zu verstehen und erfolgreich einzusetzen? Diese Fragen sollen am Beispiel des Englischen als weltweit bedeutendster Verkehrssprache beleuchtet werden. Zentrale Erkenntnisse aktueller Forschungen zu Englisch als lingua franca (ELF) werden zunächst in einem Impulsvortrag vorgestellt und auf didaktische Implikationen untersucht. In Kleingruppen wird anschließend der Frage nachgegangen, inwiefern der bayerische LehrplanPLUS die modernen Fremdsprachen als Weltsprachen konzipiert und welche konkreten Maßnahmen im Sprachunterricht umgesetzt werden können, um globales Lernen zu ermöglichen.
Dr. Sabine Zelger (Universität Wien)
Aus der imperialen Lebensweise hinausschreiben? Erproben und reflektieren fächerintegrativer Schreibverfahren im Unterricht (Workshop)
Was ist die imperiale Lebensweise? Gibt es Alternativen? Und mit welchen Herausforderungen ist Unterricht konfrontiert, der Bewusstsein schaffen möchte, ohne zu deprimieren und zu beschämen? Nach Klärung dieser Fragen in einem kurzen Input werden anhand von Materialien, die sich in Geschichten und auf Bildern mit der imperialen Lebensweise und deren fatalen Verstrickungen und Auswirkungen auseinandersetzen, Schreibverfahren vorgestellt und erprobt. Inwiefern ermöglichen sie eine lustvolle und ermutigende Auseinandersetzung mit Folgen unserer Lebensweise? Was spricht für eine Eignung fiktionaler Materialien aus der Perspektive der verschiedenen Fächer? Diesen Fragen soll in einer abschließenden Reflexionsrunde nachgegangen werden.

Session B
11:30 – 12:40 Uhr
Dr. Benjamin Reiter (Universität Bamberg)
Die nationale Brille ablegen. Globalgeschichtliche Perspektiven zur Orientierung in der Weltgesellschaft (Workshop)
Historische Bildung kann zum kultursensiblen und machtkritischen Umgang mit räumlich ausdifferenzierten Abhängigkeitsverhältnissen beitragen und so die Orientierung der Lernenden in der Welt unterstützen. Gleichzeitig scheint historische Bildung aber häufig inhaltlich und perspektivisch national ausgerichtet zu sein. Wie kann im Unterricht diese nationale Brille abgelegt werden? Im Impulsvortrag werden an Schulbuchdarstellungen nationale bzw. eurozentrische Perspektiven problematisiert und darauf aufbauend Einsatzmöglichkeiten globalgeschichtlicher Perspektiven als Alternativen skizziert. Im Anschluss werden Kleingruppen (bayerische) Lehrpläne nach geeigneten Themenfeldern für globalgeschichtliche Perspektiven untersuchen und mögliche Fragestellungen bzw. Stundenskizzen für einen globalgeschichtlichen Unterricht entwerfen. Anschließend wird über die Herausforderungen des Einsatzes globalgeschichtlicher Perspektiven im Unterricht diskutiert.
Dr. Janosch Freuding (Universität Bamberg)
Sensibilisierung für Othering-Prozesse in interreligiöser Bildung (Vortrag)
Während interreligiöser Lernvorgänge sind immer wieder Othering-Prozesse, Prozesse des "Fremdmachens", zu beobachten – die im schlimmsten Fall gesellschaftliche Ausgrenzungsstrukturen reproduzieren. Der Vortrag fundiert den Kontext Othering kulturtheoretisch und veranschaulicht damit einhergehende unterrichtliche Mechanismen. Daraus werden Perspektiven für eine othering-sensible Lehrer:innenbildung abgeleitet, die Prozessen des „Fremdmachens“ wirksam entgegentritt.

BLOCK III
13:00 – 14:15 Uhr
Globales Lernen durch Schulentwicklung und fächerübergreifenden Unterricht? Podiums- und Abschlussgespräch mit:
Katharina Beuter (Universität Bamberg)
Dr. Janosch Freuding (Universität Bamberg)
Dr. Benjamin Reiter (Universität Bamberg)
Prof. Dr. Annette Scheunpflug (Universität Bamberg)
Dr. Susanne Timm (Universität Bamberg)
Dr. Sabine Zelger (Universität Wien)
Im Abschlussgespräch werden die Inhalte und Ergebnisse der Workshops dem Plenum vorgestellt. Im Anschluss werden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der (fach-)didaktischen Methoden und Ideen sowie das Potenzial und die Herausforderungen eines fächerübergreifenden globalen Lernens diskutiert.

 

Thementag "Jugendkulturen in Schule und Unterricht"

Dozentinnen/Dozenten:
Pascal Fischer, Adrianna Hlukhovych, Christoph Jürgensen, Kai Nonnenmacher, Sabine Vogt
Angaben:
Vorlesung und Übung, ECTS: 1, Gender und Diversität, Kultur und Bildung, Nachhaltigkeit, FIBS: E214-ZLB/22/319478-1
Termine:
Einzeltermin am 2.12.2022, 9:00 - 15:00, U2/01.33
Online-Übertragung via Zoom: https://uni-bamberg.zoom.us/j/69523246058
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung in FlexNow: zwischen 05.09.2022 und 24.10.2022 unter Fakultätsübergreifende Einrichtungen / ZLB
Modulzuordnung:
Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A
Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B
Kulturelle Bildung: Kulturelle Diversität in Bildungskontexten (Erweiterungsstudium "Individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern")
Inhalt:
Für Schülerinnen und Schüler ist es so motivierend wie irritierend, sich mit anderen jugendlichen Lebensstilen als den eigenen auseinanderzusetzen, historisch wie kulturvergleichend.
Die Erforschung von Jugendkulturen hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt. Dies liegt zunächst daran, dass sich die Jugendkulturen selbst gewandelt haben. Während in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren einige Subkulturen wie die Mods, die Hippies und die Skinheads hervortraten, die sich durch Mode, Musikpräferenzen und zum Teil durch subversive Vorstellungen unverkennbar vom gesellschaftlichen Mainstream abgrenzten, kam es seit dem Ende des 20. Jahrhunderts zu einer weiteren Verbreitung, Fragmentierung und Hybridisierung verschiedener kultureller Praktiken und Lebensstile unter Jugendlichen. Deren Identitäten werden heute weniger stark durch Kleider- oder Musikstile klar identifizierbarer Gruppen bestimmt. Die Soziologie und die Kulturwissenschaften haben auf diese Veränderungen unter anderem terminologisch und konzeptionell durch Begriffe wie clubbing-cultures, neo-tribes oder scenes regiert, die vielfach unter dem Schlagwort der post-subcultures zusammengefasst werden. Zugleich löst man sich zunehmend von Forschungsparadigmen, die Jugendkulturen unter marxistischen Vorzeichen als Teil von Klassen- und Generationskonflikten interpretieren und primär in Schemata von Subversion und Affirmation einordnen. Neben der popkulturellen Betrachtung von Jugendkultur wird ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenhang mit politischen Protestbewegungen sein, beispielsweise die geforderte andere Lebensweise angesichts des Klimawandels bei Fridays For Future oder die französischen Jugendproteste der gilets jeunes im Umfeld der Gelbwesten-Bewegung (gilets jaunes).
Der Thementag geht auf die Relevanz dieser Entwicklungen für Schule und Unterricht ein. So werden zum einen Modelle diskutiert, mit denen die kulturellen Verortungen der Schülerinnen und Schüler beschrieben und verstanden werden können. Zum anderen wird es um Jugendkulturen als Unterrichtsgegenstand gehen: Die Behandlung der erwähnten Phänomene im Unterricht dient anschaulich der Vermittlung landeskundlichen Wissens, fördert die Selbstreflexion der Heranwachsenden und eröffnet ihnen motivierende Einsichten in einen Wissenschaftszweig, der jugendkulturelle Varianten ihrer eigenen Lebenswirklichkeit zum Gegenstand hat.
Neben theoretischen Fragen wird es in Vorträgen und Workshops auch um konkrete Beispiele jugendkultureller Praktiken gehen. Den Abschluss des Thementags bildet eine Diskussion zu Jugendkulturen in Schule und Unterricht.

PROGRAMM

9:00 – 9:55 Uhr
Prof. Dr. Pascal Fischer (Universität Bamberg)
Jugendkulturen in Geschichte und Forschung mit Überlegungen zur Relevanz für den Unterricht (Vortrag)
Der Beitrag rekapituliert zunächst die Entwicklung der Jugendkulturen von der Nachkriegszeit bis heute mit besonderem Augenmerk auf Großbritannien. Dann wendet er sich den wichtigsten Tendenzen zur Erforschung der subcultures und verwandter Phänomene zu. In einem weiteren Schritt wird die Frage erörtert, wie Jugendkulturen im Unterricht angemessen behandelt werden können.

10:00 – 11:30 Uhr
Prof. Dr. Christoph Jürgensen & Dr. Julia Ingold (Universität Bamberg)
„Bildungsbürgerprolls“? Hip-Hop-Tracks im Unterricht (Workshop)
Hip Hop ist die international erfolgreichste Musikrichtung unserer Zeit und Deutschrap die prägende Dominante der zeitgenössischen deutschen Jugendkultur. Raptracks in den Unterricht einzubeziehen, dient deshalb nicht nur dazu, vorgegebene Inhalte ansprechend zu vermitteln, sondern die Jugendlichen zu lehren, ihre eigene Lebenswelt kritisch wahrzunehmen und zu verstehen. Mit seiner künstlerischen und thematischen Vielseitigkeit kann Hip Hop nicht nur im Sprachunterricht, sondern auch in vielen weiteren Fächern, wie etwa Sozialkunde oder Religion, eingesetzt werden.

11:45 – 12:45 Uhr
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher (Universität Bamberg)
Kulturkampf und Protestkultur am Beispiel (nicht nur) Frankreichs (Vortrag)
Neben der popkulturellen Betrachtung von Jugendkultur spielt ihr Zusammenhang mit politischen Protestbewegungen eine wichtige Rolle. Hier kann es beispielsweise um die geforderte andere Lebensweise angesichts des Klimawandels bei Fridays For Future oder um die französischen Jugendproteste der gilets jeunes im Umfeld der Gelbwesten-Bewegung (gilets jaunes) gehen. Der Vortrag widmet sich diesen Phänomenen der Jugendkultur im Bildungskontext.

13:30 – 14:25 Uhr
Andrea Steinbach (Goethe-Gymnasium Regensburg, Universität Regensburg)
Koreanische Populärkultur: Hallyu – die koreanische Welle schwappt nach Deutschland (Vortrag)
Hallyu (한류), die koreanische Welle, bezeichnet das Phänomen der zunehmenden Begeisterung für die koreanische Populärkultur im 21. Jahrhundert. Das Phänomen umfasst mittlerweile nicht mehr nur K-Pop, Computerspiele und Fernsehdramen, sondern erstreckt sich auch auf andere Bereiche, wie Essen, Sprache, Kosmetik oder Sport. Warum begeistern sich immer mehr Kinder und Jugendliche für K-Pop, koreanische Comics oder koreanische Fernsehdramen? Wie kann diese Begeisterung und dieses Interesse im Unterricht aufgegriffen und genutzt werden? Der Vortrag bietet die Gelegenheit, nicht nur Interessantes über Korea zu erfahren, sondern auch über koreanische Einflüsse auf die deutsche Jugendkultur, sowie zahlreiche Anknüpfungspunkte für den Unterricht kennenzulernen.

14:30 – 15:00 Uhr
Abschlussdiskussion mit
Prof. Dr. Pascal Fischer (Universität Bamberg)
Dr. Julia Ingold (Universität Bamberg)
Prof. Dr. Christoph Jürgensen (Universität Bamberg)
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher (Universität Bamberg)
Emil Scheibke (ehemals E.-T.-A.-Hoffmann-Gymnasium Bamberg)
Andrea Steinbach (Goethe-Gymnasium Regensburg, Universität Regensburg)



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